Dürfen Eltern bei Präsentation helfen?
Mein Neffe muss eine Präsentation erstellen über ein philosophisches Thema, er geht in die 5. Klasse. Der Lehrer hat die gleiche Aufgabe in Stufe 8 und 9 gegeben.
Es ist unfassbar schwer. 10 Seiten mit philosophischer Ausarbeitung, Gliederung, Quellenangaben etc... Es ersetzt eine Klassenarbeit.
Lässt man ihn das allein machen, wird es mit Sicherheit nichts..aber was sagt er wenn die Lehrerin fragt, ob er Hilfe hatte?
7 Antworten
Ich würde davon ausgehen, dass der Erwartungsgorizont bei einem 5.Klässler ein ganz anderer ist, als in der 8. oder 9. Klasse. Für mich klingt das auch irgendwie nach einer Art "Studie", um zu schauen, wie Kinder unterschiedlichen Alters die Welt sehen...
Helfen ist immer so eine Sache... es sollte so dezent geschehen, dass der Arbeit nicht der eigene Stempel aufgedrückt wird. Helfen kann man, in dem man Fragen beantwortet, einen Blick auf formale Dinge wirft umd z.B. Rechtschreibung/Grammatik kontrolliert. Für Inhalte kann man Ideen geben, aber formulieren sollte man z.B. meiner Meinung nach nichts.
Das sind so formale Dinge, bei denen ich kein Problem mit helfen sehe... Meiner Meinung nach sollte hauptsächlich der Inhalt selbst vom Kind kommen.
Aber auch da wird sicherlich von einem 5. Klässler noch nicht das gleiche Niveau erwartet, wie von einem 9. Klässler. Als Elternteil würde ich mich möglicherweise bei einer solchen Aufgabe schon irgendwie versuchen zu erkundigen, was der Erwartungshorizont ist...
Ein bisschen komisch klingt eine solch komplexe Aufgabe ohne entsprechende Vorbereitung schon.
Euer Neffe kann sagen, dass er Nachhilfe hatte und die Nachhilfe ihm die Arbeit korrigiert haben nach Inhalt, Rechtschreibung und Grammatik. Das ist ganz legal und erlaubt. Das machen sogar Studenten bei ihren Bachelor-, Masterarbeiten etc. Ich denke auch seine Mitschüler werden sich helfen lassen. Der Lehrer kann deswegen nicht alle durchfallen lassen. Ein Plagiat ist es nur, wenn du ohne Quellenangabe 1:1 von wo anders kopierst.
Doch ich finde was der Lehrer von eurem Neffen macht, sehr zu übertrieben. Man kann doch nicht Dinge aus fast der Oberstufe, bereits schon am Anfang der Mittelstufe geben. Als nächstes geben Lehrer bereits in der Volksschule (DE: Grundschule) Matheaufgaben aus einem Mathestudium. Wo kommen wir da hin? Alles Schritt für Schritt.
Doch was rede ich da. Lehrer machen sowieso was sie wollen und haben immer recht auch wenn sie unrecht haben. Vielleicht könntet ihr ja gemeinsam als Eltern von den Schülern der Klasse mit dem Klassenvorstand reden und euch dagegen wehren, was dieser Lehrer macht.
Vielleicht hilft es etwas aber man muss die Sache auch anders sehen. Der riesen Vorteil ist, dass euer Neffe keinen Test schreiben muss und bei dieser Präsentation kann er sich helfen lassen und der Lehrer kann nicht beweisen, ob da richtig nachgeholfen wurde oder nicht.
Um welches Thema geht es denn?
Weiß nicht ob 8 oder 9 ein vorgegebenes Thema hat, Klasse 5 darf frei wählen. Es haben aber alle das gleiche Infoblatt über Formatierung, Gliederung usw.
Helfen schon ... aber es sollte schon erkennbar die Arbeit des Schülers sein ...
also nicht so, dass man schon an den Formulierungen merkt, dass es von einem Erwachsenen kommt
er sollte auch imstande sein Rückfragen zu seiner Ausarbeitung zu beantworten
Er kann aber auch die Formatierung nicht allein machen, da er noch nie am PC gearbeitet hat. Es sind ja Schriftgröße, Art und Zeilenabstände vorgeschrieben
dabei kann man doch ohne weiteres helfen ..
jetzt mal ernsthaft?
ein fünftklässler, der noch nie am PC war?
Am PC schon aber er hat noch nie eine Präsentation gemacht!
Krass. Als ich damals in die 5. Klasse ging, wusste ich noch nicht einmal was eine Präsentation ist, geschweige denn wie man sowas macht. Das lernte ich erst in der Oberstufe. :D
10 Seiten Schreiben ist auch keine Präsentation, sondern eine Ausarbeitung
Ist auch schon zu übertrieben. Naja die 1990er, wo ich ein Kind war, waren noch besser, besonders im Bildungssystem. Da konnte man noch Kind sein und hat trotzdem die wichtigsten Sachen gelernt, die man zum Leben brauchte. Bildung wird sowieso von Jahr zu Jahr immer schlimmer, sage ich immer und das zu recht, wie man sieht.
Was dieser Lehrer für 5. Klässler im Normalfall 11-Jährige Kinder fordert, fordert man vielleicht in Hochbegabten-Schulen aber nicht an einer normalen Schule.
Das ist aber für einen 5. Klässler starker Tobak. Ich hätte schon mal den Lehrer gefragt, wie ein Kind in diesem Alter das alleine stemmen soll und was er sich dabei gedacht hat.
Er kann aber auch die Formatierung nicht allein machen, da er noch nie am PC gearbeitet hat. Es sind ja Schriftgröße, Art und Zeilenabstände vorgeschrieben