Haben Araber überhaupt eine krasse Geschichte haben die überhaupt was bekanntes?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Genau so viel wie die deutschen es hat sehr warscheinlich jedes land geschichte es kommt nur darauf an wie bekannt sie ist.

HAUS DER WISSENSCHAFT
Abū l-ʿAbbās Abdallāh Al-Ma’mūn war Herrscher des islamischen Reiches von 813 bis 833. Er war ein großer Befürworter der Wissenschaft. Deshalb hatte er die Vision, alle wissenschaftlichen Schriften der Welt unter einem Dach zu vereinen. Daraufhin gründete er im Jahre 825 das bait al-hikma, das Haus der Weisheit. Er ließ dort Schriften aus dem Griechischen, Aramäischen, Persischen und dem Indischen ins Arabische übersetzen. So wurden alle auffindbaren Werke der Antike übersetzt, u. a. Werke von Aristoteles, Galen, Hippokrates, Platon, Ptolemäus, Euklid oder Archimedes.
Dies war der Beginn der wissenschaftlichen Blütezeit der islamischen Welt. Interessant ist, dass neben Arabern und Persern auch Christen und Juden im Haus der Weisheit arbeiten und forschen durften und so auch Teil dieser Blütezeit wurden.
MITTELPUNKT DER WELT – BAGDAD
In Bezug auf Wissenschaft, Kultur, Kunst und Handel war Bagdad zu dieser Zeit der Mittelpunkt der Welt. Als Ende des 10. Jahrhunderts alle wichtigen Werke des Altertums übersetzt waren, machten Wissenschaftler sich daran, dass Wissen der Antike zu verstehen und weiterzuentwickeln.
Die Menschen im Orient waren neugierig auf das Wissen der Antike. So studierten die jungen, wissbegierigen Wissenschaftler Medizin, Philosophie, Mathematik, Alchemie und Astronomie der Antike. Die arabischen Wissenschaftler fügten den Werken der antiken Wissenschaftler viel hinzu und erweiterten so deren Wissen und Erkenntnisse.
Im bait al-hikam forschten bedeutsame Mathematiker wie Al-Chwarismi; die heutige Mathematik wäre ohne ihn undenkbar. Er schrieb das Buch Al-Gabr, das die Grundlage für Algebra war. Der Geograf Al-Idrisi schuf Weltkarten, die über Jahrhunderte verwendet wurden. Der Physiker Al-Haytham schrieb das ‚Buch der Optik‘ und verhalf damit im 13. Jahrhundert dem englischen Philosophen Roger Bacon zur Erfindung der Brille.
IBN SINA STÜTZE SEINE LEHREN AUF ARISTOTELES
Auch in der Medizin waren die Fortschritte in dieser Zeit enorm. So soll es in Bagdad bereits Ende des 8. Jahrhunderts Hunderte von Krankenhäusern gegeben haben. Der sagenumwobenen Perser Ibn Sina – auf Lateinisch Avicenna genannt – ist bis heute unvergessen. Er lebte von 980 – 1037 und wird sowohl im Orient als auch im Okzident verehrt. Ibn Sina stützte sich u.a. auf die Lehren von Aristoteles und schrieb mehr als 400 Schriften zu Medizin, Mathematik, Physik und Ethik. Sein berühmtestes Werk ist der ‚Kanon der Medizin‘.
https://oriental-flair.de/wissenschaftliche-bluetezeit-der-islamischen-welt/

Von 700 bis etwa 1100 blühte die Kultur in den arabisch beherrschten Ländern, allerdings oft von Persern und konvertierten Juden und Christen getragen. Als der Islam versteinerte, ging es abwärts mit der arabischen Kultur. Seit 1200 hat sie fast nichts beigesteuert zur Weltkultur. Dazu trug auch bei, dass die Islamgelehrten es schafften, den Buchdruck lange Zeit zu verhindern ("Mehr Bücher als den Koran braucht es nicht!"). So entstand keine Lesekultur, keine freie Wissenschaft, keine Meinungsfreiheit für Autoren. Der Fortschritt war blockiert. Noch heute werden in der ganzen arabischen Welt weniger Bücher veröffentlicht als in dem einen Land Spanien.

Die arabischen Länder müssen alles importieren, von der Aspirintablette über die Autos, die Intensivmedizin, die PCs, den Sport bis zum Wolkenkratzer.

Fontanefan  22.04.2024, 11:22

Im Großen und Ganzen sehr treffend beschrieben. "Seit 1200 hat sie fast nichts beigesteuert zur Weltkultur" wird freilich der großartigen literarischen Werke in der Moderne nicht ganz gerecht.

Für den Satz "Noch heute werden in der ganzen arabischen Welt weniger Bücher veröffentlicht als in dem einen Land Spanien" hätte ich freilich gern einen Beleg. Meinst du vielleicht auf Hocharabisch unter Ausschluss aller arabischen Sprachen?

0
Fontanefan  22.04.2024, 11:29
@Fontanefan

"den großartigen literarischen Werken" Freilich nicht viele Nobelpreise für Literatur: "Nagib Machfus hat 1988 als erster – und bis heute einziger – arabischer Autor den Literaturnobelpreis erhalten. " Nobelpreise sind da freilich kein Maßstab: vgl. Joyce und Proust.

0
mulan2255  22.04.2024, 11:41
@Fontanefan

Bücher erscheinen allesamt in Hocharabisch. Und die überaus kühne These, dass in Spanien mehr als in der ganzen arabischen Welt an Büchern gedruckt würden, hoffe ich auch belegt zu finden. Bin gespannt auf seine Belege.

1
mulan2255  22.04.2024, 11:36

Du lehnst dich ganz schön weit aus dem Fenster! Wer z.B. hat behauptet, dass es nicht mehr Bücher als den Quran bräuchte? Und woher nimmst du deine Infos zum Buchwesen?

1
Bodesurry  22.04.2024, 13:07
 konvertierten Juden und Christen

Es waren wenige konvertierte Personen. Die meisten wurden von islamischen Herrschern eingeladen, in den wissenschaftlichen Zentren des Islam zu arbeiten.

0

Den Arabern verdanken wir, dass wir überhaupt so eine umfassende Überlieferung der wissenschaftlichen Kenntnisse der Antike haben, ganz abgesehen von den vielen Eigen- und Weiterentwicklungen der Araber, von denen die Europäer dank der Kreuzzüge (die teils fürchterliche Menschen und Kulturvernichtung bedeuteten; Friedrich II. war davon eine erfreuliche Ausnahme, wurde aber deswegen gebannt) schon damals sehr für ihren zivilisatorischen Fortschritt profitiert haben.

CorgiMcweasel  22.04.2024, 12:10

Nicht nur den Arabern, auch den christlichen Byzantinern und auch etlichen Mönchen in Klostern. Es ist ja nicht so, das Europa ohne Araber gar nichts oder fast nichts aus der Vergangenheit gehabt hätte...und die Byzantiner und diese europäischen Klöster gehören ja dazu. Es wird immer so getan, als ob wir das nur oder fast nur von den Arabern hätten, was aber falsch ist. Und bei den Kreuzzügen wurde von beiden Seiten Menschen und Kultur vernichtet.

1

in erster Linie Mohammed und dann die Saud-Familie sowie den Wahhabitismus, der ja den heute einflussreichen Salafismus stark beeinflusst hat.

Und einige Wissenschaftler/Universalgelehrte im Mittelalter. Banken gab es auch schon in Italien und Seife auch vor den Arabern. Die Moscheen im Iran sind persisch und Moscheen sind von der persischen Architektur vor dem Islam beeinflusst worden.

Dazu muss man sagen, dass es eigentlich auch nur ein Deutschland gab und gibt (Ausnahme 1949-90 mit zwei deutschen Staaten), aber viele unterschiedliche arabische Länder(früher Reiche), meistens von Arabern übernommen (Ägypten) oder gegründet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung