Gibt es welche die die Bibel wörtlich nehmen?

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Ja, sehr viele sogar. Meistens sind es Freikirchen und konservative Katholiken. Google einfach nach "Freikirche und deine Stadt", dann kanns losgehen :)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium der Theologie und Religionswissenschaft
Viktor1  09.11.2022, 16:04
und konservative Katholiken.

Bestimmt nicht

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Ja, so gut wie alle Christen heute nehmen die Bibel wortwörtlich und geraten so von einer Fehlinterpretation in die Nächste und interpretieren in sehr viele Textstellen etwas hinein, was da gar nicht steht. Dabei müssten sie nur ganz genau lesen, was da steht.

Ein Beispiel sprachst Du an und das ist auch ein ganz wichtiger Hauptpunkt einer Fehlinterpretation, der zu einer Kettenreaktion weiterer Fehlschlüsse führt:

Dieses ganze Universum, was uns hier umgibt, ist das im Zuge des stattgefundenen Fallgeschehens vom Licht-Reich abgekapselte Falluniversum, was allerdings so gut wie kein Bibelleser realisiert hat und infolge dessen einiges falsch versteht.

So gut wie alle Bibelleser beziehen das 1. Kapitel der Genesis buchstäblich auf diese physische Erde und nicht, wie es richtig wäre, ̲a̲u̲f̲ ̲d̲i̲e̲ ̲g̲e̲i̲s̲t̲i̲g̲e̲ ̲L̲i̲c̲h̲t̲s̲c̲h̲ö̲p̲f̲u̲n̲g̲ als es also noch gar nicht dieses Falluniversum und Grobmaterie gab. Das ist ganz wichtig zu beachten, wird aber von so gut wie allen Bibellesern fehlinterpretiert, was zur Folge eine ganze Kettenreaktion von weiteren Fehlschlüssen hat.

Die Bibel ̲i̲s̲t̲ ̲u̲n̲s̲ ̲e̲i̲n̲ ̲B̲e̲w̲e̲i̲s̲, dass bis zum Beginn des sechsten Tages ein pures Licht-Werk war. Das erste Kapitel sagt: „… und Er schuf sie beide, einen Mann und ein Weib.“ (1. Mose 1,27) ̲ ̲A̲l̲s̲o̲ ̲g̲l̲e̲i̲c̲h̲z̲e̲i̲t̲i̲g̲ und nicht, wie es im zweiten Kapitel bei den Menschen vor sich ging (1. Mose 2,18-25). Es werden je ein männliches und ein weibliches Kind erweckt, deren erste Hüter mit dem Ordnungstage zur Geburt gelangten, je als Cherub und Seraph.

Die dritte Wesenheit GOTT als dritte UR-Herzkammer überflutet den fünften und sechsten Tag. Geduld und Liebe gehen Hand in Hand. Die Bibel offenbart geradezu grandios die Lichtschöpfung und den erst im Verlauf des sechsten Tages eintretenden Fall mit der anschließenden, aber vorübergehenden Materie. Als Vorschau wird der siebente Tag beschrieben, an dem die VATER-Wesenheit als vierte Herzkammer im Zeichen der BARMHERZIGKEIT fungiert. Er beschließt die erste Tat Jahr-Woche; es wird jedoch von ihm nichts Näheres kundgetan.(1. Mose 2,2)

Nun folgt nochmals eine Aufzählung von dem, was an den fünf Tagen geschehen war, wie eine Wiederholung; ̲i̲n̲ ̲W̲i̲r̲k̲l̲i̲c̲h̲k̲e̲i̲t̲ ̲b̲e̲t̲r̲i̲f̲f̲t̲ ̲e̲s̲ ̲d̲i̲e̲ ̲M̲a̲t̲e̲r̲i̲e̲ ̲n̲a̲c̲h̲ ̲d̲e̲m̲ ̲F̲a̲l̲l̲.̲ Der sechste Tag wird genau wiederholt, wobei nunmehr als erster Mensch, also der Adam, erschaffen wird, ̲n̲a̲c̲h̲ ̲w̲e̲l̲c̲h̲e̲m̲ ̲e̲r̲s̲t̲ ̲v̲i̲e̲l̲ ̲s̲p̲ä̲t̲e̲r̲ ̲E̲v̲a̲ ̲i̲h̲r̲ ̲L̲e̲b̲e̲n̲ ̲e̲r̲h̲ä̲l̲t̲.̲ ̲E̲s̲ ̲i̲s̲t̲ ̲z̲u̲ ̲m̲e̲r̲k̲e̲n̲,̲ ̲d̲a̲s̲s̲ ̲d̲a̲s̲ ̲e̲r̲s̲t̲e̲ ̲K̲a̲p̲i̲t̲e̲l̲ ̲d̲e̲r̲ ̲G̲e̲n̲e̲s̲i̲s̲ ̲d̲i̲e̲ ̲L̲i̲c̲h̲t̲s̲c̲h̲ö̲p̲f̲u̲n̲g̲,̲ ̲d̲a̲s̲ ̲z̲w̲e̲i̲t̲e̲ ̲K̲a̲p̲i̲t̲e̲l̲ ̲d̲i̲e̲ ̲n̲a̲c̲h̲e̲r̲s̲t̲a̲n̲d̲e̲n̲e̲ ̲M̲a̲t̲e̲r̲i̲e̲ ̲b̲e̲t̲r̲i̲f̲f̲t̲.̲ Der Feiertag ist noch nicht erfolgt – ̲w̲i̲r̲ ̲l̲e̲b̲e̲n̲ ̲i̲m̲ ̲s̲e̲c̲h̲s̲t̲e̲n̲ ̲T̲a̲g̲ ̲d̲e̲r̲ ̲K̲i̲n̲d̲v̲o̲l̲k̲-̲S̲c̲h̲a̲f̲f̲u̲n̲g̲,̲ geistig zu erkennen und auszuleben.

Diese krasse Fehlinterpretation führt dann dazu, dass angenommen wird, die ganze Schöpfung hätte buchstäblich vor etwas mehr als 6000 Jahren begonnen mit Adam und Eva., was natürlich zu einer ganzen Reihe weiterer Fehlschlüsse führt und eben letztendlich auch zu dieser mittelalterlichen Scheiterhaufentheologie mit dem Glauben an eine buchstäbliche ewige Verdammnis und/oder sogar Vernichtung von Geschöpfen, wo solches dann GOTT unterstellt wird, dass ER so handeln würde.

Hier ein weiteres Beispiel, wie hier diese schlichte Textstelle einfach nicht so gelesen wird, wie sie da klar und logisch einwandfrei steht:

Die ERLÖSUNG für ALLE(!), das dies zu seiner Zeit gepredigt werde. ( vergl. 1. Tim. 2,6)

Für ALLE! Punkt. Keine Interpretation da hinein legen, dass z. B. alle erwählt wären, aber wenn einer nicht will, dann würde er eben buchstäblich für ewig verdammt oder sogar vernichtet. Das steht da nicht! Das gibt es bei GOTT nicht! Alle Dinge bestehen zusammen durch IHN, den CHRISTUS (Kol. 1, 17), und er trägt sie alle dem Ziele ihrer Bestimmung entgegen (Hebr. 1, 3), bis nach dem Ablauf aller Zeitalter als Ergebnis seiner wunderbaren Ökonomie oder Haushaltung das ganze All wieder unter einem Haupt vereinigt ist, unter ihm selbst, der der Kulminationspunkt aller Pläne GOTTES ist (Eph. 1, 9. 10. 22; 2, 15; 3, 15; Phil. 2, 9. 10; Jes. 45, 22-24; 46, 9-11; Eph. 1, 11 u.a.).

Hier hat dann Paulus noch einen Schritt weiter sehen dürfen, als Johannes. Und genau da ist in der Bibel geoffenbart, dass letztendlich ALLE heimfinden:

GOTT HAT BEI SICH SELBST BESCHLOSSEN, DAS ALL UNTER EIN HAUPT ZU BRINGEN (vergl.: Eph. 1, 10).

In diesem Plan oder Vorsatz der Zeitalter (Eph. 3, 11 mit Anmerkung in der Elb.) gibt es keine Lücke und kein „wenn“ und „aber“. Niemand ist bei seiner Fassung GOTTES Mitberater gewesen. ER hat entworfen, und ER führt es auch aus! Jeder Anspruch eines Geschöpfes, diesen Plan irgendwie sabotieren oder gar verhindern zu können, ist Lästerung! „Sein Werk kann niemand hindern.“ Möchten doch die Brüder, die meinen, das Geschöpf könne auf die Dauer und endgültig den WILLEN GOTTES hindern, oder GOTT habe um des Trotzes der Geschöpfe willen sich Einschränkungen bei der Durchführung seines Willens auferlegen müssen, einsehen, dass sie damit in den Fußstapfen des Lästerers wandeln. Man kann eben nicht im gleichen Atemzug sagen und singen: „Was er sich vorgenommen, und was er haben will, das muss doch endlich kommen zu seinem Zweck und Ziel“, und hinterher: „Ja, - aber, - wenn der Mensch nicht will, kann GOTT nicht“. GOTT hat geplant, und GOTT führt es auch aus! (Röm. 11, 33-36; Jes. 46, 9-11; Eph. 1, 11).“

Insbesondere die Lehre Jesu entsprechend der Evangelien und insbesondere soweit sie Anreiz sind, sich zu einem besseren Menschen zu entwickeln, nehme ich in der Tat wörtlich. Die Wertschätzung der Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, Vergebungsbereitschaft, eher auf eigene als auf die Fehler anderer zu achten und so weiter sind für mich dahingehend besonders wichtig.

Was die Entstehung der Welt angeht, so wird dies zwar als ein Teil der Bücher Moses beschrieben, entstand aber historisch zurückverfolgbar vermutlich eher auf eine Zeit um das 7. vorchristliche Jahrhundert, etwa zur Zeit des babylonischen Exils, also locker mehr als 600 Jahre, nachdem Mose gelebt haben soll und noch weitere Jahrtausende nachdem Adam und Eva gelebt haben sollen. Selbst dass David wirklich ein König Israels gewesen sein soll, wie es auch in der Bibel steht, galt unter Archäologen von der Entdeckung entsprechender Funde zu der entsprechenden Zeit als Sensation.

Das erste Kapitel im Buch Genesis lässt eher erkennen, sofern da überhaupt eine Art göttlicher Inspiration mit im Spiel war - insbesondere Zeitspannen völlig außer Acht gelassen - dass da für notwendiges Verständnis sehr unzureichender menschlicher Verstand in der Interpretation zwischen Inspiration und Niederschrift tätig war und deshalb haben wir das Problem, dass mit zunehmender wissenschaftlicher Erkenntnis über die Natur dessen, was wir als Universum verstehen, die Differenz zur Beschreibung des Anfangs der Schöpfung dem Anschein nach immer größer wird, was aber nicht unbedingt entsprechend auf das zutreffen muss, was vielleicht damals als Inspiration vermittelt wurde.

Wenn Gott allmächtig ist, dann ist es für Ihn auch kein Problem, das Universum in ein paar Sekunden, in 6 Tagen oder in 13 Milliarden zu erschaffen...

Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott allmächtig ist!

Gibt es welche die die Bibel wörtlich nehmen?

Leider, zu hauf, auch User hier bei GF. Auch die Reli- Pauker in der Schule bringen es oft so rüber, als wären die Schriftaussagen Fakt und lassen die Schüler in dem Sinne "Referate" verfassen.