Hündin hat Angst vor Welpen

9 Antworten

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Muß keine Angst sein, kann auch Unsicherheit sein. Sie weiß nicht was sie machen soll, wenn Welpi sie so angreift.

Aber egal ob es nun Angst oder Unsicherheit ist, Deine Hündin weiß nicht weiter und daher mußt Du ihr helfen und dafür sorgen, dass es Welpi nicht macht. Immer wenn er hinrennt, dann stosse ihn von der Hündin weg - nicht grob sondern langsam und gezielt.

Deine Hündin muß erst einmal warm werden mit dem Welpen. Bitte bevorzuge sie gegenüber dem Welpen immer. Sie bekommt erst Futter, sie wird zuerst gestreichelt etc. Und achte darauf, dass Welpi nicht ihr das Futter stielt. Verwöhne Deine Hündin - sie muß das Gefühl haben, dass der Welpe ein Vorteil für sie ist.

Und gib ihr Zeit. Wenn sie irgendwann man knurrt oder den Welpen zurecht weist, bitte nicht mit ihr schimpfen - denn das Verhalten wäre richtig. Sie muß ihm zeigen wo die Grenzen liegen.

Als ich vor 5 Jahren meinen Rüden als Welpe holte, hatte ich auch eine ältere Hündin. Sie konnte Welpen nicht leiden. Ist auch in ihren Korb verschwunden, wollte nichts mit dem Rotzlöffel zu tun haben. Nach 1-2 Tagen fing sie an ihn zurecht zu weisen. Ich unterstütze sie damit. Nach 4 Tagen fingen beide an zu spielen. Es wurde ein Traumteam. Leider ist sie im Dezember verstorben.

Wenn Welpen miteinander spielen und einer dem andern beim Rangeln  wehtut, quiekt der Attackierte laut auf - der Angreifer hört dann sofort reflexartig auf zu beißen und zieht sich einen Moment zurück (denkt dabei sichtbar kurz nach... ;)) bevor das Spiel weitergeht - so lernen sie, sich gegenseitig nicht zu verletzen und die Grenzen des Spiels zu begreifen.

Das hat deiner jetzt leider nicht gelernt und weil es nunmal so ist und deine Hündin ja nicht quiekt wenn er beißt sondern nur ängstlich reagiert, musst du ihm ersatzweise beibringen wann er aufhören muss. Ansonsten wirst du später einen Problemhund haben, der vor allem ängstliche Hunde hemmungslos beißt, - nicht weil er bösartig ist, sondern weil er nie seine Grenzen kennengelernt hat.

Wenn er also mit deiner Hündin spielen will, setzt du dich daneben und streichelst sie um sie zu beruhigen - so weiß sie, dass sie dem kleinen Chaoten nicht hilflos ausgeliefert ist ;). Sobald er sie in den Schwanz oder in die Ohren beißen will, rufst du mit hoher Stimme "Auuu" und schiebst ihn sanft aber bestimmt von ihr weg.

Damit er das zuverlässig lernt, musst du das so lange konsequent üben bis er es begriffen hat - solange solltest du die beiden nicht alleine lassen.

Die Hündin muss wissen, dass du zu ihr hältst damit sie keine Angst haben muss (immerhin tun die spitzen Zähnchen ja wirklich weh, vor allem in Schwanz und Ohren!) und der Kleine muss lernen wo das Spiel aufhört.

Ansonsten wird er in seinem jungen Leben noch einige Probleme mit anderen Hunden kriegen die nicht so geduldig sind wie deine Hündin sondern kurz und heftig zurückbeißen bzw. ihn einmal heftig durchschütteln und das war´s dann...

Die bessere Variante wäre, dass dein Kleiner lernt was er zu unterlassen hat und deine Große dann auch noch Spaß daran kriegt mit ihm rumzutollen - sobald sie erstmal weiß, dass er ihr nicht wehtun will :)


Milamaus13 
Fragesteller
 16.03.2015, 12:36

Endlich mal eine wirklich gute Antwort. Ja es klappt langsam besser zwischen den beiden und sie will jetzt sich oft mit der kleinen spielen und fordert sie auf. Biss sie wieder beißt, ich setzt mich jetzt immer dabei und mach ihr deutlich klar das das nicht in Ordnung ist. Es wird auch weniger. Sie ist auch noch keine 5 Tage hier. :)

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veritas55  16.03.2015, 12:43
@Milamaus13

Denk dran, dass das spontane Quieken (Auuu im gleichen Moment mit hoher Stimme, so etwa als wenn dich eine Biene stechen würde!) den natürlichen Instinkt der Kleinen anspricht ! Mit Erklärungen oder zeitlich verzögerter Reaktion kann sie dagegen nichts anfangen ;) !

Das wird schon wenn du so weitermachst - brauchst nur etwas Geduld. Schön, dass deine Große nicht mehr so ängstlich reagiert - da hat sie in 5 Tagen schon sehr viel gerlernt !

Die Beiden werden sicher noch ziemlich beste Freunde ;) !

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Hallo,  bei uns hat sich jetzt alles eingespielt, hat ca 1 Woche gedauert.  Sie verstehen sich immer besser.  Ich bin immer mit den Fuß dazwischen gegangen wenn die kleine die große ungewollt attackierte.  Klappt alles mehr als super hier.  Danke für die Tipps :) 

* * * was ich noch hinzufügen wollte war das ich es nicht so toll finde das meine ältere Hunde Dame sich deswegen viel versteckt und in ihrem Körbchen ist..  

veritas55  14.03.2015, 12:52

Deine "ältere Dame" ist ja auch noch sehr jung und deshalb unerfahren im Umgang mit Welpen, auch weil sie selber noch keine hatte. Wahrscheinlich wundert sie sich nur wo dieses bissige kleine Ungeheuer plötzlich herkommt, das sie ständig belästigt ;).

Ebenso wahrscheinlich ist aber auch, dass sie etwas traurig ist weil der Familienzuwachs jetzt im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht und sie weniger beachtet wird als er.

Deshalb gib ihr jetzt ganz besonders viel Zeit und Liebe !

Zeig ihr, dass sie deine Große ist und der Kleine dir nicht wichtiger ist als sie. Außerdem achte darauf, dass sie ihre Futterschüssel für sich alleine hat und nicht mit ihm teilen muss, dass ihr Korb vor ihm sicher ist damit sie ein Refugium hat wenn sie ihre Ruhe will und gib ihr einen großen Kauknochen wenn er einen kleinen kriegt ;).

Büffelhautkauknochen oder Schweineohren sind übrigens sehr gut für den Kleinen weil er ein besonders großes Bedürfnis hat zu knabbern - dann ist er wenigstens nicht auf ihre Ohren angewiesen ;).

Aber gib ihm nie etwas ohne ihr das Gleiche in groß anzubieten - so versteht sie, dass du ihn nicht lieber hast als sie, dass er ihr nichts wegnimmt und dass sein Einzug auch Vorteile für sie bringt ;) !

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Wer um Himmels Willen gibt denn einen so jungen Welpen ab??? Der hätte noch mindestens vier Wochen bei seiner Mutter bleiben müssen. Solche Leute sollte man wegen Tierquälerei anzeigen!

Der hätte in der Zeit noch viel zum Sozialverhalten von seiner Mutter lernen müssen. Das fehlt im noch und das macht deiner Hündin Angst.

Sibelxxx  12.03.2015, 07:25

Also soweit ich weiss sind 8 wochen völlig in ordnung, ich bekam meinen welpen auch mit 8 wochen. so gewöhnen sie sich wenigstens nicht ganz so sehr an ihre mutter

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Kandahar  12.03.2015, 07:29
@Sibelxxx

Das ist ganz großer Blödsinn! Inzwischen sollte jeder wissen, dass ein Welpe nicht vor der 12. Woche abgegeben werden darf. Das mit der Gewöhnung an die Mutter ist noch größerer Blödsinn, glaubst du denn, das sich ein Welpe in den ersten acht Wochen nicht an seine Mutter gewöhnt? Im Gegenteil, er ist noch ein Baby und wird seiner Mutter entrissen, auf die er noch dringend angewiesen ist. Mit 12 Wochen oder älter, nabelt er sich schon von selbst von seiner Mutter ab und die Mutter sich von ihren Welpen. Das ist dann ein ganz natürlicher Prozess.

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Milamaus13 
Fragesteller
 12.03.2015, 07:35
@Kandahar

Ja das war auch so geplant das wir sie erst Mitte April abholen. Aber die Züchterin war total überfordert mit den kleinen und hat die Hälfte gebeten die Hund jetzt schon abzuholen.

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Kandahar  12.03.2015, 09:09
@Milamaus13

Diese Frau sollte man dem Zuchtverband melden, wenn sie überhaupt einem angehört!

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shark1940  12.03.2015, 16:25
@Kandahar

Ich finde diese Pauschaleinstellungen völlig daneben und falsch. Abgesehen, dass man einfach mal die Frage beantworten sollte - denn nun helfen Vorwürfe auch nicht mehr. Kann man nicht pauschal sagen, dass ein Welpe erst nach 12 Wochen abgeben werden soll. Das ist genauso falsch wie zu behaupten mit 8 Wochen wäre es ok.

Es kommt immer auf die Situation an. Auf den Welpen selbst, auf die Gegebenheiten beim Züchter und beim neuen Halter.

Mein Rüde kam mit 11,5 Woche, meine Hündin mit 8 Wochen. Meine Hündin ist genial. Sie konnte mit ihren 8 Wochen mehr als mein Rüde mit 12 Wochen vor allem im Bereich Körpersprache, Umgang mit anderen Hunden etc. Allerdings kam meine Hündin in ein Rudel von einer Althündin und einen erwachsenen Rüden. Sie erzog, er spielte mit ihr. Das ist nochmal was anderes als wenn ein Welpe mit 8 Wochen in ein Hundeloses Zuhause kommt.

Auch kann der Halter mehr Sozialisierungsarbeit leisten als der Züchter, denn der kann nicht mit zb 7 Welpen in die Welpenschule oder ins Einkaufszentrum.

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Kandahar  13.03.2015, 07:34
@shark1940

Der Halter kann diese Sozialisierungsarbeit, die ich meine genauso wenig leisten wie eine Welpenschule. Das ist Aufgabe der Mutter.

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veritas55  14.03.2015, 11:37
@Sibelxxx

so gewöhnen sie sich wenigstens nicht ganz so sehr an ihre mutter

Das ist wirklich Blödsinn ! Welpen brauchen Zeit um sich von ihrer Mutter zu ent-wöhnen ! Denn welche Bindung könnte größer sein als die zwischen einem Säugling zu seiner Mutter !

Außerdem braucht ein Welpe den dritten Monat um von seiner Mutter die Grundregeln sozialen Verhaltens zu lernen und mit seinen Geschwistern zu spielen was ebenfalls dazu beiträgt sich hundgerecht verhalten zu können, z.B. mit dem Beißen sofort aufzuhören sobald der Spielkamerad quiekt, also sobald es weh tut.

Das hat dein Kleiner nicht gelernt, denn deine Hündin quiekt ja nicht sondern ist nur irritiert wenn er sie beißt. Sie weiß instinktiv, dass sie ein Baby nicht zurückbeißen darf, vermutet ebenso instinktiv vielleicht noch die Mutter im Hintergrund, die ihr Kind beschützen würde und ist verwirrt weil das alles nicht so ist wie es sein sollte...

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veritas55  16.03.2015, 13:04
@shark1940

denn nun helfen Vorwürfe auch nicht mehr.

Das finde ich auch !

Immerhin fragt sie ja wenn es Probleme gibt anstatt alleine rumzuexperimentieren was die Probleme wahrscheinlich noch verschlimmern würde.

Die Vorwürfe sind deshalb total unnötig und kontraproduktiv weil sie nichts ändern sondern davon abhalten könnten auch weiterhin zu fragen und dazuzulernen !

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veritas55  16.03.2015, 13:08
@Kandahar

Diese Frau sollte man dem Zuchtverband melden, wenn sie überhaupt einem angehört!

Meiner Meinung nach sind Züchter sowieso mehr als überflüssig solange es noch Hunde gibt, die in Tierheimen einsam vor sich hinvegetieren...

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