Homosexualität im Tierreich?

13 Antworten

Was heißt schon normal? Das Wort wird doch nur von Leuten rumgeworfen, die was gegen Homosexualität haben, damit nicht umgehen können dass sie existiert, aber keine sinnvollen Argumente haben. Also ist es halt "nicht normal" für sie. "normal" ist so ein leeres Wort, es kommt doch eh auf die Person an, was es heißt. Aus meiner Sicht heißt "normal" dass es in Ordnung ist, und das ist Homosexualität. Also was soll dieser wirre Fokus darauf, ob sie "normal" ist?

Leute behaupten, Homosexualität sei nicht natürlich. Sie kommt im Tierreich vor, also ist sie es wohl doch, viel natürlich gehts ja nicht. Es ist also etwas dass sich offensichtlich nicht einfach nur Leute ausdenken.

Was soll also der Verweis auf homosexuelles Verhalten im Tierreich aussagen?

Es gibt heutzutage leider noch sehr viele Menschen, die Homosexualität und Co. als unnatürlich ansehen und der Meinung sind, dass man "wählen" könnte, ob man homosexuell oder nicht ist.

Die meisten Tiere sind instinktgesteuert (Trieb zur Fortpflanzung) und können nicht wirklich rationale Entscheidungen treffen und trotzdem kommt Homosexualität auch im Tierreich vor. Das beweist, dass es keine Entscheidung, sondern angeboren ist.

zahlenguide  18.04.2022, 12:32
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Snowflaky  18.04.2022, 12:45
@zahlenguide

Bist du etwa auch einer dieser Leute, die behaupten, Homosexualität wäre eine Entscheidung? Ich bin selber pansexuell und ich habe mich nicht dafür entschieden. Ich bin es einfach und war das auch schon immer, da die Sexualität unveränderlich ist.

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zahlenguide  18.04.2022, 13:11
@Snowflaky

Nö, ich bin ein ganz anderer Typ - aber das Video verweist darauf, dass man schlicht nicht weiß, warum Menschen Homosexuell sind - man kann weder Genetisches beweisen noch Umwelteinflüsse - schau dir einfach das Video an: mag die Tante eigentlich nicht, aber das Video ist gut

Und jo, Sexualität ist änderbar durch das Evangelium, aber erstmal geht es darum gerettet zu sein und da sind Statements wie: die Wissenschaft hat bewiesen, dass es Gott nicht gibt, nicht hilfreich und auch nicht wahr, denn angesehene Naturwissenschaftler sagen, dass man Gott weder beweisen noch widerlegen kann:

https://www.youtube.com/watch?v=awoopJq-_Bc&list=PLG5HR5uhOU7S3RGiCOzSFUr4GKQTulAUD&index=17

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Adomox  18.04.2022, 13:49
@zahlenguide
Und jo, Sexualität ist änderbar durch das Evangelium

???

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dataways  18.04.2022, 15:00
@zahlenguide
Und jo, Sexualität ist änderbar durch das Evangelium

Bis jetzt hat der Blick in die Bibel noch nie aus Homosexuellen Heterosexuelle gemacht, sondern aus Homosexuellen depressive Homossexuelle.

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Snowflaky  18.04.2022, 17:24
@zahlenguide

Ich kann mich meinen beiden Vorrednern nur anschließen:

1. Gott ist ein Mythos und existiert nicht.

2. Homosexuelle können nicht zu Heterosexuellen "umgewandelt" werden. Die Versuche verursachen nur psychische Erkrankungen.

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Mayahuel  18.04.2022, 18:28
@zahlenguide
man kann weder Genetisches beweisen noch Umwelteinflüsse

Nicht eindeutig. Aber es gibt gute Hinweise dafür.

Dafür gibt es keine Belege, dass Erziehung oder Kindheitserfahrung die sexuelle Orientierung beeinflusst:

There is no substantive evidence which suggests parenting or early childhood experiences play a role with regard to sexual orientation

Vor allem bei Männern gibt es gute Hinweise auf biologische Ursachen:

There is considerably more evidence supporting nonsocial, biological causes of sexual orientation than social ones, especially for males

https://en.wikipedia.org/wiki/Homosexuality

 dass man Gott weder beweisen noch widerlegen kann

Das gilt nicht nur für alle Götter (Allah, Zeus, Shiva, ...), sondern auch für die Zahnfee.

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zahlenguide  18.04.2022, 19:17
@Snowflaky

https://www.youtube.com/watch?v=XLBmEzs2FbI

Ist das so? Ich rate dir die ersten fünf Minuten dieses Vortrages zu Überspringen - da begrüßt er nur.

Ich bin Ex-Pädophil und nö Bibellesen befreit nicht, aber wenn man darunter leidet - wie ich unter der Pädophilie gelitten habe wie ein Schwein und schlimmer, dann fällt man immer wieder in sich zusammen und das geht tiefer viel tiefer als man sich denken kann und irgend wann beschreibt es die Bibel so, dass die Gebeine zerschlagen sind und genau so fühlt es sich an, es gibt nur noch ein zerbrochenes Herz und keine Kraft mehr im Körper vor Leid und dann fällt man in sich zusammen und spricht das jeweilige Problem an - man wird öfter in sich zusammen fallen und dann in 1 Sekunde ist es weg - für immer.

Aber wie gesagt, es geht erstmal nicht um Sexualität sondern gerettet zu werden. Denn auch Homosexuelle sind genauso wie Heterosexuelle keine guten Menschen. Ich selbst war Atheist und habe fünf Jahre Kindern geholfen, die gemobbt wurden und nach außen sah alles super aus - aber in Wirklichkeit wollte ich einfach nur größer sein als alle anderen - mich besser fühlen, weil ich moralisch angeblich besser bin. Die Kinder waren mir damals völlig egal - das war noch vor meiner Pädophilie.

In bin nun seit über fünf Jahren frei von der Pädophilie.

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dataways  20.04.2022, 07:11
@zahlenguide
In bin nun seit über fünf Jahren frei von der Pädophilie.

Das nennt man anekdotische Evidenz.

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In Diskussionen um Homosexualität heißt es häufig, dass es diese auch im Tierreich gebe. Ob in menschlicher Gefangenschaft vorkommendes Verhalten von Tieren auch in freier Wildbahn vorkommt, halte ich nicht für ausgemacht.

Homosexuelles Verhalten ist im Tierreich bei hunderten von Arten dokumentiert worden. Nicht nur bei Tieren in menschlicher Obhut, sondern auch im Freiland sind homosexuelle Handlungen bei einer Vielzahl von Arten gut dokumentiert. Man hat es u. a. bei Löwen, Zwergmangusten, Hyänen, Iltissen, Delfinen, Rindern, Schafen, allen (!) Menschenaffenarten einschließlich des Menschen, Japanmakaken und Elefanten beobachtet. Unter Giraffenbullen machen homosexuelle Handlungen sogar mehr als die Hälfte (teils 94 %) der beobachteten sexuellen Handlungen aus. Bonobos, die gemeinsam mit Schimpansen zu unseren nächsten Verwandten gehören, unterhalten etwa gleichermaßen hetero- wie homosexuelle Beziehungen. Besonders das genito-genitale Reiben unter Weibchen kommt sehr häufig vor, aber auch bei Männchen ist es als Penisfechten oft beobachtet worden, gleichsam ist Analverkehr bei Bonobomännchen dokumentiert.

Auch bei vielen Vogelarten ist homosexuelles Verhalten dokumentiert worden, z. B. unter Enten, Schwänen, Ibissen, Möwen, Pinguinen und Geiern. Selbst bei Echsen und sogar bei Wirbellosen sind homosexuelle Handlungen beobachtet worden.

Die Norm und insofern "normal" ist dieses doch auf keinen Fall.

Wie die oben genannten Beispiele zeigen: doch, homosexuelle Handlungen gehören zum ganz normalen Verhaltensspektrum ganz vieler Tierarten. Genau wie beim Menschen verhalten sich die meisten Tiere jedoch nicht ausschließlich homosexuell (obwohl es auch dafür etliche dokumentierte Fälle gibt), die meisten Tiere sind wohl das, was man beim Menschen am ehesten als bisexuell bezeichnen würde. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass homosexuelle Handlungen im Tierreich ebenso natürlich sind wie heterosexuelle.

Denn zur Fortpflanzung und zum Fortbestehen der Tierart ist bei den meisten Tieren gegengeschlechtliches Sexualverhalten erforderlich.

Das "Fortbestehen der Art" ist nicht Ziel der Fortpflanzung. Selektion findet nicht auf Ebene von Gruppen (Populationen oder der ganzen Art) statt (also "zum Wohle der Art"), sondern auf Ebene des Individuums. Bei der Fortpflanzung steht deshalb nur die Weitergabe der eigenen Gene im Vordergrund. Jedes Individuum ist bemüht, möglichst viele Kopien seiner Gene zu verbreiten oder, wie wir Biologen sagen, seine biologische Fitness zu maximieren (egoistische Gene).

Die Gesamtfitness setzt sich dabei aus zwei Komponenten zusammen. Das Zeugen möglichst vieler Nachkommen, die so genannte direkte Fitness, ist nur ein Weg, wie ein Individuum seine Gesamtfitness maximieren kann. Denn ein Individuum teilt einen Teil seiner Gene nicht nur mit eigenen Nachkommen, sondern auch mit jedem anderen Verwandten. Seine Gesamtfitness lässt sich deshalb auch maximieren, indem man andere Verwandte unterstützt. Dies nennt man die indirekte Fitnes.

Die genetische Nähe, d. h. den Anteil der Gene, die zwei Verwandte miteinander teilen, lässt sich über den Verwandtschaftskoeffizienten (r) ermitteln. Es ist ein relativer Wert, der zwischen 0 (gar keine Verwandtschaft) und 1 (alle Gene stimmen überein, nur zwischen monozygotischen Geschwistern, d. h. eineiigen Zwillingen) liegen.

Zwischen Eltern und Kindern beträgt r bei diploiden Arten 0.5, da jedes Elternteil 50 % seiner Gene an einen Nachkommen vererbt. Da ein Vater im Durchschnitt 25 % seiner Gene an zwei Nachkommen vererbt und eine Mutter ebenfalls 25 % ihrer Gene an beide Nachkommen vererbt, beträgt r zwischen Vollgeschwistern ebenfalls 0.5. Der Beitrag eines Individuums ist somit genauso hoch, wenn es ein Geschwister unterstützt, wie wenn es sich um einen eigenen Nachkommen kümmern würde. Obwohl Homosexuelle keine eigenen Nachkommen haben, ist ihre Gesamtfitness über die Verwandtenselektion dennoch nicht gleich Null. Die Fitness kann sogar höher sein, wenn man auf eigene Nachkommen verzichtet und sich stattdessen um andere Verwandte kümmert, zumal man dann nicht die Kosten trägt, die eigene Nachkommen mit sich bringen. Bei Surikaten und Zwergmangusten z. B. hat nur ein einziges Weibchen Junge. Alle anderen Tiere der Gruppe kümmern sich gemeinsam um ihre Jungen. Obgleich Homosexuelle sich nicht fortpflanzen, widerspricht Homosexualität der Evolution somit nicht.

Es gibt aber noch weitere evolutionsbiologische Begründungen als den soziobiologischen Ansatz über die Verwandtenselektion. Durch Zwillings- und genomweite Assoziationsstudien (GWAS) weiß man heute, dass die sexuelle Orientierung teilweise (aber nicht nur, es spielen auch äußere Umwelteinflüsse auf den Fötus während der Schwangerschaft eine Rolle) genetisch bedingt ist. Eine Studie konnte Loci auf dem X-Chromosom identifizieren, die mit männlicher Homosexualität assoziiert sind. Die gleichen Loci sind aber auch mit einer höheren Fruchtbarkeit der Frau assoziiert. Weil Frauen zwei X-Chromosomen besitzen, Männer jedoch nur eins, verbringt ein Gen auf dem X-Chromosom doppelt so viel Zeit in weiblichen Individuen als in männlichen. Selbst wenn sich das Gen in einem männlichen Individuum nachteilig auswirkt, überwiegt insgesamt der Vorteil, den das Gen weiblichen Individuen bringt. Weil es insgesamt also vorteilhaft ist, bleibt das Gen in der Population erhalten. Ein weiterer Erklärungsansatz geht davon aus, dass Allele für Homosexualität über bisexuelle Individuen in der Population erhalten bleiben. Ähnlich dem Heterozygotenvorteil würden heterozygote Träger des Allels (Bisexuelle) eine höhere Fruchtbarkeit erreichen als homozygote Träger (Homo- und Heterosexuelle). Auch hier widerspricht Homosexualität nicht der Evolutionstheorie.

Außerdem erfüllt Sexualität (gerade beim Menschen) nicht vorrangig die Fortpflanzungsfunktion, sondern hat sich primär zu einer wichtigen sozialen Komponente entwickelt, erfüllt also noch eine andere Funktion. Erinnerst du dich noch an die Bonobos? Bei Bonobos hat sich Sex zu einem Mittel entwickelt, mit dem in der Gruppe soziale Spannungen gelöst und Konflikte beigelegt "Versöhnungssex") werden. Da es in gemischtgeschlechtlichen Gruppen nicht nur zwischen verschieden-, sondern auch gleichgeschlechtlichen Individuen zu Spannungen kommen kann, haben sich Individuen, die gleichgeschlechtlichen Handlungen gegenüber nicht abgeneigt waren, durchsetzen können. Das hat dazu geführt, dass Bonobos praktisch alle bisexuell sind. Auch bei den frühen Vorfahren des Menschen könnte Sex eine ähnliche Rolle zum Beseitigen sozialer Reibereien gewesen sein. Dafür spricht, dass Menschen noch stärker als Bonobos auf ihre Gruppe angewiesen waren, weshalb es unbedingt nötig war, Mechanismen der Versöhnungs- und Entspannungspolitik zu entwickeln. Dass Sex dieses Mittel gewesen sein könnte, belegen weitere Parallelen zwischen menschlichem Sexualverhalten und dem der Bonobos, die wir mit unseren anderen nächsten Verwandten, Schimpansen, nicht teilen: Tendenz zu einem verdeckten Eisprung mit Sex vorzugsweise an nicht fruchtbaren Tagen und die Bevorzugung der "Missionarsstellung" mit direktem Augenkontakt während des Sex.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Reinkanation  21.04.2022, 17:00

Und man hatt in der Natur mehrfach bei verschiedenen Arten beobachtet das Homosexuelle Paare Jungtiere aufziehen die ihre Eltern warum auch immer verloren haben

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Ob in menschlicher Gefangenschaft vorkommendes Verhalten von Tieren auch in freier Wildbahn vorkommt, halte ich nicht für ausgemacht.

Ich schon. Es gibt ja genug Dokus und Studien von Naturwissenschaftlern dazu. Bist wieder mal schlauer als die Naturwissenschaftler?

Was soll also der Verweis auf homosexuelles Verhalten im Tierreich aussagen?

Der Mensch gehört auch zu den Tieren. Wir sind weder Pflanzen noch Pilze noch Bakterien.

Was soll also der Verweis auf homosexuelles Verhalten im Tierreich aussagen?

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn es auch im Tierreich vorkommt, ist es weder eine Krankheit, noch eine rein menschliche Einbildung oder Erziehungssache.

Es kommt halt vor. Punkt. Ende der Geschichte.

Die Norm und insofern "normal" ist dieses doch auf keinen Fall. 

Dieser Versuch, etwas als "abnormal" und damit homosexuelle Menschen als etwas Perverses zu bezeichnen, ist eher eine rechts gerichtete Einstellung. Dieses ganze Denkschema ist absurd.

Philippus1990 
Fragesteller
 18.04.2022, 12:06
Dieser Versuch, etwas als "abnormal" und damit homosexuelle Menschen als etwas Perverses zu bezeichnen, ist eher eine rechts gerichtete Einstellung.

Norm ist halt, was die Mehrheit tut. Und das ist kein gleichgeschlechtlicher Sexualverkehr. Jedes Verhalten als normal zu qualifizieren, macht den ganzen Begriff überflüssig.

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FelixSH  18.04.2022, 12:12
@Philippus1990

Klar, deswegen wird auch so ein Fokus darauf gelegt dass Homosexualität "nicht normal" ist. Das kommt doch eh immer nur von homophoben Leuten, die klarstellen wollen wie schlimm Homosexualität ist, sonst argumentiert doch eh keiner so. Erst immer diese dämliche Stänkerei, dass Homosexualität nicht normal sei, und dann immer das blöde rausreden "es ist halt nicht die Mehrheit".

Du weißt genau, dass "normal" verwendet wird, um Verhalten zu kritisieren das einem nicht passt. Außer du lebst unter einem Stein. In diesem Fall solltest du vielleicht mal lernen wie die meisten Leute so reden, anstatt unsinniges Zeug zu reden.

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xubjan  18.04.2022, 13:34
@Philippus1990
Norm ist halt, was die Mehrheit tut

Wer sagt das. Du?

Jedes Verhalten als normal zu qualifizieren, macht den ganzen Begriff überflüssig.

Wo habe ich denn so etwas als "Norm" definiert? Ich habe lediglich gesagt, dass in der rechten Meinungsblase Homosexualität als pervers u.ä. hingestellt wird. Die Welt ist nicht schwarz und weiß. Das werden Menschen wie du aber nie verstehen.

Ein Beispiel: Menschen werden "normalerweise" auch nicht 95 Jahre alt. Dennoch können sie es werden. Dennoch sind 95jährige weder pervers, noch muss man sie umbringen, um weiterhin der Norm zu entsprechen.

Also. Wieso denkst du in Kategorien wie "Norm"?

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