Im Auto übernachten, wie bleibt es warm?

13 Antworten

Wenn es nur 45 Minuten Hinfahrt sind, könnt Ihr auch erst früh fahren. Für die 2. Nacht warme Decken und/oder Schlafsack, Mütze und warme Strümpfe einpacken. 

pff - keine unnötigen Vorkehrungen. Eine vernünftige Decke reicht aus - und wenn man noch eine zweite hat, ist das nicht verkehrt. So ein Auto hat ja kaum Volumen, und ein Mensch heizt von sich aus auch nicht gerade wenig. Eingemummelt in eine Decke hält man es daher auch bei Minusgaden gut aus. Mütze oder Kapuze für den Kopf wäre nicht verkehrt.

Elektrische Helferlein mögen ganz gut sein, aber mit einer leergesaugten Batterie macht das Weiterfahren am nächsten Tag nicht viel Spaß.

Kerzen o.ä. - gar keine gute Idee: verbrauchen Sauerstoff, sorgen für schlechte Luft, Brandgefahr - und auf dem Armaturenbrett mag das Glas der Scheibe die punktuelle Hitze gar nicht gut leiden - mit etwas Pech macht es "knack" und die Scheibe ist hin. 

Aus der eigener Erfahrung kann ich dir nur den Tipp geben, die einen guten Schlafsack zu besorgen. Am besten einen, der eben für den Herbst/Winter und den entsprechenden Temperaturbereich ausgelegt ist und mit einer Kunstfaser (Keine DAUNE!) gefüllt ist.

Solche Schlafsäcke halten ja auch Bergtouren oder gar Polarexpeditionen aus und zur Zeit ist es in Deutschland noch nicht so kalt, dass es unter Null geht - mal abgesehen von vielleicht einigen Bergregionen ganz am Boden, aber die Lufttemperaturen bleiben doch noch im Plus. Da du dann duch das Auto auch noch vom Wind geschützt bist, hast Du die Chance, dass Du die warme Luft, die Du ausatmest nicht direkt in die Umgebung los bist... Es könnte also etwas kalt an der Nasenspitze werden, aber mit den richtigen Schlafsack kein Problem.
Wir selber haben bei knapp unter 10°C und dichtem Nebel mal im Frühjahr auf 1600müNN im Bulli (T3 Transporter, also kein Camper!) übernachtet und es war sehr gemütlich - allerdings waren wir zu zweit und haben uns sicherlich an einander gewärmt ;-) aber auch das ist ja vielleicht eine nette Alternative, denn in der oben beschrieben Kategorie gibt es sicher auch Doppelschlafsäcke :-)

Solche Experimente wie Kerzen oder Taschenwärmer mit Holzkohle würde ich definitiv lassen. Die Fenster solltest Du sowieso einen Spalt weit auf machen um eben etwas frische Luft zu bekommen und die Feuchtigkeit raus zu lassen.
Aber mit Feuer ist nicht zu spaßen - wenn schon Verbrennungsprozesse am und im Auto, dann solche die technisch einwandfrei sind wie Standheizungen oder eben der Motor.... Das ist zwar auch blöde, aber erfrieren würdest Du nicht, denn ein laufender Motor produziert im Stand mit Sicherheit genug Abwärme um das Wageninnere warm zu bekommen. Ökologisch ist das zwar sträflicher Unfug aber als letzte Möglichkeit eben doch noch vorhanden. Wie gesagt als absolute Notlösung für die nicht zu erwartende Notlage, dass es trotz ordentlichem Schlafsack zu kalt wird, kann man das noch im Hinterkopf haben.

Na dann, gute Nacht!

hapezi  04.11.2017, 23:54

OK, ich habe gerade die Wettervorhersage gehört und da war mehrmals das Wort "Schneefall" drin enthalten. Das könnte natürlich dann doch kalt werden - obwohl ich auch schon erlebt habe, dass Leute im Schlafsack draußen übernachtet haben und die Wiese auf der man lag war morgens mir Reif bedeckt... Also trotzdem alles eine Frage der Ausrüstung.

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Kerzen oder alles andere was man verbrennt sind im Auto absolut tabu. Verbrauchen Sauerstoff, setzen Feuchtigkeit frei und Innenraumverkleidungen brennen besser als man denkt.

Mit Strom heizen ist auch nur bedingt sinnvoll umsetzbar. Man braucht schon einen ziemlich großen Akku und der sollte komplett von der Starterbatterie abgekoppelt sein, damit man morgens nicht ohne Zündung da steht. Lässt sich recht einfach errechnen. Angenommen die Heizdecke/Heizauflage verbraucht 24 Watt, dann sind das bei 12 V 2 Ampere. Bei 10 Stunden Betrieb sind das 20 Amperestunden die der Batterie entnommen werden. Empfehlenswert ist es, normale Autobatterien nie zu mehr als 50 % zu entladen. Man würde also schon für eine 24 Watt Heizleistung (was nicht viel ist) eine randvoll geladene 40 AH Batterie brauchen.

Meine Empfehlung: Warmer Schlafanzug, warme Decke oder Schlafsack und optional eine Wärmflasche. Das Heißwasser dafür entweder in einer Thermoskanne transportieren oder vor Ort auf einem Gaskocher o.ä. heiß machen. Ist die effizienteste Lösung, insbesondere wenn das eine eher einmalige Sache ist. Wenn ihr häufiger vorhabt sowas zu machen, kann man sich auch Gedanken über entsprechende Umbauten mit Heizdecken, Akkus und Ladegräten oder einfach einer Standheizung machen. Ist aber nicht billig, wenns funktionieren soll.

PS: Gebläse im Stand laufen zu lassen bringt überhaupt nichts, da der Motor nicht läuft und damit keine Abwärme produziert die den Innenraum heizen würde. Würde nur die Batterie leer saugen.

Schlafsack, Fleecedecke, Kopfkissen. Eine warme Mütze aufsetzen. Auf keinen Fall Kerzen im Fahrzeug aufstellen, schon gar nicht punktuell unter der Windschutzscheibe.

Wichtiger als die Wärme im Fahrzeug ist es, die Luftfeuchtigkeit gering zu halten. Daher auf jeden Fall die Fenster einen Spalt(!) weit öffnen.