Goethes Roman - 2. Fassung - Warum?

2 Antworten

"Der Suizid seiner 28 Jahre alten guten Bekannten Christiane von Laßberg im Januar 1778, vier Jahre nach Erscheinen des Werthers, brachte Goethe in große seelische Not, zumal die Tote ein Exemplar des Romans in ihrer Tasche gehabt haben soll. Johann Wilke (1998) führt auf diese Erfahrung zurück, dass Goethe den Werther tatsächlich überarbeitete. In der neuen, 1787 veröffentlichten Fassung, ging er stärker auf Distanz zum Helden und machte damit das Suizidmodell weniger attraktiv."
So Wikipedia ;)

Goethe war ein Selbstdarsteller und auch wenn er sich schon früh von seinem Protagonisten Werther und vor allem vom Suizid distanzierte, fürchtete er, über den negativen Einfluss der sogenannten "Werthermode" (Tragen von Werthers Kleidung, Tassen und Teller mit Motiven, aber eben auch einige augenscheinlich durch den Roman motivierte Selbstmorde) beurteilt zu werden. Darum hat er eine entschärfte Fassung herausgebracht. Im Allgemeinen ist es aber nicht ungewöhnlich für Goethe Neufassungen herauszugeben. Er war sehr selbstkritisch und fand seine Arbeiten nach einigen Jahren oft furchtbar. Ein weiteres populäres Beispiel hierfür ist das Gedicht "Willkommen und Abschied" von dem eine völlig überarbeitete Neufassung exisitert.