Ist das Mathestudium nichts für mich?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey :),

ich studiere auch nach den jetzigen Semesterferien im 2. Semester Mathe...

Analysis 1 habe ich schon verhauen, Lineare Algebra schreibe ich am Freitag (wünsch mir Glück!).

Ich verrate dir mal ein Geheimnis: Der Großteil aller Mathestudenten in höheren Semestern ist im ersten/ zweiten Semester durch mindestens eine Prüfung durchgefallen. Wir sind da also keine Ausnahmen...

Ich weiß nicht wie es dir ging, aber die Analysis- Klausur bei mir an der Uni war schon sehr weit weg von der Schule, das Skript hatte um die 200 Seiten, ich war tierisch nervös und hatte kein Plan was da auf mich zukommt...- Jetzt weiß ich ziemlich genau was da schief gelaufen ist, weiß was auf mich zukommt und kann in der Vorbereitung die Sachen anders angehen- halt die nötigen Konsequenzen ziehen.

Bei dir müsste es doch auch noch einen zweiten Prüfungszeitraum geben, oder? Melde dich dafür an und versuche es erneut!

Keine einzige Übungsaufgabe alleine lösen können, ist in der Tat eher schlecht... Ich kann auch nicht alle Aufgaben alleine lösen, aber ausreichend viele, so dass ich die Klausurzulassung auch ohne meine Lerngruppe bekommen hätte... Die Geschichte mit den Beweisen: Ich brauche auch teilweise recht lange bis ich die verstanden habe... Das ist bis zu einem gewissen Grad auch normal.

Ansonsten: Weißt du was die wichtigste Eigenschaft im Mathestudium ist?- Frustationstoleranz! Du bist jetzt durch die Prüfung durchgefallen- okay dann sei kurz enttäuscht, traurig, frustriert und gehe das ganze dann nochmal neu an!

Tipp: Mache dir Gedanken, ob du an sich Mathe immer noch interessant findest. Falls ja, würde ich das zweite Semester auch noch durchziehen, die Prüfungen mitschreiben und dann gegebenenfalls die Reißleine ziehen.

Viel Erfolg dir :)!

Hallo,

ich finde es nicht leicht, mit ein paar Sätzen darauf eine Antwort zu geben. Hilfreich wäre sicher ein ausführliches Gespräch, in dem du über deine Arbeitsweise, deine Motivation und auch deine Frustration sprichst.

Ich kenne das Studium so, dass es unter den Übungsaufgaben leichte, mittelschwere und schwere Aufgaben gibt. So die eine oder andere leichtere Aufgabe sollte man schon mal rausfinden, alleine oder mit einem Kommilitonen oder in der Gruppe. Dass man an Aufgaben auch Stunden sitzt und einige auch nicht lösen kann ist definitiv normal.

Dass man nicht jeden Beweis sofort versteht oder die Rechnungen im Beweis nicht alle nachvollziehen kann halte ich auch für normal. Dass einen die Abstraktion allgemein manchmal erschlägt ist auch nichts Außergewöhliches. Die mathematische Denkweise ist auch eine Sache der Gewöhnung. Was man am Anfang nicht versteht, versteht man dann in einem zweiten oder dritten Anlauf. (Die Semesterferien kann man auch zum Nacharbeiten nutzen. ;-) )

Wenn du auch nach dem schwierigen ersten Semester mit wenig Erfolgserlebnissen Mathe noch interessant findest, würde ich dir raten, erstmal weiterzumachen. Im Sommersemester ein anderes Studium zu beginnen ist sowieso suboptimal.

Ich glaube, dass ein ausführliches Gespräch mit einem älteren Semester dir helfen könnte. Es sollte jemand sein, der mit den Anfangsschwierigkeiten des Mathestudiums vertraut ist, also kein Superbegabter. Ein in Mathe sehr begabter Mensch kann die Schwierigkeiten eines "Normalos" nicht verstehen.

Du kannst sicher deine Arbeitsweise verbessern, die Frustration irgendwie ableiten und deine Motivation aufrechterhalten oder erhöhen. Arbeitest du alleine oder mit Leuten zusammen?

Ich persönlich fühlte mich damals in Gruppen nicht wohl, mag es aber, mit einem Menschen zusammenzuarbeiten. Ob man in einem Arbeitsbinom der Stärkere oder Schwächere ist halte ich für nebensächlich; beide profitieren von einer Zusammenarbeit, denn auch wenn man etwas erklärt, lernt man. Du brauchst dich nicht schlecht zu fühlen, falls du mehr erklärt bekommst als du erklärst.

Also frage doch mal bei der der Fachschaft an, ob jemand bereit ist, mit dir ein Gespräch zu führen.

Gruß

sabine097 
Fragesteller
 18.02.2019, 22:19

Das Problem liegt weder bei meiner Motivation, noch an mangelndem Einsatz. Ich habe keine Minute Freizeit, habe die Ferien durchgearbeitet und kann nichts...

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eddiefox  19.02.2019, 15:38
@sabine097

Siehst du, diese ganzen Sachen kann man in ein paar Zeilen ja nicht rüberbringen, deshalb meine Idee zu einem Gespräch. Ich wollte dir auch nicht auf die Füsse treten oder Faulheit unterstellen. Mein Beitrag ist wohlgesonnen, wohlmeinend.

Wenn man wenig oder keinen Erfolg hat, kann natürlich die Motivation leiden. Sie drückt sich auch nicht unbedingt nur in Arbeitsstunden aus. Man kann viel, aber uneffektiv arbeiten oder weniger, aber effektiver.

Das alles herauszufinden und abzuklären kann meiner Meinung nach deine Frage hier nicht leisten. Deshalb mein Vorschlag, ein Gespräch über dein Problem zu führen.

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Wenn Du grundsätzlich mathematisch begabt bist (was sich etwa bei den Schulnoten oder auch bei einem Gespräch mit dem Mathelehrer gezeigt haben könnte) und dich - wie Du mitteilst - dieses Fach interessiert, dann studier´ weiter. Einem Freund (der an der sehr anspruchsvollen TU München Mathematik studiert hatte) ging es so, dass er im zweiten und dritten Semester trotz guter Mitarbeit nichts mehr verstand. Der dortige Fachstudienberater riet ihm, trotz dieser Verständnisprobleme einfach weiter zu studieren. Er machte das und nach etwa einem Jahr fügten sich die einzelnen "Puzzleteile" zu einem verständlichen Bild. Er machte danach ein gutes Examen. Er war aber auch mathematisch begabt und da solltest Du dir auch sicher sein

Ich kann jetzt nicht aus Sicht der Mathematiker sprechen, aber was du schreibst klingt schon eher bedenklich. Meines Erachtens solltest du mal mit der Studienberatung des Fachs sprechen und dir von da ein paar Tipps holen.

Grundsätzlich ist an einem Fachwechsel nichts anstößiges, das solltest du als Option also meines Erachtens in Betracht ziehen, wenn sich das im zweiten Semester nicht bessert.

Beachte auch, dass du bei einem Fachwechsel unter Umständen Fehlversuche aus nicht bestandenen Modulprüfungen mitnimmst, wenn diese Module auch im neuen Studienfach auftauchen. Das aber nur am Rande, damit du nicht auf gut Glück Versuche in der nächsten Prüfungsphase verballerst, die du im neuen Studium vielleicht noch brauchen kannst.

Beste Grüße!

sabine097 
Fragesteller
 18.02.2019, 18:15

Gilt das auch für die Schweiz mit den Fehlersuchen? Lebe nämlich in CH, nicht in DL.

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Ansegisel  18.02.2019, 18:51
@sabine097

Das musst du dann mal an der Uni erfragen, an die du wechseln willst. Das ist auch in Deutschland nicht einheitlich geregelt und könnte mir vorstellen, dass es auch in der Schweiz mehr oder weniger eine Entscheidung der Uni ist.

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Das kannst nur du dir beantworten. Wir kennen dich nicht, wir wissen nicht was in deinem Kopf vor sich geht.

Wenn du massiv Probleme hast, dann ist das natürlich kein gutes Zeichen, aber immerhin verstehst du es mit der Zeit ( zumindest Teilweise ). Das ist doch schon mal ein Anfang. Für das Fach scheinst du dich ja auch zu interessieren.

Das Problem ist, du wirst an Leistungen und nicht an Interesse gemessen.

Die Inhalte dürften nicht zwingend leichter werden.

Du musst wissen, ob du bereit bist deinen aktuellen Rückstand aufzuholen, oder ob das überhaupt möglich ist. Ob du Lust und das Können hast, dich in der Zukunft auf den A zu setzen... evtl. durch zu quälen.

Auch wenn du dich am Ende durchquälen solltest und deinen ,,Abschluss´´ bekommst, macht es wenig Sinn diesen grade einmal so bestanden zu haben.

Setz dich doch einfach mal mit ein paar älteren Semester-Studenten oder Leuten zusammen, die ihr Studium dort schon fertig haben. Evtl. können die dir mehr helfen. Letztlich solltest du aber such auf dein Bauchgefühl hören