In Filmen sagt man schwer vewundeten Soldaten oder Zivilisten, die kurz vor dem Tod stehen, dass sie durchhalten sollen und wach bleiben müssen....?

6 Antworten

Das hängt die je nach Art der Verletzung ab. Bei gewissen Verletzungen oder Erkrankungen muss man den Patienten jedesmal quasi wach halten oder daran erinnern dass er wach bleiben soll damit der Kreislauf nicht zusammenbricht aber in Filmen wird sowas natürlich immer total übertrieben dargestellt. Da werden teilweise Verletzungen dargestellt wo jemand normal nicht mehr bei Bewusstsein wäre um den noch ansprechen zu können.

Indem sie wach und möglichst konzentriert bleiben, bleibt ihr Kreislauf und Botenstoffe wie Adrenalin in Schwung, was ihre Chancen auf eine erfolgreiche Operation und daher ihr Überleben verbessert. Es ist also nicht alles Müll, was in Filmen und Serien vermittelt wird. Was aber definitiv Müll ist, dass in manchen Filmen und Serien ein Defibrillator genutzt wird, um das Herz wieder in Schwung zu bringen. Das macht er definitiv nicht. Ein Defibrillator ist nur dazu da, ein Herzkammerflimmern zu beenden, aber danach muss es durch Herzdruckmassage reanimiert werden.

Ja, denn bei Bewußtlosigkeit fährt der Kreislauf so weit runter, dass manche Verletzungen tödlich enden können, weil diverse Schutzmechanismen des Körpers nicht mehr funktionieren: Muskelspannung etc.

Bei starker Unterkühlung MUß der Mensch auch möglichst munter gehalten werden.

Ich hatte selbst schon 2 Fälle, bei denen es half:

1x ein ca. 60 jähriger Mann, der mir unterkam, als er mit Frau von einer Weihnachtsfeier heim strebte, und mit einem Kreislaufzusammenbruch an einem Auto zusammen geklappt war - SanKra bereits gerufen.

Ich öffnete ihm das Hemd und legte meine eiskalte Hand auf seine Brust, was ihn ermunterte, sich auf setzen ließ, worauf er nicht mehr komplett auf dem frostigen Boden lag, denn auf heben hätte ich ihn nicht können.

Ja, der SanKra kam dann und ich entschwand zu meiner Containertour, um Tage später von dem Ehepaar mit einem fetten Blumenstrauß bedankt zu werden, denn sie hatten durch Fragen in der Nachbarschaft erfahren, wo ich wohne.

2: 1e Omi, die halb ohnmächtig an ihrem Rollator hing, weil ihr Kreislauf auch down war, redete ich zur, wach zu bleiben und erbat ein Glas Wasser damit ihr Stirn und Schläfen gekühlt werden können: prompt ging es ihr wegen der Kühlung etwas besser - war ich dann wieder fort als der SanKra landete

Ich weiß, dass man Menschen die verletzt sind und gerade gerettet wurden (z.B. Rettungsflugschrauber etc.) nicht sagt, dass sie jetzt in Sicherheit sind.

Sobald die Menschen sich beruhigen und das Adrenalin nachlässt fangen sie an ihre Schmerzen richtig zu spüren.

Daher sagt man ihnen, dass sie noch stark bleiben müssen und sie das schlimmste noch nicht überstanden haben.

Vielleicht ist das mit dem Wachbleiben ähnlich. Die Person bekommt eine ´Aufgabe´, ein Ziel auf das sie sich Konzentrieren kann und bleibt wachsam.

Derartige Filmszenen dürften wenig realistisch sein bzw. sind nur dahingehend realistisch, dass der Helfer falsche Annahmen hat. Bei lebensbedrohlichen Verletzungen mit hohem Blutverlust kann der Betroffene nicht willentlich steuern, ob er bei Bewusstsein bleibt oder nicht. Wenn er bewusstlos wird, ist das so, durch Zureden oder geistige Anstrengungen kann dieser Zustand nicht verhindert werden und können die Überlebenschancen nicht gesteigert werden. Was zählt sind physische Erste-Hilfe-Maßnahmen wie Stabilisierung, Blutstillung, Beatmung und Herzdruckmassage.