Dürfen meine Eltern mich zwingen arabisch zu lernen?
Meine Eltern zwingen mich arabisch lesen zu lernen und ich sage ihnen öfters das ich keine Lust habe. Dürfen die das eigentlich? Ich soll lernen den Koran zu lesen, dabei verstehe ich dann nicht mal was. Außerdem stehe ich nicht zu meiner Religion da ich nicht an Allah glaube.
Wenn ich ihnen das sagen würde, dann könnte ich damit rechnen, mein Handy angezogen zu bekommen bis ich 18 bin. (bin 14)
Ich hab keine lust mehr und es tut mir weh gegen meinen Willen etwas schlechtes über Homosexualität zu lernen...
8 Antworten
Nein, das dürfen sie nicht. Du bist alt genug um nach deutschem Recht und Gesetz deine Religion selbst zu wählen und das steht dir auch zu. Wenn du also nicht dem Islam angehören willst, ist das deine eigene freie Entscheidung.
Versuche mit deinen Eltern darüber zu reden und wenn das nicht möglich ist, wende dich an die Jugendberatung, es gibt in jeder größeren Stadt eine oder mehrere Beratungsstellen für solche Fälle. Und wenn auch das nichts hilft, kannst du dich im allerschlimmsten Falle sogar an das Jugendamt wenden.
Damit hast du natürlich Recht, aber - so wie ich das verstanden habe, hängt das beides stark miteinander zusammen. Allem Anschein nach wollen die Eltern wohl daß das Kind arabisch lernt um dann den Koran in der "Originalsprache" zu lesen und zu verinnerlichen. So zumindest verstehe ich die Frage.
Auch wenn es blöd ist, können Deine Eltern Erlaubnis für ein Handy an Bedingungen knüpfen. In Deinem Fall arabisch zu lernen und im Koran zu lesen.
Was Du zu glauben hast, können sie Dir natürlich nicht vorschreiben.
Aber sieh es mal positiv: Eine Sprache zu beherrschen hat noch niemanden geschadet. Und das Wissen um den Koran kann man auch als Argumentationshilfe gegen deine Eltern verwenden.
Wie sagte es mein Lehrer für englische Literatur im Gymnasium so schön:
"One can bring a horse to the well, but one can not make it drink". Deine Eltern können von dir verlangen, dass du Arabisch lernst und den Koran liest, auf Arabisch. Dazu müssen sie dich in der Arabischen Schule anmelden, und sie können dich auch unter Zwang dahin bringen. Aber ob du wirklich etwas lernst, dass können sie nicht steuern.
Es hat wenig Sinn sich gegen festentschlossene, fanatische Eltern zu wehren. Du musst einen anderen Weg finden, wie du den Frieden halbwegs wahren kannst, bis du volljährig bist, und deines Weges gehen kannst.
An deiner Stelle würde ich die Sprache lernen, das ist nie verkehrt. Wer weiß wo du im Leben mal landen wirst, und vielleicht ist es sogar sehr nützlich. Den Koran würde ich in Deutsch lesen. Das reicht. Seine Inhalte sind eher langweilig, und vieles wird X mal wiederholt.
Wie gut oder schlecht du später den Koran vorlesen kannst, ist eine andere Frage. Wenn du haspelst, dich verhedderst, ganze Sätze einfach nicht verstehst, ist das eine Frage der "Unbegabtheit". Darüber können sich deine Eltern zwar aufregen, aber ändern können sie es nicht.
Ich würde auch jede Grundsatzdebatte über Religionen oder ihre Auswirkungen einfach vermeiden.
Sollten deine Eltern aber Gewalt anwenden, musst du dich unbedingt an eine Beratungsstelle wenden, und versuchen, ein neues Umfeld zu finden. Im Internet findest du eine ganze Reihe von Sozialinstanzen, die dich beraten könnten.
Ab 14 genießt du in Deutschland Selbstbestimmung über deinen Glauben. Die Eltern können dich daher nicht zwingen, den Koran zu lesen und als Grundlage dafür Arabisch zu lernen. Sie machen sich damit strafbar. Außerdem gibts den Koran auch in Deutsch.
Es gibt einige Beratungsstellen, aber auch das Jugendamt kann dir helfen.
Es geht hier nicht in erster Linie um Religion, sondern um das Erlernen einer Fremdsprache (Arabisch).
Ich wüsste nicht, durch welche rechtlichen Mittel Eltern ihr Kind zwingen könnten, ein Fach zu erlernen, das kein schulisches Pflichtfach ist. Das Kind hat aber auch keinen Rechtsanspruch auf ein Handy, also können die Eltern es ihm entziehen.
Also darf der Minderjährige wählen, ob er lieber Arabisch lernt oder auf sein Handy verzichtet.