Frage zu Napoleon?

5 Antworten

Ein halbes Jahr vor dieser Szene hatte Napoleon in der Völkerschlacht von Leipzig im Oktober 1813 eine verheerende Niederlage erlitten. Dann ruhte der Krieg wegen des Winters etwas und Napoleon zog sich nach Frankreich zurück. Der von ihm gegründete Rheinbund zerfiel. Zum Frühjahr 1814 schlossen dann seine Gegner, also die russischen, österreichischen, preußischen und schwedischen Truppen, den Vertrag Vertrag von Chaumont am 9. März 1814, in dem sie gelobten, niemals mit Napoleon Frieden zu schließen.

Sobald es das Wetter dann zu ließ, marschierten die Truppen der Koalition Richtung Frankreich und Paris. Die neu aufgestellte französische Armee aus jungen und unerfahrenen sowie schlecht ausgebildeten und ausgerüsteten Soldaten hatte dem nichts entgegenzusetzen. So rückten die Koalitonstruppen am 31. März 1814 in Paris ein. Napoleon befand sich zu dieser Zeit in Fontainbleu, wo er die Nachricht der Niederlage Paris' erhielt. Die Reaktion Napoleons darauf hält das Gemälde fest.

Wenige Tage später musste er auf Druck seiner Generale abdanken und wurde anschließend nach Elva verbannt.

Wenn der Maler das so, ohne Bestellung, zu Zeiten gemalt haette, wo Napoleon noch fest im Sattel saß, dann ihm Gnade Gott. Somit ist er schon in Undank gefallen und hatte andere Sorgen. Alles ist der Zeit unterworfen, wann solche Gemälde , speziell dieses hier, entstehen konnte.

Udavu  22.06.2023, 12:36

Was für eine nichtssagende "Mehrfach-Experten-Antwort".

Das ist das Gemälde und wie der Titel sagt, zeigt es Napoleon in Fontainebleau am 31. März 1814, also in dem Moment, als er endgültig gegen die Koalitionsmächte verloren hat und abdanken muss.

10

Na ja, wenn man den Zeitpunkt des Gemäldes beachtet, dann past das schon mit der Körperhaltung zusammen. Die Botschaft ist: ich habe fertig.

Von Experte Udavu bestätigt

Napoleon at Fontainebleau, 31 march 1814 (dt.: Napoleon in Fontainebleau, 31. März 1814)“ von Paul Delaroche (1797-1856), 1846. Osborne-Haus (Royal Collection Trust), East Cowes (Isle of Wight). Inv.-Nr.: RCIN 405838

Das ist das Gemälde und wie der Titel sagt, zeigt es Napoleon in Fontainebleau am 31. März 1814, also in dem Moment, als er entgültig gegen die Koalitionsmächte verloren hat und abdanken muss.

Kein Wunder, dass er nicht so gut gelaunt ist.

08.11.2015, 00:00 Uhr

Da sitzt er, zusammengesunken auf seinem Stuhl. Dicklich, ein wenig plump, mit seinem zu großen Kopf, den schlammbespritzten Stiefeln. Düster starrt der geniale Feldherr vor sich hin. Soeben hat Napoleon in Fontainebleau die Nachricht empfangen, dass die alliierten Preußen, Russen und Österreicher in seiner Hauptstadt eingerückt sind. Strahlende Helden sehen anders aus.

Bonapartes Niederlage lag bereits Jahrzehnte zurück, als Paul Delaroche 1845 sein großformatiges Leinwandbild malte. Für den 1797 geborenen Maler war Napoleon ein gescheiterter Held. Gerade die Ambivalenz zwischen historischer Größe und Scheitern, zwischen Geschichtspathos und peniblem Realismus macht seine Historiengemälde nicht nur im Format groß. Sie schaffen es, heute noch zu fesseln.

Quelle: Tagesspiegel