Erwartungen beim Rutherfordsche Streuversuch?
Hallo :)
Ich lerne gerade für einen Physiktest und unser Thema sind die verschiedenen Atommodelle. Nun hat Rutherford ja einen Streuversuch gemacht, bei dem die Erwartung, zumindest nach dem Thomson Atommodell, war, dass die positiv geladenen Teilchen auf die Folie geschossen werden und durchgehen. Jetzt verstehe ich aber nicht warum man nach dem Thomsonmodell erwarten würde, dass alle positiv geladenen Teilchen durch die Folie durchgehen und wollte fragen ob jemand diese Erwartungen mit dem alten Atommodell erklären kann.
Danke schonmal im voraus :)
2 Antworten
Moin - die Atom-Vorstellung, die zu Rutherfords Zeit vorherrschte war das Thomsonsche 'Rosinenkuchenmodell' - ein positiver, runder Atomkörper, in dem sich verteilt die (beweglichen) Elektronen tummeln. Rutherford hat vermutet, dass entweder a) kein einziger Heliumkern (alpha-Strahlung) durch die Goldfolie geht, weil es eben schlicht eine massive 'Wand aus Kugeln' ist oder eben b) die gesamte Strahlung ungebremst durchmarschiert, weil die kleinen He²+ Ionen von den dicken Au-Atomen nicht aufgehalten werden können.
Dass das alles ganz anders aussah und er daraus die richtigen Schlüsse in Richtung Kern-Hülle-Modell gezogen hat, war ein Meilenstein der Physik
Das Thomson-Modell nahm an, dass Masse und positive Ladung gleichmäßig über das gesamte Atom verteilt sind und die Elektronen an bestimmten Punkten in diesem Bereich sitzen ("Rosinenkuchenmodell").
Eine solche Anordnung würde die Flugrichtung schneller positiver Teilchen kaum beeinflussen. Insbesondere würde sie keinesfalls zu der im Experiment beobachteten Rückstreuung Richtung Präparat führen