Gibt es bei Hochspannungsleitungen einen hohen Widerstand?

6 Antworten

Man transformiert die Spannung so hoch um die Stromstärke vergleichsweise gering zu halten und trotzdem hohe Leistungen transportieren zu können. Das hat mit dem Leitungswiderstand nichts zu tun.

Andernfalls müsste man richtig dicke und schwere Kabel ziehen ukd die Verluste wären enorm hoch.


Brieftasche1982 
Fragesteller
 10.02.2020, 09:40

Dann habe ich das ohmsche Gesetz noch nicht richtig verstanden. Die Spannung ist ja das Produkt aus Stromstärke und Widerstand. Wenn Widerstand und Stromstärke aber beide gering sind, scheint mir die Spannung auch klein sein zu müssen. Ansonsten bildet das ohmsche Gesetz vllt nicht diesen Sachverhalt ab?

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  1. nein, denn:
  2. jedes Ohm würde bei 2000A nämlich einen Verlust von I²·R = 4MW bedeuten... denn: P=U·I und U=R·I und eingesetzt: P=R·I·I=I²·R
  3. LOL
  4. aber der Widerstand reicht, um die Leitungen bei Eisbildung abzutauen, wenn man sie am Limit belastet...

Nein.

Wie groß der Widerstand einer Hochspannungsleitung ist, kommt auf die Hochspannungsleitung an. Jedoch wird man versuchen, den Widerstand möglichst gering zu halten, damit die Verlustleistung gering bleibt.

Weil die Spannung doch so groß ist, der Strom aber vergleichsweise gering.

Du solltest bedenken, dass die Spannung die übertragen wird, nicht gleich der Spannung ist, die an der Leitung selbst abfällt.

Das möchte ich dir anhand des folgenden Schaltplans klarmachen, der stark vereinfacht und modellhaft für die Stromübertragung stehen soll.

Bild zum Beitrag

Die Spannungen U[0] bzw. U[1] sind relativ hoch, die Spannung U[L] sollte hingegen relativ gering sein.

Es ist U[0] = U[1] + U[L]. Wenn nun für ein gewisses U[0] die Spannung U[L] zu groß wäre, würde die bei U[L] abfallende Spannung nicht mehr bei U[1] zur Verfügung stehen und U[1] entsprechend geringer ausfallen.

Der Leitungswiderstand R[L] = U[L]/I sollte demnach möglichst gering sein, damit möglichst wenig Spannung an der Leitung selbst abfällt, sondern stattdessen möglichst viel der Gesamtspannung U[0] vom Ursprungsort dann am Zielort mit der Spannung U[1] abfallen kann.

 - (Physik, Elektrotechnik)

mihisu  10.02.2020, 10:06

Du scheinst in Gedanken R[L] = U[1]/I gerechnet zu haben, was jedoch nicht stimmt. Stattdessen ist R[L] = U[L]/I und R[1] = U[1]/I. Und U[L] ist typischerweise geringer als U[1].

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Solange man nur die Leitungen betrachtet, ist der Stromkreis ja gar nicht geschlossen.
Da muss man schon die Widerstände aller Verbraucher auch mitbetrachten, um zu einem geschlossenen Stromkreis zu kommen, in dem das Ohm'sche Gesetz gilt.
Oder man betrachtet nur den Spannungsabfall entlang der Leitung - dann passt's auch wieder.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abschluss als Diplom-Physiker

nein da die Formel I²*R ist

--> Gerade weil die Spannung so hoch und die Stromstärke gering ist

verringert sich der Widerstand.


ProfDrDrStrom  10.02.2020, 10:16
-->Gerade weil die Spannung so hoch und die Stromstärke gering ist
verringert sich der Widerstand.

Damit liegst du zu 100% falsch.

Hochspannungsleitungen bestehen aus Stahl bzw. Aluminium, das sind weder PTCs noch NTCs und damit Widerstandsstabil.

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heilaw  10.02.2020, 13:11

Der Widerstand einer Leitung ist eine feste Größe.

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