Kennt ihr jemanden der sich als divers bezeichnet?

Das Ergebnis basiert auf 22 Abstimmungen

ich bin weiblich 45%
ich bin männlich 32%
ich bin divers 18%
ich mache keine Angaben zu meinem Geschlecht 5%

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
ich bin weiblich

Eine Person mit der ich befreundet bin, identifiziert sich als agender (geschlechtslos) und ist mit weiblichen Geschlechsmerkmalen geboren. Scheinbar gibt es keine festen Pronomen für dieses Geschlecht. Die Person hat sich they/them ausgesucht und zieht sich nicht typisch männlich oder typisch weiblich an. Es gibt ja auch noch Unisex-Kleidung.

Für die Person ist es ein Problem, dass ihre Eltern ihr agender-sein nicht akzeptieren würden, weswegen nur ein paar Freundinnen und Freunde Bescheid wissen. Von denen wurde sie aber auch akzeptiert wie sie ist.

Ich kann mir vorstellen, dass viele Personen, die sich nicht männlich oder weiblich fühlen, häufig Angst haben nicht von ihrem Umfeld akzeptiert zu werden. Ansonsten fühlen sie wohl genauso unterschiedlich wie Männer und Frauen. Es sind schließlich auch Menschen.

longjing 
Fragesteller
 16.11.2021, 00:59

Ich finde es schwierig mir das vorzustellen oder mich da reinzufühlen. Als die Person aufgewachsen ist, dann wurde sie doch als Mädchen behandelt. Hat die Person schon beim Heranwachsen eine Aversion gegen diese weiblichen Attribute die man ihr zugeschrieben hatte?

Wie verhält sich so eine Person im Alltag? Eher feminin oder maskulin? zartbesaitet oder doch robust oder androgyn?

Für mich ist die Welt binär. Ich mag aber gerne das nonbinäre verstehen oder nachvollziehen.

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Ha100  16.11.2021, 07:18
@longjing

Die Person, mit der ich befreundet bin, hat schon bevor sie sich als agender outete nichts von Geschlechterrollen gehalten. Sie hat nichts gegen das weibliche Geschlecht, aber sie fühlt sich nicht als Mädchen/Frau.

Ich finde es allgemein schwierig Frauen und Männern feste Charaktereigenschaften zuzuschreiben. Unter 'eher feminin oder maskulin' kann ich mir wenig vorstellen. Ob zartbesaitet oder robust kommt bei der Person auf die Situation. Sie kann beides sein.

Wie das bei anderen Personen dieses Geschlechts ist, weiß ich nicht. Ich kenne nur diese eine Person und die kann nicht für alle stehen.

Ich finde es übrigens sehr gut, dass du das nonbinäre verstehen und nachvollziehen willst.

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ich bin weiblich

Mit einem biologisch männlichen Körper, identifiziere mich aber als Frau.

oder haben diese Personen zwei Geschlechtsteile (das gibt's ja auch)

Was du hier meinst sie Intersexuelle.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Trans und bi und beschäftige mich damit.
ich bin divers

Hey!

Erst einmal zu deiner Aussage: Ich kenne auch keine Leute, die Corona haben, und dennoch finde ich, es existiert.

Jetzt zu deiner Frage: Ich habe tatsächlich 2 Freunde, die non-binary sind, außerdem gibt es auch noch mich. Eine der Freunde (Geburtsgeschlecht m) fühlt sich weiblich, aber halt nicht ganz - das heißt, sie ist ein demigirl. Laut eigenen Angaben benutzt sie trotzdem weibliche Pronomen und kleidet sich auch dem entsprechend.

Der andere Freund (Geburtsgeschlecht f) benutzt alle Pronomen, kleidet sich relativ unisex, und bevorzugt keine andere Bezeichnung - außer vielleicht den Internet-Nicknamen "Raven", aber das ist was anderes. Der Freund hat es festgestellt, als wir in unserer Freundesgruppe aus Spaß gegenseitig Namen getauscht hatten, und ich ihn dann deswegen mit männlichen Pronomen angeredet hatte.

Liebe Grüße, HeySandstorm.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für die Psychologie vom Geschlecht
ich bin divers

"Wie zieht sich so eine Person an? weiblich? männlich?"

Genau wie bei allen anderen auch. Wie man will

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin selbst trans und pansexuell.
ich bin männlich

Na schauh. Wir ham hier 82.000.000 Menschen und bis z.b. dem 30. September 2020 hatten sich knapp 400 Menschen den Geschlechteintrag in divers ändern lassen, ausserdem wurdenn wohl rund 20 neugeborene als divers registriert (das ist echt fragwürdig finde ich).

Selbst wenn sich die Zahl verdoppelt hat sind wir nichtmal bei 1000 pro 82.000.000.

Es ist also wenig verwunderlich das du niemanden kennst. Klar gibts mehr leute die sich so definieren ohne das eintragen zulassen. Aber soviele sind das eben auch nicht. Und nein ich kenne auch keinen. über 2 Ecken würde ich jemanden kennen, aber über 2 Ecken kenn ich auch Taylor Swift - von daher....

Grüße

rei2017  15.11.2021, 18:56

Diese Statistik ist ohne Erklärung problematisch. Der Eintrag war zu Anfang nur für inter* Menschen zugänglich, also Menschen, die biologisch nicht in eine der Schubladen passen. Nicht alle davon wollen diesen Eintrag. Außerdem haben sie die Option, keinen Eintrag zu haben.

Nichtbinären Menschen ist der Eintrag zwar jetzt offiziell zugänglich. Durch die im TSG vorgesehene Begutachtung kommt man aber kaum bis gar nicht dahin. Da man eine Transidentität nicht messen kann, urteilen die Gutachter oft danach, ob man in ihr persönliches Rollenbild passt. Nachdem kaum jemand eine Vorstellung von nichtbinären Rollenbildern hat bzw. weil nichtbinäre Menschen Rollenbilder oft ablehnen, ist das Ganze etwas problematisch.

Bei der dgti haben zwischen 2017 und Nov. 2020 390 Personen einen Ergänzungsausweis mit dem Eintrag "nichtbinär" beantragt.

Beide Gruppen zusammen haben zwar immer noch einen geringen Anteil an der Gesamtbevölkerung. Es sind aber schon ein paar mehr, als in amtlichen Statistiken aufscheinen.

Auch darf man nicht vergessen, dass bei der Einwohnerzahl auch Menschen ohne deutsche Papiere erfasst werden. Wir wissen also nicht unbedingt, was sie sind.

Und zuletzt: Viele wollen den amtlichen Eintrag nicht, weil dadurch nur Nachteile entstehen.

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Eromzak  15.11.2021, 22:30
@rei2017

Ich hab ja daher schon freundlicherweiße 1000 gerechnet anstelle der knapp 400. ;0

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