Hund ist ständig gestresst.. Kann eine Kastration helfen?

Buddhismus  06.10.2020, 12:21

Wie alt sind die Hunde ? Sind sie Geschwister = beide unkastriert ?

Californiaroll 
Fragesteller
 06.10.2020, 12:31

Die Hündin ist 6 Jahre und der Rüde ist 4 Jahre alt. Beide sind nicht kastriert und auch keine Geschwister.

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine Kastration kann helfen, wenn der Stress sexuell motiviert ist. Sprich, wenn Deine oder eine Nachbarshündin läufig ist und der kleine Kerlaus dem Grund nicht mehr abschalten kann.
Benimmt sich der Hund immer so? Wann trat dieses Verhalten zuerst auf? Ich schließe mich den anderen an, und rate, den Hund erstmal komplett durchchecken zu lassen.

Wenn keine körperlichen/gesundheitlichen Auffälligkeiten zu fnden sind, ist ein Hundetrainer deine nächste Anlaufstation.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
Californiaroll 
Fragesteller
 06.10.2020, 12:38

Wenn meine Hündin läufig ist, ist es noch um einiges schlimmer. Er schläft und frisst dann kaum noch.

Das gestresste Verhalten hat er von Anfang an gezeigt. Haben ihn vor einem Jahr (mit 3 Jahren) aus dem Tierheim adoptiert. Wissen leider nichts über seine Vorgeschichte..

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Jekanadar  06.10.2020, 12:44
@Californiaroll

Viele Hunde wissen nicht mehr, dass es auch Ruhezeiten gibt. Sie werden von klein auf gefordert/gefördert. Nach dem Motto: Welpen müssen diese und jene Erfahrung machen, sie müssen dies und jenes können/erleben/sehen usw.

So einem Tier muss man "Ruhe" erst wieder anlernen. Nimm Dir dazu wirklich einen Trainer, der sich auch die Situation zu Hause ansieht. Es gibt einige Möglichkeiten so ein Tier runterzubringen, aber ohne euch als Team persönlich zu kennen, kann man auch viel falsch machen.

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dasadi  06.10.2020, 12:43

Sehe ich auch so. Das ist DER Hund für einen Hundetrainer. Dieser wird sehr schnell herausfinden, ob er ein Kastrationskandidat ist.

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Jekanadar  08.10.2020, 10:28

Danke für den Stern

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Quatsch. Streß kann man nicht abschneiden. Ursachen rausfinden und entgegenarbeiten!

Was meinst Du mit 1 Stunde rausgehen - einmal am Tag nur? Dann wundert mich net, daß der Hund gestreßt ist..... Auch kleine Hunde brauchen Bewegung und Beschäftigung, genauso wie ihre Ruhezeiten.

Man kann auch mal die Ernährung anschauen. Schlechtes Futter mit viel Weizenanteilen kann hochdrehen, der Eine ist dafür empfänglicher als der Andre, je nachdem, welches Erbe beim Mischling durchschlägt, oder der Soffwechsel sowas verkraftet, kann der eine reagieren, der Andre net.

Sie können auch auf Streß daheim unterschiedlich empfindlich reagieren. Wenn jemand viel streitet daheim oder so, oder arbeitsmäßig vol gestreßt ist. Meinen einen Hund geht das am A.. vorbei, wenn ich gestreßt bin. Der zweite dreht dann hoch wie doof. Der Dritte verträgt das überhaupt nicht und steht dann so unter Streß (hats nicht gelernt, hat Schilddrüse und ist noch net lang bei mir....), daß er sofort auf den zweiten draufgeht. Muß also mich selbst regulieren, dann ist auch dieser Hund wieder streßfrei.....

Auf keinen Fall würde ich kastrieren, solange ich nicht weiß, wo die Ursachen liegen. Denn sonst hast Du nen kastrierten Hund, der immer noch voll gestreßt ist. Macht ja wenig Sinn, ne..... :-)

Das Ziehen und alle Hunde anbellen ist übrigens reine Erziehungssahe. Auch wenn Hund gestreßt ist, kann er anständig laufen, ohne zu ziehen. Man muß das nur konsequent üben und dann auch verlangen. Sonst Rückfall :-)

Beim kleinen Hund in dem Alter ist es normal, wenn der sich bewegen will, rennen will, fit ist. Wenn er aber unter Dauerstreß steht, dann beseitige die Streßursache Und das sind in 995 der Fälle mitnichten die Eier *gg

Bring ihm bei, Ruhe zu halten. Bringe ihm ein Entspannungssignal bei (kann man ergoogeln, da gibs 100.000 Websites wo sowas erklärt wird). Laß nen Hundetrainer mit verhaltenstherapeutischen Erfahrungen mal auf Euren Tagesablauf schauen. Macht IHr zu viel, zu wenig, streßt es ihn, allein zu sein? Vielleicht führst Du auch einfach erstmal Buch: paar Tage nix machen, nur dreimal am Tag ne halbe-dreiviertelstunde Gassi. Wie reagiert der Hund? (Muß man aber paar Wochen machen, damit es ne Auswirkung zeigt!). Dann das Pensum hochdrehen- wie reagiert der Hund, ändert sich was im Verhalten? Wenn man den Verdacht hat, es könnte an der Hündin liegen - evtl. diese mal zu Geschwistern/Freunden/Eltern für 3-4 Wochen geben und gucken, ob sich das Verhalten ändert. Kann durchaus sein, wenns zwischen zwei Hunden so gar nicht paßt, daß das für einen Hund voll der Streß ist. Und Bewegung hilft, Streß abzubauen, vielleicht wil erdeswegen viel raus. Das muß sich nicht in Beißereien äußern, wenn zwei nicht miteinander können sollten.

Was macht IHr sonst in der Freizeit? Wenn was zu viel ist (zB fünfmal die Woche Spielgruppe mit Toben, Hetzen etc.!), sind Hunde gern mal gestreßt. Ein Tagesablauf wie: Montags Agility, Dienstags Fährten, Mittwoch Begleithundevorbereitung, Donnerstag Besuchsdienst im Altenheim, etc. etc. ist zu anstrengend..... Da ist ja ein Managerstundenplan nix gegen.... Manche meinen es gut, wollen den Hund auslasten, und genau damit drehen sie ihn erst richtig hoch, weils zu viel wird. Geh ich heute 2 Stunden Gassi dreimal am Tag, kannst drauf warten, in 4 Wochen 3 Stunden dreimal am Tag gehen zu können - weil Du nur die Kondition vom Hund trainierst. Die Streßursache bleibt damit u.U. unbehandelt.....

Also - Hundetrainer draufgucken lassen vor Ort, alleine wirst auf die Ursache nur schwer kommen. Und keine Kastration, weil das die Ursache nicht beseitigen wird. Dann könntest auch zur häufig praktizierten Lösung "ich fütter den Hund fett" greifen, damit er nimmer so viel laufen möchte. Oder die Kristallkugel befragen.... *gg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich zunächst einen Hundetrainer einschalten, der ziemlich flott beurteilen können sollte, ob der Hund zu hormongesteuert ist. Er wird ihm zunächst beibringen, was Entspannung ist und sein territoriales Verhalten in den Griff zu bekommen. Eine Kastration würde ich nicht nur von einem Tierarzt empfehlen lassen. Der kann den Hund zwar durchchecken, aber sein Verhalten kann er nicht wirklich beurteilen. Es ist ein Tierheimhund, der hat sowieso schon mehr Stress. Ich denke, ein guter Trainer wird da schnell Abhilfe schaffen, in dem er Euch zeigt, wie Ihr den Hund erziehen müsst.

Californiaroll 
Fragesteller
 06.10.2020, 12:51

Vielen Dank für deine Antwort! Ich denke, so werden wir es auch machen. Wenn der TA sagt, dass es dem Hund körperlich gut geht und es nicht daran liegt, dass er Schmerzen hat, werden wir uns an einen Profi wenden.

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Dein Problem mit dem Hund klingt nach Erziehungsproblemen.

Geh in eine Hundeschule und bring ihm bei was es heisst zu ruhen. Das können viele Hunde von sich aus nicht und du pusht das ganze noch enorm nach oben.

Eine Kastration wird keine besserung bringen und wenn du pech hast sogar eine verschlechterung.

Californiaroll 
Fragesteller
 06.10.2020, 12:19

Vielen Dank für deine Antwort!!

Wir haben den Hund vor einem Jahr aus dem Tierheim adoptiert. Da war er bereits 3 Jahre alt und war tatsächlich kein Stück erzogen. Habe ihm natürlich erstmal die Grundkommandos beigebracht. Ihm allerdings beizubringen zu ruhen ist mir bisher erstmal nicht in den Sinn gekommen, muss ich gestehen.

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Csarasz  06.10.2020, 12:52
@Californiaroll

Gut, dann ist er ja auf einem guten Weg.

Viele Hunde müssen Ruhe explizit lernen.
Heisst für dich erst mal 3-6 Wochen durchhalten. Denn der Anfang kann sehr anstrengend werden. Wenn er gecheckt hat, dass er ruhiger werden kann und nix schlimmes dabei passiert und dass langeweile gar nicht so schlimm ist, dann bist du auf einem guten Weg.

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Du solltest das von einem TA abklären lassen. Sicherlich können es die Hormone sein, aber es kann auch eine ernsthafte Krankheit oder Schmerzen dahinter stecken. Einfach mal aufs Geratewohl zu kastrieren halte ich für keine gute Idee. Wie alt ist er denn? Ab einem gewissen Alter kann eine Kastration den Hund nämlich noch zusätzlich verwirren.
Ich habe selbst einen unkastrierten Rüden und bis auf dass er gern und viel schnüffelt (und gewisse Hinterlassenschaften den Boden zieren) merkt man ihm überhaupt nichts an. Er ist der ruhigste und gelassenste Hund den ich kenne.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit Jahren Hunde- und Katzenbesitzerin
Californiaroll 
Fragesteller
 06.10.2020, 12:14

Einfach so kastrieren lassen kann man ja ohnehin nicht. Wir haben nächste Woche bei unserem TA einen Termin. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass wir den Hund aus dem Tierheim haben. Er ist jetzt ca. 1 Jahr bei uns und mit 3 Jahren haben wir ihn adoptiert. Leider wissen wir nichts über die Vorbesitzer und was er eventuell für eine Vorgeschichte hatte.

Am Telefon meinte der TA halt bisher nur, dass es sich einfach nach einem sehr Testosteron gesteuerten Hund anhört.

Ich danke dir auf jeden Fall für deine Antwort und das mit den Schmerzen als Ursache, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht.

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SecretSecretary  06.10.2020, 12:22
@Californiaroll

Das mit dem Termin ist sehr gut. Die sollen ihn mal genau durchchecken und dann kannst du weiter schauen.
Ja, ich kenn das mit Tieren aus dem Tierheim ohne Infos über deren Vorleben. Schön dass du adoptiert hast :)
Alles Gute für deinen Hund.

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BieBoss  13.10.2020, 14:31
@Californiaroll

Um Gottes Willen - 99% der Tierärzte werden Dir den Hund kastrieren. Gibt nämlich Geld für sie!! Wenn Du was zum Thema Verhalten wissen möchtest, frag Profis, bitte nicht denjenigen, der von einer Kastration finanziell profitieren würde.... Leider können die alle nicht hellsehen und den wahren Streßauslöser erahnen.....

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