Fazit Martin Luther?

7 Antworten

Ein von mir verfasstes Kurzbeispiel, wie man das Thema angehen kann:

Martin Luther ist eine historische Gestalt, an der sich bis heute die Geister scheiden.

Für die Einen ist er ein Reformator, der durch seine Bibelübersetzung und die Ablehnung des Ablasshandels das religiöse Machtmonopol der katholischen Kirche brach und die christliche Lehre revitalisierte und den einfachen Menschen näher brachte.

Nicht umsonst berufen sich stolz historische Stätten auf den bekannten Theologen, wie etwa die "Lutherstadt Wittenberg".

Für die Anderen ist er, trotz aller Verdienste, auch eine finstere Person, der mit seinem Antisemitismus nicht hinter den Berg hielt und dessen Hass auf Juden auch folgende Generationen mitprägen sollte. Diese Kritiker monieren, dass der antijüdische Aspekt im Wirken Martin Luthers oft vernachlässigt, bagatellisiert, oder sogar unerwähnt bleibe.

Doch egal wie man Luthers Denken und Handeln bewertet - unzweifelhaft bleibt er eine der wichtigsten historischen Gestalten in der Geschichte des Christentums und der abendländischen Gesellschaften.

Das könnte man so als Rahmen nehmen und dann ggf. entsprechend ausbauen.

Ich würde zunächst versuchen, mit dem Lehrer eine Einengung der Fragestellung zu vereinbaren, z.B. die drei oder fünf wichtigsten Veränderungen, die Martin Luther für die Kirchen im damaligen deutschsprachigen Gebiet gebracht hat.

Oder: was was hältst du für den wichtigsten Beitrag Luthers zur deutschen Sprache?

Oder stelle 5 wesentliche Aspekte dessen dar, was Luther für die heutige Weltchristenheit bedeutet.

Oder was bedeutet Luther für modernes Nachdenken über Verantwortung.

Oder: Was sind die 3-5 wichtigsten Erkenntnisse unserer Projektwoche?

Wenn die Aufgabenstellung wirklich bedeutet, ein Fazit über Luther zu schreiben: Puh, das ist ja uferlos und eine unglaublich unkonkrete Aufgabenstellung.

Oder aber du nimmst dir irgendwas, was DIR an Luther wichtig ist, beschreibst das und sagst: das ist mein persönliches Fazit. Da sollte dann - bei der Aufgabenstellung - jede zutreffende Aussage von dir zum Thema als Antwort akzeptiert werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium und Berufserfahrung

Luther ist ein Paradebeispiel für die Doppelzüngigkeit von Religionen. Das, was bzgl. des 3. Reiches verdammt wird, wird bei Luther nach wie vor schamhaft verschwiegen, um seinen (Schein)heiligenschein zu bewahren.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/hass-auf-juden-luthers-boese-schriften/20071254.html

Zugute halten kann man ihm, daß er die Bibel übersetzt hat. Doch ohne ihn hätte es mit Sicherheit auch ein anderer getan. Und daß er gegen manches damalige Übel der Kirche angekämpft hat, verblaßt neben dem, was ebenso übel oder noch übler war und gegen das er nicht angekämpft hat, sondern sich stattdessen in Haßtiraden ergossen hat.

http://hassprediger-luther.de/inhalt/

Martin Luther war aus Sicht seiner Zeitgenossen ein übler Querulant, der die Säulen der Kirche erschütterte.

Aus heutiger Sicht ein sehr fortschrittlicher Mensch, der die Kirche reformiert hat.

Wenn Du dies etwas auschmückst mit den sonstigen Errungenschaften Luthers bist Du gut dabei.

Luther war ein Kind seiner Zeit. Darum ist für uns heute nicht alles verständlich und gut zu heißen, was er gesagt hat. Z.B. seine Einstellung zu den Juden.

Luther hat die deutsche Sprache geprägt. Sein Kanzleideutsch wurde eine einheitliche Sprache in ganz Deutschland der damaligen Zeit.

Es gab auch vor ihm bereits Bibelübersetzungen. Nur waren die nicht sprachlich nicht so pralle wie seine. Er hat, wie er selber sagte "Dem Volk aufs Maul geschaut"

Luther hatte ein unerschütterliches Gottvertrauen.