Findet ihr das deutsche Schulsystem im Vergleich zu anderen Ländern gut?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Nein, weil... 66%
Ja, weil... 34%

16 Antworten

Das Schulsystem ist nicht mehr zeitgemäß. Aber genau genommen war es das noch nie. Lehrplaninhalte sind immer veraltet, weil die Schulen sich um eine Neutralität bemühen, die bei aktuellen Themen nicht möglich ist.

Das ist aber kein so großes Drama wie viele denken, wenn man begreift, dass es gar nicht darum geht, perfekt über den Dreißigjährigen Krieg Bescheid zu wissen, sondern darum, Zusammenhänge und "das Lernen" zu lernen.

Es wäre extrem hilfreich, endlich die Länderhoheit im Bildungswesen abzuschaffen und stattdessen ein bundesweit einheitliches System einzuführen, mit vergleichbaren Noten und echten Zentralen Abschlussprüfungen. Dann wären endlich auch größere Änderungen umsetzbar.

Die duale Berufsausbildung als verlängerte Schulpflicht ist toll, leider trägt sie, wie das normalerweise geforderte Vollzeit-Präsenz-Studium aber dazu bei, dass ein zweiter Berufsabschluss/ ein "normaler" Universitätsstudium fast nur für junge Menschen eine Option darstellt.

Das System müsste durchlässiger und flexibler gestaltet werden, mit Möglichkeiten, den einmal eingeschlagenen Lebensweg noch zu wechseln, wenn die Leistung stimmt.

Die sollte generell wieder eine größere Rolle spielen - die Zwangs-Abi-isierung eines Großteils jeder neuen Generation senkt das Niveau auf ALLEN Schularten und frustriert eine Menge Menschen mit unnötigen Über- und Unterforderungen.

Trotzdem kann ich das allgemeine Gejammer nicht nachvollziehen. Nur weil etwas nicht perfekt ist, muss es nicht gleich schlecht sein. Wer hier "Nein" ankreuzt, sollte statt kleinen Verbesserungsvorschlägen ein wirklich besseres System benennen können...

Ja, weil...

Eigentlich besonders gut...

Kriterium: Als rohstoffarmes Land generieren wir hier unseren Lebensstandard letztlich durch eine auf breiter Basis fußenden allgemeinen und beruflichen Bildung.

Entgegen allen Unkenrufern und Verschlimmbesserungswütigen muss daher genau dieses Bildungssystem weitaus besser sein als sein landläufiger Ruf bei den Pädagogikfernen...

Und mit welchem Land soll ich es nun vergleichen?

Es gibt 195 Staaten auf der Erde. Und ich war auch nur in einem Bruchteil aller Staaten, zudem meistens nur im Urlaub.

In Bolivien und in Papua-Neuguinea müssen Schulkinder oft stundenlang zu Fuß zur Schule gehen, über gefährliche Pfade. Es gibt dort z.T. keine Straßen. Dennoch gehen die Kinder gerne zur Schule.

In etlichen Staaten Afrikas sind die Leute froh, wenn es überhaupt eine Schule gibt, wo sie die Kinder hinschicken können. Im Vergleich mit solchen Ländern ist unser Schulsystem top, aber ich vermute mal, dass ich mit anderen Ländern vergleichen soll.

Ich bin in Deutschland zur Schule gegangen. Und ich war über die Fördermöglichkeiten zufrieden (Bafög). In den USA hätte ich nicht studieren können, das hätte sich meine Familie nicht leisten können.

Mein Vater hatte noch unter Tage gearbeitet, aber er wusste, dass eine gute Ausbildung sinnvoll ist. Ich mache heute etwas völlig anderes als er, ich habe einen Uni-Abschluss. Damals funktionierte er jedenfalls, der Schritt aus der Arbeiterschicht zu den Akademikern.

Dass man was am Schulsystem verbessern kann: sicher. Aber es ist primäre Aufgabe der Schülerinnen und Schüler, sich um das kümmern, was in ihrer eigenen Verwantwortung liegt. Mit einer richtigen Einstellung kann man viel erreichen, das sieht man an den Kindern in Bolivien und in Papua-Neuguinea.

Ich habe es wirklich nie so empfunden, dass meine Schulbildung umsonst war oder nur im "Sinne der Mächtigen und Regierenden zu erziehen". Ich gehöre eher zu denen, die sich deswegen unbeliebt machen, weil sie drauf hinweisen, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist.

Und heute schiebt man jeden Misserfolg gerne auf den Staat, "das System", "die Politik", aber man selber macht natürlich in dem ganzen Ensemble nichts verkehrt.

Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht, da ich in einem anderen Land nur im Kindergarten war.

Ich habe mit dem Schulsystem anfangs Probleme gehabt, später bin ich damit aber gut zurecht gekommen.

Es gibt aber eine nicht geringe Zahl von Menschen, die andere Konzepte für sinnvoller halten und ich denke, dass es vllt wert sein könnte da Mal was neues auszuprobieren.

Lg

Nein, weil...

Die Schule beginnt meiner Meinung nach zu früh. Ist man müde, kann man sich nicht konzentrieren. Außerdem finde ich den Unterricht im Vergleich zu anderen Ländern sehr 'altmodisch'. Mit der Digitalisierung läufts in Deutschland einfach nicht. Noch ein Punkt, der mich stört, ist, dass man Schüler anhand von ein paar Noten einschätzen zu versucht. Wenn man eine Klausur schreibt und an dem Tag einfach nicht fit ist, entscheidet die Note quasi einen großen Teil der Endnote. Aber ich muss zugeben, ich wüsste nicht genau, wie man das ändern könnte. Vielleicht dass man jeden Schüler im Verlaufe eines Jahres beobachtet und am Ende eine große mündliche Note macht, die 1 zu 1 zu der Schriftlichen dazugerechnet wird.

wilees  05.09.2020, 08:56
Vielleicht dass man jeden Schüler im Verlaufe eines Jahres beobachtet und am Ende eine große mündliche Note macht, die 1 zu 1 zu der Schriftlichen dazugerechnet wird.

Überwiegend hat die mündliche Mitarbeit doch ehedem eine höhere Wertung als die schriftliche Leistung.

0