Ist das Smartphone aus marxistischer Sicht ein Produktionsmittel?

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Das Smartphone ist ein elektronisches Schweizermesser. Kann vieles, wenn richtig genutzt.

Natürlich ist es auch eine Ressource, bzw ein ganzer Schrank voller Ressourcen: Ich kann Medien produzieren, alles komplett im Gerät, ich kann komplexe Berechnungen vornehmen, wo früher vielleicht eine externe Ressource (Computer) benötigt wurde. Ich habe ein Telefon - auch eine Ressource, ich bin mit der Welt vernetzt, kann Bankgeschäfte erledigen u.v.a.m.

Der alte Begriff ist sicher vornehmlich auf mechanische Werkzeuge, Hilfsmittel etc. gemünzt. Aber es war ja damals auch nicht möglich, diese neuen Werkzeuge vorauszusehen.

Ich würde das Smartphone direkt nicht als Werkzeug sehen, denn ein Smartphone kann sein, was immer es will. Als Produktionsmittel ist es aber erst zu sehen, wenn man es als solches nutzt.

Es kann ein Taschenrechner sein, ein Fotoapparat, ein Kompass oder Diktiergerät. All das sind Werkzeuge.

Eine Maschine ist es zweifellos. Ob man es als Fabrik sehen kann? Ich denke das machen eher Server.

Aus originär marxistischer Sicht waren Produktionsmittel die, welche die "herrschende Klasse" benützt-e, um darin Macht über die arbeitende Klasse auszuüben, indem sie jenen die Beteiligung an jenen untersagt, sie daran hindert, jene eigenständig und in Selbstverwaltung zu benützen. Ein Smartphone kann aktuell ein "Produktionsmittel" sein/ werden, aber da sich der Begriff "Produktionsmittel" klassischerweise auf industrielle Fertigung bezieht, ist es aus marxistischer Sichtweise nicht als solches anzusehen, (meine ich).

Schau dir doch einfach die Marx'sche Definition für "Produktionsmittel" an - und dann denke (falls du das kannst).

"Kapital", Bd. 1 u.a.

" Eigentum an Werkzeugen, Werkstoffen, Masvhinen"

Nein, es ist kein Produktionsmittel. Denn es stellt keine Güter her. Es schafft keine Werte.