Gibt es eine Mischung zwischen dem Buddhismus und dem Christentum?

7 Antworten

Du solltest wissen, dass der Buddhismus viele Fragen offen lässt, die in anderen Religionen klar abgehandelt sind. Das sind so fragen wie "gibt es einen Gott?", "hat das Leben einen Sinn?" oder "wie ist die Erde entstanden?". Das bedeutet, dass der Buddhismus eine gewisse Offenheit besitzt. Aber auch mit fest definierten Inhalten wird im Buddhismus "weniger festgefahren" umgegangen. Denn Buddha hat selber gesagt, dass man ihm nichts glauben soll ohne es rational & empirisch geprüft zu haben. Das bedeutet, dass man Aspekte aus dem Buddhismus verwerfen kann, wenn diese unheilsam & nicht haltbar sind. Und dazu gehören natürlich auch Inhalte, welche dem Christentum widersprechen, bspw. die Ablehnung eines transzendenten Erschaffers, die Reinkarnation oder die mögliche Erlösung im Diesseits. Insofern ist eine Vermischung von Buddhismus & Christentum grundsätzlich erst einmal möglich (gewünscht?).

Aber wie sieht das in der Realität aus?

Es ist faktisch so, dass viele Christen (& wahrscheinlich auch Anhänger anderer Religionen) den Buddhismus als ihre Zweitreligion bezeichnen. Das ist auch ein Grund, warum ist statistisch schwer festzuhalten ist, wie viele Buddhisten in unserer westlichen Gesellschaft leben. Und dabei geht es nicht nur um Privatpersonen. Es gibt auch hochrangige Kirchenmitglieder, die sich auch als Buddhisten bezeichnen. Spontan fällt mir der Schweizer Zen-Jesuit Nikolaus Brantschen ein.

Diese Affinität von christlicher Seite gegenüber dem Buddhismus hat (unter anderem) damit zu tun, dass der Buddhismus für viele christliche Moralvorstellungen positiv erweiternde Gedanken & praktische Übungen zur Manifestation anbietet. Das beste Beispiel betrifft das Konzept der christlichen Nächstenliebe (Altgriechisch: Agape), welches ein Äquivalent im Buddhismus hat, die sog. liebende Güte (Pali: Metta; Sanskrit: Maitri). Natürlich ist dieses Konzept nicht auf Knopfdruck in einem Menschen Manifest. Während Christen sich die Manifestation über das Wirken des Heiligen Geistes erhoffen, versuchen Buddhisten dies durch Meditation zu erreichen. Das zweiteres funktioniert ist wissenschaftlich bewiesen & es spricht für den Christ nichts dagegen, sich dies auch zu eigen zu machen.

In der christlich (milttelalterlichen) Mystik, bspw. bei Meister Eckhart (1260-1328n.Chr.), galt Meditation sogar als der einzige Weg, den heiligen Geist in sich einzulassen. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass es gerade zwischen Buddhismus & Mystizismus (auch jüdischer & islamischer Mystik) bzw. christlichem Mönchtsum Parallelen gibt. Es gibt sogar die Theorie (von der ich zugegeben eher wenig halte), dass das christlichen Mönchtum durch buddhistische Einflüsse entstand. Demnach sollen buddhistische Missionare des indischen Königs Ashoka (304-232v.Chr.) ein spirituell monastisches Judentum hervorgebracht haben, der auch die biblische Person Johannes der Täufer angehörte. Dieses Judentum ging dann später im neu entstanden im Christentum auf.

Um noch mal auf deine Eingangsfrage zu sprechen zu kommen, möchte ich noch auf etwas anderes verweisen, was erst einmal merkwürdig klingen mag. Denn es gibt eine Weltreligion, die in sich viele Aspekte des Buddhismus & des Christentums miteinander kombiniert, nämlich der Hinduismus. Wie Buddhisten glauben Hindus an die Hingagbe an einen Meister (Sanskrit: Guru), an ein spirituelles Erwachen (Sanskrit: Moksha) & an den Kreislauf der Wiedergeburten (Sanskrit: Samsara). Und wie Christen Glauben Hindus an einen Gott, der sich den Menschen in verschiedenen Manifestationen zeigt (christlich: Trinität; hinduistisch: Avatara-System), beide glauben an göttliche Hilfe durch Gebet, an das Einkehren Gottes in den Menschen & an eine Seele, die nach dem Tod den Körper verlässt. Viele Hindus, bspw. der vor wenigen Jahren verstorbene berühmte Guru Sai Baba, interpretieren auch Jesus Christus dementsprechend hinduistisch. Ich kenne sogar jemanden, der seine ganze Jugend eine Mischung aus Buddhismus & Christentum gelebt hat und irgendwann in Synthese zum Hinduismus konvertiert ist. Viele Menschen im Westen, die Ideen aus dem Buddhismus & dem Christentum in ihre Weltvorstellung integrieren, wirken auf mich sehr hinduistisch, selbst wenn sie nicht diese Bezeichnung für sich gebrauchen (würden). Auch wenn historisch das Christentum den Hinduismus deutlich weniger beeinflusst hat, wie das beim Buddhismus der Fall war, kann man (mit etwas Fantasie) den Hinduismus als "Mischung" beider Religionen betrachten.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv praktizierender Buddhist & belesen

Gibt bestimmt Lehren die synkretistisch sind.

Ich glaube Zb nicht an christentum oder buddhismus sondern hab mir aus allem das beste genommen

Goldlaub  09.11.2021, 21:07

Interessanter Glaube. Was erhoffst du dir davon?

0
Loveyourlife78 
Fragesteller
 09.11.2021, 21:17
@Goldlaub

Ich finde es total spannend mit der Wiedergeburt... jedoch stimme ich den Buddhisten nicht bei allen Sachen bei und wollte deshalb fragen ob es so eine Mischung gibt 😂

0
Gezeiten50  09.11.2021, 21:18
@Loveyourlife78

Die Mischung musst du selber herausziehen.

Zb glaube ich an eine seele und auch an wiedergeburt.

0
Goldlaub  09.11.2021, 23:17
@Loveyourlife78

Möchtest du dann einen Glauben, den du dir aus verschiedenen selbst zusammen gebastelt hast?

0
Goldlaub  09.11.2021, 23:22
@Gezeiten50

Ja Ok. Ist es dann deiner Ansicht nach egal, was man glaubt, Hauptsache der Glaube vermittelt Hoffnung, ein Weiterleben, eine Erlösung oder eine Erhöhung, eine Verbesserung von einem selbst, usw. ?

0
Gezeiten50  10.11.2021, 09:53
@Goldlaub

Es muss schon plausibel sein, was man glaubt.

Energie geht nicht verloren deswegen denke ich, dass die Seele sich irgendwann wieder verkörpert.

Und ich halte mich an nahtod Erfahrungen, lese Berichte usw, deswegen glaube I ch auch dass es lichtwesen gibt.

Ich bastle mir nich einfach so Dinge zusammen.

0
Goldlaub  10.11.2021, 13:57
@Gezeiten50

Du bastelst dir keinen Glauben zusammen? Warum ist für dich das, was du glauben möchtest plausibler, als das, was du nicht in das Kriterium Plausibilität mit nimmst. Das, was du glauben möchtest, ist beliebig, oder nicht? Wenn du an Wiedergeburt glauben möchtest, an ein Jenseits, an Gott, Teufel oder Ufos.

Deshalb: Ist dir bewusst, dass wir Menschen mit unseren Gedankenkonstrukten ein Glaubensszenario selbst erschaffen? Du kannst dies nur inszenieren, wenn du davon die Programmierung in deiner Erinnerung hast, deine Konditionierung, deine Inhalte, aus denen du kreierst. Hast du dich schon mal gefragt, warum in nicht christlichen Religionen niemand an Jesus, Maria, Hölle, Teufel etc, glaubt? Oder warum du nichts von den Glaubensinhalten vieler anderer Religion weißt (deshalb auch nicht glauben kannst)? Liegt es da dran, dass da keinerlei Indoktrination dieser Bilder vorausgegangen ist?

0
Gezeiten50  10.11.2021, 15:52
@Goldlaub

Wie gesagt, es hat nichts mit glauben zu tun, manche Sachen ja manche nein. Ich habe dir gerade erklärt, dass Energie nie verloren geht und die Seele deswegen weiterexistiert. Das hast du aber in deinem glauben ignoriert. Weil du dich wahrscheinlich nie damit beschäftigt hast. Und ein materielles weltbild hast.

Und ich sagte dir auch das ich viele erfahrungsberichte gelesen habe, deswegen bin ich nicht so naiv und ignorant wie du und ignoriere absolut alle erfahrungsberichte der Menschheit oder erkläre sie zu Halluzinationen.

Ich weiss ganz genau welche Mentalität du hast.

0
Gezeiten50  10.11.2021, 15:57
@Goldlaub

Man sieht schon dass du keine ahnung hast

Du machst dich ufos lustig und erklärst sie zur Glaubenssache.

Ich habe sehr sehr viele Bücher darüber gelesen und ich kann dir sagen, das du nur glaubst dass keine ufos existieren, die realität sieht anders aus.

😉

Wie gesagt, ich weiss genau welche mentalität du hast.

0
Goldlaub  10.11.2021, 17:35
@Gezeiten50

Ich denke, ich werde wieder mal falsch interpretiert, passiert, OK. Ich hege keinen Arg gegen dich. ;-)

Wenn du in meiner folgenden Überlegung etwas Falsches erkennst, bitte ich dich, mir das mit zuteilen. Vielleicht irre ich mich. Aber versuche bitte wirklich zu verstehen, nicht vorzuverurteilen:

UFO heißt Unbekanntes Fliegendes Objekt. (engl: Unidentificaded Flying Objekt) Die Anfangsbuchstaben sind die Kurzform UFO. Nichts anderes. Ein Ufo ist demnach, als der Begriff aufkam, nur etwas Fliegendes, das nicht identifiziert ist (da fliegt was, aber man weiß nicht was) Somit ist damit alles gemeint, das fliegt, aber man nicht identifiziert hat. Daraus ein außerirdischen Fluggerät zu machen ist populär, aber nicht logisch. Wenn ich einen Fleck an der Wand sehe, von dem ich nicht weiß, woher er kommt, aber darauf schließe, das kann nur die Kacke eines Dämons sein, ist das Fantasie. Und jetzt kommt das Perfide. Ich sehe ein Objekt am Himmel und schwöre auf alles, was der Menschheit heilig ist, dass ich es mit eigenen Augen gesehen habe (ich kann das, es ist ja wahr) und behaupte, es war garantiert ein UFO (auch das ist keine Lüge), denn ich hab ein nicht klar zu identifiziertes Objekt gesehen. Ich sage nicht Raumschiff, denn dann wäre es identifiziert, und deshalb kein UFO. Verstehst du? Ich weiß, wie das menschliche Denken funktioniert und bin nicht überrascht, dass die Menschen daraus ein außerirdisches Raumschiff vermuten. Aber davon war und ist in vielen Berichten ja auch nicht die Rede - es wird nur ein UFO gesehen, kein Raumschiff! Die Berichte sehen dann so aus: UFO gesehen (etwas Unbekanntes) ist es ein Raumschiff? Mit dieser Frage (Suggestivfrage) wird quasi die Möglichkeit, dass es NUR ein Raumschiff sein kann/könnte in den geneigten Gläubigen konditioniert. Keiner (sofern er clever ist) der ein UFO gesehen hat, behauptet es sei ein Raumschiff gewesen. Das denken sich die Gläubigen selbst Das wird immer nur so kolportiert: Ist es ein Raumschiff, oder: ein mögliches Raumschiff, oder kann es ein Raumschiff sein? Dass es ein UFO ist wird dagegen nicht in diesen Konjunktiven erwähnt, denn es ist ja garantiert eins, also etwas, das man nicht genau identifiziert hat. Thats all! Ich möchte dir nur aufzeigen, wie das mit den Mysterien funktioniert. Prüf selber deine Berichte darüber diesbezüglich nach.

Der Unterschied zwischen Glauben und Wissen dürfte dir bekannt sein. Außer, es betrifft den eigenen Glauben. Dann wird plötzlich (bei allen Gläubigen) aus Glauben Wissen. Ist es nicht so? Es ist bekannt, und das streite ich nicht ab, dass es BERICHTE von Ufos, Yetis, Elfen, Engeln, Dämonen usw. gibt. Diese Berichte sind Realität, es gibt sie, ja. Aber nicht das, was sie behaupten. Bücher über Einhörner gibt es zuhauf. Wenn ich jetzt ein Buch über Einhörner schreib und dazu füge, dass ich sie selbst gesehen hab, ist das auch Realität, dass ich das behaupte und es niederschreibe. Daraus jetzt abzuleiten, dass es eine Tatsache ist, weil ich eine Tatsache BEHAUPTE - diesen Twist kann jeder selbst überdenken.

Du behauptest, du kennst mich. Hoppla. Beschreib mich mal. Ich denke aber, das kannst du nicht, Und ich kann dich nicht kennen. Aber wenn einer darlegt, dass der Mensch zum Glauben neigt und auch aufzeigt, wie er im Innern des Menschen funktioniert, dann ist damit jeder Mensch gemeint. Und das festzustellen geht nur mit Selbsterkenntnis. Hast du in dir erkannt, wie du denkst und glaubst? Das ist nämlich das A und O der Selbsterkenntnis. Nicht der Glaube an ein Seele, an die Hölle, an Ufos. Diese Dinge sind einem Menschen, dem es wichtig ist, sich selbst kennen zu lernen nicht wichtig. Warum? weil sie von der Introspektion in seine Psyche/Seele/Selbst ablenken.

Das war der Kern meiner obigen Frage. Ich möchte dich nicht diskriminieren oder dich aufgrund deines Glaubens kritisieren. Ich frage nur, ob dir bewusst bist. ;-)

Die Menschheitsgeschichte umfasst auch die heutigen Erkenntnisse diesbezüglich dessen, was ich aufzeige. Und das Wesen des Denkens, des Visionierens, der Vorstellungen, Glaubensinhalte, Vermutungen, Ängste, usw. Sie zeigen auf, warum der Mensch Glauben für wahr hält usw.

Aber wenn dich das weniger interessiert, ist OK. Ich frage viele Menschen in dieser Hinsicht, ob sie sich schon damit beschäftigt haben. Aber es gibt nicht viele. Es interessiert sie mehr, was sie glauben, nicht, wie sie geistig beschaffen sind, das aufzeigt, was Glauben ist.

0
Gezeiten50  10.11.2021, 18:02
@Goldlaub

Aber dennoch scheinst du nicht viel über ufos zu wissen,dass das wort unbekanntes flugobjekt bedeutet ist mir klar, aber es ist auch klar, was man im allgemeinen darunter versteht und das ist nicht "unbekanntes flugobjekt".

mir ist eher ein rätsel wie man im zeitalter des internet, das ufo phänomen nicht ernst nehmen kann.

und wie gesagt , ich bastle mir meine welt nicht zusammen , wie manch ein esoteriker.

ich lese, vergleiche, mutmaße es gibt da keine grenzen.

nur will ich nicht wie die leute sein, die nur das sehen ,was die wissenschaft in der zeitspanne von 150 jahren herausgefunden hat und alles was drumherum ist völlig ausblenden.das ist wäre sehr beschränkt und äußerst unklug.

wir wissen so gut wie gar nichts über die welt und die existenz

Und : mit selbsterkenntnis kenne ich mich sehr gut aus.

0
Goldlaub  10.11.2021, 18:22
@Gezeiten50

Nein, ich verstehe sehr gut! du schreibst ja selbst, dass man unter UFO durchaus auch Raumschiff hineininterpretieren kann. Ich schrieb nichts anderes. Wer ist "man" der etwas anderes darunter versteht? Ich nicht. Aber mir ist klar, dass manche es so verstehen. Du? Fragst du dich, ob du es nicht auch tust? Das mein ich mit Selbsterkenntnis.

Danke für die Diskussion mit dir. ;-)

0
Goldlaub  10.11.2021, 18:36
@Goldlaub

Ich vergaß es deutlicher auszudrücken. Ich interpretiere natürlich auch immer wieder in Ausdrücke und Begriffe etwas hinein, das ist menschlich und der Versuch von unserem Geist z.B. etwas verständlich zu machen. Aber ich hinterfrage diese Komponente meines Denkprozesses und mache mir Gedanken, ob etwas quasi in "Illusionen", Vorstellungen, Meinungen, Glauben etc, "ausartet". Insofern geht meine Kritik auch nie an die Seele des Menschen, also nicht bösartig oder zynisch (wenngleich ich Ironie schätze) der glaubt. ;-)

0

Nein, gibt es so nicht. Das Christentum und der Buddhismus haben aber gemeinsame "Schnittmengen" in der Lehre.

Ich habe gehört Anthroposophie sei etwas zwischen beidem, ich kenne mich aber selbst nicht gut genug damit aus, um das einschätzen zu können

FelicienRops  09.11.2021, 21:36

Ja, soweit ich weiß, gibt es in der Anthroprosophie die "Christenlehre", die von einer Wiedergeburt ähnlich dem Buddhismus ausgeht!

Zudem gibt sind die Auffassungen der Anthroprosophen zu Handlungen von Menschen der buddhistischen Karma-Lehre ähnlich

3
mendrup  09.11.2021, 22:41
@FelicienRops

Überhaupt, die reine Rede eines Buddha.. ich treffe grundsätzlich JEDEN Fettnapf.

1
FelicienRops  09.11.2021, 22:42
@mendrup

Ich treffe BESSER! ... sollen wir einen Wettbewerb veranstalten?

1
mendrup  09.11.2021, 22:55
@FelicienRops

Von mir aus, ist ja schon peinlich genug alles. Ich bin hier schon 4 x gebanned worden. Wieviel hast Du?

0
mendrup  10.11.2021, 00:04
@Devoid8

Meist politische Diskussionen mit dem rechten Spektrum. Da musste ich erstmal nen Zugang finden..

0