Ideen für "Sanctuary"/Tierheim/Gnadenhof?
Irgendwann möchte ich mit meiner besten Freundin eine Art Tierheim oder Gnadenhof eröffnen, wo wir alle Tiere aufnehmen, die kein Zuhause etc. haben (und bei Bedarf auch verkaufen würden, an verantwortungsbewusste Menschen).
Bisher haben wir noch keinen konkreten Plan, wie genau wir das finanziell regeln (ohne nebenbei tausend Jobs zu haben und auf Spenden angewiesen zu sein), von dem her würde es mich interessieren, ob hier jemand irgendwelche Ideen oder Vorschläge bzw. Kritik dazu hat.
Vielen Dank für jegliche Antworten!
8 Antworten
Vielleicht könntet ihr in einem tierheim/Tierschutzverein/gnadenhof( je nach dem was bei auch in der nähe ist ) ehrenamtlich helfen und so könntet ihr sehen das es auch echt schwer sein kann.Wenn ihr älter werdet könnt ihr auch pflegestelle werden für bestimmte Tiere und könnt ihn ein schönes zuhause suchen.Ist so gesehen genau so wie ein gnadenhof nur das ihr eben ein tier habt oder eben eine Gruppe.
wie genau wir das finanziell regeln (ohne nebenbei tausend Jobs zu haben und auf Spenden angewiesen zu sein)
Im Lotto gewinnen, erben, reiche Männer heiraten oder ausnehmen oder beides. Das wären zumindest die legalen Möglichkeiten, an das Geld dafür zu kommen, die mir gerade einfallen.
Vielen Dank für deine Antwort ^^ das mit den reichen Männern habe ich mir auch schon überlegt, allerdings eher in die Richtung von "ihnen vom Projekt erzählen und fragen, ob sie es finanziell unterstützen wollen"
Hallo,
als alleinige Einnahmequelle einen Gnadenhof haben, klappt in den seltensten Fällen.
Es sind jetzt ein paar Gnadenhöfe/Tierschutzprojekte böse über Kopf gegangen bis hin zur Zwangsräumung.
Neben dem ganzen Papierkram der da auf euch zu kommt. Könnt ihr das emotional stemmen? Seid ihr in der Lage " Nein" zu sagen, wenn ihr wisst ,dass der Platz und/oder das Geld nicht mehr reicht?
Macht verschiedene Praktika in Tierheimen, bei Tierschutzvereinen in Einrichtungen die sich auf spezielle Probleme spezialisiert haben und schaut und lernt und vor allem fragt.
Bildet euch entsprechend fort. Da kommen nicht unbedingt nette Hunde/Tiere die vor Dankbarkeit Überfliesen das ihr sie gerettet habt.
Ja - solche Ideen hatte ich auch immer - sind leider nur immer an den Finanzen gescheitert.
Du musst ein Gelände haben -möglichst Eigentum - nicht gemietet oder gepachtet und eine Menge Kapital - und zwar solches das sich möglichst alleine vermehrt...
Klar kann man einen Verein gründen und dann diesen Ärger auch noch an der Backe haben. Auf Spenden angewiesen zu sein bringt Dich ganz schnell an Deine Grenzen. Gerade alte oder kranke Tiere kosten Unsummen an Geld.
Und ausserdem ist es ein "Fulltime-Job". Da wirst Du kaum Zeit haben nebenher noch arbeiten zu gehen.
Es gibt unzählige von diesen kleinen Vereinen und Tierhilfen und bei allen ist immer das Geld knapp. Und dann wird es immer schwierig wenn die Versorgung der Tiere nicht mehr gewährleistet werden kann. Du hast dann auch bestimmte Auflagen zu erfüllen -- das Veterinäramt kommt vorbei und bemängelt irgendwas das repariert werden muss oder anders gestaltet werden muss. In Deutschland gibt es für alles tausend Vorschriften die eingehalten werden müssen. Wenn Du Hunde verkaufst musst Du unter Umständen Steuern für das Einkommen bezahlen etc. etc.
Und sowas wird halt auch schnell zum "Selbstläufer". Die Leute schieben ihre Tiere an Dich ab - wenn Du nicht auch mal "nein" sagen kannst kommst Du ganz schnell an die Grenzen. Viele Fälle von "animal hording" sind so entstanden.
Das ist nicht ganz so einfach wie man es sich immer vorstellt. Sowas muss geführt werden wie ein Wirtschaftsunternehmen. Dazu braucht man betriebswirtschaftliche Kenntnisse und eine Menge Disziplin. Neben der Versorgung der Tiere auch noch der ganze Schreibkram - Buchführung etc. etc.
Und verlassen kann man sich sowieso auf niemanden. Was wenn Deine Freundin irgendwann abspringt ? Schaffst Du es dann auch alleine ?
Ich weiss jetzt nicht wie alt Du bist aber es wäre besser erstmal seine Ausbildung zu machen, zu arbeiten und Geld zu verdienen. Vielleicht hast Du in ein paar Jahren ganz andere Vorstellungen vom Leben.
Ich sehe Du bist durchaus vernunftbegabt.. :-) Das ist gut. Natürlich ist es toll so einen Traum zu haben und darauf hinzuarbeiten. Das sollst Du ja auch. Wenn Du es realistisch siehst und dabei Unterstützung hast von Deinen Eltern etc. dann mach das ruhig wenn es Dir hilft.
Ich wollte es auch eigentlich nicht so negativ malen aber ich kenne einige dieser "Projekte" die gescheitert sind weil sich die Leute im Vorfeld nicht genügend Gedanken darüber gemacht haben und letztendlich sind dann die Tiere die Leidtragenden.
Aber Du hast noch viel Zeit. Ich wünsche Dir dass es irgendwann klappt und Du Deinen Traum verwirklichen kannst.
"so wäre es nur schon für mein mentales Wohlbefinden extrem hilfreich, einen Businessplan für dieses Projekt aufzustellen und darauf hinzuarbeiten."
Dann werde jetzt eine Pflegestelle für Meerschweinchen, Ratten oder Farbmäuse. Das solltest du vom Zeitaufwand und vom finaziellen her stemmen können.
Eine Gruppe von 5 Farbmäuse als Pflegestelle zu betreuen ist vielleicht nicht so interessant als von einem eigenen Gnadenhof zu träumen - es ist aber im Gegensatz dazu echte Tierschutzarbeit.
October
"Und verlassen kann man sich sowieso auf niemanden. Was wenn Deine Freundin irgendwann abspringt ? Schaffst Du es dann auch alleine ? "
Was ist, wenn die eigene Gesundheit nicht mehr mitspielt?
Oder die eigene Psyche, weil man jahrelang (!) keinen Tag frei nehmen kann, kein einziges Wochenende frein hat, einem deswegen die Freunde ausgehen und man immer gegen Windmühlen ankämpft.
October
Du könntest so ein zwischen Ding zwischen gnadenhof und Streichelzoo machen mit Eintritt 3€ zb ein kleines Kaffee (nur mit Kaffeemaschine und getränkekühlung, Couch, ein zwei esstische, leckerliautomat) wo man mit den Katzen schmusen kann, so würdest du schon einwenig zu Einnahmen kommen
Kamera am Kopf befestigen (bei dir,) wie die Arbeit so aussieht, Kameras in den Gehegen einrichten und alles auf Youtube oder so stellen.
Vielen Dank für deine Antwort, ich werde mir die Vorschläge gleich notieren! Das kling super :-)
Erstmal vielen Dank für Deine ausführliche und hilfreiche Antwort!
Die meisten Punkte sind mir bereits bekannt, vor allem die Problematik mit den Finanzen.
Weisst Du zufälligerweise auch, wie das mit den Auflagen und Steuern in der Schweiz aussieht? Ich könnte mir vorstellen, dass es ähnlich ist wie in Deutschland.
Bis jetzt bin ich eher besorgt gewesen, dass am Ende niemand Tiere zum Abgeben hat, aber Deine Kritik ist durchaus berechtigt. Ich denke, eine gewisse Social Media Präsenz und "Bekanntheit" könnte hilfreich sein, denn dadurch würde eine gewisse Transparenz entstehen (meine Eltern fanden immer, Tiere aus dem Tierheim wären traumatisiert und waren deshalb gegen eine Adoption) und die "Zuschauer" könnten eine Bindung zu den Tieren etc. aufbauen und dadurch vielleicht auch ein Tier adoptieren, anstatt nur Tiere abzugeben.
Das mit dem Wirtschaftsunternehmen ist mir klar, meine Freundin ist da eher so die Tierliebhaberin (ich habe Tiere auch sehr gerne, aber sie ist wirklich eine Expertin) und ich wäre eher für die Buchhaltung zuständig, mit meinem Vater, der sich sehr gut mit Rechnungswesen/Wirtschaft/Recht auskennt, habe ich da schon ziemlich viel mitbekommen und würde mich auf jeden Fall diesbezüglich professionell beraten lassen.
Was meine Freundin angeht, ich weiss nicht, ob eine Freundschaft so etwas standhält, aber ich denke, wir sollten auf jeden Fall einen Vertrag abschliessen. Sie ist nicht der Typ, der einfach abspringt, aber falls sie es irgendwann mal tun sollte, dann wäre es ganz schön, wenn sie mir Zeit gäbe, einen Nachfolger zu finden. Im Notfall könnte ich es auch alleine hinbekommen.
Ich bin im Moment noch 16 und mir ist klar, dass ich in diesem Alter nicht in der Lage bin, eine derartige Entscheidung zu fällen und ohne vernünftige Ausbildung irgendein Projekt auf die Beine zu stellen. Ich werde auf jeden Fall eine Ausbildung machen und Geld verdienen und dann noch einmal weitersehen.
Nur leider ist es so, dass ich bis vor einer Weile an Depressionen litt (was nicht spurlos verschwunden ist) und ein Ziel im Leben brauche, auf das ich hinarbeiten kann, weil ich sonst den Sinn nicht mehr sehe und das kann sich auf eine depressionsgefährdete Person mit Suizidgedanken nur negativ auswirken. Selbst wenn ich am Ende einen tollen Beruf finde und ein normales Leben mit einer Familie führen werde, so wäre es nur schon für mein mentales Wohlbefinden extrem hilfreich, einen Businessplan für dieses Projekt aufzustellen und darauf hinzuarbeiten. So lange kein Geld hinein fliesst, kann es ja nicht schaden (... und 16-jährige sind meistens nicht gerade reich).