Höchste Stufe in der Medizin?

5 Antworten

Moin,

das gibt es nicht. Chirurgen sind vor allem manuell geschult und können daher Prozeduren durchführen, die andere nicht so gut können und daher ein schlechteres Ergebnis erzielen.

Das bedeutet aber lange nicht, dass Chirurgen am Ende der Nahrungskette stehen. Die erfahrenen Kollegen aus der Hämatologie und Onkologie bspw. haben ein derart fundiertes Wissen über molekularer Therapie, dass mir die Ohren wackeln.

Auch dieses gesellschaftliche Bild eines Neurochirurgen oder Herzchirurgen entspricht nicht der Realität. Natürlich muss man vorsichtig sein, aber in erster Linie zeichnet einen aus, dass man beharrlich ist und einen langen Atem in der Facharztweiterbildung hat, weil man dafür oft einfach lange braucht. Nur, weil das Herz und das Hirn in der Bevölkerung als DIE Organe wahrgenommen werden, heißt es aber lange nicht, dass alles andere nicht auch technisch anspruchsvoll ist. Was meinst du wohl, wie viele Komplikationen bei den großen viszeralchirurgischen Eingriffen auftreten können. Da würdest du dich aber umgucken.

Dieses „wer ist besser als der andere“ Denken ist sehr infantil und zeugt von völlig falschem Verständnis dieses Berufs. Jedes Fach für sich ist kompliziert und erfordert viel Know-How. Jeder Facharzt ist Experte für sein Gebiet, teilweise auch für Teilgebiete innerhalb seines Gebietes und so stehen alle nebeneinander, nicht übereinander. Auch der hier vielleicht belächelte Hausarzt. Er muss sogar das am breitesten gefächerte Wissen aufweisen, weil er die erste Anlaufstelle für Beschwerden aller Art ist und diese richtig einschätzen muss. Macht er das nicht, kann es, ohne zu übertreiben, Tote geben.

Frage beantwortet?

Lieben Gruß

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das kann man nicht generell beantworten. Jeder Facharzt hat seine eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Wenn man das Studium der Humanmedizin mit Erfolg abgeschlossen hat, erhält man die Approbation und ist Arzt, aber kein Facharzt. Es folgt die fünfjährige Weiterbildung zum FA, Allgemeinmedizin, Innere (spezialisiert auf Kardiologie, Gastroenterologie, Endokrinologie etc. ), Dermatologie, Pädiatrie, Gynäkologie, Chirugie ( spezialisiert auf Neuro/Kardiochirugie etc. ), Rechtsmedizin, Radiologie usw. Eine sehr hohe Verantwortung hat ein Arzt in der NA/Schockraum. Entscheidungen müssen sofort getroffen werden, des öfteren geht es um Leben und Tod, z.b. bei einem Myocardinfarkt oder einem Apoplex. Das gilt auch für Intensivstationen, kardiochirugische ITS, neurochirgusche ITS...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Jede Fachrichtung hat seine ganz eigene Expertise und seine ganz eigenen Herausforderungen..es macht keinen Sinn hier ein Ranking zu erstellen. Jeder Arzt braucht ein individuelles Set an Fähigkeiten und Kompetenzen.

ich denke dass es Hirn, Herz, gefäß und Mikrochirurgie bis relativ weit nach oben schaffen. Jedenfalls verdienen die Leute die in dem Bereich arbeiten sehr gut.

Auch die ästhetische Chirurgie ist ein extrem anspruchsvolles Feld.

Vor den Jungs, die vor 2 Jahren meinen Chef wieder ganz gemacht haben, habe ich auch sehr viel Respekt Die haben dem nen halben Baumnarkt an die Knochen geschraubt, und so den Fuß gerettet, nach dem er zimlich zermatscht war.

lg, Anna

Denke Chirurgen die was mit Gehirnen/Herz/Augen/Niere zu tun haben.

Da ist ein kleiner Fehler sofort tödlich oder Katastrophal anders als bei einem Hausarzt.


garfield262  28.05.2022, 01:25

Wenn der Hausarzt Symptome nicht richtig deutet, werden Krankheiten nicht erkannt und Leute sterben.

Es gibt kein Besser und kein Schlechter, es gibt nur unterschiedliche Verantwortlichkeiten.

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indexhtml  28.05.2022, 01:29
@garfield262

Ja gut man kann auf allem jetzt rumhacken.
Zum beispiel Der arzt verschreibt einem Mann mit hohem Blutdruck jahrelang noch mehr tabletten die seinen blutdruck in die höhe treiben usw. dann stirbt er

aber
in der regel ist es egal ob der hausarzt dir jetzt die falsche Hautcreme für dein Ausschlag mitgibt. Dann hast du halt bisschen mehr Probleme.

Wenn ein Gehirnchirug mal „ups“ sagt bist du sofort tod.
wenn ein Augenarzt ups sagt bist du für immer blind.

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Hacker48  28.05.2022, 01:32
@garfield262

Ach, die Relativierer immer...

Du fändest auch Mittel und Wege, um zu argumentieren, dass Putzkraft ein genauso schwerer Job ist, wie Gehirnchirurg. lol

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garfield262  28.05.2022, 01:39
@Hacker48

Das hat nichts mit Relativieren zu tun, sondern mit meiner beruflichen Erfahrung in der Chirurgie und der Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen.

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garfield262  28.05.2022, 01:43
@indexhtml

Wenn der Hausarzt dein Fieber nicht als B-Symptomatik erkennt, sondern es als harmlosen Infekt abstempelt und dich mit einer AU nach Hause schickt, stirbst du u.U. nach ein paar Tagen an einer akuten Leukämie. Und ich würde sagen, tot ist tot. Da macht es keinen Unterschied, ob der Neurochirurg eine Arterie durchmacht und man einen Schlaganfall hat, oder ob man durch eine Fehldiagnose nach ein paar Tagen verstirbt.

Glaub nicht alles, was in Serien ausgebreitet wird. So dramatisch wie oft dargestellt, sind OPs nicht.

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indexhtml  28.05.2022, 01:45
@garfield262

Ich weiss worauf du hinaus willst aber es ist ein unterschied ob du jetzt als arzt jemanden in ruhe behandeln kannst, mehrmals scanns durchführen kannst, blutabnehmen kannst usw oder ob du unter so einem druck jemanden operierst.
Du hast nur einen versuch in vielen fällen. Und nachher macht man dich verantwortlich, nicht den Hausarzt der das jahrelang verpennt hat.

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indexhtml  28.05.2022, 01:48
@garfield262

Und der hausarzt überweist den patienten sowieso direkt an einen fachmann wenn er irgendwss spezifisches hört.
Will das nicht runterspielen aber sein brot verdient er mit erkälteten patienten oder schulschwänzern

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garfield262  28.05.2022, 01:53
@indexhtml

Natürlich gibt es hochakute Fälle in der Herzchirurgie, aber genauso gibt es hochakute Fälle in der Kardiologie, in der Gastroenterologie, in der Pädiatrie oder in der Urologie.

Trotzdem, glaube mir wenn ich dir sage, dass Herzchirurgie deutlich dramatischer klingt als es ist. Solange man nicht die absoluten Anfängerfehler begeht, halt man sehr viel Spielraum und im OP ist es in 90% der Fälle deutlich entspannter, als du jetzt denkst. Wenn ich jeden Tag dort unter Strom stehen würde, wäre ich nach 3 Monaten wieder gegangen. Was man in Grey’s Anatomy und Co. sieht, hat wenig mit der Lebenswirklichkeit als Chirurg zu tun.

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Tadokiarika  28.05.2022, 01:53
@indexhtml

Auch der Hausarzt hat enormen Druck. Weißt du, wieviele Patienten der am tag behandeln muss und wieviele zeit da pro Patient bleibt, in der man eine zuverlässige und richtige Diagnose stellen muss? Kleiner tipp : nicht sehr viel.

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garfield262  28.05.2022, 01:54
@indexhtml

Und ich sage dir nochmal: Symptome sind oft nicht eindeutig und wenn man nicht genug Erfahrung hat, um sich richtig zu deuten, kommt es durchaus vor, dass Therapien verzögert eingeleitet werden und der Patient an den Folgen verstirbt. Glaub es oder lass es.

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indexhtml  28.05.2022, 02:01
@garfield262

Ja du hast Aufjedenfall mehr Ahnung als ein Laie wie ich, hatte nur bisschen den Eindruck das du deine Arzt/Chirugen Kollegen zu sehr verteidigen willst und das dir diese Frage „was ist schwieriger“ aus Prinzip nicht gefällt.

wichtig sind alle, da sind wir uns einig

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garfield262  28.05.2022, 02:24
@indexhtml

Als Arzt in der Herzchirurgie könnte mich einfach gebauchpinselt fühlen, vollumfänglich zustimmen und fertig. Tatsache ist aber, dass es nicht so ist. Ja, in der Herzchirurgie oder auch in der Neurochirurgie treten Komplikationen in der Regel sofort auf und man hat ein sehr direktes Feedback. Wie in der Anästhesie übrigens auch, wenn die es nicht bringen, ist das Thema durch.

Für mein Verständnis macht es aber absolut keinen Unterschied, ob der Patient jetzt vor meinen Augen stirbt, weil die Anastomose schlecht eingenäht wurde oder ob er zwei Wochen später stirbt, weil ein Internist eine Red Flag nicht richtig erkannt und deshalb die Therapie verzögert hat oder weil der Viszeralchirurg den Darm falsch einnäht und es zu Fisteln, Infektionen und weiß ich was kommt.

Wie gesagt, während die Schwierigkeit der chirurgischen Fächer darin besteht, händisch gut zu sein, besteht die Schwierigkeit z.B. in den internistischen Fächern, einen geballten Wissens- und Erfahrungsschatz zu haben. Das ist für viele, die nicht Medizin studiert haben, schlecht nachzuvollziehen, weil sie nicht überblicken können, wie kompliziert der ganze Krempel eigentlich ist.

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