Im Lateinischen wird das Prädikat doch IMMER an das Satzende gestellt, oder gibt es Ausnahmen?

4 Antworten

Jein,

in 90% der Hauptsätze steht das Prädikat tatsächlich am Ende des Hauptsatzes. Es muss dort aber nicht unbedingt stehen.

Zu den übrigen 5%

Grund 1: Ein anderes Wort sollte besonders betont werden und wurde deswegen vom Schreibenden ans Ende des Satzes gestellt. So wurde der Leser überrascht, was seine Aufmerksamkeit auf eben dieses letzte Wort lenkte.

Grund 2: Dichtung. Um gewisse metrische Regeln (Längen, Kürzen, Betonung) einzuhalten, wirkt die Wortreihenfolge in Gedichten für den ungeübten Leser meist völlig konfus. Dass das Prädikat am Ende steht, ist in lateinischen Gedichten sogar ziemlich unwahrscheinlich.

=> Je weiter man sich von der Schulbuchlektüre entfernt und Originalautoren liest, desto häufiger wird man mit dem Phänomen konfrontiert werden, dass das Prädikat nicht am Ende des Hauptsatzes steht.

VG

Die Wortstellung im Lateinischen ist grundsätzlich frei, wodurch das Prädikat an beliebiger Stelle im Satz stehen kann. Jedoch ist zu beachten, dass sowohl der Satzanfang als auch das Satzende im Lateinischen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung haben, da sie oft eine wichtige Bedeutung für den Sinngehalt des Satzes darstellen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – LK Latein

Im Lateinischen kann das Prädikat, so wie auch andere Satzteile, theoretisch überall stehen, die Satzstellung war bei den Römern nicht so wichtig. Unter anderem das macht das Übersetzen so schwierig, weil man erst durch die Grammatik erkennt, welche Wörter (zB auch Substantive und Adjektive) überhaupt zusammen gehören.

(Hatte 6 Jahre Latein in der Schule)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das Prädikat kann überall stehen, wobei es doch am häufigsten am Ende oder nach dem Subjekt steht.