Haben alle Tiere einen Überlebensinstinkt?

19 Antworten

Überlebensinstinkt auf sich ,also auf das Individuum bezogen ist die Antwort nein . Zum Beispiel bei Spinnen opfert sich das Männchen dem Weibchen um ihr Nahrung und damit auch sein Nachwuchs Nahrung zu geben

Aber bezogen auf die Art ist die Antwort definitiv JA ,bis auf eine Art ,die verhält sich eher wie ein Virus in dem sie Sich und ihre Lebensgrundlage zerstört und diese Art ist der Mensch. Bei allen anderen trift die Aussage von Darwin zu

„Survival of the Fittest“

HerrDeWorde 
Fragesteller
 11.07.2012, 09:52

Es wäre von dem Männchen her kein OPFER, wenn es nicht an seinem Leben hängen würde. Nun hat es sich zwischen zwei eigennützigen Alternativen entscheiden müssen ...

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BlackDracula  11.07.2012, 10:05

der mensch zerstört sein lebensgrundlage nicht, sondern modifiert die umwelt einfach nur zu seinem nutzen.

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HerrDeWorde 
Fragesteller
 11.07.2012, 13:08
@BlackDracula

Prinzipielle Zustimmung. Der Mensch ist ein Säugetier und kein Virus. Auch nicht im methaphorischen Sinne. Von mir aus soll er sich die Erde Untertan machen und sie modifizieren. Damit wird der größte Nutzeffekt aus einem sonst nutzlosen Planeten gezogen bevor er von seiner Sonne verschlungen wird.

Aber "zu seinem Nutzen" ist nicht alles, was er anstellt. Vieles ist nur kurzfristiger Nutzen, wie die Abholzung der Regenwälder. Und welchen Nutzen soll die globale Erwärmung haben?

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BlackDracula  11.07.2012, 14:07
@HerrDeWorde

natürlich, unsere weitsicht sollte dringend mal verbessert werden. trotzdem zerstören wir nicht mutwillig unsre umwelt, sondern nutzen sie einfach nur wie jede andere spezies.

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realsausi2  12.07.2012, 16:26
@BlackDracula

Wir sind in unserem Tun viel weniger homogen als andere Spezies. Und es gibt durchaus Vertreter unserer Gattung, die aktiv Lebensgrundlagen zerstören um eines kurzfristigen Profits willen.

Gemessen an der Prämisse der Weitergabe der Gene ist das ein Konzept, daß in die evolutionäre Sackgasse führt und in der Regel mit Aussterben belohnt wird.

Da wir aber eben nicht homogen sind, gibt es andere, die versuchen, dem entgegenzuwirken und die Schäden zu kompensieren.

Mir ist keine andere Spezies bekannt, die vergleichbar an dem eigenen Ast sägt.

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Ich würde sagen, alle Tiere haben einen Instinkt, ihre Gene weiterzugeben bzw. ihre "Familie" am Leben zu erhalten. Bei den meisten Tieren zeigt sich das auf relativ "egoistische" Weise, indem sie sich selbst schützen. Andere, wie eben Ameisen oder Bienen, schützen ihren Staat. Sie selbst können ihre Gene eh nicht weitergeben, also wäre es auch sinnlos, wenn sie sich selbst um jeden Preis erhalten wollten. Es ist überlebenstechnisch gesehen sinnvoller, ein paar hundert Arbeiterbienen sterben, als dass die Königin draufgeht. Dennoch würde ich ein gewisses minimales Überlebensinteresse auch den einzelnen Individuen zusprechen - immerhin sterben sie nicht grundlos, ernähren sich, und so weiter.

IRON67  11.07.2012, 01:03

haben einen Instinkt, ihre Gene weiterzugeben

Nein. Sie leben, weil sie es nicht täten, wenn sich ihre Eltern nicht gepaart hätten. Weiter nichts. Dieses Programm bewährte sich und daher tun es auch die Nachkommen. Wir Menschen sind als erste in der Lage, das Programm bewusst zu ändern.

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Quandt  11.07.2012, 09:55
@IRON67

Auch "nee", wir bilden uns ein, Einfluß nehmen zu können, aber zur Zeit holt die Selektion den großen Hammer aus der evolutionären Werkzeugkiste. ;O)

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BlackDracula  11.07.2012, 10:00
@IRON67

nur weil wir den prozess verstanden haben, heißt das noch lange nicht wir können ihn verhindern.

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HerrDeWorde 
Fragesteller
 11.07.2012, 10:02
@IRON67

Ich gebe IRON recht: Paarungslust hat nichts damit zu tun, dass man Angst hat und einer Gefahr ausweicht. Wenn Motten ins Feuer fliegen, dann führt die Paarungslaune eher noch zum Untergang. Da hat der Überlebensinstinkt noch nicht funktioniert und vor Gefahr gewarnt. Der Irrtum war größer. Und wenn sie der Fliegenklatsche ausweichen, dann wahrscheinlich nicht aus Angst um ihr Leben, sondern um das Hindernis zu umfliegen.

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BlackDracula  11.07.2012, 10:04
@HerrDeWorde

der überlebensintinkt bei motten hat nicht versagt, der fortpflanzungstrieb war einfach stärker. eine motte die sich gerade nciht fortpflanzen will/kann, fliegt auch nicht in die nächste kerze.

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HerrDeWorde 
Fragesteller
 11.07.2012, 10:11
@BlackDracula

... was beweist, dass der Trieb, Gene weiterzugeben, dem Individuum nicht Nutzen bringen muss, mit Selbsterhaltungstrieb überhaupt nichts zu tun hat. Und einen Arterhaltungstrieb gibt es nicht in vergleichbarem Sinne. Das nennt man anders.

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BlackDracula  11.07.2012, 11:13
@HerrDeWorde

natürlich ist der fortpflanzungstrieb in der regel stärker. oberstes ziel ist nunmal die weitergabe der gene und fortpflanzen kann man sich nur, wenn man überlebt. das ist die ursache für überlebenswillen und fortpflanzungstrieb.

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Der Selbsterhaltungstrieb ist in jedem Lebewesen verankert, er ist einer der Grundpfeiler, um das Leben aufrechtzuerhalten. Das ist nämlich das einzige, was das Leben von uns verlangt, nämlich es immer immer weiterzuführen.

Je "höher" entwickelt ein Lebewesen in unserem Sinn aber ist, desto niedriger entwickelt ist es in Wirklichkeit. Der Mensch als bisherige Höchstleistung der Evolution ist gleichzeitig ihr größtes Verderben. Das zuverlässigste Leben ist die einfache Amöbe - sie pflanzt sich fort und macht sich darüber gar keine Gedanken, ist damit der ideale Diener des Lebens, der Evolution. Der Mensch dagegen ist mit seinem ganzen Verstand, seiner ganzen Psyche, die in Wahrheit eine evolutionäre Krankheit ist (!), für das Leben selbst das größte Verderben. Je niedriger entwickelt eine Tierart ist, desto weniger Exemplare pflanzen sich NICHT fort und erhalten sich selbst - und der Mensch? Die Antwort kennen wir.

DerNutzer10000  11.07.2012, 05:30

"Das Leben" als Zustand an sich verlangt von dir garnichts, das ist eine bloße Ausgeburt deiner Psyche.

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Halbschwarz  11.07.2012, 14:02
@DerNutzer10000

Klar spricht das Leben nicht zu uns und flüstert uns irgendwelche Sachen ein. Dieses "Verlangen" des Lebens manifestiert sich ja in uns selbst, in unseren Trieben. Die zwei stärksten Triebe des Menschen: Selbsterhaltung und Sexualtrieb. Beide zielen auf das Leben ab.

Natürlich kann das Leben als Zustand aber auch nichts machen, wenn wir sagen "Ätschbätsch, ich spiel da nicht mit". Wir als Menschen können das, weil wir einen sehr ausgeprägten Verstand, einen Willen haben. Bei Tieren schaut das schon anders aus, weil der in den meisten Fällen nur sehr schwach ausgeprägt ist. Der einzige Nachteil für uns Menschen wäre, würden wir beschließen unsere Triebe geschlossen zu unterdrücken und uns nicht mehr fortzupflanzen, dass wir aussterben würden.

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BlackDracula  11.07.2012, 10:08

der mensch ist nicht die höchstentwickelte spezies und besitzt auch noch einen verdammt hohen überlebenswillen.

deine ganze behauptung ist ziemlich aus der luft gegriffen.

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Halbschwarz  11.07.2012, 13:55
@BlackDracula

Klar hat er das. Aber man muss sich nur die Selbstmordstatistiken ansehen - da hat er versagt. Bei Tieren dagegen kommt Selbstmord so gut wie gar nicht vor (außer bei den Nichtlustig-Lemmingen).

Bei einem gesunden Menschen ist der Überlebensinstinkt natürlich genauso stark da wie bei anderen Tieren. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass er versagt, ist beim Menschen einfach viel höher.

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BlackDracula  11.07.2012, 14:08
@Halbschwarz

nein, andere tiere bringen sich genauso oft aus altruistischen gründen selber um.

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HerrDeWorde 
Fragesteller
 11.07.2012, 15:27
@BlackDracula

Leute, euere Diskussion geht am Thema vorbei. Es geht nicht um den Willen zu sterben, sondern um den zu leben. Das sind auch nicht zwei Seiten derselben Medaille. Es geht darum, einer Bedrohung VON AUSSEN aus dem Weg zu gehen.

Selbstmord ist eine Leistung des entwickelten Geistes. Nur deshalb können Tiere das nicht einmal, wenn sie todkrank sind. Sie können nicht in die Zukunft sehen und sie können keinen Selbstmord planen. Wenn ein Hirsch den Steilhang hinabspringt, dann aus der Erfahrung heraus, dass es bei weniger steilen Hängen ja auch gut gegangen ist und es ihm unter den hetzenden Wölfen keineswegs besser ergehen würde. Er nutzt einfach die verschwindend geringe Chance gegenüber dem sicheren Tod. Das ist eine Entscheidung FÜR das Leben.

Und das mit den Lemmingen ist ja inzwischen geklärt.

Altruismus ist nicht zwingend eine Willensentscheidung. (noch so ein Gummibegriff, siehe wikipedia)

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jedes lebewesen hat einen "überlebensinstinkt" bzw meidet einfach gefahrenquellen. das trifft auch auf staatenbildende insektetn zu. eine einzelne ameise wird nicht einfach grundlos in z.b. ein feuer laufen. der unterschied ist der altruismus: die abreiterinnen sind mit ihren schwestern näher verwandt als mit ihren theoretischen eigenen kindern, weshalb sie die könign und damit ihre schwestern verteidigen und auf eigenen nachwuchs verzichten. sie sind ihre einzige möglichkeit ihr erbgut weiterzugeben, weshalb dafür natürlich entsprechend opfer gebracht werden.

allerdings gibt es auch sehr kleine staaten bei insekten wie bei vielen wespen, hummeln oder ameisen, wo man den überlebenswillen der einzelnen gut sehen kann.

Du machst den Fehler, zwischen bewusstem Willen einer höherentwickelten Spezies wie uns und denen anderer Lebewesen zu unterscheiden.

Auch das Wort Instinkt ist eigentlich falsch oder zumindest ungenau.

Fakt ist, dass jede Aktion eines Organismus, ob nun Nahrungsaufnahme, Schlaf, Partnersuche, Paarung, Nestbau oder was auch immer INKLUSIVE aller ererbten äußerlichen und inneren Eigenschaften des Organismus unmittelbar Auswirkungen auf seine Überlebenschancen hat. Und die eben erwähnten Aktionen sind nichts als grob vorgegebene Programme, die variiert und von der Umwelt beeinflusst werden.

Fakt ist, dass jedes Lebewesen, jede Population und jede Art, die zuviele für das Überleben schädliche Eigenschaften entwickelte, ausgestorben ist und die verantwortlichen Genkombinationen mit ins Grab nahm.

Was heute noch lebt, tut das, weil Millionen Generationen vorher ausreichend viel "richtig gemacht" haben.

HerrDeWorde 
Fragesteller
 11.07.2012, 09:50

nein, den Fehler begehe ich nicht. Ich benutze das Wort Instinkt, weil es gebräuchlich ist und suche eigentlich die Antwort auf die Frage "Ist der bewusste Wille aus dem unbewusstem Überlebenswillen entstanden?" Zuvor muss aber die Frage geklärt werden, ob das überhaupt allen Tiere mitgegeben wurde oder wo der Entwicklungssprung stattfand.

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BlackDracula  11.07.2012, 10:02
@HerrDeWorde

diesen "überlebenswille" gab es schon seit den ersten organischen molekülen. moleküle die sich nicht replizieren konnten und anfällig für umweltänderungen waren, haben sich nicht durchgesetzt.

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HerrDeWorde 
Fragesteller
 11.07.2012, 10:16
@BlackDracula

Das ist Zufall und nicht Wille - wie du selbst darlegst. Was untergeht, pflanzt sich nicht fort. Wille ist - wenn schon nicht bewusste Entscheidung, so doch zumindest ein Drang. Die Moleküle sind einfach aneinandergestoßen.

Du wirst doch nicht allen Ernstes Einzellern, Pilzen, Pflanzen und sonstigen Lebewesen ohne Nervensystem und Hirn einen Willen zusprechen?

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BlackDracula  11.07.2012, 11:12
@HerrDeWorde

es ist genau dasselbe prinzip. ameisen entscheiden sich nicht bewusst gegen einen selbstmord sondern meiden einfach gegenden die gefählrich riechen.

genauso verhält es sich beim menschen: du zuckst bei einer verletzung nicht zusammen, weil du bewusst deine oberfläche verringern willst um weiteren schaden zu vermeiden, sondern weil es ein simpler mechanismus im organismus ist. alle menschen die ihn nicht hatten (bzw egtl schon alle früheren tiere) sind einfach ausgestorben.

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Quandt  11.07.2012, 09:52

Nee, weil der Selektionsdruck dazu geführt hat! ;O)

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realsausi2  12.07.2012, 16:03

Was heute noch lebt, tut das, weil Millionen Generationen vorher ausreichend viel "richtig gemacht" haben.

Weil das so ist, halte ich die Formulierung "höherentwickelte Spezies" auf für irreführend. Dem liegt eine Wertung zu grunde, die allzu sehr anthtropozentristisch ist.

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