Hilfe, wie würdet ihr euch entscheiden in meiner Situation?

Hier ein Foto von uns beiden.. - (Krankheit, Pferd, krank)

15 Antworten

Hallo

an welcher Stelle genau ist die Zyste ?

Bitte genauestens beschreiben.

Auch wenn das jetzt kein wirklich erfreulicher Erfarhungsbericht ist.

Eine Bekannte von mir hat sich Anfang letzten Jahres auch ein relativ junge Stute gekauft, welche ihr als gesundes Turnierpferd angeboten wurde. Durch einen dummen kleinen Zufall (auch eine Lahmheitsgeschichte mit anschließenden Rötgen des betroffnen Beines) wurde bei der Stute im vorderen, rechten Fesselgelenk eine nicht operativ behandelbare Zyste diagnostiziert. Die erste Zeit ist das Pferd damit auch absolut problemlos gelaufen. Mittlerweile ist die Stute platt. Das Pferd steht nur noch auf Koppel und kann kaum mehr laufen. (Natürlich versucht meine Bekannte das bestmöglich behandeln und versorgen zu lassen - sieht aber nicht gut für die Stute aus.)

Ich würde das Pferd, egal wie sehr ich daran hängen würde, wenn es die Möglichkeit gibt zurück geben (irgendwann erlischt das Rückgaberecht). Du hast keine Zuchtstute sondern ein Reitpferd gesucht. Es ist immer sehr schwer sich zu trennen, aber aus reiner logik heraus "warum sollte man ein Pferd behalten von dem man weiss dass es ein Problem hat, dass gff. nicht mehr behandelbar ist?" - gerade mit Lahmheitsgeschichten wäre ich bei einem Pferd dass voll belastbar sein muss, weil es als Reitpferd genutzt werden soll sehr vorsichtig.

Natürlich verstehe ich einerseits deine Liebe zu dem Pferd, aber andererseits solltest du den finanziellen Faktor nicht außen vor lassen. Auch ein krankes Pferd kostet dich monatlich Unterhalt und Co. -ggf. kommen da noch regelmäßige Behandlungskosten usw zu. Willst du die Kosten für ein Pferd tragen das du nicht reiten und nutzen kannst?....

(Bevor ich jetzt etliche Hass Kommentare bekomme. Ich musste mich erst letztes Jahr von meinem damals und auch immernoch heiß geliebten 8 jährigen Pferd trennen. Warum und weswegen möchte ich jetzt außen vor lassen, ist eine lange und unschöne Gesundheitsgeschichte. Ich habe insgesamt ca. 8.000€ in ein Pferd gesteckt, dass heute nciht mehr reitbar ist. Dem Tier geht es gut und es darf sein restliches Leben bei einer ganz netten Familie auf der Koppel verbringen.- ich hab beim Verkauf Rotz und Wasser geheult, aber manchmal ist es einfach besser sich zu trennen.)

Hole dir bevor du dich endgültig entscheidest was du mit dem Tier machen willst nochmal die Meinung weiterer Tierärzte ein. Lass dir Prognosen geben welche Heilungschancen es gibt, bzw. wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Lahmheit durch die Zyste ist. (Ist die Zyste der Auslöser für die aktuelle Lahmheit, oder wurde die Lahmheit durch etwas anderem hervorgerufen?).

Zyste heißt nicht unbedingt = Einschränkung. Es kann sein dass dein Pferd dadurch früher oder später dauerhaft lahmt, es kann aber auch sein, dass das Tier sein ganzes Leben lang nie ein Problem damit haben wird.

Auf Grund der Ereignisse und der aktuellen ganzen Behandlungen bezüglich der Stute meiner Bekannten, würde ich mich von dem Tier trennen.

Du könntest dir zusätzlich eine Reitbeteiligung suchen, dann hast du eine möglichkeit zum reiten und musst dein pferd dafür nicht extra abgeben.

Du hast Recht, da kann man nur Erfahrungen beisteuern ... ich habe selbst zwei Pferde mit mehr als nur einem Handicap und eben auch chronischen Handicaps. Beide würde ich um nichts in der Welt mehr hergeben, selbst wenn ich ihnen nur noch auf der Weide zusehen könnte. Das ist einfach eine Herzensangelegenheit. Wer sich ein Pferd kauft, an dem er nicht so hängt, hat meist zumindest für jemanden, der sein Geld nicht damit verdient, unglücklich gekauft, denn man investiert ja Unmengen an Zeit und Geld und da wäre einigermaßen grenzenlose Sympathie schon nicht ungünstig.

Was die Zyste betrifft: Meine Erfahrung zeigt, dass die paar Stunden Huf im Studium eines Tierarztes nicht so viel bringen, dass auch die paar Stunden Barhuf und biomechanische Zusammenhänge in der Ausbildung eines Hufschmiedes nicht so viel bringen, dass aber zum großen Erstaunen der meisten Tierärzte, die sowas im Bereich der Gliedmaßen diagnostiziert haben, die Zysten, die ich kannte, bei einer vom Huforthopäden betreuten Umstellung nahezu alle weggingen, die Pferde noch viele Jahre beschwerdefrei liefen. Ganz einfach, weil sich Zysten bei Fehlbelastungen bilden, die da abgestellt werden. Natürlich ist so eine Umstellung nichts, was man so nebenbei macht (deshalb scheitern so viele, weil sie zu schnell aufgeben). Man muss sich drauf einstellen, dass ...

... das Pferd erst mal blöd findet, dass es seine Beine plötzlich spürt. Beschlag stellt bis zu den großen Gelenken hoch die Beine taub, entsprechend rumpeln die recht sorgenfrei dahin - wobei sie eben auch fehlbelasten, merken ja nicht, dass es anders eventuell besser wäre.

... etliche Beobachter ihren nicht immer qualifizierten Senf dazu geben. Zum einen muss man sich echt dumme Kommentare anhören, zum anderen muss man lernen zu unterscheiden, was ein qualifizierter und was ein unqualfizierter ist. Dazu ist es unumgänlich, sich von seinem Huforthopäden alles erklären zu lassen mitsamt der Zusammenhänge. Man muss es dem Kommentierer ja nicht erklären, aber hat es leichter, über die dummen Kommentare zu lächeln.

... es durchaus ein Jahr dauernd kann, bis das Pferd mit den verschiedenen Böden wieder vollauf zufrieden ist oder dass man vielleicht auch nicht das ganze Geld für den Beschlag spart, weil man davon eben doch irgendwann Schuhe kauft.

... aber insgesamt damit letztenendes das ganze Pferd gesünder wird.

FAZIT: je nachdem, wie Dein Pferd bearbeitet ist, setz mal eine Karte mindestens auf die Hufe. Wenn Du bei einem Huforthopäden (DIfHO oder DHG, wer keinen Ausweis vorweisen kann, ist oft auch ein Durchfaller von einem der Institute oder hat mal ein Buch von den Institutsleitern gelesen) bist, erzähl ihm das mit der Zyste und frag, ob er Möglichkeiten sieht. Wenn nicht, lass mal einen eine Einschätzung zum Thema abgeben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Wie lange hast du das Pferd? Also erstmal würde ich eine Zweitmeinung vom Tierarzt und vom Hufmenschen einholen.
Wenn deren Urteil aber ähnlich lautet, würde ich es zurück geben. Ich finde schon, dass es einen Unterschied macht, ob man ein Pferd gerade erst gekauft hat und es sich dann als unreitbar (bzw bedingt reitbar) rausstellt oder ob man ein Pferd jahrelang hat. Pferde sind keine Hunde, sicher hängen die auch an ihren Menschen, aber solange die gut behandelt werden, leiden sie nicht darunter wenn sie umziehen müssen. Natürlich haben Pferde Emotionen, aber man darf sie nicht vermenschlichen.