Versagt das deutsche Schulsystem?

Das Ergebnis basiert auf 38 Abstimmungen

Ja, weil 79%
Nein, weil 21%

17 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, weil

Die kreativsten und intelligentesten Schüler werden in diesem Schulsystem zu ahnungslosen, nichtshinterfragenden Robotern erzogen, die völlig veraltetes, irrelevantes lückenhaftes Wissen auf Abruf haben und davon nichts logisch nachvollziehen können... Ich dachte immer, wir haben Bücher, Google, Wikipedia und Co. um Wissen aufzubewahren und die Menschen sollten lernen, wie man dieses Wissen sinnvoll für sich nutzt und erweitert. Das gesamte System und die Art der Wissensvermittlung ist das Problem, und da helfen auch Tablets und Smartboards mit Internetzugang nicht, wenn wir das Internet nicht endlich als eine sinnvolle Möglichkeit sehen, die Schülern zumindest das Auswendiglernen und die Reproduktion von Fakten erspart. Bildung kann man durch das Internet nicht erwerben, reines Wissen, also das, das in den meisten Schulen vermittelt wird, hingegen schon. Wir müssen uns endlich von der absurden Vorstellung verabschieden, dass diese Unterrichtvollzugsanstalten, die wir vollkommen irreführend Schulen nennen, Wissen vermitteln müssten. Alles Wissen der Menschheit kann man heute in sekundenschnelle einsehen. Die Schule sollte Kindern a) Dinge beibringen, die man nicht im Internet nachlesen kann (kritisches Denken schulen, Kreativität fördern, Schüler dazu motivieren, ihre Individualitäten und Stärken in sich zu entdecken, beibringen, woran man seriöse Quellen erkennt etc.) und b) beibringen, wie man Informationen sinnvoll für sich nutzen kann. Zu wissen, wie ein Querschnitt des Auges aussieht oder was vor 5000 Jahren irgendwo in Ägypten passiert ist, bringt, besonders in Zeiten der schnellen Informationsbeschaffung durch das Internet, niemandem irgendwas, und dürfte aufgrund fehlender Verwendungsmöglichkeiten bei den meisten Schülern einfach nur in Bulimielernen ausarten. Es tut mir einfach weh, sehen zu müssen, wie es die Schule schafft, die spannendsten Themen auf das Auswendiglernen von ein paar unnützen Trivialfakten, mit denen man höchstens noch in Quizshows punkten kann, zu reduzieren. Und dann wird sich noch darüber beschwert, die Schüler wären "faul" und "wollten nichts lernen". Kein Wunder, wenn sie im Unterricht nur Probleme lösen, die es ohne ihn gar nicht gäbe und ihnen jede Stunde eingeredet wird, sie wären "zu langsam", wenn sie eine Aufgabe nicht in der vorgegebenen Zeit abgeschlossen haben. Jedes Kind wird mit der Lust am Lernen und Entdecken geboren. Diese für das 21. Jahrhundert unglaublich wichtige Eigenschaft wird ihm jedoch wenn es in die Schule kommt nach und nach ausgetrieben, indem es als Objekt behandelt wird, und das ist pervers. Wann verstehen die Lehrplanersteller, Lehrer und Kultusminister endlich, dass das Gehirn kein Muskel ist, der trainiert werden muss, sondern ein neuronales Netzwerk, bei dem Dinge, die es als nicht wichtig genug empfindet, zum GLÜCK nicht im Langzeitgedächtnis landen? Und dass man in Deutschland auch noch entmündigt und dazu genötigt wird, dieses Schulsystem zu durchlaufen und am Ende dann noch so getan wird, als hätte der Staat den Menschen etwas Gutes getan, ist wirklich das allerletzte und verletzt mich in meiner Würde. Deutschland ist der Bezeichnung freier bzw. demokratischer Staat m. M. n. nicht würdig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Tobi808s  05.06.2020, 15:07
Wann verstehen die Lehrplanersteller, Lehrer und Kultusminister endlich, dass das Gehirn kein Muskel ist, der trainiert werden muss, sondern ein neuronales Netzwerk, bei dem Dinge, die es als nicht wichtig genug empfindet, zum GLÜCK nicht im Langzeitgedächtnis landen?

genau! das gehirn ist wie eine sd-karte die sachen speichert. dinge die nicht rellevant sind werden gelöscht

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Tobi808s  13.09.2020, 22:42
Und dann wird sich noch darüber beschwert, die Schüler wären "faul" und "wollten nichts lernen". Kein Wunder, wenn sie im Unterricht nur Probleme lösen, die es ohne ihn gar nicht gäbe und ihnen jede Stunde eingeredet wird, sie wären "zu langsam", wenn sie eine Aufgabe nicht in der vorgegebenen Zeit abgeschlossen haben.

es wurde herrausgefunden das kinder am besten durch nachamung lernen also machen die die sagen wir sind faul uns erst faul

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Ja, weil

Die Schüler werden nicht nach ihren Talenten gefördert, die Methoden und Ausstattung ist veraltet. Das Bild unter dem die Schule sich den Schülern verkauft ist unfassbar dumm.

Ob ein Schulsystem versagt hat oder nicht kann man meiner Meinung nach damit begründen, ob die Schüler im Land überwiegend gerne zur Schule gehen

Das Problem mit dem DT Schulsystem ist, das Schüler ihren Interessen leider nicht nachgehen können. Wenn ich mich z.B. schon in der 6. Klasse für den 2. Weltkrieg interessiere, werden mir die Lehrer sagen, das dieses Thema erst in Jahren in der Schule vorkommt. Hierauf werde ich mich wahrscheinlich im Internet, Büchern usw. informieren. Wenn es endlich soweit ist und dieses Thema drankommt, werde ich mich im Unterricht langweilen. Somit werde ich nie zufrieden seien.

Außerdem finde ich diese komplette Idee von wegen ein 10- 11 jähriges Kind soll entscheiden an welche Schule es die nächsten 8 Jahre jeden Tag gehen wird vollkommen verrückt. Ich zum Bsp. bin an einer Sprachenschule und muss jetzt meine 3. Fremdsprache anfangen, weil meine Eltern diese Schule gut fanden. Ich persönlich hatte damals noch keine Ahnung worauf ich mich einlasse. Mir macht Sprachenlernen keinen Spaß, aber jetzt bin ich an dieser Schule und muss somit damit weitermachen.

Abgesehen davon, dass Lehrkräftemangel herrscht, sind Lehrer wie in Studien bewiesen subjektiv und z.B. beim korrigieren einer Klausur wird die Note beeinflusst von dingen wie die Note der vorherigen Klausur war, in welcher Stimmung der Lehrer ist usw.

Kleiner Fun Fact am Rande: Manche Studien vermuten das Schüler bis zur 10. Klasse ungefähr 1 1/2 Schuljahre in Schulstunden mit Hausaufgaben verbringen. (ist das nicht absurd)

Ja, weil

...es nicht die individuellen Stärken und Fähigkeiten der Kinder fördert sondern nur ihre Schwachstellen aufzeigt.

Ja, weil

... jeder anders lernt. Wenn jeder nach seinem Tempo und nach seinen Interessen lernen würde, sähe es bei uns völlig anders aus!

Aber man will ja keine Bildung, sondern die Menschen in Gruppen eingliedern, so dass sie lernen, den Mund zu halten, wenn die Mehrheit lauter schreit - und so wird man damit in Deutschland nicht duchkomemn damit. Kein Wunder, denn dies Gesetz ist von 1938 - merkst du was?