Dürfen Eltern Kinder bei Nachmittagsprojekten anmelden ohne die Erlaubnis der Kinder?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, solange er noch nicht volljährig ist, dürfen seine Eltern entscheiden. Ob es sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Ich finde es sinnlos, einem Kind eine Aktivität aufzuzwingen, die es nicht machen will. Das hilft dem Kind nicht, es wird nur genervt sein und dagegen arbeiten.

Ja, natürlich ist das erlaubt. Sie meinen es ganz bestimmt nicht böse und wollen nur das Beste für deinen Freund, glaube mir.

Von Experte rotesand bestätigt

Ja, das ist definitiv erlaubt, da die Eltern dem Kind helfen wollen, sich in die Gemeinschaft zu integrieren.

Zu Hause im Zimmer vorm PC lernt er das nicht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – mehrere Semester Psychologie, Erfahrung m. psychisch Kranken
rotesand  10.04.2023, 13:33

Das war bei uns damals Usus (Jahrgang 1990/91). Die Eltern hatten die Kinder angemeldet, die Kinder "mussten sich halt fügen", egal ob es Sport war, Ergotherapie, Bewegungstherapie, Musikunterricht oder Ähnliches. Es war halt so.

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rotesand  10.04.2023, 14:55
@LebenslangGW

Mir blieb das zum Glück erspart, aber Freunde von mir und meine Cousine klagten oft. Sie taten mir immer leid.

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Dürfen tun sie es wahrscheinlich schon. Die Frage, die sich hier viel eher stellt, ist: Sollten sie es tun?

Sollten sie nicht erstmal den Grund oder die Gründe für die Kommunikationsprobleme etc. finden?

Inwiefern hat der Sohn/dein Freund von sich aus gesagt, dass er dieses Problem gerne angehen möchte? (Wahrscheinlich gar nicht, wenn du schreibst, dass er das alles gar nicht will.)

Sie - die Eltern - sollten sich lieber mal fragen, wie sie das finden würden, wenn man sie einfach so irgendwo anmelden würde und sie nun regelmäßig dort aufkreuzen müssten. Zuerst muss herausgefunden werden, was exakt die Probleme verursacht und erst dann kann man weitersehen. Sein Kind in allen möglichen Vereinen etc. anzumelden klingt so wie "einfach mal wie wild die Dartpfeile umherwerfen - mit Glück landet einer".

Es ist und bleibt eine grenzüberschreitende Aktion. Auch ein Kind/Jugendlicher hat Grenzen und diese sollten respektiert werden. Sonst müssen sich die Eltern nicht über die weniger erfreuliche Reaktion des Sohnes wundern.

Wenn diese Kommunikationsprobleme etc. das Resultat von Angst (eventuell sogar einer echten, diagnostizierbaren Sozialphobie) sind und er noch nicht bereit ist, gegen diese anzukämpfen, kann ich aus eigener Erfahrung versprechen: Das wird nach hinten losgehen und womöglich sogar alles nur noch schlimmer machen.

Dies hier stellt eine potenziell massive Überforderung da.

Die Eltern sollten unbedingt Kompromisse mit ihrem Sohn schließen und nicht über seinem Kopf hinweg entscheiden. Ihre Intentionen mögen da noch so lieb sein.

Natürlich ist das erlaubt, seine Eltern dürfen das entscheiden bis er volljährig ist.

Und seiner Sozialkompetenz ist es vermutlich sogar sehr zuträglich wenn er rauskommt.