Falscher Name=Beleidigung (trans*)?
Wenn ein Transgender absichtlich mit dem alten/falschen Namen oder Geschlecht angesprochen wird, obwohl der Ansprechende weiß, dass der angesprochene Transgender sich dadurch schlecht und zurückgeworfen fühlt (in jedem Fall negativ), ist das dann in jedem Fall juristisch gesehen Beleidigung; nur wenn der Transgender den Ausweis schon geändert hat; oder gar nicht? Gibt es dazu überhaupt Gesetze oder juristische Entscheidungen?
5 Antworten
Es ist allgemein eine Beleidigung, wenn man bewusst und absichtlich jemanden so anspricht dass er sich daraus resultierend schlecht fühlt. Für Transgender ist das in der Regel noch viel viel schlimmer als es sich anfühlt mit gewöhnlichen Schimpfwörtern beschimpft zu werden. Schließlich ist das ein sehr empfindliches Thema für betroffene und zweifelt sie in ihrer ganzen Identität an. Dass derjenige seinen Namen rechtlich noch nicht geändert hat, macht es ganz gewiss nicht besser.
Rechtlich kenne ich mich nicht aus. In einer Personenstandsänderung ist ein Offenbarungsschutz mit einbegriffen, was genau das bedeutet weiß ich aber nicht.
Ich weiß nicht ob du allgemein fragst oder eine konkrete Situation hast. Ist es nun so, dass das unter Erwachsenen geschieht, womöglich sogar im Arbeitsumfeld, hat man in der heutigen Zeit der politischen Korrektheit bestimmt gute Chancen denjenigen zu verklagen.
Und warum? Kannst du das noch näher ausführen?
Es gibt keine objektiven Beleidigungen. Ich spreche meine Freunde und meinen Partner häufig mit den wüstesten Schimpfwörtern an und trotzdem ist niemand verletzt oder beleidigt, weil sie mich gut kennen und wissen was die Absicht dahinter ist.
Ob etwas rechtlich als Beleidigung anerkannt wird, ist leider nicht immer eindeutig zu sagen. Allerdings ist es absolut Teil des Tatbestandes einer Beleidigung, jemanden absichtlich herabzuwerten. Es wurden schon Leute für Beleidigung verurteilt, weil sie andere geduzt oder als "Jude" bezeichnet haben, was ja an sich nicht objektiv beleidigend ist. Jemanden gezielt und wiederholt beim falschen Namen zu nennen, um seine Gefühle zu verletzen, könnte also durchaus als Beleidigung eingestuft werden.
Ich spreche meine Freunde und meinen Partner häufig mit den wüstesten Schimpfwörtern an
Warum tust Du das?
und trotzdem ist niemand verletzt oder beleidigt
Da hast Du Glück. Wenn jemand klagen würde und Zeugen benennen würde, würdest Du wohl verurteilt werden. Ein Richter könnte das anders beurteilen. Übliche "Schimpfwörter" werden üblicherweise als Beleidigung gesehen.
Wir reden hier über Beleidungen wie Id iot, Sp ast, Mo ngo, Arsc hloch, Hu re und so weiter, ja? Im öffentlichen bereich sollte man sowas nicht machen aber ansonsten juckt es doch keinen.
Freunde beleidigen sich gegenseitig, weil sie einander dahin gehend vertrauen das es okay ist und abschätzen können was wirklich verletzend ist und was nicht. Hast du das noch nie erlebt...?
Wenn man eine transidente Person absichtlich immer wieder mit falschen Pronomen und Namen anspricht, dann wird diese Person das sicherlich als Beleidigung empfinden.
Ob das rechtlich den Tatbestand einer Beleidigung erfüllt weiß ich nicht mit 100% Sicherheit. Hier wurde ja schon der Offenbarungsgesetz erwähnt, aber das greift meines Wissens nach nur, wenn man schon die amtliche Namensänderung hatte.
Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass es eine Beleidigung im juristischem Sinn ist, die dann geahndet wird. Nichtsdestotrotz kann man sich natürlich persönlich Beleidigt fühlen. Etwa wenn jemand bewusst falsch Angesprochen wird. Es möchte doch jeder schliesslich als das angesprochen werden was er oder sie ist. Ob nun Männlein, Weiblein, Huhn oder Katze. Im Zweifel würde ich eine Transgenderperson immer Fragen, wie er oder sie denn dann auch Angesprochen werden möchte.
Der Frager meint wohl, wenn ein Transmann (Ex-Frau) statt mit Heinrich (Wunschname) mit Elfriede (dem Geburtsnamen) angesprochen wird.
Ein Transmann ist keine Ex-Frau. Hatten wir das nicht schonmal?
Die Rechtssituation kenne ich leider nicht genau.
Eine persönliche Beleidigung wäre es bei Vorsatz aber in jedem Fall.
So bald es dich verletzt ist es eine Beleidigung
Nein.
Ich bin nicht dafür verantwortlich, wie jemand andere sich SUBJEKTIV fühlt. Beleidigungen müssen OBJEKTIV sein.