Haben Tiere Angst vor dem Tod?

11 Antworten

Man muss sagen, dass viele Tiere für deutlich dümmer gehalten wurden, als sie wirklich sind. Viele Erkentnisse wie weit sie bei manchen Themen denken und wie mit Trennung (z.B. durch eingefangen werden) und Tod umgegangen wird, erst reicht neu bei vielen erforscht wird.

Es wurde bei Tieren eine Art trauerverhalten beobachtet, mitlerweile bei weit mehr als man vor 50 Jahren annahm und tätsichlich bei trainierten Affen auch sowas wie ein Glaube an einen Himmel. Wobei da offen ist, ob die Menschen wirklich verstanden haben war die Affen gezeigt haben oder mehr ihre eigene Wertvorstellung rein interpretiert und wie viel auch am Training lag, die Zeichensprache oder Bildkarten dafür mussten die Affen ja auch erst lernen.

Ich meine mich zu erinnern, dass die Affen damals auch etwas von einer "weit entfernten Ort" gezeigt haben und das in Kombi mit den Karten für aus der Gruppe verstorbene Tiere, dazu Zeichen für wiedersehen, was dann so gedeutet wurde, dass sie glauben, dass diese in einer Art Himmel weiterleben und sie dort wiedertreffen, wenn sie selber sterben. Gemacht wurde das, kurz nachdem ein Tier der Gruppe verstorben war und sie den anderen daher das Zeichen für Tod beibringen konnten.

Bei Elefanten ist auch bekannt, dass die die Gräber alter Verwandter noch einige Jahrzehnte besuchen und dort auch anders verhalten. Dazu kurz nach dem Tod von Herdenmitgleidern Traueranzeichen zeigen, selbst bei rangniedrigen. Wer weiß, was genau sie denken wo die Verstorbenen dann sind.

Was genau Tiere denken und glauben kann, solange man nicht mit ihnen reden kann, aber nicht festgestellt werden.

Ich denke ein großer Teil der Angst vor dem Tod liegt daran, dass man einach kaum noch darüber redet.

Früher war es normal mit mehreren Generationen unter einem Dach zu leben und die Alten auch sterben zu sehen, dazu die Toten danach aufzubahren und auch teils selber noch zu waschen und fertig zu machen. Ich weiß noch wie viele Eltern von Freunden damals schockiert waren, als meine Eltern mich mit 6 Jahren (und meine älteren Geschiwster natürlich auch) zur Beerdigung meines Opas mitgenommen haben. Und erstrecht, als dann raus kam dass ich davor mit am offenen Sarg war. Während das für mich normal war, dass Menschen eben an Alter oder wie er an Krankheit sterben und ich es schön fand, meinen Opa nochmal zu sehen. Dazu fand ich das einfach spannend und habe die Leiche ganz genau inspiziert laut meinen Eltern. Meine eine Schwetser wollte nicht mit zum Sarg, was ebenso ok war, sie war dann nur bei der Beerdigung dabei. Meiner Oma war das wichtig ihn nochmal zu sehen und wir hatten noch gar kein Gefühl dafür, dass das merkwürdig sein könnte oder man davor Angst haben muss, bis ich danach die Reaktionen dazu mitbekam. Meine Eltern hatten uns das altergerecht erklärt, auch dass Opa dann anders aussieht da kein Blut mehr die Haut rosig färbt und er ganz kalt sein wird da gekühlt und jeder von uns durfte entscheiden ob man mit möchte oder nicht.

Auch das Konstrukt, wie schmerzhaft und schlimm der Tod sein könnte war mir da noch fremd, gerade weil ich bei meinem Opa den Tod eher als Erlösung seiner Qualen und auch denen meiner Oma, die ihn am Ende pflegte, gesehen habe. Im Gegenteil, das war eben etwas was zum Leben dazu gehört.

Noch heute stehe ich dem deutlich offener gegenüber, als viele meiner Freunde. Einfach weil es für mich was normaleres ist und ich damit aufgewachsen bin, anders als viele andere.

Es gibt auch genug Menschen mit Angst vor dem Tod, die nicht religös sind. Im Gegenteil, ich erlebe eher dass Religiöse da entspannter sind, weil sie meinen in den Himmel zu kommen.

Von daher egal woran Tiere denken, für sie ist es einfach was viel alltäglicheres, weil sie auch wenig Medizin kennen um Dinge zu heilen. Da ist eine schwerere Wunde oder ein Angriff eines anderen Tieres eben das Ende...

Das wissen wir nicht, denn Tiere reden ja nicht mit uns.

Aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie Angst vor dem Tod kennen ist gering. Sonst würden Tiere kein Risiken eingehen um Artgenossen zu verteidigen oder zu retten.

Natürlich kennen Tiere Angst - aber das sind berührungsängste vor dem Unbekannten und nicht vor dem Tod speziell.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Das Leben war eine harte Schule!

es gibt tiere, denen der tod bewusst ist.

angst haben sie nicht. jedenfalls nicht, wenn man den richtigen punkt für die euthanasie z.b. bei einem hund oder pferd erkennt und abwartet.

ich denke nicht, dass sie angst haben vor dem, was nach dem sterben kommt und dass ihnen mit der euthanasie das sterben sehr erleichtert werden kann.

wenn aber ein tier noch lebenswillen hat, dann darf man es nicht euthanasieren, denn es geht genauso schwer, wie ein mensch, der meint, dass seine zeit noch nicht gekommen ist.

mein opa ist nach meinem empfinden sehr schwer gestorben. der sterbeprozess ging über mehrere wochen. er ist an einem vormittag gestorben, während ich in der schule war. ich wusste es, bevor ich zuhause war und als meine mutter ansetzen wollte, um es mir zu sagen, habe ich gesagt "ich weiss", habe ein bisschen was gegessen und bin auf mein zimmer gegangen.

meine oma ist ganz leicht gestorben, mit einem lächeln und mit wunderschönen letzten worten. sie hatte keine angst vor dem sterben und keine angst vor dem tod.

unser pony hatte viel zeit, sich vom leben zu verabschieden, aber auch da kam irgendwann der tag, an dem es gehen wollte. meine hündin hatte wenig zeit - aber ich wusste, dass sie nicht mehr leben wollte und nicht mehr leben konnte. die tierärztin sah das anders und ich habe sie faktisch zur euthanasie meines hundes gezwungen. die zweite spritze hätte es eigentlich nicht mehr gebraucht.

tiere haben keine angst vor dem tod, sondern angst, das leben zu verlieren. was ein gewaltiger unterschied ist.

wenn z.b. ein rind auf der weide geschossen wird oder ein verantwortungsvoller jäger so lange wartet, bis er den tödlichen schuss mit ganzer sicherheit abgeben kann, dann bleibt keine zeit mehr für die angst, das leben zu verlieren. ein tier, dass man essen möchte, hat es verdient, auf diese art zu sterben.

Hallo toomuchmoon5,

Haben Tiere Angst vor dem Tod bzw. vor dem was nach dem Tod passiert oder nicht?

Nein, haben sie nicht. Denn um "Angst" zu haben, braucht man ein Bewusstsein darüber. Das haben Tiere nicht.

Wenn nein liegt es daran, dass kein Tier religiös ist und somit auch keine Angst vor der Hölle oder irgendwelchen Göttern besteht?

Nein, daran liegt es nicht. Für Tiere existieren solche Menschengedankenkonstrukte nicht.

Was aber jedes Lebewesen abwendet - aus rudimentärem Antrieb - ist eben der Tod. Nicht zwingend bewusst und mit Vorsatz.

Sich am Leben erhalten durch Nahrung/Futter zum Beispiel ist ein aktives Abwenden des Todes.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tierverhaltenstherapeutin (Katze)
Haben Tiere Angst vor dem Tod bzw. vor dem was nach dem Tod passiert oder nicht? 

Nein. Nach allem was wir wissen sind sie In der Regel nicht weit genug dafür entwickelt sich um abstrakte Dinge Sorgen zu machen. Sie leben im "hier und jetzt".

Wenn nein liegt es daran, dass kein Tier religiös ist und somit auch keine Angst vor der Hölle oder irgendwelchen Göttern besteht?

Nein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
etjna  01.02.2024, 10:41

Naja, Sorgen macht sich mein Hund schon.

z.B. vom Verlassenwerden, oder vor unbekannten Autofahrten. Woran ich das merke ? ein fragender Blick " wo gehst du hin " ? Heulen wenn man länger weg ist Winseln im Auto, sobald man nicht die gewohnte Route fährt. Sie ist ein sorgenvoller Hund, der vorher auf der Staße gelebt hat und Verlustängste hat, und die sind sehr wohl abstrakt.

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Waldmensch70  01.02.2024, 10:43
@etjna
Naja, Sorgen macht sich mein Hund schon.
z.B. vom Verlassenwerden, oder vor unbekannten Autofahrten. Woran ich das merke ? ein fragender Blick " wo gehst du hin " ? (…)

Das sind alles Reaktionen auf ganz konkrete, jetzt im Moment auftretende Situationen.

Und "Angst das Rudel zu verlieren" ist auch eine Sache die er jeweils in dem Moment hat, auch wenn die (aufgrund entsprechender vorheriger Erfahrungen) immer wieder hochkommen, sobald sich eine entsprechende Situation ergibt.

Ich verstehe schon was Du meinst, aber das ist schon noch etwas Anderes als die Frage.

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etjna  01.02.2024, 10:46
@Waldmensch70

Das sind Sorgen um die nahe Zukunft. Der Tod ist ihnen bestimmt auch bewusst wenn er nahe ist. Die ferne Zukunft können sie nicht erfassen.

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Waldmensch70  01.02.2024, 10:47
@etjna

Ja, genau.

Aber die Frage ging von einer abstrakten, fernen Zukunft aus, für die jetzt noch keine Gründe / Anzeichen vorliegen.

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etjna  01.02.2024, 10:49
@Waldmensch70

Ich habe mich auch eher auf den Kommentar bezogen

"Nach allem was wir wissen sind sie In der Regel nicht weit genug dafür entwickelt sich um abstrakte Dinge Sorgen zu machen"

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Waldmensch70  01.02.2024, 10:55
@etjna
Ich habe mich auch eher auf den Kommentar bezogen
"Nach allem was wir wissen sind sie In der Regel nicht weit genug dafür entwickelt sich um abstrakte Dinge Sorgen zu machen"

Ja, ist ja auch so.

Das Dein Hund in seinem Leben Erfahrungen macht und daraus lernt ist ja wieder eine andere Sache. Niemand hat gesagt, das Tiere dumm sind oder nicht dazulernen. Und das er dann jedesmal entsprechend darauf reagiert, wenn die betreffende Situation eintritt ist ebenso normal. Klar, das machen Tiere, nicht nur Hunde.

Aber es konnte noch niemand nachweisen, das sich z.B. ein Hund oder eine Katze mit abstrakten Existenzängsten oder einer philosophischen Betrachtung der Zukunft auseinandersetzt.

Die leben im "hier und jetzt". Nach dem Motto "Situation erzeugt Reaktion darauf". Jetzt, hier, unmittelbar. Ggf. noch in die nahe Zukunft reichend (z.B. bei "Jagdstrategien").

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Waldmensch70  02.02.2024, 11:45
@etjna
Verlustängste sind abstrakt.

Dann suche Dir halt ein anderes Wort aus, das Deiner Ansicht nach besser zu genau dieser Situation passt. Was ich meine habe ich oben beschrieben.

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