Errettung im Islam: Glaube und Taten?


21.12.2023, 22:17

Gerne auch Hadithe oder Koranverse als Belege oder für besseres Verständnis einbringen. Danke!


21.01.2024, 20:16

Liebe Community,

zuerst möchte ich sagen, dass ich jetzt Muslim bin, und diese Frage ist als ich kein Muslim war. Es ist gegen mein Glauben (Islam) so welche Fragen, Beiträge oder Sachen zu posten (wie zB das Sagen dass ich ein Christ oder so bin), und das Teilen solcher Inhalte führt mich aus der Religion (dem Islam) heraus und ist daher Shirk. Ich kann die Frage jetzt nicht löschen, daher bleibt sie noch hier, aber ich musste das auf jeden Fall sagen, da es sonst meinem Glauben widerspricht. Trotzdem wünsche ich euch Allahs Weiterhelfen, Rechtleitung und Gesundheit und Freude.

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Im Islam gibt es keinen Retter wie Jesus und die Menschen sind keine geborenen Sünder. Viel mehr gilten alle bis zu Pubertät als Muslime und Sünden frei.

Ab dem Pubertät werden die Sünden erste gezählt, und man kann im islamische Sicht entweder werder muslim bleiben oder Kufur bzw Shirk begegen (also nicht muslim werden)

Die Muslime werden früher oder später in Paradies kommen, das hängt von ihre Taten ab und noch wichtiger hängt es von Allah ﷻ Barmherzigkeit ab

In sure 99 vers 7 und 8 sagt Allah ﷻ

فَمَن يَعۡمَلۡ مِثۡقَالَ ذَرَّةٍ خَيۡرٗا يَرَهُۥ ٧
Wer nun im Gewicht eines Stäubchens Gutes tut, wird es sehen.
وَمَن يَعۡمَلۡ مِثۡقَالَ ذَرَّةٖ شَرّٗا يَرَهُۥ ٨
Und wer im Gewicht eines Stäubchens Böses tut, wird es sehen.

Und man muss kein perfektes muslim sein und alle islamische rituelle machen um ein guter muslim zu sein wichtiger ist, das man sich so gut man kann Mühe gibt um islam zu praktizieren.

Mühe bedeutet auf Arabisch auch (Jihad)

und Jihad heißt im islamische Sinne man gibt für Allah ﷻ sein bestes

Heißt wer 5mal täglich betet obwohl er was anders machen könnte, oder wer freiwilliges gebet macht, wer fastet für Allah, wer versucht soviele gute Taten zu machen für Allah, wer sein Leben für Allah lebt, wer auf Sünden für Allah verzichtet Usw das sind alles Arten für jihad ( sein bestes für Allah tut)

Was islam ausmacht ist das wir an den einen einzigen Gott (Allah) glauben der weder einen Kind hat noch wurde er geboren, der kein Partner und niemand ist ihn gleich. (Sure 112)

Wir glauben An Allah, Seine Engeln, seine Bücher, seine Propheten, den Tag des jüngsten Gericht und an Schicksal (Das sind die 6 Säulen des glaubens)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Und Allah ﷻ weiß es besser
User163017 
Fragesteller
 21.12.2023, 22:36

Danke für deine Antwort! Vor allem das mit der Bedeutung des Wortes Jihad hat mir sehr gefallen, das wusste ich nicht. :)

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User163017 
Fragesteller
 21.12.2023, 22:40
@User163017

Eine Frage noch: wo sollte ich am besten anfangen den Koran zu lesen?

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Rider214  21.12.2023, 22:46
@User163017

Den Quran sollte man von Anfang an lesen

Weil vieles dann mehr sinn machen als wenn man irgendwo in Mitte anfängt oder nur

Und als Deutsche Übersetzung empfehle ich persönlich dir von (Bubenheim & Elyas)

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Rider214  21.12.2023, 22:50
@User163017

Wenn du einen vers nicht verstanden

Kannst du auch im Google nach den "Tafsir" suchen d.h Erklärung oder bestenfalls auch in eine moschee vorbei schauen und nachfragen

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Der Glaube allein reicht nicht. Zumindest wenn man nur glaubt.

Das Gebet ist das A und O. 5 Mal am Tag muss ein Muslim beten, spätestens ab der Pubertät. Denn ab der Pubertät werden die Sünden aufgeschrieben. Neben den Gebeten ist natürlich das Fasten, die Pilgerfahrt und der Zakat wichtig. Neben diesen Pflichten gibt es auch andere Dinge die man machen kann, um belohnt zu werden. Dhikr (Allah gedenken), freiwillige Gebete, freiwilliges Fasten, der Sunna befolgen usw. Am jüngsten Tag werden die Sünden und die Guten Taten in einer Waage gewogen. Sind die Sünden schwerer, kommt man als Muslim für eine Vorübergehende Zeit in die Hölle. Sind die guten Taten schwerer, kommt man in das Paradies.

Wenn jemand nicht gut genug die islamischen Gebote befolgt oder viel von dem, was Allah möchte, missachtet, aber dennoch an Allah glaubt, wird er trotz der nicht allzu guten Taten gerettet (gemäß der islamischen Theologie)?

Sehr schwierig . Wie schon gesagt; Die Gebete sind das A und O.

Im Unterschied gibt es im Islam keine Heilsgewissheit, sondern nur die Hoffnung, Allah möge barmherzig sein. Jedoch gibt es eine Aufrechnung guter Taten gegen schlechte. Der Maßstab dafür wird nur vage mitgeteilt. Alles bleibt sehr unsicher.

Der Islam ist eine Religion der Werke. Der Eingang ins Paradies muss verdient werden. Das Traurige dabei ist, dass Muslime niemals Gewissheit ihres Heils haben können. Wenn sie sterben, so glauben sie, werden sie ins Grab gelegt, wo sie auf ihr Urteil am Tag der Auferstehung warten. Wenn dieser Tag des Gerichts kommt, wägt Allah die guten Werke gegen die bösen ab und entscheidet über ihr Schicksal.

„Der, dessen Gewicht (der guten Werke) in der Waage schwer ist, wird dann (im Paradies) ein angenehmes Leben führen. Doch der, dessen Gewicht (der guten Werke) in der Waage leicht ist, dessen Wohnort wird hawiya (der Abgrund, die Hölle) sein.“ Sure 101,6-9

 Es gibt keine Garantie, dass man das Paradies erlangt, selbst wenn man sein ganzes Leben gute Werke tut. Alles hängt davon ab, wie Allah entscheidet.

Der einzige Weg, sich eine Garantie für das Paradies zu verschaffen, besteht darin, im Djihad zu sterben – während man gegen die Feinde des Islams kämpft. Dieser Weg liefert das perfekte Motiv für Selbstmordattentäter und Djihad-Kämpfer.

 In der islamischen Rechtswissenschaft (Fiqh) ist der Djihad sogar folgendermaßen definiert:

„Der Djihad ist der Kampf gegen jeden, der der Ausbreitung des Islams im Wege steht. Oder der Kampf gegen jeden, der sich weigert, den Islam anzunehmen. (nach Sure 8,39).

 Wenn man im Djihad stirbt, muss man gar nicht erst im Grab auf das Gericht warten; man kommt direkt ins Paradies. Wenn der Muslim kämpft, belohnt Allah ihn in seinem Leben nach dem Tod.

 „Und so soll auf Allahs Weg kämpfen (unter den Gläubigen) wer das irdische Leben für das Jenseits verkauft. Und wer auf Allahs Weg kämpft, ob er nun fällt oder siegt, wahrlich, dem geben Wir gewaltigen Lohn.“ Sure 4,74

Wer anstatt für den Islam zu kämpfen, den Rückzug antritt, zieht sich den Zorn Allahs zu. „Wer ihnen an so einem Tag den Rücken zukehrt – außer, er schwenkt zu neuem Kampf ab oder schließt sich einem anderen Trupp an, hat sich Allahs Zorn zugezogen und seine Herberge ist die Hölle. Und schlimm ist die Fahrt dahin.“ Nach Sure 8, 16

 Aber auch: heißt es im Koran: er verlange danach, Menschen in die Irre zu führen (Sure 6, 39 126). Er hilft denen nicht, die von ihm in die Irre geführt werden (Sure 30,29) und verlangt danach, mit ihnen die Hölle zu bevölkern (Sure 32,13).

Da bin ich dankbar für das christliche Gottesbild. Gott hilft denen, die in die Irre gehen und sucht das Verlorene. Der christliche Gott ist nicht daran interessiert, dass Menschen verloren gehen. Und nein, ich würde Menschen nicht in die Irre führen, solange ich Altruist bin. Jemanden in die Irre zu führen widerspricht dem Gedanken, dass Gott (oder wer auch immer) gute Entscheidungen trifft. In die Irre zu führen - lässt auf keine guten Motive schließen.

Die Errettung liegt alleine bei Allah. Man kommt einzig und allein durch Gottes Barmherzigkeit in das Paradies. Und die Barmherzigkeit gibt er einem, wenn man sein Wohlgefallen erlangt hat.

Und genau dazu macht man ja gute Taten. Natürlich kann man gute Taten richtig machen. Die guten Taten machst du ja, um sein Wohlgefallen zu erlangen. Das sollte auch die einzige Absicht sein bei allen Taten, die du im Leben verrichtest. Das ist das oberste Ziel. Natürlich können weitere dazukommen.

Der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) sagte:

"Niemand von euch wird aufgrund seiner Taten ins Paradies gelangen." Die Gefährten fragten daraufhin: "Nicht einmal du, oh Gesandter Allahs?" Er antwortete: "Auch ich nicht, es sei denn, Allah überhäuft mich mit Seiner Barmherzigkeit." (Sahih al-Bukhari)

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Allah benötigt keine Menschenopfer dazu, um Sünden zu vergeben. Der Opfertod Jesus' ist eine Doktrin der Kirchenväter. Ein sehr ungerechtes Konzept. Sogar die Bibel zeugt neben dem Koran dagegen.

"Die Väter sollen nicht für die Kinder
noch die Kinder für die Väter sterben,
sondern ein jeglicher soll für seine Sünde sterben."

(5. Mose 24:16)

Koran:

"Keine lasttragende (Seele) nimmt die Last einer anderen auf sich. Und wenn eine Schwerbeladene (zum Mittragen) ihrer Last aufruft, wird nichts davon (für sie) getragen, und handelte es sich dabei um einen Verwandten. "(35:18)
"Jede Seele haftet für das, was sie
erworben hat... " (74:38)
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid
Nur der Glaube an Jesus rettet

Nein - das ist nur eine bestimmte Evangelikale Position, nicht die Lehre der Botschaft Jesu. Jesus fordert sehr wohl "gute Taten" , genauer "gerechtes Handeln" (im weitestem Sinne, auch Liebe Erbarmen , Zuwendung zum Mitmenschen in Not)

und keine guten Taten perfekt vollbringen können

"Perfekt" wird ja auch nicht erwartet oder geboten - wo hast du denn das her ?
Es ist angesagt nach Vollkommenheit zu streben doch dies ist relativ zu sehen.
Milliarden Menschen vollbringen täglich "gute Taten". Für den Menschen selbst wird eine Tat erst gut durch die (ge)rechte Gesinnung.