Geschlechter und Geschlechtsidentitäten gerecht werden?
Hallo,
ich entwickle gerade eine kleine Software, bei der auch das Geschlecht der Benutzer abgefragt werden soll.
Natürlich wird man heute mit Männlich und Weiblich dem ganzen heute nicht mehr gerecht, die Option "Divers" finde ich hingegen auch zu einfach gedacht und gefällt mir nicht so.
Bisher habe ich überlegt, ob eine Kombination aus Männlich, Weiblich, Divers + Freitext für eine eigene Angabe passend wäre
Ich selbst muss aber sagen, dass ich mich nicht so sehr in das ganze hineinversetzen kann und hoffe hier etwas input zu bekommen, am besten von Menschen für die genau diese Lösung dann auch gedacht wäre.
Was wäre also eine Lösung, mit der man sich da wohl fühlen würde und sich tatsächlich inkludiert fühlt - und nicht ausgeschlossen oder "nur notdürftige am Rande mitgedacht".
Vielen Dank!
5 Antworten
Männlich und Weiblich brauchst du auf jeden Fall, das ist schon richtig.
Divers ist tatsächlich so ein Sammelpool, das find ich auch weniger angenehm.
Nicht-binär wäre noch ein Feld, das ich gut finde und eventuell entsteht bei Auswahl dieses Feldes noch ein Freitextfeld, für den Fall, dass "nicht-binär" näher spezifiziert werden soll/ kann/ man das möchte. Also kein Pflichtfeld.
Des weiteren würde ich bei der Auswahl "nicht-binär" die freiwillige Angabe einer Anrede ermöglichen.
Also zB: Ich XYZ bin [check] nicht- binär
/Pop Up eines weiteren Fensters/
Meine Identität ist: [Freitextfeld] "genderfluid"
Meine gewünschte Anrede ist: [Freitextfeld] "Herr/ Frau/ None"
Option "Divers" finde ich hingegen auch zu einfach gedacht und gefällt mir nicht so.
Divers ist aber eine von vier möglichen juristischen Geschlechtern in Deutschland. Die anderen drei sind männlich, weiblich und "offen lassen" (also keine Angabe).
Falls das juristische Geschlecht wichtig ist, muss das rein.
Ansonsten würde ich männlich, weiblich und nonbinary wählen: damit erschlägt man alles. Falls nonbinary, eventuell ein Zusatzfeld, indem näher spezifiziert werden kann (unter nobinary fällt zB genderfluid, demigender, bigender, agender, ...).
Divers ist für gewöhnlich keine Geschlechtsidentität, sondern nur ein juristisches Geschlecht. Falls das juristische Geschlecht nicht wichtig ist, kann das wegfallen.
Unabhängig von der Geschlechtsidentität sind die Pronomen. he/him kann von jeder Geschlechtsidentität gewählt werden. So wie es unzählige Neopronomen gibt, gibt es auch unzählige Geschlechtsidentitäten.
Neben he/she/they ist ein Textfeld die beste Möglichkeit.
Mein Tipp wäre, sich Gedanken zu machen, welchem Zweck die Angabe des Geschlechts im Rahmen der Software dient. Schon die Datenschutz-Grundverordnung gebietet, sich klarzumachen, warum man welche Daten erhebt. Gerade beim Geschlecht habe ich den Eindruck, dass das einfach mal so beiläufig abgefragt wird, weil das auch alle anderen machen.
Wenn man sich darüber näher Gedanken machen möchte, sollte man im Blick haben, dass der Begriff „Geschlecht“ sehr vielfältig auslegbar ist:
- biologisches Geschlecht (Keimzellengröße, Chromosomensatz, innere und äußere Geschlechtsorgane)
- juristisches Geschlecht
- Geschlechtsidentität
- sprachliches/grammatikalisches Geschlecht (Anrede, Pronomen, Personenbezeichnungen)
Beispiele:
Du möchtest einen Newsletter versenden und fragst nach dem Geschlecht, um die passende Anrede zu wählen. Dann frage stattdessen einfach: welche Anrede wünschen Sie?
Du programmierst eine Software, um die Blutwerte einer Person zu bewerten: frag nach dem biologischen Geschlecht.
Du betreibst einen Online-Shop und möchtest Rechnungen ausstellen: frag nach, welches Geschlecht aktuell im Pass eingetragen ist.
Und so weiter ...
Damit man also weiterhelfen kann, welche Bezeichnungen du sinnvollerweise zur Auswahl stellen solltest, wäre es daher hilfreich zu wissen, welchem Zweck (oder auch Zwecken) die Geschlechtsangabe in deiner Software dient.
Damit man also weiterhelfen kann, welche Bezeichnungen du sinnvollerweise zur Auswahl stellen solltest, wäre es daher hilfreich zu wissen, welchem Zweck (oder auch Zwecken) die Geschlechtsangabe in deiner Software dient.
Nein. Ich habe ja bereits eine klare Vorstellung davon, was ich möchte. Ich möchte nur wissen, wie ich das im Idealfall umsetze. Die Anforderung ist ganz klar: Alle Geschlechter/Geschlechtsidentitäten abzudecken, ohne dass sich da jemand ausgegrenzt fühlt.
Sowohl männlich, weiblich, trans, genderfluid, ... sollen die Angabe im Grunde gleichberechtigt machen dürfen, ohne dass sich jemand Stiefmütterlich behandelt fühlt. Das ist die ganz klare Anforderung.
ich denke weiblich, männlich, non-binary, andere geschlechtsidentität mit feld zum eingeben, & ich möchte das nicht beantworten sollte ganz gut passen :)
- Mann
- Frau
- Nicht Binär
- Divers
- Möchte ich nicht beantworten (Falls es bei der Software nicht nötig ist)
- Eigene Angabe (mit Eingabefeld)