Im Grunde ist das so eine Art Pädophilie im Sinne von Pädo von 'paido', Griechisch für Kind und Philie von 'philia', Griechisch für Liebe. Normalerweise gesellt sich mit der Zeit eine sexuelle Neigung zu einer solchen emotionalen Neigung. Dann passt die Sexualität zur emotionalen Persönlichkeitsstruktur.

Eigentlich hätte auch sein können, dass du einfach auf das Kindchenschema ansprichst und auf das menschliche Bedürfnis, sich um Nachwuchs zu kümmern. So hört es sich für mich aber nicht an, und dann würdest du dich in ungefähr gleichem Ausmaß zu Mädchen hingezogen fühlen.

Sicherlich glaubst du mir das jetzt nicht, weil du meinst, das passt aber nicht auf dein Bild von Pädophilie. Das hat nichts damit zu tun, dass du etwa anders bist, also du denkst, sondern damit, dass dein Bild von Pädophilie - vermutlich - nicht stimmt. Das Bild deiner Eltern ist vermutlich noch verzerrter. Eigentlich weiß von den nicht Betroffenen, die nicht Psychologie oder Sexologie studiert haben, nahezu niemand, was Pädophilie wirklich ist. Und du bist mit 15 Jahren vermutlich erst noch im Prozess zu begreifen, dass es dich betrifft. Und die Berichterstattung, die fantasiert und vermischt, ist nicht gerade hilfreich dabei, ein genaues Bild er Realität abzuzeichnen.

Pädophilie kann alles sein, siehe hier.

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Traumdeutung? Präsenz, Unwohlsein & beobachtet?

Folgendes: Ich habe von klein auf an immer so eine Art total komischen Albtraum gehabt, kann mich natürlich nicht vollständig erinnern, aber im Prinzip war alles ganz normal und auch echt realitätsnah, sprich es fühlte sich extrem echt an.

Ich habe immer von ganz normalen Tagen geträumt, aber dabei so eine Art Präsenz würde ich es nennen gespürt, nicht im klassischen Sinne wie ein Geist oder sonstiges sondern wirklich einfach als wäre irgend etwas da und vorallen beobachtet es mich, dazu kam immer ein extrem starkes Unwohlsein und Angst. Einen Traum im speziellen hab ich über Jahre immer wieder durchlebt, im Prinzip saß ich unten ganz normal mit meiner Familie am Tisch und im Hintergrund befand sich die Tür zum Flur, also Treppe nach Oben wo sich auch mein Zimmer befand und die in den Keller, ein sehr starkes beobachtet werden Gefühl hatte ich immer von der Keller Treppe aus, ich konnte mich nicht bewegen und alles war so zerdrückend irgendwie, dazu dieses Unwohlsein und natürlich Angst bis ich dann natürlich irgendwann nass geschwitzt wach werde. Das ganze fühlte sich immer wie eine Ewigkeit an.

Ein weiterer Traum war ziemlich genauso nur, dass dieser sich im Obergeschoss abgespielt hat, oben ist mein Schlafzimmer, das meiner Eltern und ein Bad. Ich hab dann quasi immer dieses Gefühl bekommen wenn ich im Traum auf die Toilette wollte, teilweise konnte ich das Bad dann überhaupt nicht mehr verlassen, weil es sich schon so anfühlte als käme gleich etwas durch die Tür, wenn ich es dann aber doch mal wieder zurück in mein Zimmer schaffte, dann hatte ich dieses zerdrückende Gefühl während ich im Bett lag, aber dann sozusagen von allen Seiten und auch das beobachten kam nicht mehr konkret von einer Stelle.

Die Träume hatten maximal kleine Variationen, aber im großen und ganzen habe ich immer wieder dasselbe geträumt, bin mittlerweile 18 aber das ging bestimmt über 5 - 7 Jahre so und auch relativ häufig, vor kurzem fing es wieder an, aber wesentlich intensiver. Komme mir aber auch zu doof vor wegen sowas zum Arzt zu gehen, kann ja sein dass es doch nichts weiter als ein Traum ist. Ansonsten noch zum Traum, ich habe nie irgendeine Art Umriss oder Gesicht etc. gesehen es handelte sich immer nur um diese extremen Gefühle bis ich abrupt aufwache. Jeder Traum fühlte sich extrem lang an (Wie Stunden) und absolut Real, bis zum aufwachen habe ich keineei Ahnung, dass ich träume.

Wäre cool wenn mir irgendwer etwas dazu sagen könnte, macht mich teilweise echt verrückt weil's so Realitäts Nah ist. Glaube zwar überhaupt nicht an derartiges Zeug, aber schlafen kann ich dann häufig trotzdem die restliche Nacht nicht mehr.

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Das ist eine Schlafstörung. Man kann sich nicht bewegen, man hat Angst und man denkt ein Geist oder etwas ähnliches wäre im Zimmer. Das andere, was du dabei träumst, ist eben deine persönliche Art das im Schlaf zu bearbeiten, plus das, was dich sowieso gerade im Traum beschäftigt.

Kann viele Gründe haben aber meistens hat es, denke ich, nichts besonderes zu bedeuten. Kannst mal ausprobieren, ob du das vor allem dann hast, wenn du Koffein oder andere solcherart Stoffe genommen hast (z. B. Cola, Eistee etc.)

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Poesie, klarer Fall, wird aber vom Stil wohl ähnlich wie Romeo und Julia: eine Liebe, die von außen bekämpft wird, die nicht sein soll. Romanze mit Happy End oder Drama mit Chaotic End, das steht noch offen, wird aber knapp. Ich wünsche viel Erfolg, welchen Weg du auch immer einschlägst.

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Ich denke, das Problem hier ist, dass es an Mitgefühl gegenüber Obdachlosen mangelt, nicht in erster Linie an Einfühlungsvermögen. Warum mangelt es an Mitgefühl gegenüber Obdachlosen?

  1. Weil es allgemein an Mitgefühl mangelt. Die meisten Menschen verpassen dies in ihrer Kindheit. Sie werden autoritär oder verwöhnend und zudem häufig sexualitätsfeindlich erzogen. Alle drei zerstören die Entwicklung von Mitgefühl. Auch die Kindergärten und Schulen sind hier keine große Unterstützung, häufig sind die sogar am schlimmsten.
  2. Die Menschen, die sowieso schon kein gut entwickeltes Mitgefühl haben, haben viel Stress bei der Arbeit oder privat und häufig auch Minderwertigkeitsgefühle, was auch viel mit der Erziehung zu tun hat. Da kommt es ihnen gelegen, sich über Obdachlose zu erheben. Aggressionen können sie hier auch abbauen. Die Obdachlosen bieten ein schwaches Ziel, so wie auch in Schulklassen tendenziell schwächere gemobbt werden, einfach weil man es mit ihnen machen kann und so ein Ventil für die eigenen Aggressionen hat.
  3. Diejenigen, welche am wenigsten Liebe und gute Erziehung genossen haben, sind nicht selten, das ist Fakt, diejenigen, die als Obdachlose enden. Manchmal sieht man sie aber auch als Alkoholkranke durch die Straßen ziehen. Oberflächlich kann man diese beiden Gruppen nicht immer so leicht unterscheiden. Von Alkoholkranken werden viele Menschen verbal oder tätlich angegriffen, weil eben Alkohol ich-schwächend wirkt und da kommen all die Aggressionen heraus. Dieses schlechte Bild überträgt sich dann eben unfairerweise auf die oberflächlich ähnlich daherkommenden Obdachlosen. Nicht selten sind aber auch Menschen Teil beider Gruppen gleichzeitig. Wenn man so auf der Straße lebt, meint man auch nicht selten, dass einem Alkohol helfen könnte, diese unangenehme Lage zu bewältigen.
  4. Viele Menschen haben Kritik gegenüber Obdachlosen, die zu weiten Teilen gerechtfertigt ist. Die Obdachlosen betteln die Passanten an, obwohl ihnen Arbeitslosengeld 2 oder Sozialhilfe zusteht. Ich habe mich schon mit sehr vielen Bettlern unterhalten, um herauszufinden, was sie daran hindert, Hilfe vom Staat anzunehmen. Viele waren einfach nicht gewillt dies zu tun, obwohl sie die Möglichkeit dazu hatten. Da fragen sich halt Passanten, warum man dann in größeren Städten täglich angebettelt wird, wenn das ganze doch viel einfacher über die Ämter erledigt werden könnte. Der netteste und vernünftigste Bettler, den ich je kennengelernt habe, war einer, der sagte, dass er zu dem exakten damaligen Zeitpunkt mitten in dem Zustand war, dass er Sozialhilfe beantragt hatte und dieser Antrag aber noch nicht durch ist. Ich hielt das für glaubhaft. Dem gab ich jedes Mal, wenn ich von meinem Supermarkteinkauf kam, etwas zu essen und er war mega dankbar. Bis er eines Tages dort nicht mehr anzutreffen war.
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Dass du seine Bücher schön findest, kommt daher, dass, wenn du seine Liebe zu kleinen Mädchen kennen würdest, du diese Liebe nachvollziehen könntest. Zumal seine Liebe zu kleinen Mädchen emotionaler Nährboden als auch Inhalt seiner Werke ist. Alice im Wunderland entspricht Alice Liddel, seiner Partnerin.

Künstler haben immer eine ausgefallene Persönlichkeit und in der logischen Folge auch immer eine ausgefallene Art zu lieben und eine ausgefallene Sexualität. Wenn du damit ein Problem hast, dann kannst du dich gleich von der Kunst verabschieden. Ich meine nicht Menschen, die halt Wörter aneinanderreihen, oder die halt Bilder malen, sondern Menschen, die den Rahmen sprengen, andere inspirieren, etwas neues erschaffen wollen. Richtige Künstler.

Du brauchst dir auch keinen Kopf zu machen. Lewis Carroll hatte kleine Mädchen nicht zu sehr lieb. Mädchenliebe ist nicht gleich Mädchenliebe. Er war Romantiker und hatte Alice Liddel sehr geliebt und respektiert. Für einfach gestrickte, ignorante Menschen, die nach einfachen Schemata denken, ist das trotzdem böse, unchristlich oder komisch. Aber wer ein Normopath ist, der braucht auch keine Kunst.

Das Wesen der Kunst ist es nicht, nach einfachen Schemata zu denken oder nachzuplappern, was im Fernsehen kommt. Das Wesen der Kunst ist es, grundsätzlich erst einmal alles für möglich zu halten. Und eine beiderseits wohltuende Liebe zwischen kleinen Mädchen und Erwachsen ist möglich.

Auch James Matthew Barrie und Michael Jackson lasse ich mir nicht vermiesen. Schon gar nicht von Vorurteilen, die der Wissenschaft nicht standhalten.

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Hallo Lilu,

"umgekehrte Psychologie" ist ein umgangssprachlicher Ausdruck. Es gibt das Prinzip aber tatsächlich in der Psychologie. Dort spricht man von Reaktanz. Menschen haben den Drang, wenn ein Gut knapp ist, dieses umso mehr zu begehren. Das ist das Prinzip der Knappheit und man findet es häufig im Marketing. Ein besonderer Fall des Prinzips der Knappheit ist es, wenn jemandes Freiheit, eine eigene Meinung bilden zu dürfen, als knappes Gut empfunden wird. Diesen speziellen Fall von Knappheit nennen Psychologen dann Reaktanz. Manche Menschen neigen sehr stark zu Reaktanz, manche weniger und manche Menschen neigen eher dazu, sich sagen zu lassen, was sie zu tun haben. Wenn ein Mensch stark zu Reaktanz neigt, so tut er häufig genau das Gegenteil von dem, zu dem ihn andere dem Anschein nach(!) bringen wollen. Wenn dies also ein anderer ausnutzt und lässt es so scheinen, als wolle er denjenigen zu X bringen, dieser tut aus Reaktanz das Gegenteil, und das ist genau das was ersterer erreichen wollte, dann nennt man das "umgekehrte Psychologie".

Beispiel:

Die Mama eines Kindes will dieses dazu bringen, auch mal Brokkoli zu essen. Es sagt zu dem Kind: "Heute habe ich Reis und Möhren gekocht und ein bisschen Brokkoli. Du darfst dir aussuchen, was du möchtest, aber Brokkoli darfst du keinen nehmen, weil davon ist nicht so viel da und Papa isst so gerne Brokkoli, der kommt heute etwas später. Ich geh mal kurz auf's Klo" Das Kind denkt sich: "Was bildet die sich ein, mir zu sagen, was ich vom Essen aussuchen darf? Und warum sollte der Papa etwas nehmen dürfen, was ich nicht nehmen darf? Der werd ich's zeigen, während die auf dem Klo ist, nimm ich einfach heimlich etwas Brokkoli, vielleicht verpasse ich sonst etwas und es schmeckt total lecker." Die meisten dieser Gedanken werden beim Kind wohl unbewusst ablaufen, auch bei einem Erwachsenen ist es größtenteils unbewusst, aber das ist es, was dann dazu führt, dass derjenige genau das tut, was der andere wollte, wobei er aber scheinbar(!) das Gegenteil wollte.

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Hallo Thea93,

Kompensation bedeutet ausgleichen. Überkompensation ist, wenn eine ausgleichende Bestrebung übers Ziel hinausschießt.

Den Begriff Überkompensation kenne ich vor allem aus der Aussagepsychologie. Wenn jemand, um einen Vorwurf abzuwenden, viel mehr entgegensteuert als dies realistischerweise ein unschuldiger tun würde. Wird bspw. im Kontext von Missbrauchsvorwürfen ein Erzieher einer Kinderkrippe gefragt, ob er den Penis eines gegebenen Jungen schon einmal berührt hat, so wird der unschuldige eher antworten, er habe ihn mal beim Wickeln berührt. Der Schuldige wird eher antworten, dass er soetwas nie tun würde, und vergisst dabei die banale Tatsache, dass dies - ohne dass es hier problematisch ist - beim Wickeln schon passiert ist.

Kompensation gibt es auch in der Tiefenpsychologie. Dort ist mit Kompensation gemeint, dass jemand seine Minderwertigkeitsgefühle dadurch beruhigt, dass er sich besonders in seinen Schwächen bemüht, sich zu verbessern. Dabei wird derjenige - mit viel Mühe und Ehr-geiz, häufig besser als viele andere, obwohl er ursprünglich und/oder von den Anlagen her gesehen, schwächer war/ist. Ob das in der Tiefenpsychologie üblicherweise als "Überkompensation" bezeichnet wird, weiß ich gerade nicht, ist schon möglich.

Ich meine aber, dass es diesen Begriff, der übers Ziel hinausschießenden Ausgleichsbestrebung in vielen Bereichen gibt. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es den Ausdruck auch in der Technik gibt, aber da könnte ich dann nur antworten: "Tischler, bleib bei deinen Leisten", und meine Leisten sind Psychologie.

Ich hoffe das trifft dein ursprüngliches Anliegen. Wenn ich etwas genauer ausführen soll, gib gerne Bescheid.

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Hallo Expertin55,

du hast Recht, Verfolgungswahn kommt nicht einfach so. Jedoch weiß man nicht so genau, woher Verfolgungswahn kommt.

Verfolgungswahn ist ein Symptom, das bei verschiedenen psychischen Störungen vorkemmt.

  1. Paranoide Schizophrenie
  2. Wahnhafte Störungen
  3. Paranoide Persönlichkeitsstörung

Bei der paranoiden Schizophrenie und den wahnhaften Störungen wird angenommen, dass durch einen durcheinandergeratenen Dopaminhaushalt im Gehirn bestimmte Empfindungen gestört sind, so z. B. die Einschätzung, wie real oder wie bedeutend eine Beobachtung oder ein Gedanke ist. So werden Beobachtungen gemacht, denen große Bedeutung beigemessen wird, in die sich der betroffene hineinsteigert, die aber in Wirklichkeit nichts zu bedeuten haben. Zum Teil kommen dann eben, besonders bei der Schizophrenie, noch Beobachtungen hinzu, wo in der Realität überhaupt nichts passiert, die der betroffene aber für ganz real hält, also sogenannte Haluzinationen. Meistens bildet sich ein Wahnsystem, das bedeutet, dass mehrere Wahnideen in ein System integriert werden, das in sich schlüssig ist.

Bei der Paranoiden Persönlichkeitsstörung ist die Persönlichkeitseigenschaft der Wachsamkeit und des Misstrauens in krankhaftem Maße erhöht. Der betroffene steigert sich in Spekulationen hinein, solange bis sie real für ihn sind. Genaueres weiß man auch hier nicht. Für Persönlichkeitsstörungen wird eine Störung der serotonergen und noradrenergen Aktivität vermutet, sowei teilweise eine präfrontale Dysfunktion angenommen (Berking, Rief: Klinische Psychologie und Psychotherapie - Band I, Grundlagen und Störungswissen. Berlin Heidelberg 2012).

Menschen mit Verfolgungswahn oder auch anderen Wahnstörungen sind in Bezug auf ihre Wahnideen keinen logischen Argumenten zugänglich. Bei Leidensdruck ist eine Psychotherapie ratsam. Dort kann ihnen geholfen werden, ihre Störung zu bewältigen und auf lange Sicht ist auch Heilung möglich, wenn auch häufig nicht ganz vollständig.

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Nein, mir fallen immer wieder Schwulenflaggen an Supermarkttüren auf, mir fällt immer wieder auf, dass Leute sich für die Toleranz von LG+ einsetzen, mir fällt immer wieder auf, dass Menschen davon sprechen, dass es soviel Intoleranz gegenüber LG+ gebe, aber Intoleranz gegenüber Trans- oder Homosexualität ist mir persönlich in meinem Umfeld in letzter Zeit nicht aufgefallen, obschon es diese gewiss gibt. Ich habe schon derartiges beobachtet, das ist aber schon lange her. Besonders hartnäckig waren die obligatorischen schwulenfeindlichen Aussagen in der Hip Hop Szene, die mir da auffielen. In letzter Zeit dominiert aber der Trend, LG+ zu tolerieren. So heftig schon, dass Leute tolerant sind, die es niemals aus Überzeugung wären.

Eine Phobie ist übrigens eine Angststörung. Manche Menschen verwenden "homophob" ja gleichbedeutend mit Homosexualität hassend oder diskriminierend gegenüber Homosexuellen. Das sollte man aber nicht tun. Für Menschen, die andere diskriminieren, gibt es allerlei Gründe. Homophobie entsteht laut Untersuchungen fast immer dadurch, dass die betreffende Person selbst homosexuell ist, aber beigebracht bekommen hat, dass dies etwas ganz schlimmes sei, und der Abwehrmechanismus der Reaktionsbildung greift. Homophobie ist in Deutschland selten, in den USA bspw. gibt es sie sehr häufig. Transphobie dürfte auch sehr selten sein, da es nur sehr wenige Transsexuelle gibt, die als Abwehrmechanismus Transphob sein könnten.

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Hallo Ergosum17,

so ganz genau kann ich es dir leider nicht sagen. Die Dissoziative Identitätsstörung ist sehr selten und es ist auch eine umstrittene Diagnose.

Der Grund für eine Dissoziative Identitätsstörung ist der, dass der Betroffene überfordert ist mit etwas, z. B. eine traumatische Vergangenheit. Er fand sich in Situationen, wo die Gefühle überwältigend waren. Es gibt verschiedene Bewältigungsstrategien für diese Situation und entsprechend verschiedene psychische Störungen, die daraus resultieren können. Eine dieser Bewältigungsstrategien ist es, sich selbst aufzuspalten, so dass es nicht mehr vorkommt, dass all diese überwältigenden Gefühle auf einmal auf einen einprasseln. Die Störung zu dieser Bewältigungsstrategie ist die Dissoziative Identitätsstörung.

Deshalb widerspricht es im Grunde der Störung, mehrere Identitäten zugleich aktiv zu haben, dann hätte man erst gar nicht mehrere Identitäten, weil dann müsste man sie auch nicht aufspalten. Ich wüsste auch nicht, dass es etwa dadurch passieren könnte, dass z. B. der Grund für diese Aufspaltung wegfällt und die Störung aber bleibt und dann, weil aber keine Gefahr der Überforderung besteht, mehrere Identitäten gleichzeitig aktiv sein können. Oder dass es vielleicht im Kontext des Heilungsprozesses vorkommen kann. Ich habe soetwas jedenfalls bisher nicht gehört oder gelesen.

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Hallo MarieB21,

jetzt frage ich mich erst einmal, wie du auf diese Frage überhaupt gekommen bist. Ich hoffe, meine Antwort wird trotzdem auf dein Anliegen passen, wenn nicht, darfst du gerne im Kommentar nochmal nachfragen.

Zuerst einmal gibt es einen Zusammenhang zwischen Motivation und Ziel. Motivationen entstehen aufgrund der Motive, also der Bedürfnisse. Eine Motivation wirkt immer. Sie wirkt sich auf die selektive Wahrnehmung aus, auf die Energie, mit der wir eine Aufgabe bewältigen, auf die Emotionen, die wir haben, wenn etwas gut klappt oder schief läuft, von dem wir meinen, dass es dem Motiv, also dem Bedürfnis hinter der Motivation dienlich wäre.

Aufgrund von Motivation bilden wir manchmal Ziele. Der Unterschied ist, dass Ziele bewusste Bilder odet Pläne sind, einer Motivation erfolgreich nachzugehen. Eine Motivation kann sehr ausführlich und stark zu Zielen führen, die auch bewusst verfolgt werden, es kann aber auch sein, dass bestimmten Motivationen nur intuitiv nachgegangen wird, häufig sogar unbewusst. Vielleicht wird ein Bedürfnis auch verdrängt, dann äußert es sich in entstellter Weise, also z. B. in Träumen, in Versprechern, oder in krassen Fällen in Form körperlicher Beschwerden, die keine körperliche Ursache haben.

All das kann auf alle Motivationen zutreffen, auch auf die Motivation, Macht zu haben.

Unter dem Machtmotiv verstehen Psychologen die Motivation, vieles oder bestimmte, persönlich wichtige Dinge steuern zu können. Es wird unterschieden vom Dominanzmotiv, worunter Psychologen die Motivation verstehen, Macht über andere Menschen auszuüben.

In jedem Fall sind die Motivationen unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt Menschen mit einem starken Machtmotiv aber schwachem Dominanzmotiv, oder einem starken Dominanzmotiv und einem schwachen Anschlussmotiv etc. Meist dominiert bei einem Menschen eines der fünf soziogenen Motive, diese sind:

Anschlussmotiv (Anschluss zu finden)

Intimitätsmotiv (Anderen Menschen nahe zu sein)

Leistungsmotiv (Dinge gut zu können, viel zu wissen etc.)

Machtmotiv (siehe oben)

Dominanzmotiv (siehe oben)

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Nein

Hallo UrKuerbisPrime, das ist aber eine provokante Frage!

Ich glaube nicht an die Konzepte Gut und Böse. Menschen haben von Natur aus den Drang, sich anderen Menschen gegenüber prosozial zu verhalten, besonders, wenn diese mit ihnen nahe verwandt sind. Menschen verhalten sich häufig antisozial, wenn ihre Kindheit schief gelaufen ist. Mit Religion oder Mystik hat das nichts zu tun.

Menschen nehmen normalerweise Drogen, weil sie unglücklich sind. Besonders, wenn sie bei den Drogen bleiben. Das geht auch konform mit den Experimenten mit den Rat Parks. Antisoziales Verhalten ist normalerweise nicht die Ursache, Drogen zu nehmen. Nur in seltenen Konstellationen, z. B. wenn ein junger Mensch, der noch zuhause lebt, damit indirekt eine Aggression gegenüber seinen Eltern auslebt, weil er bspw. weiß, dass sie es nicht leiden können, wenn er Drogen nimmt.

Unglücklich zu sein bewirkt nicht zwingend, dass der Mensch antisozial wird. Viel unglückliche Menschen leiden nur vor sich hin oder sie sind sogar ausgesprochen lieb zu anderen, weil sie wissen, wie es ist zu leiden. Eine schwierige Kindheit kann allerdings Unglück und somit Drogenkonsum verursachen. Und eine schwierige Kindheit korreliert auch mit antisizialem Verhalten, d. h. bei manchen Menschen kann es zu einer antisozialen Lebenseinstellung führen. Andererseits gibt es auch Menschen, die sehr offen und prosozial eingestellt sind und zu Drogen deshalb greifen, weil sie damit vor der für sie sehr antisozial eingestellt Realität flüchten.

Es gibt sehr viele sehr unterschiedliche Drogen. Manche können aggressiv machen, z. B. Alkohol, manche verursachen eine sehr friedliche Einstellung, z. B. Marihuana.

Wenn alle Menschen, die Drogen nehmen, antisozial eingestellt sein sollen, dann müsste ja entweder die antisoziale Einstellung der Grund dafür sein, Drogen zu nehmen, (das ist nicht der Fall), oder der Grund für das Drogennehmen außerdem die antisoziale Einstellung bewirken (das ist nur bedingt der Fall und es gibt auch gegenteilige Effekte), oder die Drogen immer die Wirkung haben, dass der Mensch antisozial wird (das ist auch nicht der Fall).

Ich weiß nicht, ob Menschen, die Drogen nehmen, unterm Strich mit größerer oder kleinerer Wahrscheinlichkeit antisizial sind. Eine Einschätzung mit signifikanter Bedeutung kann man sich wohl nur im Einzelfall bilden. Ein Pauschalurteil lässt es nicht zu.

Ich hoffe das war hilfreich, liebe Grüße 🙃.

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Lieber Goofyahh,

vielen Dank für dieses unbeschreiblich wichtige Thema. Es sollte mehr Menschen geben, die sich darüber Gedanken machen. Mit einer besseren Fehlerkultur könnten wir die Welt verbessern.

Du irrst: Du kannst Fehler eingestehen. Du hast mit deiner Frage einen Fehler eingestanden: dass du in der Vergangenheit Schwierigkeiten hattest, Fehler einzugestehen. Jetzt bist du gerade dabei, dies in Angriff zu nehmen, stimmts!?

Das ist übrigens sehr vorbildlich, alle Menschen haben mehr oder weniger Probleme damit, Fehler einzugestehen, aber die wenigsten gestehen das wiederum ein so wie du. Du hast dein Problem also bereits erkannt.

Was kannst du noch tun? Wisse, dass es ein Zeichen von Stärke ist, seine Fehler einzugestehen. Es macht dich außerdem bei anderen Menschen überzeugender und vertrauenswürdiger. Das schon mal als Motivation. Fehler einzugestehen kann man üben. Und üben kann man etwas am besten in kleinen Schritten. Du könntest damit anfangen, Fehler vor dir selbst einzugestehen, z. B. indem du sie aufschreibst. Du könntest eine Art Fehler-Tagebuch schreiben. Ich würde dort aber auch hereinschreiben, was ich gut gemacht habe an einem Tag, um nicht ein negatives Bild von mir selbst zu bekommen. Fehler eingestehen hat auch viel mit dem Selbstwertgefühl zu tun. Wer ein hohes Selbstwertgefühl hat, hat weniger Probleme, Fehler einzugestehen. Jede Sache, die du gut gemacht hast als auch jeder Fehler, bei dem du es geschafft hast, ihn dir einzugestehen, ist dann eine Trophäe. Als nächsten Schritt kannst du versuchen, Fehler online oder sonst irgendwie anonym einzugestehen. Und immer so weiter. Die Schritte hängen von deinem Empfinden ab, je nachdem, was für dich persönlich das nächst schwierigere ist.

Viel Erfolg!

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Du solltest zu einem psychologischen Psychotherapeuten oder Psychiater gehen, um eine Diagnostik durchführen zu lassen. Es wäre sehr hilfreich, wenn man wüsste, was dir fehlt. Ergotherapie ist schön und gut, aber du brauchst eine tiefgreifendere Psychotherapie.

Was ich mich auch frage: Sind das wirklich Zwangsgedanken, was du beschreibst, oder sind es flottierende Sorgen und Ängste? Nach Zwangsstörung sieht es für mich nicht aus.

Deine Mutter sagt, du würdest ihr Angst machen. Vielleicht hat sie auch eine Neigung zu Angst. Vielleicht ist das Verhältnis auch nicht so gut oder du hattest eine schwierige Kindheit. War deine Bindung zum Opa vielleicht stärker als zu deinen Eltern? Sein Tod war vielleicht ein Auslöser deiner Krankheit.

Du beschreibst verschiedenste Ängste, die sich scheint's auch abwechseln. Du machst dir viele Gedanken. Es scheint auch kaum eine Ruhepause zwischen den Ängsten und Sorgen zu sein.

Etliche "scheint's" und "Vielleichts", wie du vielleicht festgestellt hast. Deshalb meine ganz spekulative Verdachtsdiagnose, die du gerne am Rande bei einem Psychologen oder Psychiater erwähnen darfst, als Hypothese, aber bitte nicht auf die Goldwaage legen: Generalisierte Angststörung. Die Symptome passen soweit, im dafür typischen Altersbereich der Manifestation bist du auch, das ist bei Generalisierter Angststörung 15-25 Jahre. Es ist also möglich, aber wie gesagt, lass das abklären!

Was immer du hast, es ist nichts, was mit ein paar lockeren Tricks von wegen Kopfsache und so und chill mal dein Leben Blabla abgewöhnt werden kann. Was du brauchst ist eine passende Psychotherapie. Du hast bereits die Krankheitseinsicht und die Motivation, dir helfen zu lassen. Das ist Gold wert! Nun, Psychotherapie ist wie gesagt der nächste Schritt. Du könntest deine Ergotherapeutin fragen, ob sie dir jemanden vermitteln könnte.

Ich hoffe du findest da bald etwas, wo du unterkommst und schon bald auf dem Weg der Besserung bist. Soetwas braucht Zeit, also stelle keine zu großen Erwartungen.

Alles Gute 🤗

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Denken Menschen mehrheitlich (alle?) schablonenhaft?

Ja, alle. Die Gehirne der Menschen verwenden Faustregeln, sogenannte "Heuristiken". Heuristiken sind Abkürzungen des Denkens, wo man also etwas Genauigkeit hergibt und im Gegenzug viel ökonomischer denkt. Es spart Zeit und Energie. Würden die Menschen ganz ohne Heuristiken denken, käme gar nichts zustande. Die Menschen würden ständig pausierend dastehen und müssten etwas zuende denken. Das ist auch im Sinne der Evolution nicht gerade adaptiv gewesen. Im Gegenzug, wie gesagt, ist ihr Denken fehleranfälliger. Normalerweise wäre das halb so schlimm. Mal würde sich ein Mensch in die eine Richtung, mal in die andere Richtung irren.

Was es jetzt dramatisch macht, ist die Tatsache, dass ein anderer, der diese Heuristiken kennt, diese ausnutzen kann. Er manipuliert dann also einen anderen. Der Manipulierte macht dann nicht zufällig mal hier, mal da einen Fehler, sondern die Fehler, die er macht, sind systematisch. Nämlich so, wie es der Manipulateur zurechtlegt. Wenn sämtliche Fehler das Bild in eine bestimmte, vom Manipulateur gewollte Richtung verzerren, so kann sein, derjenige entwickelt die felsenfeste Überzeugung von etwas, das eigentlich kompletter Blödsinn ist. Durch Manipulation wird diese Überzeugung dann aufrechterhalten und derjenige kommt nur noch schwer dort heraus. Wenn er lange genug in diesem Film ist, so wird er auch mehr und mehr resistent gegenüber logischen Argumenten hinsichtlich des betreffenden Themas.

Wenn sich das alle Menschen mal klar machen wuerden, ginge es ruhiger zu in der Welt, nicht wahr ?

Nicht ganz. Viele Heuristiken und Denkfehler kann man den Menschen erklären, und trotzdem begehen sie sie. Es bedarf jahrelangem Training und Selbstreflexion, damit ein Mensch erheblich weniger Fehler begeht. Es gibt allerdings große interindividuelle Unterschiede. Manche Menschen wachsen so auf, dass sie gelernt haben, sie kommen am besten auf diese Welt klar, wenn sie sich selbst belügen. Andere entwickeln ein großes Korrektheitsmotiv. Wer bestrebt ist, korrekt zu urteilen, der gesteht sich auch eher ein, wenn er einen Fehler gemacht hat. Dieses Feedback kann er nutzen, um zu lernen, seine Fehler zu bemerken. Deshalb gibt es entschiedene Unterschiede der Menschen hinsichtlich der Fehleranfälligkeit. Der Unterschied liegt bei den meisten Fehlern einzig darin, dass der rational denkende die Heuristik wieder verwirft, und nicht etwa darin, dass er sie von Anfang an nicht benutzt. Denn die Heuristiken haben, wie oben erwähnt, einen adaptiven Sinn und müssen nicht erlernt werden. Sie gehören zum Menschsein dazu, völlig unabhängig von der Umwelt, in der ein Mensch lebt oder aufgewachsen ist.

Jeder Mensch macht Denkfehler, auch solche, die er nicht bemerkt. Die wenigsten denken das aber über sich. Die meisten Menschen meinen, ihnen würde das nicht passieren. Karl Popper nennt dies die "Illusion der Immunität".

Was würde also helfen, die Welt einen besseren Ort zu machen? Meiner Meinung nach eine liebevolle Erziehung, in welcher die Kinder nicht bestraft werden, sondern bspw. logische Konsequenzen gezogen werden. Wo die Kinder eine eigene Meinung haben dürfen, wo mit ihnen diskutiert wird, und mit einer lockeren Fehlerkultur, wo die Kinder keine Angst vor Fehlern haben und wissen, dass man aus Fehlern lernen kann.

Bei Erwachsenen würde vielleicht noch helfen, wenn sich Menschen wie du - mich zähle ich auch hinzu - die auf dieses Problem aufmerksam sind, vornehmen, gemäßigt mit anderen Menschen bei Meinungsverschiedenheiten zu diskutieren. Der andere hat es so leichter, seinen Fehler vor sich und anderen einzugestehen. Mit einem freundlichen Umgang kann man auch gezielt auf Fehler aufmerksam machen, wenn man es richtig anstellt, d. h. so, dass der andere sich nicht hart kritisiert fühlt. Gekonnt Fragen zu stellen ist hier meist besser, als zu sagen: "Du irrst dich! Du hast etwas falsch gemacht!" Besser ist z. B.: "Wie erklärst du dir dann, dass xy?" etc.

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Eine "Clique" ist sozialpsychologisch gesehen eine Gruppe. Eine Gruppe braucht, um sich als Gruppe zu fühlen, eine Gruppenidentität. Diese definiert sich darüber, wer Teil der Gruppe ist und auch darüber, wer nicht dazugehört. Manche Menschen könnten hinzugehören, manche sollen nicht dazugehören. Z. B. definiert sich eine Gruppe häufig auch dadurch, wer auf keinen Fall hinzugehören darf, von welchen Personen oder auch von welchen anderen Gruppen man sich distanziert. Manchmal verhält sich so eine Gruppe dann auch gegenteilig, nur um sich gegenüber anderen Gruppen oder Personen abzugrenzen.

Deine andere Freundin darf vermutlich nicht dazugehören, sie ist von jemandem der Gruppe genervt. Da passt etwas nicht. Wenn die Gruppe sie also doof findet, und du sie gut findest, dann kann die Gruppe dich nur schwer gut finden und trotzdem noch ihre Gruppenidentität aufrechterhalten. Bewertungen verhalten sich häufig in einem Dreieck. Wenn du einen Freund hast, den du gut findest und der Freund findet Judo toll, dann fängst du vielleicht auch an, Judo toll zu finden, weil sonst das Dreieck nicht passt. Wenn du jemanden doof findest und derjenige findet den Lehrer toll, dann fängst du vielleicht an, den Lehrer doof zu finden, dann passt das Dreieck wieder, usw. (vgl. Werth und Mayer: Sozialpsychologie. Heidelberg 2008, S. 226)

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Wenn du die andere Freundin auch behalten möchtest und trotzdem in die Gruppe kommen möchtest, dann schaffst du das am ehesten dadurch, dass du die Tatsache, dass du mit der anderen Freundin befreundet bist, nicht hervorhebst. D. h. du sprichst nicht besonders darüber. Ob du auf Nachfrage dazu stehen möchtest, musst du selber wissen. Sicherlich will sie sich nicht von dir verraten oder geleugnet fühlen.

Zudem kommst du in diese Gruppe am aller einfachsten über die Freundin, die bereits Mitglied in der Gruppe ist. Die Gruppe findet sie toll, deshalb ist sie ja Mitglied, sie findet dich toll, deshalb ist sie ja mit dir befreundet. Von dem her würde es passen, dass die Gruppe, die "Clique", dich auch toll finden könnte.

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Stimm ich voll zu

Ich stimme der obigen Aussage zu:

Ein Kind braucht nicht zwingend ein weibliches oder männliches Elternteil aber es braucht eine Bezugsperson vom anderen Geschlecht?

Diese Aussage finde ich aber nicht in dem von dir verlinkten Instagram-Beitrag!?!

Allerdings ist das nur bei heterosexuellen Kindern so, es gibt ja Ausnahmen, also Kinder, die homosexuell sind zum Beispiel. Auch wenn das selten ist, sollte man das vielleicht erwähnen, zumal man heute das Gefühl hat, Homosexualität wäre häufig, weil alle Welt davon spricht.

Ein (heterosexuelles) Kind braucht eine Bezugsperson des anderen Geschlechts, weil die Beziehung zu dieser Bezugsperson entwicklungspsychologisch gesehen die Grundlage bildet für eine spätere Partnerschaft. Deshalb wählen Menschen auch häufig einen Partner, welcher äußerlich und/oder charakterlich der andersgeschlechtlichen Bezugsperson der Kindheit ähnelt. Auch die Beziehung wird tendenziell ähnlich gestaltet. Und vor allem: Hatte das Kind eine schöne und innige Beziehung zu der andersgeschlechtlichen Bezugsperson, so ist es normalerweise auch in der Lage, schöne und innige Beziehungen zu Partnern zu haben. Hatte es keine schöne und innige Beziehung zur andersgeschlechtlichen Bezugsperson, so schafft es dies normalerweise nicht. Eine funktionierende Partnerschaft ist essenziell für ein glückliches Leben.

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https://www.gutefrage.net/frage/sind-3-jahre-viel-2#answer-476123043

Bei euch ist der Unterschied nicht ganz so groß, im Übrigen würde ich gleich antworten. Dass Leute dumm gucken oder dumm machen ist immer möglich. Ich kenne deine Schule nicht, da gibt es große Unterschiede je nach Schule und je nach Bundesland. Wenn das Umfeld tolerant ist, dann seit offen darüber. Denn eine Beziehung im Geheimen ist nicht optimal. Man möchte seiner Liebe ja ausdruck verschaffen, man möchte sich auch nicht verstellen. Wenn z. B. andere fragen, ob man an diesem und jenem Mädchen Interesse hat (und man aber schon eine Partnerin hat) und man sich dann etwas ausdenken muss usw. Wenn du Bedenken hast, dann haltet es geheim. Ich habe erlebt, wie eine Liebe von außenstehenden, übergriffigen Psychopathen auseinandergerissen wurde, das willst du nicht am eigenen Leib erleben.

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Ist es gewöhnlich? Nein. Ist es natürlich? Kommt drauf an. In diesem Fall ist es ziemlich klar. Ich habe mir auch ein paar deiner Antworten auf Antworten und Kommentare durchgelesen. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit spielt sie nach, was sie selbst erlebt hat. Meistens würde das ein Mensch anders verarbeiten. Wenn sie gemobbt wird, ist es möglich, dass sie dadurch einen Entwicklungsstillstand oder ähnliches hat. Oder sie regrediert, d. h. bewältigt ihre schwierige Situation dadurch, dass sie in ein zurückliegendes Entwicklungsstadium flüchtet. Es könnte auch Teil ihrer Persönlichkeit sein, aus Überzeugung. Vielleicht wird sie auch deshalb gemobbt.

Du sagtest auch, dass sie Vergewaltigungen nachspielt. Ich hoffe nicht, dass sie sexuelle Gewalt erlebt hat, muss aber sagen, dass das sehr wahrscheinlich ist. Vielleicht hat sie sie nur beobachtet, aber eher hat sie etwas derartiges selber erlebt. Ich hoffe deine Eltern und ihre Therapeuten sind hierauf aufmerksam. Man darf hier aber keinen Druck machen, es ist für Opfer schwer über so ein Ereignis zu sprechen. Handle also nicht unüberlegt und sei einfühlsam, was das angeht. Wenn sie zu einem Zeitpunkt oder überhaupt nicht darüber sprechen möchte, oder mit dir nicht darüber sprechen möchte, dann musst du das akzeptieren.

Nicht alles, was sie spielt, müssen genau so erlebte Inhalte sein. Sehr wahrscheinlich hat sie keinen Mord miterlebt, oder? Symbolspiel ist ähnlich wie das Träumen. Es werden zwar erlebte Inhalte verarbeitet. Dabei sind sie aber mitunter entstellt. Es werden dabei auch eigene Wünsche und Triebe verarbeitet. Wie das genau bei einer 18-jährigen zu deuten ist, kann ich dir nicht sagen, weil es selten ist. Ich habe 14-jährige mit Puppen spielen gesehen, aber in keinem Alter darüber, außer, wenn sie mit Kindern spielten, um diese zu beschäftigen.

Wie hier was genau miteinander zusammenhängt, kann ich dir nicht sagen, weil ich dafür zu wenig darüber weiß. Ich versuche nur, dir zu helfen, deine Schwester besser zu verstehen. Es ist lieb, dass du dich um deine Schwester kümmerst. Häng dich nicht zu tief rein, sonst fühlst du dich vielleicht in einem Maße verantwortlich, das dich überfordert. Das ist in erster Linie die Aufgabe und Verantwortung eurer Eltern und der Therapeuten.

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Wenn du mit "Aufklärung" meinst, dass dem Kind sexuelle Dinge erklärt werden, dann sobald das Kind sprechen kann, denn vorher ist alles in dieser Hinsicht einfach "Sexualpädagogik".

Du brauchst keine Bedenken zu haben, dass das Kind sich dabei unwohl fühlen könnte! Das unbehagliche Gefühl dabei haben vielmehr die Erwachsenen. Schau einfach, dass das Kind etwas damit anfangen kann, was du erzählst und nicht kognitiv überfordert ist. Andernfalls fühlt sich das Kind dumm. Das ist nichts anderes als wenn du einem Kind, das noch nicht abstrakt denken kann, erklärst, warum man beim Schach mit einer Springergabel eine Figur bekommen kann.

Es gibt ja Eltern, die meinen, das Kind könne das alles noch nicht verstehen, und sagen es so, als wäre das gleichbedeutend damit, dass es das Kind verstören könnte. Wenn ein Kind es noch nicht versteht, was heißt das konkret? Wenn du einem Kind erklärst, dass Erwachsene gerne nackt kuscheln, und dabei sexuelle Gefühle beschreibst, die das Kind noch nicht kennt, dann stellt sich das Kind das so vor, wie es in seiner Welt sein könnte. Zwei Menschen lieben sich und genießen es, miteinander sehr intensiv zu schmusen. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn du einem Kind, das noch nicht die kognitive Perspektivenübernahme beherrscht, wie es ist, ein Baby zu bekommen, so wird es sich eben höchstens dasjenige treffend vorstellen können, was jeder bei einem solchen Ereignis als Außenstehender wahrnehmen könnte. Da fehlt dann etwas, aber nicht so viel, wie wenn du dem Kind gar nichts erzählt hättest.

Verstörend ist es für Kinder, wenn sexuelle Themen ausgeklammert werden. Das hat nämlich auch eine Aussage. Beredtes Schweigen kennt man ja von den Arbeitszeugnissen. So auch verlegebe Blicke und schwammige Ausflüchte. Kinder merken auch die Feinheiten in der Körpersprache und spüren recht schnell, dass das Thema den Erwachsenen unangenehm ist. Sie denken dann, dass das Thema an sich vielleicht auch ein unangenehmes Thema ist, dabei ist das ein Problem dieser Erwachsenen.

Menschen sollten eine positive Einstellung zu Liebe und Sexualität entwickeln. Das geht nur, wenn diese Einstellung von Anfang an untertützt wird. Gerade, wenn sie noch in einem Alter sind, das sie für das restliche Leben prägt. Ein offener Umgang lohnt sich also. Kinder, die offen eingestellte Eltern haben, sind später glücklichere Menschen, die erfüllendere Beziehungen führen.

Ich hoffe, ich konnte helfen :o)

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