Freund hätte ohne mich ein ganz anderes Leben?
Mein Freund (26) und ich (25) sind seit 9 Jahren zusammen und wollen bald heiraten. Wir sind sehr glücklich, doch er hat mir schon öffters gesagt, dass er ohne mich ein ganz anders Leben führen würde. Wir wohnen seit unserem Studienabschluss in einer kleinen Stadt, in der wir beide aufgewachsen sind. Unsere Freunde und Familien wohnen auch hier und wir haben ein kleines Haus von meinen Eltern abgekauft. Wir planen nach der Hochzeit ein Kind zu haben.
Er sagt mir, er würde ohne mich sehr weit weg wohnen, vielleicht in einem nördlichen Land, dort wo er eben einen guten Job hat, und auch immer wieder umziehen. Er wolle niemals heiraten und er würde auch keinen Wunsch nach einem Kind haben, wenn er eine Freundin hätte, die keines will. Weit weg von Familie und Freunden wäre ihm recht, er findet dann ja neue Freunde.
Immer wenn er mir das sagt werde ich traurig, weil ich mich fühle, als würde ich ihn im Leben aufhalten. Er meint immer, es wäre kein Problem, er lebt ja gerne mit mir und man macht eben Kompromisse (habe ich auch gemacht bei der Schul- und Uniwahl). Die Kinder will er schon, aber nur mit mir, in der Nähe seines Heimatortes würde er aber niemals ziehen. Wir sind 9 Jahre sehr glücklich und eine so frühe Beziehung funktioniert nur mit vielen Komoromissen und mein Freund sagt, er ist sehr zufrieden mit unserem Leben. Dennoch belastet es mich, dass er ohne mich ein ganz anderes Leben führen würde und ich habe Angst, dass er irgendwann sagt, dass er das nicht mehr will und ganz weit weg zieht.
Was haltet iht davon? Irgend einen Rat oder Erfahrungen?
13 Antworten
Ich kannte einen jungen Mann, der eine Freundin hatte. Sie war ein hübsches, nettes Mädel, aber je näher der Hochzeitstermin rückte, umso mehr Panikattacken bekam er.
Er sagte mal, dass ihr Traum ein eigenes Häuschen mit Garten und Zaum drum wäre und 2 KIndern.
Es stellte sich heraus, dass das auch sein Traum war, aber sein Albtraum. Schon die Vorstellung schien ihn zu ersticken. Er wollte das alles nicht. Beider Träume vom Leben unterschieden sich komplett voneinander. Er trennte sich dann von ihr.
Sie lernte relativ bald einen Mann kennen, der ebenfalls ein Häuschen mit Kindern haben wollte. Auch er hatte rel, bald eine neue Freundin. Er sagte glücklich: "die will gar keine enge Beziehung. Genau wie ich." Das letzte, was ich von ihnen hörte, war. dass sie auf Weltreise waren.
Mein Rat: Ihr solltet ehrlich miteinander sein und ehrlich über eure Lebensvorstellungen reden. Wenn die so entgegengesetzt sind, passt ihr nicht zusammen.
Unsere Lebensvorstellungen sind in einigen Punkten sehr unterschiedlich, in anderen sehr ähnlich. Wir sind zusammen, seit ich 16 bin, befreundet seit wir 14 sind. Wir sind so zu sagen zusammen Erwachsen geworden und haben gelernt, Kompromisse zu machen. Ich hab die Schule und die Uni nach seinen Wünschen ausgesucht, er hat den Wohnort nach meinen Wünschen ausgesucht. Also das wir nicht zusammen passen würde ich nicht sagen, sonst wären wir nicht so lange zusammen und hätten nicht so viele schwierigen Zeiten zusammen überstanden.
Ich zweifel nicht an der Beziehung, das habe ich noch nie gemacht. Was er sagt macht mich lediglich ein bisschen traurig
Ich hatte eine ähnliche Beziehung, als ich jünger war. Meine Eltern, seine Eltern waren Freunde, man kannte und schätzte sich. Eigentlich war alles geplant, dass wir zusammen blieben und eine Familie gründeten. Aber mir kamen seinerzeit Zweifel und ich fragte mich, das soll es gewesen sein, bis ans Ende meiner Tage? Ich habe dann einen Job im Ausland angenommen und bin erst nach vielen Jahren zurückgekommen, aber nicht mehr in meine Stadt.
Frage deinen Freund und verlange von ihm Ehrlichkeit! Wenn er lieber frei sein will und andere Pläne als du hast, dann soll er sich eine Auszeit nehmen und darüber nachdenken, was er will. Dann bist du nicht verantwortlich, wenn er dir später Vorwürfe macht, dass du seine Wünsche blockiert hast. Wenn er sich zu dir bekennt und dir Liebe und Treue schwört, dann soll er künftig einfach die Klappe halten!
nein, er soll nicht die KLappe halten. Wenn die Lebensentwürfe so unterschiedlich sind, passen die beiden nicht zueinander.
Hab ich schon oft, er sagt er ist glücklicher mit mir hier zu sein, als irgendwo anders alleine. Er sagt dass er zwar irgendwo anders wohnen würde und immer wieder umziehen würde, aber das geht mit Freundin nicht sehr gut, deshalb macht er hier abstriche.
"Er wolle niemals heiraten und er würde auch keinen Wunsch nach einem Kind haben, wenn er eine Freundin hätte, die keines will."
Für mich ist der Schlüsselsatz und der mit Abstand wichtigste von allen, dieser hier (den oben habe ich nur zum Kontext-Verständnis dazugenommen):
"Die Kinder will er schon, aber nur mit mir..."
Das bedeutet er liebt dich aus tiefstem Herzen und ist dehalb bereit all seine anderen Lebensvorstellungen aufzugeben, ja sogar mit dir gemeinsam Kinder zu haben, obwohl er ohne dich keine haben wollte, aber da er weiß das du einen Kinderwunsch hast, auch hier dir entgegenkommt, damit er mit dir zusammensein kann. Man kann deine Beschreibung der Umstände also auch als Liebesbrief von ihm an dich lesen.
Falls du den Eindruck hast, das er manchmal auf dich so wirkt als meine er nicht alles ganz erlich was er zu dir sagt und es nur tut, um mit dir harmonisch zusammen zu leben, solange er es noch aushält seine wahren Träume zurückzustellen, also für diesen Fall dann kann ich dazu nur sagen, dass du diese Bedenken meiner Meinung nach nicht deutlich genug hervorgebracht hast, als dass sie tatsächlich vorhanden wären - also nicht nur in deiner Einbildung exsistieren. Wieso schreibe ich das? Weil ich festgestellt habe, dass auch andere FS, wenn sie Beziehungsfragen stellen, oft unbewußt Schlüsselsätze in ihre Fragen schreiben, die indirekt Aufschluß darüber geben was sie unbewusst in Wirklichkeit über ihre Partner denken und für mich war dieser Schlüsselsatz eben oben genannter. Aber ich verstehe, wenn du selbst dem weniger Wert beimisst, denn wir fernen Aussenstehenden bekommen hier ja immer nur einen ganz kleinen subjektiven Einblick der Situation vermittelt und oft beschleicht mich sogar der Gedanke, dass die FS oft größere Beziehungdefiziete haben, als ihre Partner/innen, denen sie hier in ihren Fragen unterstellen, dass sie für Disharmonien verantwortlich wären, womit ich nicht sagen will, dass du auf mich diesen EIndruck machst, sondern nur allgemein.
Daher bleibt mir nur dir viel Glück und Erfolg bei deiner Entscheidungsfindung zu wünschen.
Natürlich hat er Recht damit, dass sein Leben komplett anders aussehen würde.
Das wäre bei mir auch so. Hätte ich nicht mit 18 meinen späteren Mann kennengelernt, dann wäre ich nicht vergeben gewesen als ich studiert habe. Dann wäre das ein oder andere ganz anders gelaufen und sehr wahrscheinlich wäre ich zum Studieren auch in eine andere Stadt gezogen - so hatte ich halt eine gewählt, wo ich jedes Wochenende heimfahren konnte. Und wer weiß schon, wen ich woanders kennen gelernt hätte? Oder auch nicht.
Anders heißt ja nicht unbedingt besser.
Ein Kind hätte ich vielleicht auch nicht, weil ich nie einen besonders ausgeprägten Kinderwunsch hatte.
Ich fand es aber auch wichtig, dass mein Mann und ich nie dem anderem im Weg standen. Wir haben beide eine zweite Ausbildung, bzw. Studium gemacht, obwohl das insgesamt weitere fünf Jahre Wochenend-Beziehung bedeutete. Im Nachhinein die beste Entscheidung, die wir treffen konnten; es wäre dumm gewesen, es nicht zu tun.
Und wer weiß schon, ob man WIRKLICH komplett andere Lebensentscheidungen getroffen hätte? Mein Mann war Zeitsoldat bei der Bundeswehr, und hätte Berufssoldat werden können, hat sich aber dagegen entschieden. Ab und zu sagt er mal, dass ich seine Entscheidung stark beeinflusst hätte. Aber ich weiß genau, dass er es auch als Single nicht gemacht hätte, weil er nämlich auch irgendwo heimisch werden und nicht alle paar Jahre quer durch die Republik versetzt werden wollte.
Es kann ja sein, dass dein Freund sich vorstellt, er würde ohne dich immer weiter ziehen und dabei glücklich sein. Aber wer weiß schon, ob er das auch wirklich tun würde? Aus Erfahrung (weil oft umgezogen) kann ich nämlich sagen, dass es sehr anstrengend ist, immer wieder von vorne anzufangen und neue Freunde zu finden.
Falls es das Fernweh ist, das deinen Freund plagt: ihr seid beide noch jung. Es spricht nichts dagegen, sich eine berufliche Auszeit zu nehmen und die Welt zu entdecken.
Du sagst ja auch, dass er sehr zufrieden ist mit eurem Leben und nur mit dir Kinder will. Das ist doch eine schöne Liebeserklärung.
ich würde dann nicht glauben, dass er wirklich glücklich ist
seine Worte klingen nach blankem Gegenteil dessen, was ihm eigentlich vorschwebt - ich würde da weder an Heirat, noch an Kinder mit ihm denken
Naja, das sagt er schon seit Jahren, deshalb sind wir fürs Studium auch ziemlich weit weg gezogen, obwohl ich es nicht so dringend wollte. Also an sich ist unsere Beziehung super glüvklich, deshakb habe ich keine Zweifel, ihn zu heiraten. Das er es aber sagt verunsichter mich doch ein bisschen
Das stimmt, so könnte man es auch sehen.
Er hat nie gesagt, das er keine Kinder haben will. Er meinte nur, dass es für ihn nicht allzu schlimm wäre, wenn er eine Freundin hättd, die keine haben will.