Im Herbst und Winter hört man häufig, dass sich Fahrzeug auf die veränderten Fahrbahnverhältnisse einstellen sollen. Welche Verhältnisse sind da?
Meine Fragen: Welche Verhältnisse sind das? Was ändert sich aus physikalischer Sicht?
8 Antworten
Das geht bei Nässe los, dann Herbstlaub, welches nass schon sehr rutschig sein kann, Überfrieren der Fahrbahn, Schnee- und Eisglätte, durch Schneedecke verdeckte Starßenschäden...
Regen, Kälte ---> Glätte
Glätte durch laub eis Wasser also weniger haftreibung.
Schnee- und Eisglätte. Die Haftreibung zwischen Reifen und Fahrbahn vermindert sich, was die Bremswege drastisch verlängern kann und sich die reduzierten Seitenführungskräfte sehr negativ auf die Fahrsicherheit auswirken.
durch die niedrige temperatur der luft und der straße wirkt die gummimischung deiner sommerreifen "zu hart", dh bei unter 5° hast du deutlich weniger grip. winterreifen sind weicher (weswegen sie sich auch gern mal schnell abfahren, wenn du im sommer unterwegs bist, weil sie dann zu heiss und zu weich werden)
nässe setzt den reibbeiwert der straße erheblich herunter, das hast du zwar auch im sommer (in verbindung mit staub sogar noch übler), aber im winterhalbjahr halt öfter.
gefrierende nässe bei minusgraden (straße unter 0°, auch wenn die luft über 0° haben kann) setzt den reibbeiwert der straße auf null, weswegen du abfliegst, wenn dich das irgendwo überrascht.
schnee auf der straße lässt sich mit einem grobstolligen winterreifen (oder lamellenreifen, je nach system eben) besser und vor allem sicherer durchfahren.
ansonsten gibts noch die "normalen" verhaltensregeln:
frühere dunkelheit bedeutet, dass deine frontscheibe besser geputzt sein sollte, weil du öfter geblendet bist, von entgegenkommenden fahrzeugen und allgemein von reflexionen bei häuiger nässe (s.o.).
wenns schneit, solltest du dein auto freiräumen, und nicht so herumfahren, dass du vorn durch ein winziges löchlein schaust, während dem hinter dir fahrende herunterwehende schneebretter entgegenkommen. umgekehrt solltest du mit solchen effekten bei anderen verkehrsteilnehmern rechnen.
die haben aber mit der straßenberfläche eher weniger zu tun.
na dann mach mal mit einem motorrad und sportreifen drauf im winter eine vollbremsung und guck dir den bremsweg an...
*lach*
Dem würde ich mich durchaus anschließen.
Ich habe mal einen Testbericht gehört/gelesen, dass auf wirlich trockener Fahrbahn Sommerreifen den Winterreifen auch bei Temperaturen unter 0°C überlegen sind.
Das mag nicht generell gelten, aber zumindest gilt auch das Gegenteil nicht generell. Die 7-Grad-Regel ist also zumindest recht zweifelhaft.
Und ganz persönlich habe ich den Eindruck, dass meine Sommerreifen auch bei Nässe besser als die Winterreifen.
Daher habe ich auch meine Sommerreifen noch drauf.
Und bevor Kritik kommt, ich entscheide das Tag für Tag anhand des Wetters.
An meinem Wohnort gab es bislang nur einen Tag mit Frost, und an dem musste ich nicht fahren.
Die Rader sind ja in einer halben Stunde gewechselt.
Und wenn wirklich mal Eis oder Schnee kommt, will ich wirklich nicht mein Leben riskiieren, und das anderer.
na ja, diese allgemeingültige temperaturregel ist etwas, was ein durchschnittlicher polizist bei einer verkehrskontrolle feststellen kann, (oder eine versicherung, die nicht zahlen mag).
ich habe auf meinem auto sportcontact 245/45 drauf, die halten gerade mal anderthalb jahre, weil die gummimischung weich ist - und wenns nicht gerade echtes winterwetter ist, haben die mehr grip als meine feld wald und wiesenwinterreifen, die ich nur für den skiurlaub draufziehe.
die tendenz ist natürlich da, so wie ich es beschrieben habe, aber ich gebe dir recht, wenn man keinen absoluten punkt setzt, sondern es vom reifen selbst abhängig macht, ab wann es schlechter wird.
@pbheu:
na dann mach mal mit einem motorrad und sportreifen drauf im winter eine vollbremsung und guck dir den bremsweg an...
*lach*
Inwiefern bestätigt das deine vorherige Aussage, dass Sommerreifen unter 5° grundsätzlich weniger Grip als Winterreifen haben? Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Ich habe mir die besten Reifen laut Testberichten gekauft.
Und bei Schnee sind die wirklich sehr gut. Da passiert es häufig, dass ich angehupt/blinkt werde, wenn ich auf der Landstraße mit 70 km/h überhole, weil der Vordermann sich nur 20 traut.
Allerdings ist es hier im Norden zu 80 % nass, und nur zu 10 % frostig. Da wäre mir ein bessere Nässehaftung eigentlich wichtiger, und dann fahr ich im Schnee halt nur 50.
Letzlich muss man einfach "seine" Reifen kennen, ihre Stärken und Schwächen. Und bis zu einem bestimmten Grad kann man einfach sein Fahrverhalten den Eigenschaften anpassen.
Der Grad ist natürlich dann eindeutig und deutlich überschritten, wenn man bei Eis oder Schnee mit Sommerreifen fährt.
Kann mich an die 2 km gut erinnern, die es bis zum Reifenhändler waren, wo meine bestellten Winterreifen warteten.
Die Winterreifenpflicht ist also schon dringend nötig gewesen, und mir fehlt jegliches Verständnis dafür, dass sie nur für PKW gilt - oder galt.
sommerbirnen und winteräpfel, meinetwegen. oder kennst du winterreifen für motorräder? motorradreifen haben definitiv bei wintertemperaturen weniger grip.
Das hab ich mit meiner MZ gemacht, wo ich zwei Stützräder in Form rutschender Schuhsohlen hatte, und das Gewicht abfangen konnte, die wog nur ~ 120 kg.
Ein richtiges Motorrad könnte ich nicht mehr aufrecht halten, wenn meine Füße keinen Halt haben. Da nähme ich lieber ein Taxi, als alle Seitenteile zu ersetzen.
Ich als Allwetterfahrer empfehle Heidenau Silica Winterreifen.Rundherum gut,bis auf das Lenkradflattern ab etwa 130km/h bedingt durch das grobe Profil.Die Reifen lassen sich nur mit einer ganzen Stange Gewichten auswuchten.Nach etwa 1000km wird es aber besser.
Das stimmt Alles, bis auf dieses Märchen: