Dissoziative Identitätsstörung?

3 Antworten

Bei einer DIS Behandlung geht es genau darum, die Anteile (man ist nur eine Person, kann aber mehrere Anteile haben) dazu zu bringen, sich (teilweise) untereinander kennenzulernen und abzusprechen.

Anaconda hat die DIS (im Buch "vom Körperhaus und seinen Bewohnern") gut dargestellt. Wenn jeder Körper ein Haus ist, dann leben Unos alleine und dissoziative Identitäten sind quasi eine WG. Unbehandelt kennt sich wenn dann kaum jemand und jeder tritt gesondert in Erscheinung, dadurch herrscht Chaos, viele Erinnerungslücken und es kommt nach Außen gerne zu Widersprüchlichkeiten. behandelt ist es ein Zusammenleben im Körperhaus. Jeder Anteil kann für sich entscheiden (oder es wird durch Triggerreize/Außenreize entschieden) ob er aus dem Fenster schaut, zur Tür rausgeht, oder inaktiv ist/schläft. In der Therapie ist oft ein Ziel einen inneren Konferenzraum zu schaffen, damit möglichst Alle in die gleiche Richtung arbeiten. Spätestens ab diesem Zeitpunkt nehmen sich Anteile gegenseitig war und denken und handeln unter anderem auch parallel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Ergosum17,

so ganz genau kann ich es dir leider nicht sagen. Die Dissoziative Identitätsstörung ist sehr selten und es ist auch eine umstrittene Diagnose.

Der Grund für eine Dissoziative Identitätsstörung ist der, dass der Betroffene überfordert ist mit etwas, z. B. eine traumatische Vergangenheit. Er fand sich in Situationen, wo die Gefühle überwältigend waren. Es gibt verschiedene Bewältigungsstrategien für diese Situation und entsprechend verschiedene psychische Störungen, die daraus resultieren können. Eine dieser Bewältigungsstrategien ist es, sich selbst aufzuspalten, so dass es nicht mehr vorkommt, dass all diese überwältigenden Gefühle auf einmal auf einen einprasseln. Die Störung zu dieser Bewältigungsstrategie ist die Dissoziative Identitätsstörung.

Deshalb widerspricht es im Grunde der Störung, mehrere Identitäten zugleich aktiv zu haben, dann hätte man erst gar nicht mehrere Identitäten, weil dann müsste man sie auch nicht aufspalten. Ich wüsste auch nicht, dass es etwa dadurch passieren könnte, dass z. B. der Grund für diese Aufspaltung wegfällt und die Störung aber bleibt und dann, weil aber keine Gefahr der Überforderung besteht, mehrere Identitäten gleichzeitig aktiv sein können. Oder dass es vielleicht im Kontext des Heilungsprozesses vorkommen kann. Ich habe soetwas jedenfalls bisher nicht gehört oder gelesen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich halte das ganze Konzept der multiplen Persönlichkeitsstörung für komplett unsinnig, basierend auf einer öffentlich und medial forcierten Modeerscheinung der 1980er Jahre (ähnlich wie die Hexenjagd auf "verschüttete Erinnerungen" mit denen tausenden von Menschen eingeredet wurden, dass sie als Kind Opfer von sexualisierter Gewalt oder Sexualverbrechen waren).

Die beschrieben Symptomatik, soweit nicht herbeitherapiert, ergibt sich auch bei anderen Störungen inkl. PTBS, was dann auch die anatomischen Abweichungen erklärt.

Ergosum17 
Fragesteller
 10.11.2022, 22:21

Also Du meinst, die Betroffenen würde sich ihre Störung bloß einbilden?

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PeterJohann  11.11.2022, 09:25
@Ergosum17

Wie kommst Du darauf? Die Störungen & das daraus resultierende sind natürlich weitestgehend real, aber die Erklärung über multiple Persönlichkeiten ist herbeifabulierter offensichtlicher Bullshit.

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