Habe einige Fragen zum Studium (an einer Uni)?

2 Antworten

Studieren an einer Hochschule ist eher wie an einer Schule

...nein.

Der Unterschied zwischen Hochschule und Gymnasium ist deutlich größer, als der Unterschied zwischen Hochschule und Uni. Und ja, ich kenne alle drei aus eigener Erfahrung.

Von dem, was ich lesen/hören konnte gibt es nur feste Termine für Prüfungen, Vorlesungen, Übungen u.ä. kann man sich selber aussuchen

Natürlich legt irgendwann mal jemand fest, wann welche Lehrveranstaltung stattfindet und wann welche Prüfung stattfindet. Es geht ja nicht, dass 50 Studenten an einer Lehrveranstaltung teilnehmen wollen und der eine will, dass sie am Montag um 11:00 stattfindet und der nächste am Freitag um 8:00 Uhr.

Du als Student hast die Wahl, ob du jeweils dran teilnimmst oder nicht. Zu dem Zeitpunkt, zu dem es stattfindet.

man bekommt jedoch einen vorgeschlagenen Plan

Dieser Plan bezieht sich darauf, welche Module du in welchem Semester machst.

Der Plan, wann welche Lehrveranstaltung stattfindet, ist kein Vorschlag sondern ein fester Zeitplan.

und sonst ist man eigentlich komplett auf sich selbst gestellt, oder?

Sagen wir mal, du kannst dich halt nicht drauf verlassen, dass dir jemand alle Informationen mitteilt, die für dich wichtig oder interessant wären. Sondern du musst dich schon selbst drum kümmern. Also ja, ein Stückweit ist man als Student seines eigenen Glückes Schmied.

Da kann das soziale Miteinander unter Studenten sehr wichtig sein. Informationen, welcher Dozent was für Prüfungsfragen stellt, Hinweise auf besondere Fallstricke bei der Planung des Studienverlaufs, Hinweise auf Fristen an die man vielleicht nicht gedacht ha, Altklausuren... sowas wird halt ständig beiläufig weitergegeben, wenn man in der Mensa beisammen sitzt oder abends miteinander grillt.

Zunächst einmal: Auch eine Uni ist eine Hochschule. Was Du sicherlich meinst, ist die Fachhochschule. Denn "Hochschule" ist lediglich der Oberbegriff für Einrichtungen des tertiären Bildungsbereichs, also beispielsweise Universitäten, Fachhochschulen, Kunsthochschulen, Theologische Hochschulen, Pädagogische Hochschulen, teilweise Akademien usw.

Der große Unterschied zwischen Schule und Hochschule ist, dass Du an der Schule quasi alles vorgegeben bekommst. Du hast hier und da vielleicht die Möglichkeit, bestimmte Fächer oder Fächerkombinationen zu wählen - der Stundenplan wird Dir aber vorgegeben, es werden zu bestimmten Zeiten Klausuren geschrieben (mehrere pro Halbjahr), es zählt die mündliche Mitarbeit usw.

An der Hochschule suchst Du Dir mehr oder weniger selbst Deine Kurse, Seminare und Vorlesungen aus (an der Uni noch freier als an der FH). Hier und da gibt es Pflichtvorlesungen, häufig ist es Dir aber völlig freigestellt, ob Du anwesend bist oder nicht. Es gibt auch keine mündliche Noten - denn gerade Vorlesungen sind häufig genau das: Der Dozent referiert und die Studenten hören zu.

Und an der Hochschule musst Du Dich selbst um alles kümmern, musst Anträge stellen usw. - beispielsweise musst Du Dich aktiv zu den angebotenen Prüfungen (Klausuren, Präsentationen oder was auch immer) anmelden, die zu bestimmten Zeiten angeboten werden. Verpflichtet, daran zu einem bestimmten Zeitpunkt teilzunehmen, bist Du nicht. Ein Verschleppen der Prüfungen führt aber häufig zu einer Verlängerung des Studiums und es macht die Sache auch nicht leichter, Prüfungen in einem Fach zu schreiben, dessen Vorlesungen man vor 2 Jahren mal besucht hat.

Zudem musst Du noch deutlich mehr als in der Schule selbstständig lernen. Vorlesungen usw. sind in der Regel nur eine Hilfestellung, der Dozent erklärt also Dinge und veranschaulicht die anhand von Beispielen. Das ersetzt aber nicht das selbstständige Lernen bzw. Vor- und Nachbereiten. Anders als in der Schule, wo in den Prüfungen nur Dinge abgefragt werden, die im Unterricht behandelt worden sind, wird an der Hochschule eben auch Wissen abgefragt, das zuvor nicht in einer Vorlesung behandelt wurde.