Gift in Vollkornprodukte?
Hallo!
Ich habe schon oft gehört, in Vollkornprodukte (Getreide, aber besonders Brot) gibt es schädliche Stoffe, weil die Schale jegliche Pilze, natürliche Schadstoffe aber auch Pestizide abfangen, und das ganze dann mitgegessen wird. Bei weißmehl sollte das nicht der Fall sein, da die Keimlinge und Samenschalen abgeschreddert werden.
Besonders gibt es in meiner Umgebung einen, der ständig davor warnt, denn er arbeitet in der Produktion, wo er das kontrolliert.
Andere wiederum sagen, das diese Pilze/Keime aussortiert werden, und das sie absterben oder generell nicht giftig sind, und die Pestizide selber nur dann gesprüht werden, bevor die Keimlinge und Samen auswachsen. Darauf hat der Produktionsarbeiter gesagt, oft werden aber auch danach Pestizide angewendet, und wegen den Pilzen und co. ist es generell risikoreich auf Vollkornprodukte zu greifen, da man das nicht sehen kann.
Wenn da auch eine Regelung mit dem Pestiziden ist, wird es oft nicht eingehalten, seiner Meinung nach. (Zb. in Rumänien sehr Riskant, aber auch in anderen Ländern/hierzulande)
Ist es aber dann nicht generell Riskant, Getreide zu verzehren, da viele Pestizide auch aufgesaugt werden können, nicht nur von der Schale her? Oder viel gefärlicher bei Vollkorn?
Wie ist es mit zb. Hafer, da hatte er nichts gesagt. Ist es sicherer/werden da weniger Pestizide gebraucht, saugt das nicht so auf, ist es "stärker" oder wie ist das zu verstehen?
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Für die Umfrage;
Was sollte man anschliessend insgesammt machen/was würdet ihr machen:
kein Vollkorn (wegen Pestizide und co.), und reduziert Weißbrot (wegen Gesundheit), Kein Vollkorn, Hafer aber auch kein Weißbrot/Mehl (alle drei schädlich), Unbesorgt Vollkorn bevorzugen, Unbesorgt beides verzehren, Oder nur Haferflocken wählen?
Danke schon im voraus, alle Antworten!
Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen
6 Antworten
So ein quatsch....bevor das Getreide in der Mühle weiterverarbeitet wird, werden Fremdkörper aussortiert (Schwarzreinigung), sowie die Oberfläche des Korns gereinigt (geschält und geputzt) (Weißreinigung).
Ebenso dürfen keine stark belasteten Partien angenommen werden und jeder Mühlenbetrieb und dessen Lieferant muss darüber Buch führen, wo die Rohstoffe her kommen und wie sie behandelt wurden. Ebenso, müssen ein Jahr lang von jeder Partie Rückstellmuster aufbewahrt werden.
Ich hoffe als Müller konnte ich dir helfen.
Dankeschön!
Ist das nur in Deutschland der Fall, oder Europaweit?
Das ist halt ein zweischneidiges Schwert. Vollkornprodukte enthalten viel mehr Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, und tragen somit auch weit mehr zur Nährstoffdeckung bei. Außerdem bestehen sie aus komplexen, langkettigen Kohlenhydraten, was viel besser für die Verdauung ist, weil es den Blutzucker- und Insulinspiegel nicht beeinträchtigt.
Aber in der Schale stecken nicht nur die meisten wertvollen Nährstoffe, sondern da reichern sich auch die meisten Schadstoffe an. Wenn man jedoch zu viel Weißmehlprodukte isst, ist das schlecht für den Blutzuckerspiegel, und man wird weniger gut mit Nährstoffen versorgt.
Grundsätzlich sind Flocken immer besser als Mehlerzeugnisse, weil in Flocken die Konzentration nicht so hoch ist. In Brot ist die Konzentration schon deutlich höher, und in Nudeln noch höher. Dinkel nimmt weniger Schadstoffe auf als Weizen, und Weizen wiederum weniger als Roggen. Hafer hat die meisten wertvollen Nährstoffe. Ich würde schon auf jeden Fall weiter Vollkornprodukte essen, jedoch insgesamt nicht zu viel, und vorzugsweise in Flockenform. Weißmehlprdoukte würde ich ebenso nicht zu viele essen, um die Blutzuckerspiegel nicht durcheinander zu bringen, und genug Platz für nährstoffreichere Nahrungsmittel zu lassen.
Genau. Daher würde ich empfehlen, für den Bedarf an Vollkornprodukten eher Flocken wie z.B. Haferflocken zu essen, und bei Brot dafür dann eher nicht so viel Vollkornbrot.
Zusätzlich kommen in den Randschichten der Körner noch vermehrt antinutritive Stoffe vor, die z.B. die Aufnahme von Spurenelementen im Körper hemmen, aber auch das ist nur bei sehr einseitiger Ernährung relevant.
Du meinst vermutlich die Phytinsäure. Da habe ich viel recherchiert. Meist liegt die Minderung der Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen und Spurenelementen bei ca 8 % (je nach Gehalt). Bei Zink jedoch bis zu 40 %. Wenn man sich sehr phytinsäurehaltig ernährt, sollte man daher die Mineralstoffversorgung schon im Blick haben.
Auch bei Eisen kann die Verfügbarkeit stark vermindert werden, aber daneben gitbt es auch noch weitere Substanzen wie Saponine und Protease-Inhibitoren.
Bei Eisen kann man den Verlust der Bioverfügbarkeit durch höhere Mengen Vitamin C komplett ausgleichen. Zum Beispiel esse ich meine Haferflocken gerne mit roter Paprika, auch wenn das außer mir vermutlich kein anderer Mensch auf Erden tut. Der hohe Vitamin C Gehalt der Paprika verbessert die Eisenresorbtion enorm, und der Fettgehalt des Hafers (7 g auf 100 g) hilft, das Beta-Carotin aus der Paprika besser aufzunehmen. Für Calcium und Zink benötigt man jedoch weitere Quellen, die man idealerweise nicht zeitnah mit stark phytinsäurehaltigen Nahrungsmitteln verzehren sollte.
"...denn er arbeitet in der Produktion, wo er das kontrolliert." - Da scheint sich jemand durch vermeintliches Insider-Wissen bloss aufspielen zu wollen!
Du solltest bei Typen, die so illoyal ihrem Arbeitgeber gegenüber sind, sehr vorsichtig sein, denn sie scheinen egoistische Eigentinteressen zu verfolgen.
Du darst beim Essen auf die staatlichen Hygienevorschriften und auf die Prüfung in Laboratorien vertrauen.
Es gibt nämlich noch folgende Punkte zu beachten:
Im sog. biologischen Anbau wird weitestgehend auf Herbizide und Fungizide verzichtet und auf naturbelassenen Anbau gesetzt. Es liegt in der Natur der Dinge, dass ohne Herbizide und ohne Fungizide gelegentlicher Pilzbefall auftritt. Das wird aber von den Prüflabor, welche solche Produktionen regelmässig und scharf kontrollieren, überprüft. Wenn der Bauer pech hat, wird die Produktion nicht abgenommen und er kann sie vernichten. Es liegt also ein beträchtliches Risiko beim Bio-Landbau. Man muss das Label "Bio Brötchen" und solche Dinge eben "lesen" können.
Die Labortechnik hat in den vergangenen Jahren riesige Fortschritte gemacht. Die Detektoren wurden um das Hundertfache, möglicherweise Tausendfache empfindlicher und können inzwischen allerkleinste Anteile von irgendwelchen Fremdstoffen erkennen. Dadurch wurden auch die Belastungsgrenzwerte von fast allem stark heruntergesetzt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass eben auch in den Labors mehr entdeckt wird. Aber das bedeutet nicht automatisch, dass irgendwas daran schädlich ist, wenn man was entdeckt.
Naja entweder du hast bio anbau wo Pilzbefall und Keime drin sein können sowie auch Kupfer und Schwefel den die Biobauern spritzen auch oder du kaufst konventionelle Ware hast keine Pilze und Keime drin und eventuell minimale unbedenkliche Fungizid spuren.
Meiner öeinung nach ist Kupfer viel bedenklicher. Bereits 4 Kupfernägel in einen baum zu schlagen reicht um ihn zu töten.
Man sollte wirklich nicht alle Gerüchte glauben, die so im Umlauf sind.
Nehmen Flocken und Hafer auch generell weniger Schadstoffe auf, als zb. Mehl/Brot?