Freier Wille Im Christentum und im Islam, ist das nicht paradox?
Zuerst ich bin kein Christ oder Muslim, aber interessiere mich grundsätzlich für Religionen und deren Glaubensinhalt.
Meine Frage wie funktioniert das mit dem freien Willen in diesen Religionen, in beiden wird Gott ja als Alwissend und Allmächtig beschrieben.
Sollte Gott aber Allwissend sein kennt er ja all meine und auch all eure zukünftigen Taten, das würde doch dann aber einen freien Willen auschliessen, da unsere Zukunft schon fest steht und nicht wirklich durch uns beinflussbar ist?
Beschätigt sich man im Christentum und Islam mit dieser Problematik bzw. hat man dafür eine Lösung?
14 Antworten
Der Freie Wille gibt dir die Möglichkeit dich für oder gegen Gott zu entscheiden.
Gott ist auch allwissend, insofern er das Endergebnis von allem kennt, was nicht heißt, dass dieses nicht beeinflusst werden kann durch eigene Entscheidungen
Allwissend und freier Wille schließ sich nicht aus. Warum auch ? Die Wahl triffst immer noch Du. Gott kennt nur das Ergebnis schon.
Lass Gott bei Seite und nimm einen Zeitreisenden, er reist in den Zukunft. Er weiß zwar wie Du Dich entschieden hast, aber er hat deine Entscheidung nicht beeinflusst.
Ein Zeitreisender der Dich nach deiner Entscheidung in der Zukunft beobachtet, beeinflusst deinen Willen im der Gegenwart nicht. Wie auch ?
Und ja Glaube, Weltanschauung, Eltern, Gesetze, Freunde etc. beeinflussen deine Entscheidung. Dein freier Wille trifft aber die Entscheidung.
Das sagte ich doch. In dem Moment, wo ich um den Zeitreisenden weiß, wird das Einfluss haben auf meine Entscheidungen. Solange er mir unbekannt ist, spielt er keine Rolle. Die Götter der Gläubigen sind ihnen aber nicht unbekannt, weswegen allein ihre Anwesenheit stets in die Entscheidungen mit einbezogen werden.
In dem Moment, wo auch nur eine winzige Kleinigkeit die Entscheidung beeinflusst, ist der Wille nicht mehr frei, sondern abhängig.
Auch die Straftgesetzte hintern die meisten Mensch daran anderen Schaden zu zufügen und beeinflussen Entscheidungen. Das der Willen jetzt nicht mehr frei ist, würde nicht ganz passen
Selbstverständlich passt es. Es gibt nicht ein bisschen frei, entweder ist etwas frei oder es ist es nicht.
Du kannst Gesetze jederzeit brechen ! Die Gesellschaft, das Umfeld, die Eltern, Gott ist eine schwache Ausrede, für persönliche Entscheidung.
Sobald ich wissentlich ein Gesetz breche, ist der Wille nicht frei, sondern beeinflusst von der Entscheidung, unbedingt frei sein zu wollen.
Alles klar, sobald man auf Grund seiner Erfahrung eine Entscheidung trifft ist man nicht mehr frei.
Es geht nicht um eine Entscheidung, sondern um den Willen.
Die bewusste Entscheidung setzt einen Willen voraus. Der Wille ist ein Entscheidungsakt
der zentrale Ausdruck im Islam ist Kismet, die (unvermeidbare) Vorherbestimmung. Das heißt, ein freier Wille wird in der islamischen Theologie verneint. Ähnliches gilt für den Calvinismus und einige Irrlehren wie die des Augustinus, die einen freien Willen verneinen und die doppelte Prädestination lehren. Luther verneint die Möglichkeit, sich aus eigener freier Willenskraft für das Gute zu entscheiden (Non posse non peccare, grundsätzlich nicht umhinkönnen zu sündigen)
Nur die offizielle katholische Theologie bejaht den freien Willen. Ein Gottesbild, demzufolge Gott die Menschen willkürlich rechtleitet oder irreführt, ist demzufolge mit der christlichen Vorstellung von Gott als Liebe, als gütiger Vater unvereinbar.
Ich denke schon, dass ich einen freien Willen habe, obwohl ich glaube, dass "Gott" oder "die Macht des Universums" oder wie auch immer das Übersinnliche genannt werden soll, allwissend ist.
Es gibt so unzählig viele Möglichkeiten und in der Bibel werde ich, so ich denn suche, immer ein Gegenargument finden.
Lösungen kann es in Glaubensfragen insofern nicht geben, da dieses eben eine Frage des Glaubens ist. Religion ist eine Philosophie, in der man Leben und sterben kann.
Die Kirchen sind die Machthaber, die sich die Religion zum Instrument gemacht haben. Das heißt nicht, dass alles schwarz / weiß ist, wie es so gerne dargestellt wird.
Und das Bodenpersonal ist manchmal mangelhaft.
Wenn wir glauben würden, und sei es nur an uns selbst, dann könnten wir so viel mehr erreichen. Aber die Zweifler gibt es überall.
LG Mata
Alles zu wissen (auch Zukünftiges) bedeutet ja nicht, daß Gott unser Leben lebt und unsere Taten ausführt. Grundsätzlich halte ich es aber für fragwürdig (aus biblischer Sicht) davon auszugehen, daß die Sünde des Menschen, den sogenannten freien Willen der Geschöpfe nicht auch (wie alles andere) manipuliert hat und unfrei werden ließ. Wir sind in keinster Weise frei, auch wenn wir in manchen Dingen so etwas wie einen "eigenen Willen" haben. Die Bibel sagt nicht umsonst, wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Das eröffnet nun sicherlich wieder eine andere Blickrichtung und die Frage, wer denn dann erlöst werden kann?
Lukas 18,27: "Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich".
Doch, er beeinflusst meine Entscheidung in dem Moment, in dem ich erfahre, dass er in irgendeiner Form beteiligt ist, und sei es nur als Beobachter.