Wie findet ihr das deutsche Schulsystem?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich finde die Unterteilung nach Haupt-, Realschule und Gymnasium gar nicht so falsch. Allerdings sollte die Grundschule bis Ende der 6. Klasse gehen. Mit 9/10 Jahren sind Kinder oft noch zu jung um zu verstehen, wie wichtig Bildung ist. Die meisten wollen in dem Alter nur ihren Eltern gefallen oder mit Freunden zusammenbleiben. Mit 12/13 Jahren sind Kinder schon deutlich reifer und können viel eher selbst entscheiden bzw. verstehen den Sachverhalt und die Tragweite über die Schulwahl viel besser.

Ansonsten finde ich, dass Lehrer sehr viel öfter überprüft werden sollten und deutlich mehr über Pädagogik und Verhaltsauffälligkeiten lernen sollten. Ich hatte nämlich eine schreckliche Schulzeit. Ich habe Autismus, was aber erst nach der Schulzeit festgestellt wurde. Ich war auf einem privaten Mädchengymnasium, war wirklich super brav, sehr ruhig und habe nicht das kleinste Problem gemacht. Natürlich hatte ich damals schon recht viele Dinge, die auf Autismus hingedeutet haben, wie z.B. Stottern wenn ich was spontan vorlesen oder antworten sollte. Habe vor lauter Anspannung die ganze Zeit über auf meinem Tisch mit Radiergummis radiert. Anstatt vielleicht mal nach Unterrichtsende in einem vier Augengespräch die Gründe dafür zu erörtern, haben die Lehrer vor der gesamten Klasse sehr zynisch reagiert und mich quasi vor der ganzen Klasse lächerlich gemacht, so in der Art: Was ich überhaupt auf dem Gymnasium will, wenn ich noch nicht mal richtig lesen kann. :( Ja, ohne Übertreibung, genau das ist passiert und nicht nur einmal, sondern mehrmals und das von verschiedenen Lehrern. Generell habe ich den Eindruck, dass Lehrer, ganz besonders auf Privatschulen, Schulnoten nach Sympathie verteilen. Ich war einfach niemand, der mit Lehrern angefangen hat zu plaudern oder Geschenke an Weihnachten gebracht hat. Komischerweise hatten aber genau die Leute, die im Schleimen ganz vorne dabei waren, auch immer sehr gute Noten. Wenn ich dann mal meine Arbeiten mit denen von anderen Leuten direkt verglichen habe, dann habe ich mich regelmäßig wirklich gewundert, wieso ich eine 4 oder 5 bekommen habe und andere eine 1 oder 2. In Deutsch und Englisch war das regelmäßig so. In Mathe oder anderen Fächern hat man klar erkennen können, dass bei mir wesentlich kritischer bewertet wurde.

Mein gesamtes "Problem" und meine schlechten Noten haben sich stark verbessert sobald ich an der Uni war und das Ganze nur noch Massenabfertigung war. Man war nur noch eine Nummer, es gab keine Chance mehr sich einzuschleimen, es war einfach fair. Letztendlich wurde mir in der Schule abgeraten, dass ich das Abitur überhaupt machen soll, ich würde sowieso durchfallen und mit einem schlechten Abi kann man eh nichts machen. Ich bin mir sehr sicher, dass die Schule mich einfach rausekeln wollte, um einen besseren Abischnitt und ein besseres Ansehen zu bekommen. Selbst während des Abiturs haben die Lehrer nicht aufgehört mich zu transalieren. Mein Mathelehrer war den Großteil meines Mathe-LK-Abis hinter mir gestanden und hat mich bei jedem Schritt beobachtet und auch noch zum Lachen angefangen. Endergebnis war dann 1 Punkt. Ich hab mich mehrmals umgedreht und ihn angeschaut, er hat zu 100% gemerkt, dass ich mich gestört fühle, zumal er ausschließlich nur bei mir geschaut hat. Damals war ich so in diesem Trott drin und auch viel zu schüchtern und verängstigt, um irgendwas zu sagen. Erst heute verstehe ich, wie falsch das Ganze war und dass im Prinzip die Lehrer meine Mobber waren. Zum Glück habe ich die Schule irgendwie durchgezogen. Im Bachelor hatte ich noch viele Ängste, habe mich nie an Diskussionen beteiligt und nie irgendwas gesagt. Das hat sich aber dann langsam gelegt, habe mich mehr und mehr getraut. Habe meinen Master dann mit 1,2 als Jahrgangsbester abgeschlossen, habe 2 Stipendien bekommen und promoviere jetzt. Die Schulzeit ist für mich jetzt sowas wie ein "Trauma". Ich werde sehr wütend, wenn ich daran zurückdenke. Lehrer sollten aus meiner Sicht sehr viel mehr Sozialkompetenz besitzen, auch am Gymnasium, wo das ganze Thema eher stiefmütterlich behandelt wird. Auf Privatschulen ist das Thema dann nochmal irrelavanter, weil da sowieso nur ruhige, wohlerzogene Schüler einen Platz bekommen.

schreklich!

In Deutschland herrscht, im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern der EU, Schulzwang. So werden bei uns regelmäßig Eltern zu Bußgeldern verurteilt, Kinder werden mit Polizeieinsatz zur Schule gebracht und Familien müssen in andere Länder flüchten, erhalten dort teilweise sogar Asyl, denn der Sorgerechtsentzug durch das Jugendamt ist letztendlich die härteste und meist gefürchtetste Strafe für Eltern, die ihre Kinder zu Hause unterrichten wollen.

Wir werden in Deutschland für etwas hart bestraft, was in den restlichen Ländern der EU, in Australien, Amerika, Russland und anderen Ländern längst zum Alltag gehört. Dort besteht Unterrichtspflicht, die voraussetzt, dass Kinder unterrichtet werden. Den Eltern bleibt es selbst überlassen, für welche Unterrichtsform sie sich entscheiden. In einigen Ländern wird der Lernfortschritt jährlich überprüft.

Wie kann das sein? Wo bleibt da unser Recht auf Gleichberechtigung?

Die deutschen Behörden sprechen in Fällen von Homeschooling von Kindeswohlgefährdung.

Doch was ist mit all den Kindern anderer Länder, die zu Hause unterrichtet werden?

Ist deren Wohl durch die Entscheidung der Eltern gefährdet und niemand greift ein? Und nur unsere deutschen Kinder entgehen dieser Gefährdung, dank unseres Schulzwanges?

In Wahrheit ist genau das Gegenteil der Fall!

Es ist in Deutschland schon fast zur Normalität geworden, "auffälligen" Kindern den Schulalltag mit Hilfe starker Medikamente zu erleichtern und auch den Lehren somit einen störfreieren Unterricht zu ermöglichen. Unzählige Kinder sind bereits im Grundschulalter in psychologischer Behandlung.

Ist nicht genau DAS die Gefährdung des Kindeswohles?

Könnte unseren Kindern dieser Angriff auf ihre psychische und physische Unversehrtheit nicht erspart bleiben?

Nein! denn das Würde die Manipulation stören! Schule tut heute noch genau das, wofür sie mal gegründet wurde: Menschen zu erziehen, die möglichst widerspruchslos der Obrigkeit folgen. Wir sollen die veröffentliche Meinung akzeptieren und glückliche Konsumenten werden. Das sagt heute natürlich niemand mehr. Aber man tut schon bei den Jüngsten alles dafür, dass dies eintritt. Zum Beispiel: in dem bei einer gestellten Rechenaufgabe nicht nur das richtige Ergebnis zählt. Nein, die Aufgabe wird erst dann mit einer guten Note belohnt, wenn auch der vom Lehrer vorgegebene Weg gewählt wird. warum ist es denn so, dass kleine Kinder noch voller Begeisterung Neues lernen und unglaublich wissbegierig und voller Energie und Freude sind, aber sobald sie ein paar Jahre die Schule besucht haben irgendwie abgestumpft, leer und eher freudlos wirken? Wenn man richtig recherchiert bekommt man auch raus, dass die Schulpflicht eigendlich Schulzwang heißen sollte! Eine Pflicht ist eine Sache, die man tun muss, weil es dafür eine Notwendigkeit gibt. Zwang ist, wenn man etwas tun muss, weil einen sonst jemand bestraft. Von daher kann es keine Schulpflicht geben, weil es keine Notwendigkeit gibt, in die Schule zu gehen. Wer nicht zu Schule geht, wird weder verhungern noch verdummen. Es gibt so viele Bildungsangebote neben der Schule wie Bibliotheken, Konferenzen, Museen oder das vielgeschmähte Internet. Bei dem, was in unseren Gesetzen steht, handelt es sich um einen Schulzwang. Wenn man nicht geht, bekommt man eine Strafe aufgebrummt, auch wenn man nachweist, dass man sich gebildet hat

Alles in allem ist Schulpflicht nur ein Falschwort, um zu verdecken, dass es sich um einen rational nicht begründbaren Zwang handelt. Die Schule verwendet einige solche Falschwörter: Disziplin statt Gehorsam, Konsequenz statt Strafe, Hilfe statt Übergriff usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – schule macht menschen kaputt und zu ahnungslosen robotern
Handyfrage234  13.02.2023, 12:59

wie immer faktisch falsch und verschwörungstheorie.

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anonym200886  13.02.2023, 14:34
@Handyfrage234

Ach so? In deutschland herrcht also kein schulzwang und wir können sehr wohl homeschooling machen?

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Handyfrage234  13.02.2023, 14:42
@anonym200886

Wo habe ich jemals gesagt, dass das die Falschaussage war?;*

"im Gegensatz zu fast allen anderen Ländern der EU" -----> das ist eine glatte lüge. In fast allen Ländern der EU herrscht SchulPFLICHT. Die von dir abgesprochene Bildungspflicht besteht nur in extrem wenigen Ländern WELTWEIT. (Diese Diskussion hatten wir auch auch, du streust also BEWUSST Falschaussagen)

"Familien müssen in andere Länder flüchten "----> ein Märchen. Kein Elternteil flieht aus seine Heimat, nur weil das arme arme Kind nicht in die Schule will

"Menschen zu erziehen, die möglichst widerspruchslos der Obrigkeit folgen" -----> schlicht weg Verschwörungstheorie

" Unzählige Kinder sind bereits im Grundschulalter in psychologischer Behandlung." -----> populistisches nichtssagendes gewäsch.

"warum ist es denn so, dass kleine Kinder (...) sobald sie ein paar Jahre die Schule besucht haben irgendwie abgestumpft, leer und eher freudlos wirken?------> dem ist nicht so. Du willst es nur so sehen, weil du selber Frust hast.

"Bibliotheken, Konferenzen, Museen oder das vielgeschmähte Internet."----> genau.... Weil Kinder das auch alles einfach so machen werden.... Wer kennt es nicht.... Die Tausenden Kinder auf Konferenzen:D

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An die Schulsysteme in Norwegen, Schweden, Japan oder der Schweiz kommen wir qualitätsmässig nicht ran. Aber doch deutlich besser als so manch anderes (selbst europäisches) Schulsystem.

Meiner Meinung nach sollte jedoch ein hochwertiges Schulsystem entwickelt werden, dass dann in der ganzen EU eingeführt wird. Das ist schon lange überfällig.

Ich kann es schwer einschätzen, war von der 1-10 Klasse auf einer Privatschule und hatte die beste Zeit. Kann mir aber vorstellen, dass das Leben in dieser Zeit auf staatlichen Schulen einfach nur Hölle ist. Ich bin aktuell in einer Fachoberschule und fühle mich absolut beschissen. Es ist wie eine Notenfabrik. Monoton und wirklich demotivierend. Meine Hoffnung liegt im Studium, welches ich nächstes Jahr anfange.

Kimster  26.03.2022, 00:07

Lustig. Ich war auf einer Privatschule und habe eine komplett gegenteilige Erfahrung gemacht. Lehrer an Privatschulen sind so manipulativ, die Noten werden sehr oft nur nach Sympathie vergeben. In meinem Fall wurde ich durch die Lehrer gemobbt und zwar vom Feinsten. Unter uns Schülern kam Mobbing nicht vor, wir waren alle sehr gut erzogen und ein bisschen Schwätzen im Unterricht war das Schlimmste, was ab und zu vorkam. Lehrer haben das regelrecht ausgenutzt. Es gab bei uns tatsächlich einen Lehrer, der zu Beginn des Unterrichts nach den Ergebnissen des letzten Fußballspiels gefragt hat (auf einer Mädchenschule). Meine Mitschüler haben extra vor jeder Stunde recherchiert, um dann beim Lehrer gut anzukommen. Das hat auch geklappt, weil wenn man das wusste, wurde man nicht ausgefragt. Ich bin absolut kein Schleimer und Fußball war und ist mir sowas von egal. Ich hatte da anderes zu tun als mich darum zu kümmern. Jedenfalls hat der Lehrer mir das übel genommen und mich dann u.a. 3 Mal hintereinander ausgefragt. Er hat dabei durchscheinen lassen, dass ich mich ja sonst (zum Thema Fußball) überhaupt nicht äußere und ich eben dann bei der Abfrage ran muss. Das war jetzt nur ein Beispiel. Es gab zahlreiche andere Situationen, in denen ich gezielt von Lehrern in unfairer Weise angegangen worden bin, teilweise so unfair, dass mich meine MITSCHÜLER! vor den Lehrern versucht haben zu verteidigen. Nie mehr möchte ich in irgendwelchen kleineren Gruppen oder privaten Einrichtungen aktiv sein. Ich habe bis heute eine richtige Angst davor. Die Uni war tatsächlich meine Rettung, aber genau wegen der Anonymität und der Massenabfertigung. Du bist da nur eine Nummer, Lehrern ist total egal, was du machst, wie du es machst und wer du bist. Da ist kein Raum für Schmeichelein, für persönliche Gefühle oder Abneigungen.

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Domi307736  26.03.2022, 00:23
@Kimster

Ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass die Privatschule eine Montessori Schule war. Sprich, keine Noten. ^^

Aber ja, es kann in diesem Bereich sehr schnell schief laufen. Da der Staat nicht so viel Kontrolle hat, haben die Lehrer mehr freiraum. Sind es gute Lehrer, wirkt sich dies sehr positiv aus. Sind es schlechte Lehrer (Wie bei dir), geht es sehr schnell nach hinten los. Schlussendlich muss man nicht nur das richtige Schulsystem finden, sondern auch die richtige Einrichtung zu dem passendem System.

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Kimster  26.03.2022, 00:37
@Domi307736

Ok, ja Montessori ist ja nochmal was anderes. Leider ist es ja so, dass auf Privatschulen immer mehr schlechte Lehrer sind. Die meisten lassen sich ja versetzen, bzw. wollen auf eine Privatschule, weil sie es da einfacher haben. Keine rebellischen Kinder, meist einkommenstarke Familien, also keine Brennpunktprobleme usw.. Diese Lehrer kommen an normalen Schulen halt nicht zurecht, haben die Klasse nicht im Griff bzw. wenn der Unterricht schlecht ist, dann reagieren Schüler halt auch entsprechend mit Langeweile und Unruhe. Das geht ja einher. Man muss wirklich sagen, dass die Lehrer es extrem einfach auf unserer Schule hatten. Leider trägt das nicht dazu bei, dass die Lehrer dann durch die fehlenden Probleme wirklich besseren Unterricht machen. Meine Lieblingslehrer waren die Lehrer, die bei den meisten anderen Schülern nicht so gut ankamen. Die haben sich nicht irgendwie von Schmeichelein beeindrucken lassen und waren teilweise etwas hart, dafür aber absolut fair. Der Großteil der Lehrer an meiner Schule war aber einfach total faul, manipulativ und überhaupt nicht an uns Schülern interessiert, sondern nur an ihrer Freizeit.

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Verbesserungswürdig. Das 3 Gliedringe System finde ich ganz Okay, aber es sollte umgearbeitet werden.

Außerdem würde ich mir wünschen das es Bundeseinheitlich wäre. Damit könnte man nicht nur die Schulabschlüsse besser vergleichen.

Man sollte den Kindern auch besser beibringen wie man selbst lernt und wie man sich information beschafft. Es ist traurig das Abiturienten nicht wissen wie man eine Wohnung mietet. Es war noch nie so einfach wie heute, sich derartige information zu beschaffen.