Gräber ausheben?
Wann und warum genau werden eigentlich Gräber nach einer gewissen Zeit ausgehoben?
5 Antworten
Jeder Friedhof hat sog. Mindesteuhezeiten für Särge und Urnen. Je nach Friedhof und Boden sind das ca 20 Jahre, manche auch mehr oder etwas weniger. Die Ruhezeit gibt an, wie lange Sarg/Urne mind. brauchen, um im Boden zu vergehen.
Wenn die Zeit abgelaufen ist, kann man Wahlgräber wieder um einige Jahre verlängern oder sie werden abgeräumt und irgendwann neu vergeben. Z. B. wenn irgendwann niemand mehr da ist, der das Grab weiterpflegt und bezahlt.
Im Grunde werden sie das gar nicht.
Man kauft kein Grab, sondern man hat eine gewisse Zeit als Nutzungsberechtigung. Wenn diese Nutzungsberechtigung abgelaufen ist und man es nicht verlängern möchte, dann sollte man das Grab abräumen, damit es neu vergeben wird. Es wird aber nicht ausgehoben. Meist sind die Gebeine, die da drin liegen verrottet. Nur ganz selten, wenn dort noch Gebeine zu finden sind, werden sie aus dem Grab genommen und an einer anderen Stelle im Friedhof beigesetzt, damit das Grab wiederverwendet werden kann. Denn es ist unangenehm, wenn man das Graub aushebt, um einen neuen Sarg beizusetzen und man findet noch die Gebeine vom Vor-Nutzer.
Also, auch nach Auflösung der Nutzungsberechtigung werden Gräber nur ausgehoben, wenn kurze Zeit später es wieder neu belegt werden soll, Ansonsten wird nur der Grabstein entfernt.
Wenn die Familie ausgestorben ist, oder die Familienmitglieder nicht mehr bereit sind die etwa alle 10 Jahre neuanfallenden Liegegebühren zu zahlen. Ja, in Deutschland müssen selbst die Toten nach ihrem Ableben relativ hohe Mieten zahlen.
In Deutschland passiert das eher selten, meines Wissens nach, jedenfalls nicht in der Zeit bevor der Körper nicht vollständig zersetzt ist. Und wenn, dann beispielsweise wenn die verstorbene Person unter unnatürlichen Umständen gestorben ist und man die Überreste nochmals untersuchen muss, oder wenn jemand irgendwie beanträgt, dass das Grab verlegt wird.
Da es auf einen Friedhof halt nur gewisse Menge an Platz gibt