Homosexualität Sünde (Update)?

5 Antworten

Selbst wenn Homosexualität laut dem Christentum oder der Bibel Sünde sein sollte, so ist das spätestens ab dem neuen Testament absolut irrelevant. Jesus selbst sagte doch, dass kein Mensch ohne Fehler, dass jeder Mensch Sünder sei. Er hat sich den Sündern, die alle mieden, angenommen. Genau aus diesem Grunde starb er doch letztlich auch. Für die fehlerhaften Menschen, damit jede Sünde durch den Glauben an ihn vergeben werden kann.

Mal davon ab halte ich Homosexualität nicht für Sünde ode ein irgendeiner Art und Weise schlecht oder verwerflich. Es ist natürlich und schadet absolut niemandem, weder den Betroffenen noch dem Umfeld. Jeder Schaden, der angeblich dadurch entsteht, entsteht durch untollerante Menschen in der, aber nicht durch Sexualität an sich.


Bodesurry  12.03.2023, 17:29
Selbst wenn Homosexualität laut dem Christentum oder der Bibel Sünde sein sollte, so ist das spätestens ab dem neuen Testament absolut irrelevant. 

So ist es leider nicht. Du hast in dem Sinne recht, dass es keinen Sündenkatalog mit mehr oder weniger grossen Sünden gibt. Doch als Sünde gilt die Homosexualität nach wie vor. Richtig ist auch, dass kein Christ, auch nicht der frömmste, bis zu seinem Lebensende ohne Sünde ist. Wer jedoch Jesus nachfolgt, der zeigt seinen Willen, möglichst wenig zu tun, was Gott missfällt.

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Hallo ich habe hier schon öfter gefragt, wie Gott zur Homosexualität steht,

Das weiß man nicht. Gott hat aber nie die Homosexualität verboten.

Als er sich in den 10 Geboten äußerte, sagte er dazu gar nichts.

Erst Mose hat später, als er die ganzen Gesetze, Rituale und Regeln für die alten Israeliten im Einzelnen aufstellte, die Homosexualität verboten. Diese Regeln gelten aber insgesamt nicht für das Christentum. So werden ja auch die Regeln fürs Essen oder das Sabbatgebot sowie die ganzen Regeln zu den Ritualen von den Christen als für sie nicht verbindlich anerkannt und genau darunter fällt auch das Verbot der Homosexualität.

Auch als sich Gott durch Jesus äußerte, fand kein Verbot der Homosexualität statt.

Erst Paulus hat jeglichen Sex als unerwünscht erklärt, da er vom rechten Glauben nur ablenken würde, musste aber insofern Zugeständnisse machen, dass er zur Fortpflanzung erlaubt sei bzw. wenn denn die Männer ihren Trieb nicht anders unter Kontrolle bringen könnten, halt auch die Ehe als notwendiges Übel erlaubt sein, aber auch dort sollte der Sex lediglich zur Triebbefriedigung und nicht zum Lustgewinn dienen. In diesem Rahmen erklärte er auch Homosexualität als verboten. Da sich die katholische Kirche und die davon später abgespaltenen diversen Religionen insbesondere an der Lehre des Paulus und nicht an der Lehre Jesu orientierten, haben sie das Verbot der Homosexualität übernommen und zum Willen Gottes erklärt.

In dem Zusammenhang ist auch folgendes zu erwähnen:

Das Markusevangelium war ursprünglich etwas länger als heutzutage. In Markus Kapitel 10 fand sich zwischen den heutigen Versen 34 und 35 folgender Text:

Und sie kamen nach Bethanien, und jene eine Frau, deren Bruder gestorben war, war dort. Und sie kam, warf sich vor Jesus nieder und sagte zu ihm: „Sohn Davids, habe Erbarmen mit mir.“ Aber die Jünger wiesen sie zurück. Und Jesus, der in Wut geriet, ging mit ihr in den Garten, wo das Grab war, und sogleich wurde ein lauter Schrei aus dem Grab gehört. Und indem er näher trat, rollte Jesus den Stein vom Eingang des Grabes. Und sogleich ging er hinein, wo der Jüngling war, streckte seine Hand aus und zog ihn hoch, indem er seine Hand ergriff. Aber der Jüngling, als er ihn ansah, liebte ihn und fing an, ihn anzuflehen, dass er bei ihm sein möge. Und sie gingen aus dem Grab heraus und kamen in das Haus des Jünglings, denn er war reich. Und nach sechs Tagen sagte ihm Jesus, was er tun solle, und am Abend kam der Jüngling zu ihm, ein leinenes Tuch über [seinem] nackten [Körper] tragend. Und er blieb diese Nacht bei ihm, denn Jesus lehrte ihn das Geheimnis des Reiches Gottes.

Über diese Passage regte sich aber der Kirchenlehrer Clemens von Alexandria ziemlich auf, da diese Passage kein gutes Licht auf den "makellosen und heiligen" Jesus werfen würde und veranlasste, dass diese Passage in allen folgenden Bibelversionen gestrichen wurde. Clemens deutet dabei selber an, dass diese Passage wohl als homosexuelle Liebesnacht interpretiert werden könnte und das müsse natürlich angesichts der Göttlichkeit Jesu von vornherein eine Lüge sein. Zu der Zeit, also um 200 herum, gab es ja schon erste Bestrebungen einiger Frühchristen, Jesus zum Gott zu befördern und im Rahmen dieser Beförderung durfte nichts mehr in den Texten auftauchen, was Jesus in irgendeiner Weise als menschliche Schwäche angelastet werden konnte.

Es sei aber auch angemerkt, dass viele Theologen diesen Clemensbrief für eine Fälschung halten.

Eine Andeutung an diesen Jüngling findet sich aber noch heute in der Bibel (Markus 14, 50) bei der Verhaftungsszene:

„Da verließen ihn alle und flohen. Und ein Jüngling folgte ihm, der ein Leinengewand auf dem bloßen Leibe trug; und sie ergriffen ihn, er aber ließ das Leinengewand fahren und entfloh nackt."

Ein satirischer Artikel dazu:

https://dietagespresse.com/geheime-vatileaks-dokumente-belegen-jesus-war-homosexuell/


anonym27787 
Fragesteller
 12.03.2023, 12:24

Sehr ausführlich.. :) Dankeschön! Also hat man sich aus der Bibel nur das rausgenommen, was einem passt? Ich finde es auch spannend, dass Jesus nie über die Homosexualität gesprochen hat.

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Hamburger02  12.03.2023, 12:49
@anonym27787
Also hat man sich aus der Bibel nur das rausgenommen, was einem passt?

So ist es. Der Monotheismus an sich ist eine Religion der Mächtigen. Egal ob in Ägypten von Pharao Echnaton, im Judentum von Mose, im Christentum von der katholischen Kirche oder im Islam von Mohammed, immer wurde der Monotheismus von Oben verordnet und mit Gewalt, Folter und Mord durchgesetzt. Die Vielgötterei im Volk wurde massiv bekämpft. Diejenigen, die den Monotheismus verordnet haben, waren immer Machtmenschen und es ging ihnen immer darum, durch die Religion Macht über das einfache Volk zu erlangen und diese zu festigen. Eines der eingesetzten Machtmittel im Rahmen der Religion besteht darin, Regeln aufzustellen, die sowieso niemand einhalten kann oder will. Damit kann man alle Menschen zu Sündern stempeln, um ihnen dann ordentlich Angst vor der weltlichen oder göttlichen Macht einzujagen. Denn eines wussten die Machtmenschen schon vor ein paar Tausend Jahren: wer Angst hat, lässt sich leichter manipulieren und unterdrücken. Der Sex ist dafür wunderbar geeignet, denn so gut wie niemand schafft es, diesen natürlichen Trieb, mit dem uns Gott geschaffen hat, zu unterdrücken. Das schaffen ja noch nicht einmal diejenigen, die diese Verbote erlassen haben oder propagieren.

Ich finde es auch spannend, dass Jesus nie über die Homosexualität gesprochen hat.

Jesus war selber ein Rebell gegen die Priesterkaste und hielt die ganzen religiösen Regeln und Vorschriften für Blödsinn. In der Bibel wird berichtet, wie die sich aufgeregt haben, dass er nicht regelmäßig zum Tempeldienbst erschien, am Sabath zusammen mit Hu..ren und Steuereintreibern Gelage gefeiert hat, dass er im Tempel auch noch randaliert hat und alle Gebetsvorschriften über den Haufen warf. Nur nebenbei hat sich Petrus auch noch beschwert, dass Jesus ständig mit Maria aus Magdala abhing und in apokryphen Evangelien wird sogar weiter berichtet, dass er mit ihr ständig rumgeknutscht habe..außerehelich. Er war ja auch selber ein außereheliches Kind. Lies einfach mal die Bergpredigt durch unter dem Aspekt, inwiefern Jesus auf der einen Seite Anleitungen zum Umgang mit Mitmenschen gab und auf der anderen Seite ob und wieviele Regeln er betreffs irgendwelcher Riten oder Lebenseinschränkungen auferlegt hat.

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Sowohl bei den Christen als auch bei den Moslems gibt es Gruppen, die weniger extremistisch denken und vor allem denken.

Glauben und Homosexualität lässt sich sehr gut vereinbaren. Man muss sich nur die richtige Glaubensgemeinschaft suchen.

https://www.youtube.com/watch?v=pCja1JcEMms&list=PL8sBVnprVsx37Uh2ffSTFG4BEy6urWcSi&index=5

https://www.youtube.com/watch?v=nJO_HAVIGL8&list=PL8sBVnprVsx37Uh2ffSTFG4BEy6urWcSi&index=4

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.

Das steht schon in "3.Mose 18,22".

Und wird in "Röm.1,26" wiederholt.

Woher ich das weiß:Recherche

anonym27787 
Fragesteller
 12.03.2023, 10:44

Das weiß ich. Aber woher wissen wir, dass Gott genau das meinte und gesagt hatte? Immerhin weiß man bis heute nicht genau, wer die Bibel geschrieben hat.

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ErsterSchnee  12.03.2023, 10:47
@anonym27787

Aber man weiß sehr genau, wer die Bibel NICHT geschrieben hat... Und zwar Gott...

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Theisten definieren Gott als allmächtig, allwissend, zeitlos usw.

Wenn du derart gläubig bist, dann hat Gott dich genau so gemacht, wie du bist. Dann liebt dich Gott mit all deinen Fehlern und Stärken.

Hör einfach auf, dich selbst für eine angebliche Sünde zu verurteilen, die keine ist.

Der Islam stand über 1000 Jahre lang der Homosexualität offen gegenüber.

In protestantischen Kirchen können homosexuelle Männer und Frauen heiraten oder ihren Segen bekommen.

Fazit, es gibt keinen Grund, dass du dich verrückt machst.