Hat sich die deutsche Rentenversicherung verrechnet?
Ich habe meine Renteauskunft erhalten und es steht dass ich mit dem jetzigen Gehalt 1830€ brutto 2066 erhalten würde.
Bei 1% jährliche Lohnerhöhung 2500€ brutto
Bei 2% jährliche Lohnerhöhung 4300€ brutto
Mein Lohn ist 4600€ brutto
8 Antworten
Du hast es falsch verstanden.
Nach heutigem stand würdest du - bei gleichem Arbeitsentgelt wie innerhalb der letzten 5 Jahre - im Jahr 2066 eine Rente von 1.830 € erhalten.
Der Aktuelle Rentenwert (der die Höhe der Rente bestimmt) wird jedes Jahr dynamisiert - wobei er sich an der allgemeinen Lohnentwicklung orientiert.
Wenn diese Dynamisierung jährlich 2% beträgt (rein hypothetisch), würdest du in 42 Jahren im Jahr 2066 eine Rente von 4.300 € erreichen.
Diese Hochrechnung ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn sie hängt von vielen Faktoren ab (z.B. könntest du chronisch krank werden, arbeitslos oder dich selbständig machen und nichts mehr einzahlen).
Außerdem werden die 4.300 € im Jahr 2066 durch die Inflation nicht mehr wert sein als heute die Hälfte - eher noch weniger.
Sorge also auf jeden Fall zusätzlich vor, um im Alter deinen Lebensstandard halten zu können.
Bleibt eben die Frage, was du in 2066 für 4300 Euro Rente bekommst ? Das könnte weniger sein, als heute mit 2300 Euro Rente.
Mal ein Beispiel Hatte ein Rentner vor der Einführung des Euro im Monat 2000 DM an Rente bekommen, so konnte er nach Abzug seiner Fixkosten (Miete ect.) immer noch gut leben. Nach Einführung des Euro hatte der Rentner dann nur noch 1000 Euro an Rente.. Zieht er davon seine Fixkosten ab, steht er bereits mit einem Bein in der Altersarmut.
Wie sich alles innerhalb der nächsten 42 Jahre bis ins Jahr 2066 entwickelt, kann niemand sagen.
Gibt es eine Rentenreform oder bleibt alles wie gehabt ?
Am besten man sorgt vor, um später möglichen Enttäuschungen vorzubeugen.
Warum sollte sie sich verrechnet haben? Das ist nur ein ganz grober Wert.
Generell funktioniert das System so das du für jedes Jahr das du Rentenbeiträge einzahlst Rentenpunkte bekommst. Wenn dein Einkommen dem durchschnittslohn entspricht kriegst du 1.0 Rentenpunkte, wenn du mehr hast, mehr wenn du weniger hast weniger.
Jeder Rentenpunkt ist XX Euro wert aktuell z.b. 37,60€ pro Monat. Das steigt aber immer weiter.
Wenn du 40 Jahre durchschnittslohn eingezahlt hast, bekommst du also 1504€ pro Monat.
Nein du kannst maximal etwa 2 Rentenpunkte pro Jahr ansammeln da die Sozialversicherungen gedeckelt sind(wir wollen doch nicht das die reichen zuviele beiträge bezahlen müssen) Es geht darum wie dein Lohn im vergleich zum durchschnittslohn ist.
Nehmen wir an aktuell kriegst du genau durchschnittslohn, dann würdest du 43 Rentenpunkte bekommen.
Wenn deine Lohnerhöhung größer ist als die durchschnittslohnerhöhunh in Deutschland bekommst du über die Zeit mehr als 1 Rentenpunkt pro jahr, ist sie geringer weniger.
Wenn du 4300€ brutto haben möchtest musst du zusätzlich privat vorsorgen
Aber laut Rentenauskunft alleine die gesetzliche Rente ist 4300€ brutto wenn ich 2% jährliche Lohnerhöhung bekomme
Wenn sich die Rentenpunktauszahlung jährlich um 2% erhöht.
Also ein Rentenpunkt in 43 Jahren entsprechend mehr Wert ist, da die kaufkraft aber entsprechend sinkt kannst du damit etwa das gleiche einkaufen wie heute (hoffentlich).
nein es wird die Lohnentwicklung aller Arbeitnehmer genommen, netto
Ne, das passt so
Einfach mal herumfragen bei deinen Eltern,Opas, ect.. was vor 40 Jahren "Geld"wert war..
Dann merkst du schnell, dass sich das nach viel anhört aber du weißt ja nicht was alles dann kostet?
Beispiel mein Verdienst :
Habe 1983 bei Audi gearbeitet und etwas über 2000DM ( rund 1000 € umgerechnet) im Monat verdient ...
Heute, 40 Jahre später wären als Verdienst 1000€ was?
Was meinst du könnten also deine theoretischen 2500€ in 40 Jahren wert sein?
Das ist alles theoretisch, wenn du nicht selbst was tust wirst du in Altersarmut landen.
Sieh zu, dass du so früh wie möglich dir eine Wohnung finanzieren kannst, die zahlst du über 40 Jahre ab und mit Eintritt in die Rente fällt das als monatliche Ausgabe schon mal weg...
Kann man durchrechnen: Was zahlst aktuell an reiner Miete ohne Nebenkosten?
Mit 3 % Hypothekenzins und 1% Tilgung sind das 200.000€ die du abbezahlen kannst...
Plus Sonderzahlungen, dann sollte das in 30 Jahren locker weg sein, denn während andere Mieterhöhungen bekommen bleibst du immer auf deinen lockeren 650 € monatlich und kannst für Sonderzahlungen ansparen..
Und du kannst dir vorstellen was aus deinen 650€ jetzige Miete in 10-20 Jahren sein könnte, ohne dass dir auch nur ein Quadratmeter deine Wohnung gehört..
Selbst wenn es keine Mieterhöhung geben würde, dann zahlst du in den nächsten 30 Jahren bei 650€ Miete weit über 200.000€ ohne das dir was gehört...
Versuch 20.000 oder 30.000 anzusparen und dann kauf dir was...
Eigentumswohnung besser nicht sondern nur Haus. Bei Eigentumswohnungen hat man oft teure Renovierungsarbeiten zu finanzieren (weil die Miteigentümer des Wohnhauses dafür sind) und zahlt dann mitunter mehr als ein Mieter!
Eine Renovierungsrücklage muss ich auch bei einem Haus berücksichtigen, sonst trifft mich der Schlag wenn ich nach 20 oder 25 Jahren eine neue Heizung brauche.
Eigene Erfahrung:
1998 Wohnung im Mehrfamilienhaus ( Bj 1969) gekauft, die Heizung war 1995 erneuert worden, Gesamtwohnfläche des Hauses sind 520 m2.
Zwischendrin mal die 6000l Heizöltanks gegen neue doppelwandige Kunststofftanks getauscht, dann kam aber jetzt im Jahr 2020 die komplette Heizung mit Speicherbehälter.
Also worst Case, knapp 18000€..
Und was hat es uns gekostet ?
Anteilmässig unsere rund 150/1000stel..
Da haben wir noch nicht mal was von den gut 15.000€ aufgelaufenen Rücklagen genommen sondern jeder hat seinen paar Kröten so bezahlt..
Rund 2700€ also für uns, mein Netto Weihnachtsgeld halt,.
Mit den Rücklagen werden so Kleinigkeiten wie Fassadensanierung, Treppenhaussanierung und dieses Jahr dann halt mal zweiflügelige Haustüre und Seitenteile mit Briefkästen bezahlt...
Also die rund 2700€ waren das höchste, was wir in den 25 Jahren mal im Jahr ausgeben mussten.
Ansonsten sind es nur die monatlichen Abschlagszahlungen von 250-270€, da ist aber Treppenhausreinigung und Verwalter schon mit dabei..
Jedes Jahr was Neues, wäre auch schlimm, wenn die Eigentümer alles verkommen lassen würden, weil keiner renovieren will..
So Spielereien wie Kellerbeleuchtung auf Bewegungsmelder, Treppenhaus Beleuchtung auf neusten Stand, allgemein alle Beleuchtung auf LED wird einfach so nach kurzer Absprache untereinander gemacht und bei der nächsten Eigentümerversammlung abgesegnet und erstattet...
Bei mir hat die Eigentümerversammlung der Wohnungsbesitzer mit einfacher Mehrheit für Renovierungsarbeiten in Höhe von 15 000 Euro pro Wohnpartei gestimmt. Bei einem eigenem Haus könnten kaum zwangsweise solche Kosten entstehen. Selbst eine defekte Heizung muss man ja nicht unbedingt ersetzen da Zentralheizung ein Luxus ist (in England hat kaum ein Haus Zentralheizung zum Beispiel). Ausserdem werden heute in einigen Ländern Wärmepumpen staatlich stark gefördert oder gar vollständig finanziert. Wer als Wohnungseigentümer die Renovierungskosten nicht mitfinanzieren kann riskiert das Wohneigentum zu verlieren! Ich ärgere mich heute grün und blau nicht statt der Wohnung ein kleines altes Haus gekauft zu haben.
Und warum wolltest du nicht renovieren?
Versteh ich nicht wenn man die Hütte verkommen lässt..
weil die Kosten von 15 000 Euro pro Partei vôllig unverhältnismässig sind. Die Wohnung wurde vor wenigen Jahren für nur 43 000 Euro gekauft und selbst heute liegt der Marktwert mit oder ohne Renovierung aussen kaum höher. Ausserdem fühl ich mich nicht wohl drin und will mittelfristig woanders hinziehen (zu kleine schlecht geschnittene Räume, Umfeld von geringem Standing wo fast nur Araber leben die zudem teilweise recht unfreundlilch sind, usw.). Ansonsten könnte ich als Rentner den Betrag nicht aufbringen. Ich hatte bei der letzten Eigentümerversammlung angeregt, dass aufgrund der hohen Kosten die Renovierung nur bei Einstimmigkeit vorgenommen werden sollte. Dies wurde nicht akzeptiert und ausser mir hatte nur noch eine Partei gegen die Renovierungsarbeiten gestimmt.
Die Wohnung wurde vor wenigen Jahren für nur 43 000 Euro gekauft
Da hätte ja jeden klar sein müssen, dass da einiges an Renovierungen zu machen ist...
Anscheinend hat das die grosse Mehrheit der Eigentümer auch so gesehen und ein klares Abstimmungsergebnis erzieht..
Aber du siehst es ja richtig - weitervermieten oder -verkaufen und wegziehen.
Und bei einem Haus würden dich übrigens jetzt die Grünen zwingen zu modernisieren, dämmen, Heizung austauschen .
allerdings werden für die Hauseigentümer solche Arbeiten staatlich subventioniert. Ansonsten: Verkaufen ginge für mich nicht da ich dann wegen einigen Hypothekeneinträgen jahrelang mein Geld nicht kriegen würde und die Wohnung vorher räumen müsste. Verpfründung wäre theoretisch machbar, aber zum jetzigen Zeitpunkt finanziell unpassend da ich wenn ich âlter werde mehr Geld kriegen würde. Die ganze Situation ist extrem ärgerlich.
OK, da kann ich zustimmen, das hört sich wirklich ärgerlich an!
Aber trotzdem sind die 15000 gut angelegt auf längere Zeit.
Ich rede mit aber auch leicht, weil die 1998 gekaufte Wohnung mit 88m2 renoviert für damals 235.000 DM ein Schnäppchen war (vor 2 Jahren ist im Haus ein Gegenstück unrenoviert für 200.000 € verkauft worden und der Notar sprach von einem "Schnäppchen" und hatte dazu gratuliert..)
Die Immobilienpreise in Westdeutschland sind mit denen hier im Elsass nicht vergleichbar. Für 200 000 Euro kriegt man hier im Elsass ein grosses Haus mit Garten und Garage!
Nein, das kommt schon hin. Es kumuliert sich ja 30 Jahre lang.
Allerdings geht diese Berechnung davon aus, dass in 30 Jahren unser Rentensystem noch genauso funktionieren wird wie heute. Das wage ich zu bezweifeln. Stichwort Generationenvertrag.
Wo sollen die Beitragszahler alle herkommen? Bereits zum Ende dieses Jahrzehnts gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Das dürfte spannend werden.
Heißt also wenn die IG Metall schafft jedes Jahr 2% jährliche Lohnerhöhung zu bekommen dann kann ich in 43 Jahre 4300€ brutto Rente bekommen?