Fotografieren: Offene Blende, kurze Verschlusszeit: Viel zu hell?

12 Antworten

Für Portaitaufnahmen würde ich immer ein leichtes Teleobjektiv 90mm oder max. 150mm verwenden, damit kommt der unscharfe Hintergrund fast von alleine.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR
Machtnix53  24.01.2017, 21:28

Damit vermeidet man zugleich auch hässliche Verzerrungen. Eine übertriebene Nase ist nicht jedermanns oder jederfraus Geschmack und könnte sogar zu unnötigen Schönheitsoperationen führen. 

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Naiver  24.01.2017, 23:07
@Machtnix53

Jo, habakuk und Machtnix zustimme!

belowzero, um einfach selbst ein gutes 'Gefühl' für Brennweiten
zu bekommen, könntest du vielleicht mit geliehenen Objektiven oder auch einem weniger teueren Zoom einmal alle Brennweitenbereiche (WW, Normal und Tele) an ein und demselben Portrait (bei möglichst gleicher Belichtung aber angepassten Abständen) durchfotografieren und dann davon auch jedes ausbelichten/drucken lassen. 10x15 reicht dann dicke... um jene Bildwirkung der Brennweiten auch real als Foto zu erleben! Mit den Brennweitennotizen, Filzstift auf der Rückseite.

Weitwinkel macht die Knollennasen und fliehende Stirn/kleine Augen, Normaloptik  etwas weniger, aber erst ein leichtes Tele 'normalisiert' die Perspektive und bildet ein natürlicheres Portrait ab. Je länger die Brennweite dann wird, desto flacher und irgendwie flauer (nicht das richtige Wort, aber du wirst es selber sehen) wird dann das Gesicht.

Wenn auch vielleicht noch nicht durch den Sucher, doch im Foto siehst du es sehr genau, was du einem Portrait unter Umständen Schreckliches antust mit einer 'falschen' Optik! Danach wird dir dazu niemand mehr etwas dazu erzählen können. :- )
Ich verspreche dir, du wirst diese Fotos öfter in die Hand nehmnen!

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Hallo, die Verschlusszeit war entweder noch nicht kurz genug oder Du hast den ISO-Wert zu hoch eingestellt. Bei grellen Sonnenlicht sollte der ISO-Wert auf 100 gestellt werden.

Grundsätzlich hast du nichts falsch gemacht.

Das Problem bei Blende 1.8 ist das echt enorm viel Licht dabei durch das Objektiv kommt. Hast du dazu einen hellen Tag erwischt bekommst du das Problem das du z.b. bei 1.8 mit 1/16.000 sek belichten müsstest was keine Cam mitmacht.

Beheben kannst du das an der Cam auf 2 Arten:

a) Iso runterdrehen. Das geht für gewöhnlich bis auf 100 runter. Einige Cams haben aber auch Low 1,2 usw bzw iso 50 oder dergleichen. Eventuell hättest du hier noch nachregeln können?

b) ein ND Filter auf das Objektiv schrauben. Er wirkt quasi wie eine Sonnenbrille für das Objektiv und dunkelt ab. Damit kannst du massiv längere Belichtungszeiten erreichen.

Alternativ ein etwas schattigeren Platz aufsuchen :)

Wenn du mit f8.0 erst eine optimale Belichtung erreicht hast muss es schon echt hell gewesen sein ?

Theoretisch kannst du auch überbelichten und das Bild in der Nachbearbeitung wieder dunkler ziehen. Bei ausgebrannten Stellen klappts jedoch nicht mehr. Aber ein bissi was geht eig immer :)

Um Irrtümer auszuschließen: Wenn du von einer kurzen Verschlusszeit sprichst, reden wir dann auch tatsächlich von einer hohen Zahl unter dem Bruchstrich, also meinetwegen 1/400, oder hast du dich vielleicht vertan und eine niedrigere Zahl unter dem Bruch erwischt, z.B. 1/60?

Falls da alles gestimmt hat, wäre die Frage, welchen ISO-Wert du gewählt hattest (hier: möglichst niedrige Zahl), welche Art der Belichtungsmessung usw. Wenn auch hier alles richtig gewählt war, bleibt für solche Fälle letztlich nur die Wahl eines schwachen Grau-Filters. Allerdings wäre es schon erstaunlich, da man mit entsprechender Einstellung der Werte bei gängigen Motiven relativ selten zu solchen Mitteln greifen muss.

Hasibert  24.01.2017, 16:47

Stimmt, das mit kürzer oder länger belichten wird bei Bruchrechnung öfter mal verwechselt.

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Ich habe gehört, je offener die Blende desto unschärfer ist der Hintergrund.

Stimmt! Je länger die Brennweite umso unschärfer auch! Also ein 85mm produziert mehr Unschärfe bei gleicher Blende wie ein 50mm.

Deshalb habe ich die Blende auf f/1,8 gestellt. Jedoch hat es mit unten beim Balken immer angezeigt dass die Belichtung viel zu hell ist, obwohl ich die Verschlusszeit so kurz wie möglich eingestellt hatte.

Irgendwann geht es halt nicht mehr kürzer. Der Mechanik sind auch Grenzen gesetzt. Wenn das so ist kannst du dir mit ND-Filtern behelfen.

ND4 nimmt zB 2 Blenden Licht weg (du musst 4x so lange Belichten wenn der dran ist) und ein ND8 eben 3 Blenden (8x Belichtungszeit verlängert). 

ND-Filter kann man auch kombinieren aber irgendwann wird es problematisch weil der AF zu wenig Licht bekommt.

Jetzt hatte ich die Blende, glaube ich, auf f/8 oder sowas gestellt, dann hat es mit der Belichtung geklappt

Wenn also Blende 8 benötigt wird und du willst Blende 2 erreichen dann gilt:

8 -> 5.6 (-1 Blende) -> 4 (-2 Blenden) -> 2.8 (-3 Blenden) -> 2.0 (-4 Blenden)

Also brauchst du ND4 + ND4 oder ND3 + ND2.

Eine andere Fehlerquelle kann sein, dass deine ISO-Werte zu hoch eingestellt sind. Je höher die ISO-Werte umso empfindlicher ist der Sensor eingestellt umso heller wird das Bild.

Also bei sowas immer schauen, dass die Kamera auf den niedrigsten ISO-Wert steht...

Kann mir hier wer erklären was ich falsch gemacht habe bzw. Verbesserungstipps geben?

Du kannst dir das Leben auch leichter machen und die Bilder dann machen wenn die Sonne nicht so extrem knallt. Also zB Sonnenuntergang oder bedeckter Tag. Speziell bei Sonnenauf- oder Sonneuntergang gibt es dramatische Lichtspiele im Himmel, die auf Portraits sehr gut wirken können.

Du kannst auch mit deinem Modell in den Schatten gehen. Das weichere Licht im Schatten ist deutlich freundlicher zur Haut als direktes Sonnenlicht. Direktes Sonnenlicht ist extrem hart und betont kleinste Hautunreinheiten stark. Da werden aus Pickeln Gebirge und aus Poren wahre Krater.