Geschichte SED BRD 1970?

2 Antworten

Was ist nun speziell deine Frage? Eigentlich ist die Antwort in deinem Artikel schon enthalten Die riesige Schweinemastanlage zerstörte die Umwelt und hüllte die umliegenden Gemeinden in penetranten Gestank (ich muss dazu sagen, dass das Schweinefleisch nicht nur exportiert werden, sondern auch eine kontinuierliche Versorgung der eigenen Bevölkerung sicherstellen sollte - trotz unserer Mangelwirtschaft gab es fast durchgehend Fleisch und Wurst zu erschwinglichen Preisen zu kaufen - im Unterschied zu Rumänien).

Umweltschutz war ein rotes Tuch für die DDR-Behörden, dabei gab es die Zerstörung der Umwelt nicht nur in dem genannten Beispiel. Es gab das Chemiedreieck Halle-Leipzig, wo der ganze Dreck in die Luft geblasen wurde. In Espenhain z. B. war den ganzen Tag Nebel, unabhängig vom Wetter. Angeblich fehlte das Geld für eine Entschwefelungsanlage. Deshalb organisierte die Kirche die Kampagne: "Eine Mark für Espenhain", wo man für eine Entschwefelungsanlage unterschreiben und eine Mark spenden konnte.

In einer Fachzeitschrift wurde die Belastung mit Kadmium von landwirtschaftlich genutzten Böden zwischen Halle und Freiberg verglichen. Die Werte um Freiberg waren viel zu hoch und gesundheitsschädlich. Als der Artikel bekannt wurde und die Runde machte, wurde die Ausgabe der Zeitschrift eingezogen (inzwischen war dieser Artikel jedoch mehrfach abgeschrieben und vervielfältigt worden).

In der Dresdner Gegend soll jemand eine Probe Leitungswasser in ein Labor gebracht haben, um sie auf Trinkwasserqualität zu überprüfen (mit der Begründung, sie stamme von einem neugebohrten Brunnen). Die Antwort, das könne er auf keinen Fall als Trinkwasser verwenden, machte derjenige publik. Darauf schritt die Stasi ein und verbot sämtlichen Laboren, künftig Wasserproben von Privatpersonen zu untersuchen.

Als Antwort auf die ganzen totgeschwiegenen Umweltprobleme gründeten sich unter dem Dach der Kirche zahlreiche Umweltgruppen, misstrauisch beobachtet von der Stasi. Wir wollten uns nicht länger verar.... lassen.

Es gab in Berlin die Umweltbibliothek, die 1987 von der Stasi überfallen wurde.

Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek | Deutschland Archiv | bpb.de

Abgesehen von den vertuschten Umweltproblemen gab es die allgegenwärtige Gängelei und das Verbot, in den Westen zu reisen. Irgendwann musste der Kessel explodieren. Und eine Regierung, die das Volk derart dreist belog (wir waren ja nicht so dumm, den Beschwichtigungen zu glauben) schaufelte sich damit allmählich ihr eigenes Grab.

kann mir jemand sagen, warum Umweltschäden zur Destabilisierung des SED-Regimes beigetragen haben?

Ich verstehe die Frage nicht.

Doch schnell wurde deutlich, dass an entscheidenden Stellen zu wenig investiert worden war. Es gelang nicht, die riesigen Mengen an Gülle aufzubereiten. Die Kläranlage war restlos überfordert. Die aufbereiteten Abwässer wurden regelmäßig
über Bäche in die Saale abgelassen. Immer wieder kam es zu Zwischenfällen und anschließendem Fischsterben. Gleichzeitig wurde selbst im Winter, wenn die Böden gefroren waren, die Gülle auf die Felder im Umkreis der Anlage aus-gebracht. Die Böden übersäuerten hoffnungslos. Kühe, die Futter von den belasteten Feldern bekommen hatten, wiesen zu hohe Harnstoffmengen in der Milch auf. Oft konnte die Milch dann nicht weiterverarbeitet werden. Die Gülle bestand nicht nur aus biologischen Stoffen. Sie enthielt in großen Mengen auch Schwermetalle wie Kupfer, Cadmium
und Zink

Was genau willst du dazu erfahren?