Im Handel vor Ort beraten lassen anschließend Online kaufen?
Man hört ja immer mal wieder in den Medien, dass der Einzelhandel „Probleme“ mit Kunden habe, die sich im Laden beraten lassen und letztlich dann irgendwo online das Produkt kaufen.
Letztens hatte ich dazu einen Bericht gelesen, dass ein Einzelhändler nun von solchen Kunden, die sich lange beraten lassen und nichts kaufen, eine Gebühr verlangt.
Solch eine Gebühr würde mich als Kunde allerdings durchaus abschrecken, überhaupt noch in den Handel zu gehen, wenn ich damit rechnen müsste, eine Gebühr zahlen zu müssen, wenn z. B. das Gerät doch nicht zu meinen Vorstellungen passt.
Wie steht ihr dazu?
Geht ihr in Läden und lasst euch dort beraten, um das Produkt letztlich online zu kaufen? Wenn ja, warum?
Bzw. würde euch solch eine Gebühr abschrecken oder nicht?
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11 Antworten
WENN die Gebühr echte Beratung und keine Werbung garantiert, wäre sie gut. Das Problem ist oft, dass man Rezensionen nicht mehr von Werbung unterscheiden kann und Probleme hat, zu entscheiden, ob etwas ein guter Kauf, enttäuschend oder Schrott ist.
Ich hatte das kürzlich mit einem Stativ. Hatte mir eines online gekauft, das so mittelmäßig gut war, wollte jetzt etwas mehr Geld ausgeben, hatte aber Sorge, dass ich damit doch nicht zurecht komme, es wackelt oder so. Also ab in den Laden, beraten lassen und bestellt. Das Stativ kam dann an und war auch gut - allerdings kam es erst ca. zweieinhalb Monate nach der Bestellung an!! Immer wieder gab es "Lieferschwierigkeiten" mit dem sehr bekannten Hersteller! Ursprünglich wollte ich das Stativ eine Woche nach Bestellung benutzen.
Online (amazon) wäre es vermutlich spätestens in einer Woche angekommen.
Der andere Punkt ist bei Kunden mit geringem Budget der oft günstigere Onlinepreis. Ein bekanntes Objektiv kostet online immer ca. 120 bis 150 €. Im Handel 180 bis 220 €. Nett, wenn man genug verdient, weniger nett für Azubis, Studenten, Geringverdiener, Schüler. Die meisten werden dann online kaufen, einige gar nicht, andere aus "Pflichtgefühl" vor Ort und die müssen dann an anderen Sachen knappsen.
Insofern wäre eine Gebühr, bei der ich mit gutem Gewissen rausgehen kann und online günstiger kaufen kann, mMn sinnvoll, WENN ich sicher sein könnte, dass ich einigermaßen objektiv beraten werde und kein Werbegespräch habe. Wenn man mir auf Nachfrage Vor- und Nachteile und Funktionsweisen des Geräts oder Eigenschaften des Produktes erklärt.
Gerade bei Geräten fragt man sich ja immer: Brauche ich das, geht das schnell kaputt, schafft das Gerät die von mir erwarete Leistung, muss ich x € dafür ausgeben, oder reicht ein geringerer Betrag. Ich hatte die Frage z.B. bei der Küchenmaschine. Da gab es welche, die keinen Hefeteig kneten können. Warum sollte ich dafür dann Geld ausgeben? Preise lagen zwischen 80 und 600€. Frage: MUSS ich 600€ ausgeben, damit die Maschine auch im Alltag funkitoniert, hält, schwere Teige knetet, nicht nach 5 min schlapp macht? Am Ende wurde es bei mir eine Maschine für 200€, die gut funktioniert und hält (im Handel gekauft). Diese Unsicherheit möchte ich gern bei einer Beratung ausräumen und dabei nicht auf ein Werbegespräch reinfallen, nach dem ich dann zwei oder mehrfach kaufen muss, weil immer wieder Unbrauchbares für teils hohe Preise dabei war.
Wie will der Händler eine solche Gebühr durchsetzen? Das geht doch gar nicht. Er kann den Kunden ja schlecht über ein Gerät informieren und dann dazu zwingen es zu kaufen, auch wenn es ihm nicht gefällt, oder einfach unpassend ist.
Selbstverständlich vergleiche ich die Preise. Beträgt der Unterschied lediglich wenige Euro kaufe ich im Einzelhandel. Manchmal ist der Preisunterschied jedoch enorm, bspw. bei Elektronik. Das wird online bestellt. Ich kann mein Geld leider nicht drucken.
"Wenn Sie Beratung wünschen, stellen Sie sich in Schlange A, nehmen Sie ihren Bon über x min Beratung entgegen und zahlen Sie an der Kasse." Da gäbe es dann 5 min Kurzberatung oder 30 min ausführliche Beratung oder 1 h Intensivberatung zum Beispiel. Oder gestaffelt nach Beratung für Kunden ohne Ahnung, Kurzfrage zum Produkt, intensive Information zu Funktionsweise, Vor- und Nachteilen, individueller Produktsuche (was passt für MICH und meine Ansprüche) usw.
Man müsste es ausprobieren, aber ich glaube nicht, dass sich das rentieren würde.
Man bräuchte sehr gut geschultes Personal, das auch ständig verfügbar ist. Alleine das ist schon schwierig, wo doch immer mehr auf schlecht bezahlte Hilfskräfte gesetzt wird. Man würde vom Kunden verlangen, sich vor dem eigentlichen Bezahlen, in eine Schlange einzureihen und zu warten (sicherlich nicht sehr verführerisch), unwissend, ob sich der zusätzliche Zeitaufwand überhaupt lohnt oder ob es nicht viel gemütlicher wäre, sich die gewollten Infos bei einer Tasse Kaffee aus dem Internet zu holen. Dazu noch die vielen anderen Vorteile, die der online Kauf hat...ich weiß nicht.
Ich lasse mich ungern im Laden beraten. Bin ganz gut darin, mich selber zu informieren. In den Laden gehe ich ohne Kaufabsicht höchstens mal um mir das Produkt live anzusehen. Das kommt aber auch ziemlich selten vor. Zuletzt wollte ich mir eine Kamera ansehen, die dann aber gar nicht im Laden vorhanden war.
Wenn mich dann einer von denen anlabert, nervt mich das eher. :D
Finde so eine Gebühr aber an sich nicht so schlimm. Wenn jemand wirklich eine Beratung fordert und dann woanders kauft, kann doch ruhig auch ein bisschen dafür bezahlen. Die Leute, die in diesen Läden arbeiten, kosten ja auch Geld.
Wenn ich gut beraten worden bin, dann nehm ich es auch gleich mit. Ausnahme ich lass mich grad iwo beraten, wo ich das teil nicht sofort kaufen kann. Zb in Wien beraten lassen was für ein Fernseher passend ist. Dann daheim den fernseher gekauft.
Im Internet bekommt man so viel Informationen und auch Tests von Produkten so das normalerweise auf diesem Weg sich jeder selbst die notwendigen Informationen herausfinden wird und dann ist auch der Gang zum Händler vor Ort gar nicht nötigt. Wenn ich vor Ort kaufen möchte habe ich auch vor zu kaufen und lass mich dann auch vor Ort beraten.
"Wenn Sie Beratung wünschen, stellen Sie sich in Schlange A, nehmen Sie ihren Bon über x min Beratung entgegen und zahlen Sie an der Kasse." Da gäbe es dann 5 min Kurzberatung oder 30 min ausführliche Beratung oder 1 h Intensivberatung zum Beispiel. Oder gestaffelt nach Beratung für Kunden ohne Ahnung, Kurzfrage zum Produkt, intensive Information zu Funktionsweise, Vor- und Nachteilen, individueller Produktsuche (was passt für MICH und meine Ansprüche) usw.
Man geht zu einer Theke, bei der klar ist, dass der Service kostet, und zahlt dann die Beratung-
In den USA ist das Glas Wasser im Restaurant meist kostenlos, hier nicht. Wir meckern nicht, wir zahlen unser Wasser oder bestellen keines!
So wäre das dann mit der Beratung ebenfalls.
Man bedenke, wie viel Service zur Zeit kostenlos ist - etwas am Handy zeigen, sogar Handykontakt säubern, Brille richten, Info über Funktionsweisen von Geräten usw. Brille richten: Ich kaufe eine Brille, setze mich draufm, die ist Schrott, ich lasse sie kostenlos richten. Es gäbe auch die Möglichkeit zu sagen, das macht man nur bei teuren Gläsern. Bei einer Billigbrille für 17 € in einem Fall bei mir hat man mit div. Services dieser Art den Kaufpreis nach einiger Zeit wieder raus. Der Optiker könnte auch sagen, Pech gehabt, neue kaufen oder Richtenlassen bezahlen!