Freund hatte Nervenzusammenbruch (Mutter gestorben)?
Am Samstag haben wir den 26. Geburtstag meines Freundes gefeiert, mit all seinen Freunden.
Im November starb seine Mutter mit 42 grausam aufgrund einer Alkoholsucht an Leberzirrhose und inneren Blutungen. Er hat seit dem Tod seiner Mutter nicht geweint o.ä. Er hat auch im Alltag ziemlichen Stress und Druck, er macht eine Weiterbildung zum Techniker, arbeitet 45h/Woche, ist noch in einem Fußballverein und so gut wie seine komplette Familie ist gestorben. Jedenfalls war am seinem Geburtstag (wir waren in der Stadt in einer Bar) sehr gute Stimmung, und aufeinmal war er total still und sehr komisch, er ist dann raus gegangen und ist komplett zusammen gebrochen (ich bin mit ihm seit 4J in einer Beziehung und habe ihn so noch nie gesehen, er war leicht angetrunken aber nicht betrunken!!)
Er hatte meiner Meinung nach einen Nervenzusammenbruch, er hat 2h geweint und konnte sich nur von mir sehr schwer beruhigen lassen.. Ich denke er bräuchte eine Therapie, da er auch eine sehr sehr schlimme Kindheit hatte und ich glaube das er das alles nicht verkraften kann.
Er fühlt sich aber nicht bereit dazu.. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll, bzw. wie ich ihm nur irgendwie helfen kann. Mich macht das so fertig das man einfach nichts tun kann :(
3 Antworten
Gut zureden. Ja, er braucht eine Therapie und die Zeit heilt leider solche Wunden nicht unbedingt und es wird nicht besser, eher schlimmer wenn er sich nicht helfen lässt.
Bereit muss er nicht sein, sondern einsehen das er Hilfe braucht.
Er sieht es ein, aber es sagt er fühlt sich momentan nicht dazu bereit. Er sagt eventuell in 10-15 Jahren..
Hallo!
Gib ihm mal die Adresse www.Al-Anon.de. Da kann er 'heimlich' stöbern. Das fällt ihm erstmal sicher leichter, als eine Therapie zu machen. Frag ihn NICHT, ob er sich die Seite angeschaut hat. Es dauert, bis jemand, der einen alkoholkranken Elternteil hat(te), begreift, dass er Hilfe braucht. Meine Mutter ist auch an der Alkoholkrankheit 'krepiert'. Erst 23 Jahre später war ich bereit, Hilfe anzunehmen.
Das hört sich nicht schön an und ich kann deine Verzweiflung verstehen.
Wenn er sich keine Hilfe holen möchte, kannst du ihn nicht dazu zwingen. Du kannst Verständnis zeigen und ihm sagen das du für ihn da bist. Das war es aber unglücklicherweise auch schon. Tut mir Leid.
Das tue ich sowieso, aber man fühlt sich einfach so machtlos weil man nichts weiter tun kann. Danke für die lieben Worte!