Feuchtigkeit an Fenster/ Schimmel in den Ecken?

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Die Ursachen hierfür können vielfältig sein.

Es könnte z.B. an den Fenstern und/oder der Montage dieser liegen, Stichwort "Wärmebrücke", ggf. einfach mal googlen.

Generell ist Feuchtigkeit an den Fenstern im Winter normal, insbesondere natürlich im Bad, Küche und Schlafzimmer, überall wo die Luftfeuchtigkeit hoch ist.

Das Haus zu isolieren bringt nur dann etwas gegen die Feuchtigkeit, wenn ihr auch die Fenster tauscht, ansonsten wird das Problem mit Feuchtigkeit an den Fenstern ggf sogar größer. Solltet ihr einmal die Fenster tauschen, dann eher keine Kunststoffenster oder aber solche mit "eingebauter Lüftung". Die Art Fenster muss zur Bauart und Baujahr des Hauses passen.

Was ihr auf jeden Fall machen könnt ist, einen Fensterbauer mit der Prüfung der Fensterdichtungen beauftragen.

Zieht es bei geschlossenen Fenstern ("Feuerzeug- oder Kerzentest")? Wenn die Dichtungen seit 1994 nicht erneuert wurden, sind diese wahrscheinlich "durch", die Fenster kühlen deutlich weiter als "normal" ab und es bildet sich übermäßig Feuchtigkeit.

Zu prüfen wäre auch ob die Luftfeuchtigkeit bei euch im Haus höher als normal ist (selber messen oder Fachbetrieb beauftragen) und ob ihr irgendwo feuchte Wände habt, oder der Boden "feucht" ist.

Bungalows an sich sind dann "problematisch", wenn z.B. der Sockel nicht richtig "isoliert" ist, d.h. der Sockel z.B. nicht richtig gegen Feuchtigkeit abgedichtet ist oder aber es ein Problem mit der Horizontalsperre gibt. Häuser mit Keller haben diese Probeleme meistens halt im Keller, Bungalows im EG.

Nächste Frage: ist der Dachboden isoliert und wenn ja wie? Wenn der DB isoliert ist, bildet sich Kondenswasser an der Dampfbreme/-sperre?

Letzter Punkt, das Lüften: dabei ist es wichtig nicht (!) "auf kipp" zu lüften, sondern die Fenster ganz zu öffnen, am besten bei geöffneter Zimmertür und Durchzug, dass heißt auch gegenüberliegende Fenster öffnen. Kurz (!) Stoßlüften, nicht zu lange, sonst kühlen die Wände und Fenster noch weiter ab und bei dann wieder geschlossenen Fenstern habt ihr noch mehr Feuchtigkeit an diesen. Bei dem auf "kipp" Lüften kühlt insbesondere der Bereich oberhalb der Fenster zu weit ab und es bildet sich hier und ggf auch an den Seiten erhöhte Feuchtigkeit.

Holt euch mehrere Meinungen von verschiedenen Fachbetrieben ein, die auf diese Probleme spezialisiert sind und auch von einem Fensterbauer.

Wenn ihr die Ursache gefunden und behoben habt, wäre es interessant, wenn Du es hier kurz berichten würdest.

MarcK68  12.01.2020, 13:03

... soll natürlich Dampfbremse heißen.

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Durch vernünftige Wärmedämmung schimmelt nix. Im Gegenteil! Schimmel entsteht nur an der Wand, wenn Wärme auf Kälte trifft (du nimmst im Hochsommer eine Flasche aus dem Kühlschrank. Was passiert? Sie beschlägt. Genau dasselbe passiert an deiner Wand).

Wenn du tatsächlich so lüftest wie du schreibst und genauso heizt, dann kann ich das fast nicht glauben.

Welches Wandmaterial wurde denn verbaut und wie dick?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hm, das ist ungewöhnlich. Hatte auch vor 1,5 Jahren Feuchtigkeit an den Fenstern.

Habe die Fenster 4-5 x 30 Minuten geöffnet und nach 2-3 Tagen war das Problem gelöst. War auch zur Winterzeit.

Habe es nacheinander gemacht. Alle Fenster eines Raums öffnen, Tür schließen und z.B. im Wohnzimmer aufhalten bis die 30 Minuten vorbei sind. Habe mich nach dem Fenster schließen noch ca. 1 Stunde in dem anderen Zimmer aufgehalten, damit es wieder warm wird (durch einschalten der Heizung).

Das habe ich 4 - 5 mal gemacht. Nach 2-3 Tagen war alles in Ordnung.

Danach habe ich mir angewöhnt (seit 1,5 Jahren) dass ich 2 x am Tag lüfte und habe seitdem keine Feuchtigkeit an den Fenstern. (Fenster immer komplett öffnen).

Habe mir Thermometer besorgt die die Feuchtigkeit in jedem Raum anzeigt. Ab 61 % droht Schimmelgefahr. Steht in jedem Raum bei mir. Die Feuchtigkeit ist aber nicht höher als 50 % bei mir.

Der Fachmann empfiehlt das komplette Haus von Außen zu isolieren. Habe aber schon oft gehört, dass es in den Wohnungen dann erst so richtig schimmelt.

Da kenn ich mich leider nicht mit aus. Wollte nur über meine damalige Situation berichten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Luftfeuchtigkeit ist immer ab 55% aufwärts.

Richtiger Schritt. Die 55 % haben wir aktuell auch. Schwankt mit den Jahreszeiten. Wir haben in jedem Raum einen Luftfeuchtemesser und machen die Fenster zu, wenn die Luftfeuchte nicht mehr sinkt. Richtig Lüften ist wichtig.

Der Fachmann empfiehlt das komplette Haus von Außen zu isolieren.

"Isolieren" tut man Stromleitungen. Was hat der Fachmann hier also mit "Isolieren" gemeint? Sollen die Außenwände eine (zusätzliche) Wärmedämmung erhalten? Oder ist eine Abdichtung der erdberührten Bauteile gemeint?

Was für Untersuchungen hat der Fachmann denn vorgenommen? Feuchtemessungen? Oberflächentemperaturen?

Was für ein Fachmann war das überhaupt? Architekt? Bauingenieur? Sachverständiger? Bauphysiker? Vertreter einer Baufirma oder eines Baustoffhändlers?

Pauschal kann man auf Basis der vorliegenden Angaben keine Empfehlung abgeben, dazu muss man erst wissen, wo die Feuchtigkeit genau herkommt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
MarcK68  13.01.2020, 09:28

Isolieren, Definition lt Wörterbuch: gegen Störungen an elektrischen Leitungen, gegen Temperatur-, Schall- oder Feuchtigkeitseinwirkungen durch entsprechendes Material schützen

Das Haus von außen mit einer Wärmedämmung gegen Kälte isolieren, oder das Haus von außen gegen eindringende Feuchtigkeit isolieren.

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Gummipunkt  13.01.2020, 09:41
@MarcK68

Dass der Begriff früher so verwendet wurde und umgangssprachlich immer noch wird, ist mir bekannt.

Dass diese Verwendung jedoch fachlich problematisch ist, zeigt ja schon die Fragestellung: Ohne nähere Erläuterung weiß man nicht, was gemeint ist.

Daher ist es besser, gleich die fachlich richtigen, eindeutigen Begriffe zu verwenden.

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