Inwiefern ist die Erziehung Anregung zum Lernen?

4 Antworten

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Erziehung gibt das Vorbild, für das was gelernt werden kann.

Der größte Teil unseres Wissens ist aber in unserem impliziten Gedächtnis gespeichert. In den ersten Lebensmonaten lernt der Mensch am meisten. Eine bewußte Erziehug findet zu der Zeit nicht statt. Der Mensch muß sogar erst lernen an welcher Stelle er Schmerz empfindet. (nachgewiesen durch die Existenz von Phantomschmerzen und dem Verfahren wie sie wieder verlernt werden können). Auch das Sehen und die Fähigkeit seine Arme in eine bestimmte Richtung zu bewegen muß gelernt werden. Das deklarative (explizite) Gedächtnis ist erst etwa in einem Alter von drei bis sechs Jahren voll funktionsfähig. Deshalb hat der Mensch auch für diese Zeit kaum eine Erinnerung (kindliche Amnesie).

Lernen ist nicht etwas, was wir durch einen äußeren Zwang tun, sondern allein auf Grund der Funktionsweise unseres Hirns lernen wir ständig.

Unsere Umgebung bestimmt was und ob wir etwas lernen können. Wenn unsere Umgebung so beschaffen ist, dass wir nichts lernen können, dann lernen wir auch nichts und die dafür prinzipiell vorhandenen Synapsen werden nicht mehr versorgt und deshalb abgebaut. Ein unbenutztes großes Hirn ist biologisch ein unnötiger Luxus. Auch im Schlaf finden Vorgänge statt die mit dem Lernen Ähnlichkeiten haben.

Für alte Menschen wird die Menge an möglicher neuer Erfahrung immer geringer als noch in der Jugendzeit. Die Zeit scheint immer schneller zu vergehen. Die Lernmöglichkeiten werden geringer, die unbenützen Synapsen werden abgebaut, die Demenz setzt ein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.

Eigentlich könnte man jetzt hier Romane schreiben aber werde mich kurz halten.

Legen Eltern auf die Dinge wie z.B. Motivation, Durchhaltevermögen, Spaß am Lernen und Begeisterung für Neues(,...) einen hohen Wert und vermitteln dies auch durch ihre Erziehung, so wird das Kind sicherlich mehr Anregungen zu Lernen haben als Kinder deren Eltern hier keine Wichtigkeit sehen.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Um diese Frage zu beantworten, müsste man das Wort »Erziehung« definieren. Ich mag den Satz, »Das Gras wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht. Du merkst vielleicht, dass ich auch ohne Verständigung auf eine Definition, der Erziehung als Lernmotivation kritisch gegenüberstehe. Warum das so ist, kann ich erklären.

Lernen ist eine angeborene Fähigkeit. Der Mensch lernt immer. Er kann gar nicht nicht lernen. Es bedarf also keiner Erziehung als Anregung zum Lernen. Wenn wir im Zusammenhang mit dem Lernen von Erziehung reden, ist meisten Belehrung gemeint. Das Kind soll das und das lernen. Es soll also tun, was andere ihm sagen. Wenn es aber soll, dann lernt es nicht, sondern ist gehorsam. Das Kind soll selbstständig werden. Das kann es nur, wenn es nicht ständig soll, sondern wenn es ständig selbst entscheiden kann.

Es ist sinnlos, Kinder zu erziehen. Sie machen uns ja doch alles nach. Das soll Karl Valentin gesagt haben.

Gruß Matti

Selbstverständlich !

Nur bei dem, was man heute größtenteils als ERZIEHUNG (zuhause) bezeichnet, wird dafür wohl nicht geeignet sein - soll es ja auch nicht, weil die kleinen PRINZEN und PRINZESSINEN sich ja dann irgendwie unwohl fühlen könnten.

Iro-NIE-off

Haileyqueen0 
Fragesteller
 24.02.2021, 09:34

Danke aber kannst du vielleicht bisschen genauer erklären, warum du denkst, dass Erziehung das Lernen anregt? Wäre echt hilfreich

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