Erfahrungen mit EWTO (Wing Chun)?

2 Antworten

Ich hab das seinerzeit im Wesentlichen als Leserbrief-Schlammschlacht im Magazin "Budo International" mitbekommen.

Sachliche Kritik

Was an der EWTO im Wesentlichen kritisiert wird, ist ihre extreme Kommerzialisierung von "WingTsun" (WT) über ein Franchise-System.

Manche halten diese Strategie für das Paradebeispiel eins McDojo - möglichst viele Filialen mit möglichst vielen Lehrern um möglichst viel zu verdienen.

Auch Keith R. Kernspecht habe das System vor allem auf Gewinnmaximierung getrimmt und jede Möglichkeit genutzt Geld zu machen.

Das Lizenzsystem sei fragwürdig und diene vor allem dazu, die Übenden an den Verein zu binden, da die Graduierungen beim Austritt "verfallen".

Die Qualifikation der Lehrer und die Qualität des Trainings bleiben dabei auf der Strecke, so die Kritiker der EWTO.

Weiteres

Zu den sonstigen Vorwürfen gehören zB die Bereicherung durch die Aufnahme von Trends aus dem Bereich Fitness bzw. Wellness.

So sei etwa auch das "WingTsun Chi Kung" als Gesundheitsübung nur erdacht worden, um gesundheitsbewusste Kunden zu gewinnen.

Auch sei die EWTO autoritär strukturiert und Widerspruch an der Führungspolitik habe den Ausschluss zur Folge.

Das wiederum führe zu vielen "freien" *ing *ung Lehrern, deren Qualifikation durch EWTO-Ausschluss teilweise nicht mehr nachvollziehbar sei.

Außerdem wurde erklärt, es sei doch sehr bezeichnend, dass sich vor
allem finster blickende Türsteher-Typen mit dicken Muckis bei der EWTO
finden.

Schlammschlacht

Daneben gab es damals aber auch eine Auseinandersetzung zwischen Schülern von Leung Ting und jenen von Wilhelm Blech.

Da ging es unter anderem um Legitimation und den Vorwurf, Bilder die Leung Ting mit Yip Man zeigten, wären angeblich gefälscht.

Verschiedene chinesische Lehrer sagten dann wohl jeweils Gunsten, als auch zu Ungunsten von Leung Ting aus.

Es gab dann offenbar einen Übergriff auf Wilhelm Blech, der von EWTO-Jüngern und Blech-Anhängern unterschiedlich dargestellt wird.

Der offene Leserbrief, der von Seiten der EWTO-Anhänger veröffentlicht wurde, trug einen Titel wie etwa "Wilhelm redet nur Blech"

Von der EWTO-Fraktion heißt es, ein einzelner Kämpfer habe sich Blech gestellt und dieser habe sich nicht gegen Standardtechniken wehren können.

Schließlich wären ihm sogar mehrere Schüler zu Hilfe gekommen und hätten auch mit unfairen Techniken versucht, den EWTO-Kämpfer zu besiegen.

Die EWTO-Jünger behaupten, die angebliche Aussage von Blech, ein Zwei-Meter-Mann mit Eisenstange habe ihn angegriffen, sei verzerrend und übertrieben.

Angeblich kritisierten die Blech-Anhänger dass der Kämpfer den damals gesundheitlich angeschlagenen Blech so vermöbelt habe.

Sonstiges

Einen Streit darüber, welche Authentizität und Effektivität das WingTsun (WT) der EWTO gegenüber den verschiedenen Stilen des Wing Chun, Ving Tsun, hat und wer denn nun das "richtige" Chi Sao usw. durchführt gab es quasi schon immer.

Was man jetzt aus diesen Informationen, Vorwürfen und möglichen Halbwahrheiten für sich ziehen will, muss wohl jeder selbst wissen.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido
Enzylexikon  20.01.2017, 13:23

Du siehst also, ich habe letztlich auch nur Wissen aus dritter Hand, wenn auch mehrheitlich aus Printmedien.

Zumindest der Vorwurf der Kommerzialisierung lässt sich meiner Ansicht nach nicht von der Hand weisen.

Über Franchise, Effektivität und Legitimation von WT, EWTO, Leung Ting und Kernspecht kann ich keine qualifizierten Angaben machen.

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aram47  20.01.2017, 21:39

Bitte mach diesen Fehler nicht.

Wing Tsun, Wing Chun, Ving Tsun usw. sind alles verschiedene Schreibweisen für das Ip Man Wing Chun.

Andere Stile, damit meine keine ich nicht andere Schreibweisen wie beim Ip Man Wing Chun sind:

Yuen-Kay-Shan-Stil
Pan-Nam-Stil
Yiu-Choi-/Yiu-Kay-Stil
Zu den weniger bekannten Stilen sind zu zählen:

Pao-Fa-Lien-Stil
Yuen-Chai-Wan-Stil (Nguyen Te-Cong)
Yip-Kin-Stil
Diese Stile sind alles Wing Chun, aber bei allen gibt unterschiede.

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Shiranam  21.01.2017, 18:37
@aram47

Selbst die Stile, die Du als "Yip Man - Stile" bezeichnest, unterscheiden sich stark voneinander.

Auf Yip Man kann sich doch schon lange Niemand mehr direkt beziehen. Ich kenne z.B. die verbreitete Bezeichnung "Leung Ting - Wing Chun", der einer seiner Schüler war.

Woran kann man einen neuen Stil festmachen?

Sicherlich unterscheiden sich die von Dir genannten Stile noch mehr vom Wing Tsun, als z.B. Ving Tsun vom Wing Tsun - weil sie sich eher trennten. Dennoch gibt es ganz sicher Unterschiede zwischen allen genannten Stilen, erst recht in der Lehrweise.

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GuteKKFeh  07.02.2017, 15:20

De Punkt der Kommerzialisierung sollte ein wenig genauer betrachtet werden.

Die Sache ist die, dass sich ohne "Kapital" das System niemals derart gut ausgebreitet hätte. Jeder, der lediglich als Hobby eine derartige Verbreitung im Sinn hätte, würde schon mit Schulen in der Menge von Fingern einer Hand an seine Kapazitätsgrenzen stoßen, geschweige denn, davon leben können. Der Gründer der EWTO, K.R. Kernspecht, hatte seinerzeit ein gutes Einkommen als Dolmetscher und Lehrer. Er stand in der Entscheidung, Wing Tsun, das damals keiner (fast) kannte, in Deutschland einzuführen. Dazu musste er viel Zeit und noch mehr Geld aufwenden. Die Reisekosten, Hotelkosten, die Versorgung der Meister, die er aus Asien kommen lies, um seine Schüler und ihn zu unterrichten, die hunderten Stunden Privatunterricht bei den Meistern, jedes Jahr, ginge in die Zehntausende. Flüge waren damals nicht für für eine Stulle Brot zu kriegen. Veranstaltungsorte mussten für Lehrgänge angemietet werden, Ausschreibung, Werbekosten, unbezahlter Urlaub für diese Sachen... Die Einnahmen der Anfangszeit  hatten keinesfalls die Kosten gedeckt und das über einige Jahre hin. KRK hatte auf eigenes Risiko nicht unerhebliche Kosten investiert, bevor überhaupt daran zu denken war, finanziell erfolgreich zu sein. Der finanzielle Erfolg stellte sich ein, als auch einige seiner Schüler eigene Schulen eröffneten. Nun kamen sie von Sonstwo angereist, um Unterricht zu nehmen und die DWTO wurde zur EWTO.

Die Kosten eines Verbandes, der heute ca. 60.000 Mitglieder umfasst, sind erheblich. Es gibt in der GmbH nur wenige Leute, die daran wirklich verdienen. Mancher Schulleiter verdient mehr, als ein fester Mitarbeiter in der EWTO. 

Insofern ist die Diskussion über "Kommerzialisierung" etwas problematisch, weil "Kommerz" per se negativ besetzt ist. Nur. ohne "Kommerz" wären die meisten Leser dieses Forum arbeitslos. Dass eine professionell geführte Dienstleistung höhere Kosten in Rechnung stellen muss, liegt auf der Hand. Das betrifft auch die jeweilige regionale Schule, die, außer dass Mitglied im Verband der EWTO ist, eigenverantwortlich wirtschaftlich arbeitet und bestehen muss. Räume sind anzumieten, Strom, Heizung, Wasser zu bezahlen, die Mitgliedsverwaltung, Buchhaltung, Steuerberater, Werbung, Reinigung... bevor der Leiter der Schule "verdient" oder er und seine Familie davon leben kann, muss er sich schon ordentlich ins Zeug legen. Und genau dazu gehört es, stets sich selbst fit zu halten, gehört es, mit Qualität seine Schüler zu überzeugen, eine Fluktuation auf ein Minimum zu reduzieren, gute Schüler hervorzubringen und vieles weiter. In einem Sportverein, der in zig Sparten zig Gruppen unterhält, kann der Trainer fast ohne großen Schaden zu verursachen fast nach Belieben wechseln. In einer KK-Schule lebt die Schule durch diese eine Person auf die Zeit ihres Bestehens. 

Ein Verein finanziert sich letzten Endes über die "Masse" seiner Mitglieder. Darum werden oft viele Sparten angeboten, in viele Gruppen unterteilt, in Altersgruppen, Leistungsgruppen etc. Trainerhonorare decken i.a.R. gerade mal die Kosten, die diese für ihre Hobby aufwenden müssen. Und wann kann ein Trainer schon sein Hobby zum zentralen Lebensinhalte machen, so, dass auch seine Familie davon leben kann? 

Die Frage: Ist das denn alles notwendig? Diese Frage stellt sich erst, wenn man über das Hobby hinaus Ansprüche stellt. KRK hatte seinerzeit, als er seine Schule noch als Hobby betrieb, sich damit auseinanderzusetzen, seinen Beruf mit seinem Hobby zu vereinbaren. Trainingszeiten vielen für ihn aus, sodass er den Unterricht delegieren musste, wofür Trainer, die das leisteten Unterricht zum Ausgleich bekamen - also wieder Termine. Es ist, ab einem bestimmten Zenit nicht mehr sinnvoll, die Sache nicht professionell und damit auch ein Stück kommerziell zu betrachten. 

Kurz: Kommerzialisierung ist eine gute und notwendige Sache, dort, wo der Anspruch höher ist, als er "nebenher" erfüllbar wäre.

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Die EWTO  ist ein sehr kontrovers diskutierter Verband.  Ich war selber viele Jahre Mitglied vor ich meinen eigenen Weg gehen und von anderen Sifus das System erlernen durfte. 

Was mir  später ziemlich sauer aufstieß war die mangelnde Transparenz der Preise. Es gibt zwar heute Preislisten für den 1. und 2. "höheren Grad", aber das war's dann auch schon für die höheren Programme. 

Ich habe es noch nie erlebt, dass man einem Anfänger, der sich für WT interessiert, von Anfang an über die Folgekosten aufklärt.  Zu Beginn erfährt man etwas über die Monatsbeiträge und wenn man Glück hat, was die Prüfungen für die Schülergerade kosten. 

Man erfährt am Anfang nichts über die Kosten für Ausbilderlehrgänge, den Waffenprogrammen wie lang Stock und Doppelmesser und den höheren Formen wie Biu Tze und Holzpuppenform.  diese sind nämlich keineswegs inklusive, sondern müssen extra bezahlt werden. Allein das Programm für den Langstock kostet mehrere Tausend (!!!) Euro!

Diese Intransparenz ist schon mehr als fragwürdig, um es mal höflich zu formulieren. 

Ein anderes Thema ist die Werbung, die zum Teil äußerst aggressiv ausfällt. Man hat wenig Hemmungen andere Meister zu diskreditieren. Wer aus dem Verband ausscheidet,  Der verliert sofort alle Graduierungen und wenn man dem Großmeister glauben darf, auch noch gleich alle Fähigkeiten.  

Der Chef des Verbandes spricht dann gerne Sätze mit Adjektiven wie "armseelig" und "armlastig", wenn er über andere Wing Chun-Lehrer redet. Damit möchte er seine Interpretation über die aller anderen stellen gleichzeitig andere Meister abwerten. Diese und ähnliche arroganten Äußerungen haben der EWTO  sehr viel Kritik und Gegner eingebracht. 

Gleichzeitig scheut man aber Vergleiche mit anderen Schulen oder gar Wettbewerbe wie der Teufel das Weihwasser. Beweise für die angebliche Überlegenheit wurden nie erbracht und man verweist gerne auf wissenschaftliche Studien, die jedoch nie veröffentlicht worden und bis heute auch nicht einsehbar sind. 

 Die Qualität des Unterrichts innerhalb des Verbandes schwankt sehr stark und ist abhängig von der Qualität des Lehrers vor Ort.  Ich kenne einige wenige gute Lehrer und sehr viele, die sich dafür halten. 

Als wäre das nicht ärgerlich genug, hat so mancher Lehrer auch eine Art an sich, die man sich im normalen Geschäftsleben nicht leisten kann.  

Fairerweise muss ich allerdings sagen, dass sich dies in den letzten Jahren wohl etwas geändert hat. Offenbar hat der Chef des Verbandes gemerkt, dass man Leute nicht so behandeln kann und sie sonst zu anderen Verbänden abwandern, die es mittlerweile  zahlreich gibt. 

Ein weiteres Unding ist die Kündigungspraxis. Man muss zuerst bei der Schule kündigen und von dort eine Bestätigung erhalten bevor man den Verband verlassen kann.  Sollte man im Streit mit dem Schulleiter liegen und dieser die Bestätigung verweigern, dann kann man den Verband nicht verlassen und darf jedes Jahr die Gebühren zahlen. Weiterhin verlangt der Verband den Pass zurück, für den man zuvor bezahlt hat. Diese Dinge müssen unbedingt geändert werden! 

Ein weiteres Thema sind die Veränderung des Stiles an sich.  Man wirbt ja neuerdings mit den Vorzügen des so genannten "inneren WT", kurz iWT.  Was man dem Anfänger allerdings nicht so direkt klar macht ist, dass dieses iWT erst ab der Meisterklasse unterrichtet wird, also den 5.Grad!  Das bedeutet, man muss etwa zwei Jahrzehnte dabei sollen bevor man in den Genuss dieser Programme kommt. Es wäre sicherlich für jeden Interessenten hilfreich, wenn der wüsste, wie lange es dauert bis er das beworbene Programm lernen darf 

Ob das iWT denn tatsächlich besser ist, das ist mehr als fraglich. Vergleiche mit anderen Stilen scheut man und auf Wettbewerben werden sie auch nicht gesehen. Im Grunde sind die angeblichen Neuerungen schon lange im WT enthalten. Man verkauft sie nur im neuen Gewand, und das ziemlich kostspielig.  

So ist das Thema "Ziehen und Schubsen schon lange im System erhalten und wird an der Holzpuppe als "Push-Pull" trainiert.  Genauso ist das Thema "Körpereinheit" ein alter Hut, der in anderen Wing Chun-Linien schon von Beginn an unterrichtet wird. Diese angeblich vom Chef entdeckte Sensation ist nichts anderes als alter Wein in neuen Schläuchen. 

RobinsSohn  21.01.2017, 05:21

Die Preise sind absolut transparent. Sie stehen sogar im Handbuch für iWT und Du kannst jeden Schulleiter nach den Kosten in jeder Ausbildungsphase fragen. Dass Dir die Kosten "für Dich" nicht auf viele Jahre im Voraus beantwortet werden können, ist doch logisch. Erstens weiß keiner, wie Du Deine Ausbildung auf lange Sicht gestalten willst, ob Du viele Lehrgänge belegen wirst, ob Du ausschließlich in Deiner Schule am regulären Gruppenunterricht bleiben willst, ob Du nur hin und wieder eine Privatstunde nehmen willst oder nie, oder ob Du häufig an Privatstunden teilnimmst, ob Du vielleicht eine Pauschal-Ausbildung absolvieren wirst, vielleicht sogar eine berufliche Perspektive verfolgst. Es gibt so viele unterschiedliche Möglichkeiten in der EWTO WT zu lernen, da gibt es keine festen Zahlen auf Jahr hinaus. Aber Du kann immer konkret die Kosten für Dich erfahren, wenn Du weißt, was Du willst.

Wieso ist die Kündigungspraxis ein "Unding"? Ich vermute, Dir erschießt sich nicht, was es damit auf sich hat. Die Kündigung erfolgt IMMER fristgerecht, wie Du es im Vertrag unterschieben hast. Die Voraussetzung, WT in einer EWTO-Schule zu lernen, ist, dass die Schule im Verband EWTO ist und ausschließlich Mitglieder der EWTO in ihrer Schule unterrichtet. Du bist also zuerst Mitglied in der EWTO und dann erst in einer Schule. Das hat viele Vorteile für Dich. Du kannst die Schule wechseln, z.B. bei einem Umzug, ohne den Verband wechseln zu müssen. Dann kündigst Du nur in der Schule und meldest Dich in der anderen an. Oder den Vorteil, dass Du an allen Angeboten der EWTO - egal wo - teilnehmen kannst. Wenn Du also nicht nur die Schule verlassen willst, sondern auch den Verband, musst Du eben auch dort kündigen. Das ist übrigens üblich.

Das iWT kommt ALLEN Schülern zugute. Richtig ist, dass iWT in erster Linie sich an die Fortgeschrittenen richtet, weil es doch einiges an Können voraus setzt. Es ideal für die Meister. Aber es wird schon jetzt mit allen Schülern trainiert, z.B. auf den Lehrgängen von KRK. Der macht z.Z. auf seinen Lehrgängen nichts anderes. Und jeder Schüler der da ist, macht mit.

Es zeigt sich jedoch auch, dass die Grundlagen des Systems beherrscht werden sollten. Das iWT kann nur dann zur Entfaltung kommen, wenn es mit dem klassischen WT zusammen kommt.

"iWT" kann übrigens gar nicht "besser" oder "schlechter" sein, weil iWT gar kein Kampftraining ist, sondern Training Deiner Wahrnehmung und Sensibilität, die Verhältnisse im Kontakt mit Deinem Gegner zu  realisieren und dementsprechend zielsicher sich zu bewegen. IWT ist quasi der Turbo, der ohne Motor aber keinen Sinn macht. Allein mit iWT wirst Du kein WT lernen. WT beinhaltet schon immer die Merkmale dessen, was im iWT trainiert wird. Nur werden sie im iWT sehr gezielt und sehr bewusst einstudiert, viel weiter reichend, als im klassischen WT. Es verkürzt die Zeit, die Du benötigst, um mit WT am Gegner erfolgreich zu sein.

Viele Grüße, RobinsSohn

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Lunatus  21.01.2017, 06:50
@RobinsSohn

Na du bist vielleicht ein Schelm.... 😏

Ich besitze die Bücher des iWT in allen Varianten, und da stehen die Preise der HG 1 und 2 drin, aber nur für den Prüfungszettel und mehr nicht.

Was kostet denn der Prüfungszettel für den 7. Meistergrad? Was kostet die Berechtigung den Langstock oder die Doppelmesser zu lernen? Von wegen Transparenz...

Oder wie sieht es mit den PFLICHT-Privatstunden und Pflicht-Lehrgängen aus, die man für den jeweils höheren Grad ab HG nehmen muß?

Der Witz ist aber, daß man als Interessent aktiv danach fragen soll, wenn man gar nicht weiß welche Kosten da auf einen zukommen werden und sich deren Existenz gar nicht bewusst ist. Nein, es ist die Aufgabe des Ausbilders vor Ort darüber vorab von sich aus zu informieren. 

Und vor allem: Die Kosten für die Prüfungszettel stehen doch schon fest und sind auf jeden Fall zu bezahlen. Sie sind der Mindestpreis, der zu entrichten ist. 

Zusätzliche Wege mit Pauschalen gibt es zwar auch, aber die sind wesentlich teurer. 

Thema "Verband":

Mir erschließt sich das Thema sehr wohl, und du bestätigst meine Aussage letztlich auch - nur etwas ausschweifender als ich dies tat. Als ehemaliges Mitglied, das immerhin mehrere HGs erreicht hat, bin ich mir sehr wohl der Verbandspolitik bewußt.

Daß man erst aus dem Verband wieder raus kann wenn man die Kündigungsbestätigung des Schulleiters bekommen hat, hast du übrigens nicht infrage gestellt, weil es eben der Wahrheit entspricht.

Und nein, die Praxis der EWTO ist andernorts nicht üblich. Als ich noch Taekwondo trainierte, bedeutete die Kündigung in der Schule auch gleichzeitig der Austritt aus dem Verband. Da mußte nicht extra gekündigt werden. So muß das laufen und nicht anders!

Zum iWT:

Ich bitte dich! Die Schüler praktizieren Vorübungen - sonst nix! Das schreibt KRK übrigens selber in seinen Büchern, daß das iWT erst ab der Meisterstufe praktiziert wird.

In der Werbung wird jedoch ein ganz anderer Eindruck vermittelt!

Ich kenne die Übungen und den Sinn des iWT sehr sehr wohl, und auch hier wurde meine Aussage bestätigt, daß das iWT nichts anderes als Teile des klassischen WT sind, die jetzt einfach nur als neues Programm verkauft werden. Marketingtechnisch und monetär gesehen ist das grandios, aber es bleibt alter Wein in neuen Schläuchen. 

Übrigens habe ich nie behauptet, iWT sei "ein Kampftraining". Das ist eine Erfindung von dir. 

Was ich bezweifle sind die angeblich besseren Resultate, die es bringen soll. Wenn das iWT angeblich der "Turbo" sei - warum stellt man sich keinem Vergleich? Warum scheut man Wettbewerbe?

Und komm jetzt nicht mit der Mär von SV und Ring! Leung Ting  selber, also der Meister des EWTO-Chefs, hatte Chi Sao-Wettbewerbe ins Leben gerufen. Warum drückt man sich vor solchen Vergleichen? Man müßte doch mit dem "Turbo" wenigstens im Chi Sao die Konkurrenz vorführen können.... 

Diese Chi Sao Wettbewerbe werden übrigens in Deutschland verbandsübergreifend durchgeführt, ebenso wie es Kampfwettbewerbe speziell für Wing Chun aller Stilrichtungen gibt wie z.B. Delta - Cup. 

Ich nehme Dir deine Argumentation, die immer vorgeschoben wird, gleich vorweg, indem ich sehr wohl weiß, das Chi Sao nur eine Übung und kein Kampf ist.

Gleichwohl gibt es fließende Übergänge, die in anderen Linien praktiziert werden mit Erfolg! Am Ende des Tages muß jede Übung eine Kampfrelevanz haben, denn sonst ist sie nur unnützer Popanz - mehr nicht.

Im Übrigen kann nicht etwas "weiterreichender" trainieren, wenn es schon - wie du selber zugibst - im System enthalten ist.  Nicht das klassische WT ist das Problem, sondern das falsche Verständnis dessen, wie man es trainieren sollte.

KRK hatte in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, was nicht zuletzt auf seine Interpretation zurückzuführen ist. Das kann man jedoch nicht dem System anlasten. 

Ob das iWT den "Erfolg am Gegner" ( Was soll das sein? Wie äußert sich das?) in kürzerer Zeit zu liefern vermag, das bleibt immer noch fraglich solange man sich Vergleichen und Prüfungen außerhalb des Verbandes nicht stellt. 

Behaupten kann man viel, Beweise müssen her!

Solange diese ausbleiben, sollte man vielleicht eine etwas moderatere Werbung fahren. 

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Shiranam  21.01.2017, 08:59
@RobinsSohn

Das kann doch nicht dein Ernst sein, dass ein Neuinteressent sich erst ein Buch kaufen muss, um die Preise für einen höheren Grad unkomplett zu erfahren!

Wenn vorher die Preise bei 15-25 € pro Prüfung lagen, würde ich mit nicht mehr als ca 100,- € für einen höheren Grad rechnen.

Die Nachfrage würde doch nur Sinn machen, wenn man bereits weiß, dass es diesen gewaltigen Preissprung gibt. 

Dazu muss man wissen, dass mit dem Schülergradprogramm man das System noch nicht komplett kennt. (kann meine ich hier nicht)

Es ist nur mit dem SG-Wissen noch nicht anwendbar für SV. Mein damaliger Sifu hat mir aber gesagt, dass alles andere lediglich kleine Verfeinerungen wären. Ich wußte nicht, dass die wichtig sind und zwingend zum System gehören.

Er hat deshalb abgewiegelt, weil ich wegen des Preises mit meinem 1.Lehrergrad zögerte. Er wollte mich als Ausbilderin weiter nutzen. 

Fakt ist, die Preise sind nicht transparent.

...

Alles, was Du auf Lehrgängen lernst, aber nicht weiter üben DARFST, ist unnütz und nicht anwendbar, weil Du es nicht verfestigen kannst. Da das Programm das iWT nicht hergibt, darfst Du es im Unterricht nicht üben. 

Ich durfte nur unterrichten, was den Leuten laut Programm zusteht und auch selbst nur trainieren, was bis zu meinem Programm gelehrt wurde.

Privat wurde mir als Leadership-Teilnehmerin VERBOTEN mit Schülern zu trainieren, die mehr als drei SG oder einen TG von mir entfernt waren. DAS HAB ICH UNTERSCHREIBEN MÜSSEN. Es gab aber nur wenige fortgeschrittene Schüler. Hätte ich den anstehenden 2. Lehrergrad gemacht, hätte ich mit meiner Freundin (12.SG)  privat nicht mehr trainieren dürfen. Ich hätte also ständig ein Loyalitätsproblem gehabt.

Ich trainierte auch gern mit anderen weniger Fortgeschrittenen. Im Unterricht ging das nicht, weil ich da unterrichten mußte. Da konnte ich nichts für mich selbst tun.

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RobinsSohn  22.01.2017, 03:27
@Lunatus

In dem Buch (ISBN-987-3-927553-23-1) stehen die Preis ab 1, SG drin. Lizenzbegühren der Schulleiter, Lehrgangsgebühren, Prüfungsgebühren, Paketpreise etc. einschließlich der Erklärung für die höheren Grade und der Quelle für alle weiter Preisinformationen. Mehr Transparenz geht nicht.. Falls Du es nicht findest: Seite 332ff. 

Es existiert keine "Berechtigungsgegühr", für irgend einen Lerninhalt seitens der EWTO. Das ist Unfug. Eine Verpflichtung zu Privatstunden ist vielleicht Sache zwischen Deinem Lehrer und Dir.. In der Ausbidldung zum 7. HG, also eine Stufe vor dem regulären Abschluss des Lehrstoffs, bist Du selbstverständlich dem jeweiligen GM unterstellt, der Dich dann direkt ausbilden wird. In dieser Etage bist Du aber schon lange kein normaler Schüler mehr, sondern selbst auf dem Weg zum GM. Da trainierst Du Deine Inhalte nicht in einer "Gruppe"..

Die Sache, mit der Mitgliedschaft im Sportvereien auch eine Mitgliedschaft im Verband gekoppelt ist, ist üblich. Gegenteilige Aussagen sind unwahr. Boxen, Fußball, Turnen, überall steht ein Verband dahinter, an den Gelder fließen (müssen).

Zum iWT: Was heißt hier "Vorübungen"? Woher willst Du wissen, was KRK mit seinen Schüler trainiert? Du bist nicht in der EWTO und hast am iWT-Training unter KRK nicht teilgenommen. Du berufst Dich allenfalls auf Hörensagen. Das sind neudeutsch; Fake-News.

Ich habe NICHT geschrieben, dass die Übungen des iWTs Teile des klassischen WTs seien. Lese bitte nicht oberflächlich und gehe sorgsamer mit meinen Informationen um, damit keine Irrtümer entstehen. Lieber noch mal nachfragen. Ich hatte geschrieben: "WT beinhaltet schon immer die Merkmale dessen, was im iWT trainiert wird." Z.B. das klassiche ChiSao Training beinhaltet derartige Merkmale. Aber ChiSao-Training ist kein iWT-Training. Kannst Du aber auch nicht wissen.. Es ist sicherlich auch schwer, aus der Distanz heraus sich etwas unter "inneres WT" vorzustellen.

Du schreibst: "Übrigens habe ich nie behauptet, iWT sei "ein Kampftraining". Das ist eine Erfindung von dir."

Ich behaupte nirgendwo, das DU das behauptet hättest. Ich habe lediglich ERKLÄRT, dass iWT kein Kampftraining ist. Damit bezog ich mich auf Deine Kritik, man würde mit iWT den Vergleich scheuen und auf Wettbewerben nicht sehen: 

Zitat dazu: "Ob das iWT denn tatsächlich besser ist, das ist mehr als fraglich. Vergleiche mit anderen Stilen scheut man und auf Wettbewerben werden sie auch nicht gesehen".

Es ist Dein gutes Recht, die Wirkung und Effektivität des iWT-Trainings anzuzweifeln, zumal Du daran noch nie teilgenommen hast.

Auch haben damalige ChiSao-Wettbewerbe von LT überhaupt nichts mit dem Training des "inneren WTs" zu tun. Völlig andere Baustelle. Noch einmal: ChiSao-Training ist kein iWT-Training.

Zu Deinem Satz: (Ziitat)
" Nicht das klassische WT ist das Problem, sondern das falsche Verständnis dessen, wie man es trainieren sollte."

Eine Binsenweisheit für alle Sportarten. Ein falsches Verständnis zum iWT kann ich Dir auf Grundlage Deiner Äußerungen dazu attestieren. Dein Verständnis zum ChiSao kenne ich nicht. 

Zur Aussage, "KRK hatte in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, was nicht zuletzt auf seine Interpretation zurückzuführen ist." Wer beurteilt das denn? Du? Das ist doch albern.

Natürlich, jeder macht Fehler, YM hat sie gemacht, LT, Wong, KRK, ich selbst.... Das ist völlig normal. KRK räumt ein, in den 70er Jahren einiges anders gesehen zu haben, als der jetzt, nach über 40 Jahren Praxis im WT und diversen anderen Stilen, aus seinen Erfahrungen mit zig-tausenden Schülern und diversen Meistern, seinen Forschungen in diversen alten, fast verschollenen Systemen. Er hat eine unglaubliche Praxis von zig-tausenden Unterrichtsstunden mit Schülern und Meistern. Es wäre äußerst befremdend, würde er alles noch genau so, wie 1976. Wer meinst, sich nie zu irren, nie etwas an sich oder seinem Stil verbessern zu können, der irrt fundamental.

Zuletzt hierzu: (Zitat) "Behaupten kann man viel, Beweise müssen her!"

Was willst Du denn Beweisen? Ich beweise Dir auf der Stelle (habe ich beim Lesen in Foren gelernt): 50% aller Boxer verlieren ihren Kampf im Ring. Was beweist das? In einem Vergleich stehen sich immer Personen gegen über, nicht Stile.

Im WT geht es aber nicht um Sport, sondern um SV. Da geht es um mehr, als um Vergleiche. In Bezug zum iWT-Training kann ich nur sagen, dass ich sogar heute noch, nach all den Jahren, durch das Training im iWT einen deutlich spürbaren Fortschritt erlebt habe. .

Ich kann nur aus ERFAHRUNG wiedergeben, wie die Reaktion der Leute ausschaut, die sich intensiv mit "innerem WT" befassen, die es trainieren und im WT realisieren. Sie erleben alle einen deutlichen Schub in Richtung Qualität. Wie sie das feststellen? Am Unterschied von vor- und nachher, am Vergleich mit jenen, die nicht daran teilnehmen, im Sparring oder im freundschaftlichen Vergleichen. Ist das aussagefähig? Wenn es das Groß so wieder gibt, denke ich schon. Ich persönlich: Auf alle Fälle.

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Lunatus  22.01.2017, 04:18
@RobinsSohn

Mal ganz langsam der Reihe nach:

Warum beantwortest du mir meine Fragen nicht? Wie hoch ist die Gebühr für jeweils Langstock und Doppelmesser? Was kostet der Prüfungszettel zum 7.MG?

Wenn alles transparent ist, wie du behauptest, dann kannst du das doch locker hier raushauen.

Zum "Sportverein":

Du redest hier offensichtlich intendiert am Thema vorbei. Die Frage ist nicht, ob man sich beim TKD oder meinetwegen auch Fußball mit der Clubmitgliedschaft automatisch Mitglied des jeweiligen Verbandes ist, sondern wie man wieder daraus kommt

Als ich beim TKD-Verein kündigte war auch automatisch die Verbandsmitgliedschaft beendet. Das ist der Punkt.

Also bitte unterlasse das Unterstellen von Unwahrheiten. Ich weiß zwar, wie man in deinem Verband mit Ehemaligen umgeht, aber das muß hier nicht praktiziert werden. 

Was mein Wissen betrifft:

Das vermagst du gar nicht einzuschätzen. Ich weiß, wenn man deinen Verband verläßt, dann verliert man über Nacht nicht nur seine Graduierungen, sondern auch sämtliche Fähigkeiten... Vorgänge dieser Art kann genügend in der Schmierenpresse bewundern; ich sage nur Emin B.

Und sicherlich ist das Absprechen jeglicher Kompetenzen nach Autritt der Beweis rigoroser Prüfungen und eines ausgefeilten Qualitätsmanagements. 

Seltsam, daß diese angeblichen Nichtskönner noch kurz vor Austritt Schüler unterrichten durften...

Zum iWT:

Ob und wieviel ich mit iWT zu tun hatte, das weißt du doch gar nicht. Ich habe aber noch heute sehr gute Kontakte bis in die Meisterprogramme, die du mit Sicherheit noch gar nicht gesehen geschweige denn trainiert hast.

Ich könnte dir sogar sagen, was in der letzten Kleingruppe 2016 mit KRK trainiert wurde und wer daran teilnahm, aber das werde ich hier nicht öffentlich machen. 

Also bitte, unterlasse auch hier die üblichen diffamierenden Unterstellungen. Beantworte lieber die immer noch offenen Fragen.

Auch hier nochmal meine Frage: Wenn das iWT den Turbo zündet, wie du es so schön formuliert hast, wo bleiben die Belege? Warum stellt ihr euch nicht echten Kämpfern? 

Ein Boxer der Kreisklasse würde mir und den Kritikern schon genügen. Und wenn ihr Angst vorm Kämpfen habt, dann wenigstens im Chi-Sao? Wer sich so überlegen fühlt, dem müßte doch "der Sieg wie Reife Früchte in die Hände fallen". 

Hättest du anständig (klassisches) WT gelernt, dann wäre dir nämlich aufgefallen, daß die angeblichen Neuigkeiten des iWT schon immer da waren und die künstliche Trennung zum iWT nur noch lächerlich ist. 

Aber klar, neue Programme bringen längere Trainingszeiten, weil mehr zu trainieren ist, und das wiederum bedeutet längere Ausbildungszeiten.... ein Schelm, wer da an Geld denkt. 

Bevor ich es vergesse:

Offensichtlich bist du noch kein HG, denn sonst wüßtest du, daß Privatstunden beim Sifu Pflicht sind zur Erlangung des nächsten Grades. Ab dem 1. HG gehts los und das zu leugnen ist gelinde gesagt frech. 

Das ist übrigens keine Sache von Absprache, sondern wird so auf dem Laufzettel vorgegeben. 

Abschließend nochmal meine Fragen:

Was kostet der Laufzettel zum 7.MG oder eines anderen Meistergrades?

Wie hoch ist die Gebühr für das Langstockprogramm?

Wie hoch ist die Gebühr für das Doppelmesserprogramm?

Wo sind die von dir erwähnten Vergleiche? Namen? Oder meinst du hauseigene Liga der "Nicht-Kämpfenden"?

Wenn alles so transparent ist wie du sagst, dann dürfte es keine Probleme bereiten das hier zu veröffentlichen. 

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RobinsSohn  22.01.2017, 04:23
@Shiranam

Wo schreibe ich, dass man sich erst ein Buch kaufen "muss"? Ich habe damit aufgezeigt, dass die Kosten überaus transparent sind. Jeder kann sie erfahren. In seiner Schule, in der Geschäftsstelle, oder aus Printmedien.

Hierzu: (Zitat) "Es ist nur mit dem SG-Wissen noch nicht anwendbar für SV."

Da irrst Du aber gewaltig. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man allein mit den Grundlagen sich schon hervorragend verteidigen kann. Schnell, zuverlässig, sicher. 

"Die Sache" hat nur einen Haken: Man muss sehr konsequent sein und darf sich nicht zurücknehmen. Ich weiß - auch aus persönlicher Erfahrung - dass auch Fortgeschrittene auf der Strasse versagen können. Dies aber nicht deswegen, weil sie nicht weit genug gelernt hätten, sondern, weil sie dem System nicht vertrauten und wieder in altes Verhalten zurück vielen. Da hilft auch kein Sparring, darin war derjenige hervorragend. Ich kann nur immer wieder darauf hinweisen, dass SV  der Realität nicht im Sparring abzubilden ist. Wir haben uns als Schüler untereinander getroffen, um speziell dafür zu trainieren, das, was wir im Unterricht gelernt haben, konsequent anzuwenden. Und genau damit hat es auch funktioniert. Ich konnte diese Erfahrung immer wieder machen, unter den unterschiedlichsten Situationen. Mann muss nicht erst 10 Jahre trainieren - man muss nur von Beginn an "richtig" trainieren. 

Die "Verfeinerungen", wie Du sie nennst, sind wichtig. Weil sie Dir das (Über)Leben vereinfachen. Mit diesen Verfeinerungen wird "Dein Verhalten" entlastet, wird zuverlässiger, wird weniger anstrengend u.s.w. Aber je weiter Du voran kommst, desto mehr musst Du die "feineren" Sachen trainieren, damit sie auch wirklich zu einem Teil von Deinem Verhalten werden. Du kannst in einer realen SV-Situation nicht "spielen", da kommt es auf "DEN" Moment an, genau DANN zu funktionieren. Du kannst dem Angreifer nicht darum bitten, nochmal anzugreifen, weil Du gerade nicht aufgepasst hast. Das Training muss "Dich" verändern, damit es dann "von Dir" kommt, was Du dann tust.

Daher ist ein solcher Satz: (Zitat) "...was Du auf Lehrgängen lernst, aber nicht weiter üben DARFST, ..." einerseits richtig. Aber er stimmt nicht, weil Du das nicht "nicht üben darfst", sondern üben sollst. Immer wieder, je öfter, je besser. Niemand verbietet Dir, was Du gelernt hast, nicht weiter zu üben. Selbstverständlich sollst Du auch das iWT üben. Am besten jeden Tag. Das kannst Du sogar Zuhause üben, in Deinem Zimmer, in der Garage, im Keller. Du benötigst kaum Platz, keine Geräte, nur Dich selbst. Und selbstverständlich ist auch  iWT in Programmen, also in Übungen eingearbeitet, die Du auch im Training üben kannst und sollst.

Hierzu: (Zitat) "Ich durfte nur unterrichten, was den Leuten laut Programm zusteht und auch selbst nur trainieren, was bis zu meinem Programm gelehrt wurde." Da haben wir aber eher das Problem des Korintenk.... Selbstverständlich SOLLST Du Dich und Deine Schüler INNERHALB ihrer notwendigen Programme üben lassen, denn das ist es, was sich in ihrer Ausbilungsphase lernen und können sollen. Sie sollen und können auch alles trainieren, was sie zuvor gelernt haben. Sie dürfen  durchaus auch mal bei etwas höheren Graduierungen mitmachen, wenn es nicht die Regel ist und sie ihre eigenen Sachen nicht vernachlässigen. Es ist in der Vergangenheit mal so gewesen, dass Leute aus purer Neugier und einer gewissen Eitelkeit lieber bei den Fortgeschrittenen trainieren wollten, als in ihrer eigenen Ebene. Damit bereiten sie sich aber nicht auf ihre Prüfungen vor, vernachlässigten die wichtigen Basics, können auf einmal in der höheren Stufe nicht, was sie schon längst können sollten. Das ist dann schon eher Rückschritt, als Fortschritt.  

(Zitat:) "Privat wurde mir als Leadership-Teilnehmerin VERBOTEN mit Schülern zu trainieren, die mehr als drei SG oder einen TG von mir entfernt waren. " Aus gutem Grund. Das war genau jene Zeit, in der jeder meinte, er selbst bestimmt, was er übt, am liebsten gleich Holzpuppe, Langstock und 3. Form, bevor die SNT überhaupt sitzt. Damit die Schüler sich auf ihre eigenen Programme konzentrieren, ist das vollkommen richtig, es so zu handhaben. Drei Graduierungen Differenz sind doch ausreichend Spielraum auch in kleinen Gruppen. Und wenn die Gruppe derart klein ist, dass "für Dich" keiner in Deiner Etage anwesend ist, hat auch niemand etwas dagegen, wenn Du bei den Anderen mitmachst. Nur, auch dann solltest Du an "Deinen" Themen arbeiten, damit "Du" voran kommst.

Als Lehrer hast Du natürlich zuerst für Deine Schüler da zu sein. Die sind da, weil sie etwas von Dir lernen wollen. Und selbstverständlich lernst Du selbst dadurch auch. Aber Deinen eigenen Unterricht hast Du nicht, wenn Du in der Funktion des Lehrers vor der Gruppe stehst. Für Deinen eigenen Unterricht musst Du eigene Zeiten haben. Wenn Du im Auftrag Deines Lehrers unterrichtest, muss er Dich an anderer Stelle, zu einer anderen Zeit unterrichten. Das muss die jeweilige Schule für sich regeln.

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Shiranam  22.01.2017, 13:17
@RobinsSohn

Die Kosten sind nicht transparent, wenn man dafür ein Buch kaufen muss. Welcher Neu-Interessent weiß denn, in welchem Buch die Preise stehen? 

Zu den Preisen habe ich bereits Stellung genommen. Kein Anfänger kann ahnen, dass es diesen Preissprung gibt. Darum kann er danach nicht gezielt fragen.

Ich habe auch lange meinem SiFu genau das geglaubt, was Du hier schreibst, dass das SG-Wissen ausreicht für anwendbare SV. Ich habe nun weitergelernt, kenne die BiuTze mit ihrer Flexibilität, das Holzpuppenprogramm komplett mit seiner speziellen Schrittarbeit, einwenig aus dem Langstock- und dem Messerprogramm und mir sind die Augen aufgegangen. All diese Formen und Übungen schulen essenziell wichtige Bewegungsweisen. Sie gehören unbedingt zum Wing Tsun dazu, damit es anwendbar wird. 

Leuten, die diese Dinge nicht kennen, kann ich sie nur als "Verfeinerungen" beschreiben. Ich weiß ja nicht, was Du davon kennst - ich meine am eigenem Körper erlebt und trainiert hast. Wenn Du es kennst, verstehst Du, was ich meine. Wenn Du es nicht kennst, überlege Dir mal, warum BiuTze, Holzpuppe, Langstock und Doppelmesser überhaupt gelehrt werden, wenn sie denn unwichtig sind. 

Partnerübungen sind allein kaum trainierbar, noch dazu ohne Korrektur durch den Lehrer. Und doch, mein SiFu verbot mir das private Training mit Schüler, die mehr als drei SG von mir entfernt waren komplett. Es gab doch kaum Fortgeschrittene, mit denen ich hätte traineren können. In der Schule sowieso nicht, weil wir da alle unterrichten mußten. Fortgeschrittenentraining gab es höchstens mal 15 min zwischdurch und da übten wir unsere Sektionen. SiFu war meist anwesend, korrigierte jedoch nur selten. Ich trainerte mit einem Fortgeschrittenen privat, die Anderen hatten keine Lust oder keine Zeit.

Ich wollte mit unteren Schülern ihre Programme trainieren, nix fortgeschrittenes, aber das durfte ich nicht. Ich hab es unterschrieben und die Schüler hätten es nichtsahnend ausgeplaudert. Nur mit Leuten, wo ich ein besonderes Vertrauensverhältnis hatte, trainierte ich deren Programm, weil die nicht quatschten. Warum es verboten war, ist einfach:

"Geldgier meines SiFu's" weil Leute die öfters pro Woche kamen mehr zahlen mußten und durch mich evtl. einfach öfter traieren könnten, ohne dafür zu zahlen. Das hat er offen gesagt.

Extra Fortgeschrittenentraining gab es nicht. Er hat es mal ausprobiert. 2 Monate lang 1x pro Woche. Für Ausbilder kostenlos, andere Fortgeschritten mußten dafür zahlen, Anfänger durften auch teilnemen gegen Bezahlung. Da waren wir dann zu dritt oder viert. Das war dem SiFu zuwenig, er hielt nicht mal die angekündigte 2 Monats-Testphase durch.

Wie Du Dir das alles mit Fortgeschrittenem Unterricht vorstellst ist löblich, fand aber bei uns leider nicht statt.

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Shiranam  22.01.2017, 13:31
@Shiranam

Ich war mit Herz und Seele Ausbilderin.

Wenn Du mir unterstellst, ich würde unsinnige Sachen mit Anfängern trainieren, wie z.B. die BiuTze mit einem 3.SG, dann tu das, Du kennst mich ja nicht.

Wenn aber mein SiFu, der mich 9 Jahre lang 4x die Woche im Unterricht sah , so etwas unterstellen würde, dann wäre das einfach nur traurig. Der kannte mich genau. Der wußte, dass ich etwas von strukturiertem Unterricht halte, sogar mehr als er!

Das glaubte er auch nicht. Er hatte bloß Angst, dass weniger Leute für unbegrenztes Training zahlen. Mein Training war ihm komplett unwichtig, wie auch das der anderen Ausbilder.

Seine Schüler sollten sich wohlfühlen, damit sie blieben und zahlten. Die Kampfkunst selbst oder das Trainingsergebniss, war ihm weniger wichtig. Wenn ich Schüler, die bei einer Übung Schwierigkeiten hatten, helfen wollte, indem ich sie die vorherige Basis nochmals traineren ließ, wurde ich ausgetauscht.

Es sollte halt Wellness sein, um jeden Preis.

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Shiranam  22.01.2017, 13:43
@Lunatus

Auch ich kann es bestätigen: Auf meinem Laufzettel zum 1.Lehrergrad waren die Privatstunden beim SiFu vorgegeben. Mein SiFu mußte darauf unterschreiben, dass er mir diese gegeben hat.

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