Ich verstehe nichts in meinem Physik LK?
Hallo,
ich bin jetzt nach meinem Auslandsjahr zurück in der 11 und habe Physik LK gewählt. In meinem Auslandsjahr hatte ich auch Physik und war sehr gut darin. In der Mittelstufe das selbe.
Jetzt machen wir Mechanik, was ja theoretisch nicht schwer sein sollte und ich verstehe nach so 5-6Stunden die Aufgaben nicht. Also welche Gleichung ich wann benutzten soll und generell bin ich komplett verwirrt. Den Lösungsweg kann ich immer nachvollziehen, aber das hilft mir auch nicht weiter. Ich bin wirklich total verzweifelt und weiß nicht was das noch werden soll bis zum Abi...
Ich habe das Gefühl, dass ich einfach ein Brett vorm Kopf habe, weil ich ähnliche Aufgaben vor einem halben Jahr in meinem Auslandsjahr noch problemlos gelöst habe.
Hat vielleicht jemand einen Tipp, was man da machen kann oder allgemein Tipps zum Physik LK?
6 Antworten
Hallo BaToJu,
das Problem ist wohl, dass Du Dich mit ziemlich viel Neuem auf einmal konfrontiert siehst und schnell eine Lösung für eine Aufgabe finden sollst.
Deshalb verwendest Du die Formeln quasi wie Kochrezepte, die fix und fertig im Kochbuch stehen, und hoffst darauf, für das Gericht, das Du zubereiten sollst, das richtige Rezept gefunden zu haben, was anscheinend oft nicht funktioniert.
Du wirst nicht darum herumkommen, Dir die Zeit zu nehmen, bei jeder Formel darüber nachzudenken, was sie genau bedeutet und in welchem Zusammenhang sie einsetzbar ist. Manch einfachere Formel wirst Du Dir ggf. sogar herleiten können. Nehmen wir z.B.
(1) s = ½·a·t².
Das ist eine spezielle Formel für eine lineare Beschleunigung aus dem Stand, wobei t=0 gesetzt wird, wenn der Körper gerade in Ruhe ist. Ich ziehe es allerdings vor, statt 's' lieber 'x' zu schreiben. Mit s wird üblicherweise die Länge eines Weges ungeachtet seiner Form und Richtung bezeichnet.Wenn man ein Koordinatensystem so definiert, dass sie Beschleunigung in x-Richtung wirkt, ist x=s.
In einem t-v-Diagramm kannst Du Dir klar machen, warum (1) gilt:
In einem solchen Diagramm ist s die Fläche eines Dreiecks, Grundseite mal Höhe durch 2. Die Grundseite ist t bzw. ein konkreter Zeitpunkt t₁ die Höhe v(t₁), die bei Beschleunigung aus dem Stand a·t₁ ist. Daraus ergibt sich
(2) x(t₁) = ½·t₁·a·t₁ = ½·a·t₁² .
Das kannst Du auch zeitlich umkehren und eine Abbremsung in den Stand beschreiben. Dabei kommst Du darauf, dass bei jeweils gleicher Bremsbeschleunigung (unter,,Beschleunigung" wird in der Physik jede Änderung der Geschwindigkeit verstanden) a<0 der Bremsweg quadratisch mit der Anfangsgeschwindigkeit wächst.
Wenn Du eine Anfangsgeschwindigkeit v(0) hast, gilt (1) natürlich nicht, denn Du hast kein Dreieck, sondern ein Trapez, das Du in ein Rechteck und ein Dreieck zerlegen kannst.
Zudem kann auch v(0)<0 sein; das bedeutet, dass sich der Körper in -x-Richtung bewegt.
Wenn es ums Fallen geht, wirkt die Beschleunigung nach unten und wird mit g bezeichnet. Die Richtung nach oben wird manchmal y-Richtung, manchmal auch z-Richtung genannt.
Beim Wurf aus einer Höhe y=h musst Du mindestens zwei zueinander senkrechte Richtungen berücksichtigen, die Du z.B. x- und y-Richtung nennen kannst. Solange die Geschwindigkeiten nicht so groß werden, dass Luftwiderstand wichtig wird, sind die horizontale und die vertikale Bewegung voneinander unabhängig. Erstere bleibt konstant, Letztere wächst nach unten. Man kann sie als
(3.1) v›(t) = (v_x | v_y(t)) = (v_x | v_y(0) – g·t)
und die Position als
(3.2) s›(t) = (v_x·t | h + v_y(0)·t – ½·g·t²)
schreiben, was eine Parabel ergibt. Der Winkel α ergibt sich aus
(4.1) v_x(0) = v(0)·cos(α)
(4.2) v_y(0) = v(0)·sin(α).
Nenn mir doch mal ein paar Beispiele für falsche Formeln.
Vielen lieben Dank das hat mir wirklich seeeeehr geholfen einen besseren Durchblick zu bekommen, damit ich auch wirklich VERSTEHE wofür ich welche Formel brauche. So schön und anschaulich zusammengefasst steht es nicht in meinem Buch. Das hat mir wirklich sehr geholfen :))
Du hast recht, ich war/bin mit den ganzen neuen Formeln überfordert gewesen und habe sie vermutlich einfach durcheinander geworfen...
Ja. Wisse bei der Benutzung einer Formel immer, was welches Formelzeichen bedeutet und ob Dir der gesunde Menschenverstand sagt, dass die Formel für die Situation tauglich ist, oder nicht.
Eine Wurfweite sollte z.B. nicht die Zeit enthalten, jedenfalls nicht als Variable. Das s in
s = ½·a·t²
ist als s(t), zu verstehen, die zurückgelegte Strecke als Funktion der Zeit, also s₁=:s(t₁), wobei t=t₁ ein bestimmter Zeitpunkt und zugleich die Zeitspanne seit t=0 ist.
Die Beschleunigung muss aus dem Stand erfolgen und immer dieselbe Richtung (in die auch die Bewegung erfolgt) haben, damit die Formel anwendbar ist.
Fortsetzung folgt...
Fortsetzung
…oder wenn ich bei einem senkrechten Wurf
s y = s x·tan(α) – (g/(2·v 0²·cos(α)²))·s x²
benutze…
Dann machst Du maximalen Unfug, denn mit α→90° ⇒ tan(α)→∞, und sx=0 beim senkrechten Wurf.
Vielleicht ist das eine Formel für den schiefen Wurf, aber sie kommt mir recht kompliziert vor, und wenn, wie es mir scheint, sx die Wurfweite in der Ebene und sy die Steighöhe sein sollte, stehen da m.E. zu viele Größen rum, weil v0 und α die gesamte Bahn bestimmen (Luftreibung ausgeklammert).
Ich würde auch nicht sx und sy, sondern x und y schreiben bzw. Δx und Δy. Das sind Koordinatendifferenzen.
Also hier meine ehrliche Meinung:
Ich war bis zur 10 ziemlich gut in Physik und hatte es deswegen als LK genommen. Bei der Mechanik-Klausur hatte ich noch ne 2 , aber ich wurde immer schlechter am Ende hatte ich glaube ich so um die 5 Leistungspunkte(oder wie das hieß) bei den Klausuren. Vor dem PhysikAbi habe ich mich dann zusammengerafft, die alten Physik-Abiprüfungen gemacht und 9Pkt geschrieben. Aber ich bin jemand, der immer gut in Mathe und Naturwissenschaften war. Wenn ich es geschafft habe vor dem Abi noch vieles nach zu holen, dann schaffst du das auch in während der 11.Klasse.
Kann du nicht möglicherweise das Fach wechseln, wenn du es dir überhaupt nicht zutraust.
Vielleicht musst du auch einfach die Basics nochmal wiederholen.
ich traue mir das eigentlich schon zu, und die Basics aus der Mittelstufe kann ich auch. ich komme nur mit den ganzen neuen Gleichungen nicht klar bzw benutze immer die falsche weil ich einfach keinen durchblick habe, aber ich weiß auch nicht, was ich machen soll außer weiter zu versuchen die Aufgaben hinzubekommen... die lösung ist halt meistens evht nicht schwer, wenn ich sie dann sehe, was mich irgendwie noch mehr frustriert
Physik beschäftigt sich nicht damit, wann welche Gleichung anzuwenden ist. Damit mag Mensch in der Mittelstufe noch gut vorwärts kommen, spätestens im LK ist damit aber Schluss.
Löse dich davon, Lösungswege zu kennen, bewege dich dahin, Modelle der Physik zu verstehen. Wenn du ein Modell „drehen und wenden“ kannst, weil Du es ganz verstanden hast, dann ergeben sich die Lösungswege auch.
Im LK ist es dir wahrscheinlich schon selbstverständlich, den Stoff im Buch nach- und auch vorzubereiten. Das sollte Dich in die Lage versetzen, mithalten zu können. Darüber hinaus, schließe Dich einer Lerngruppe an, in der ihr den Stoff und die Aufgaben diskutiert und zu einer gemeinsamen Lösung kommt.
Ich verstehe ja die Herleitungen, mein Problem ist dann nur einen überblick über die Aufgabe zu bekommen, mit welcher Gleichung ich das am besten löse, aber ich hoffe das wird mit der Zeit einfacher...Danke für deine Antwort ich werde Lerngruppen mal ausprobieren!!
Mechanik hat mit Kräften zu tun
Es gilt immer:
1) Die Summe aller Kräfte in eine Richtung ist zu jedem Zeitpunkt gleich NULL
2) Die Summe aller Moment um einen Punkt ist zu jeden Zeitpunkt gleich Null
3) Aktio=Reaktio (eine Kraft erzeugt immer einer Gegenkraft.)
In einem geschlossenen Krafteck,befinden sich die Kräfte im Gleichgewicht.
Die Kräfte zerlegt man in ihre Komponenten,x-komponente,y-Komponente und z-komponente.
mit 2) kann man den Drehpunkt so wählen,dass die Rechnung möglichst einfach wird.
Beispiel:Ein Balken auf 2 Stützen mit einen Loslager und einen Festlager.
Das Loslager nimmt nur Kräfte in y-Richtung auf.
Das Festlader nimmt Kräfte in x-Richtung und y-Richtung auf.
Man legt deshalb den Drehpunkt in das Festlager ,so braucht man nur noch die Kraft am Loslager in y-Richtung berechnen.
Ansatz:Die Summe aller Drehmomente um das Festlager ist zu jeden Zeitpunkt gleich NULL.
1) und 2) sind unglücklich formuliert. Man könnte denken, es seien die auf einen Körper wirkenden Kräfte und Momente gemeint, und die ergeben nicht immer 0.
Ich habe hier 2 Bücher
1) Technische Mechanik,"Kinematik und Kinetik" sind 360 Seiten
2)Technische Mechanik ""Festigkeitslehre" sind 330 Seiten
3) Technische Mechanik "Statik" sind nur 180 Seiten
zusammen nur 870 Seiten
Tut mir leid,das ich das alles nicht in 5-10 Sätzen unterbringen kann !
Mir ist klar, dass Du nicht den Inhalt der Bücher in so wenigen Sätzen unterzubringen kannst. Wenn da allerdings steht, die Summe aller Kräfte und aller Momente müsse immer 0 sein, ist dies im Allgemeinen nicht richtig, wenn es um auf einen und denselben Körper wirkende Kräfte geht.
Beim immer gültigen actio et reactio - Prinzip geht es um Kräfte, die mehrere Körper aufeinander ausüben.
1&2 sind absolut falsche Aussagen.
Gelten nur in statischen Situationen
Respektive quasi-statischen, mit konstanter Geschwindigkeit. Ein Auto, das mit gleichbleibendem Tempo geradeaus fährt, gleicht mit seiner Motorkraft die Reibungskräfte aus.
Was macht man denn für Mechanik im LK?
Kinematik und Dynamik?
Ich kenne das nur aus der E-Phase, also 10. in G8 und 11. in G9. Und da ist es nicht soo schwer!
Setzt du dich auch zuhause dran? Schaust Videos, liest im netz/Bücher und machst Übungsaufgaben? Oft man das ja nicht, wenns keinen spass macht. Liebe Grüße
wenn ich den lösungsweg sehe ist mir ja klar, dass es echt nicht schwer war, aber ich komme halt selbst nicht drauf und verstehe einfach warum nicht
ich habe mir alle Gleichungen die wir hatten rausgeschrieben und zugeordnet wofür die sind und versucht auf leifi physik übungsaufgaben zu machen. die einfach bekomme ich ja hin und bei den anderen benutze ich immer eine falsche formel oder habe garkeinen plan
Man kann ein Thema natl beliebig komplex behandeln und ich weiß nicht, wie hoch man das Niveau bei dem Thema im LK im Vergleich zur E-Phase setzt, aber bis zum Herbst kommt man doch mit nur drei physikalische Formeln aus!?!
s=v×t, s=1/2×v×t^2 und a=v/t...
die dann beliebig kombiniert werden ...
wir haben dann noch die ganzen mit den winkeln, freier fall, waagerechter/senkrechter wurf, wurfparabel usw. ich weiß, dass die sich natürlich alle aus den formeln herleiten, aber ich vertausche die trotzdem bzw habe einfach keinen überblick weil es viele sind. also im vergleich zu vorher ... ich kann halt nicht mehr umwählen deshalb muss ich irgendwie das beste drausmachen...
Leider kenne ich die Aufgaben nicht aber die Formeln sehen ja nicht so wild aus. Sonst schau mal ob du eine eselsbrücke findest. Vielleicht gibt's irgendeine Gemeinsamkeit in den Aufgaben Stellungen woraus du auf die Formel schließen kannst. Vielleicht kannst du dir auch irgendwie ein Modell bauen oder zeichnen, was dir hilft das Prinzip besser zu durchblicken. Ansonsten habe ich bei sowas Aufgaben auswendig gelernt mit der Formel dazu. Kannst du jemanden fragen, ob er/sie dir das nochmal erklären kann? Oder wenn du denkst das ist die Formel, nimm eine von den anderen🙃
Ok,..bei sowas muss einem zu erst klar sein, um was für eine Bewegung es sich handelt, weil sich ja daraus automatisch der Formelsatz ergibt, den man verwenden sollte/darf!
im einfachsten Fall zB
gleichförmige Bewegung: s=v×t
gleichmäßig beschleunigt: s=1/2×v×t^2 und a=v/t, aber NICHT v=s/t!
ich werde dann aufjedenfall mal wen fragen, weil es ja wie du sagst nicht wirklich schwer ist. Ich weiß selbst nicht warum das so ein reisen problem für mich ist... vielen dank für deine tipps!!
ich versuche einfach die Aufgaben noch mal irgendwie zu machen und dann besonders darauf zu achten😭vielen Dank für deine Hilfe!!
Glaube das ist aber auch normal, gibt manchmal irgendwelche Sachen die man sich nur mit Mühe merken kann. Und anderen Inhalte, die eigentlich viel komplizierter sind, da geht's problemlos.
Lg
Also ein Bsp. für eine falsche Formel wäre z.B wenn ich die
Wurfweite(Sx) mit 1/2 g * t^2
berechnen würde oder wenn ich bei einem senkrechten Wurf
Sy= Sx * tan(a) - (g\(2*Vo^2*cos(a)^2))*Sx^2
benutze um Sy auszurechnen, weil die Formel ja für eine Bahnkurve ist