Ist es normal, dass meine Schwester mit 18 noch mit Puppen, Kuscheltieren spielt?

9 Antworten

Für mich klingt das wirklich nicht sehr "normal". Wenn sie noch andere Beschäftigungen hat, dann ist das vielleicht noch ok. Wenn das aber ihre Hauptbeschäftigung ist, dann ist das eher nicht gut.

Wenn sie eine diagnostizierte Depression hat, sollte sie ja eigentlich sowieso in Behandlung sein - und dann sollte das dort auch Thema werden.

Ansonsten: Ja, du solltest das auf jeden Fall deiner Mutter sagen, wenn du denkst, dass das dem ganzen Prozess etwas nützt.

Also ich persönlich finde das nicht normal. Vor allem das sie Mobbing nachspielt gibt mir bedenken. Sie soll sich professionelle Hilfe holen.

Für mich ist das alles andere als normal.

Denkst du, dass sie Depressionen hat oder wurden bei ihr Depressionen diagnostiziert? Dann gehört sie unbedingt in die Hände eines psychologischen Psychotherapeuten. Durch bloßes Zu-Hause-Rumsitzen verändert sich nichts, eher im Gegenteil! - Für mich klingt es eher danach, dass du bei ihr Depressionen vermutest, dass bei ihr aber bisher keine Untersuchung stattgefunden hat, denn sonst wäre sie ja schon in therapeutischer Behandlung oder zumindest auf der Suche nach einem Platz beim Therapeuten bzw. irgendwo in der Warteschleife. - Wie begründet sie ihr Fernbleiben vom Unterricht denn gegenüber der Schule?

Du hast darüber kein Wort verloren, aber hat sie denn gar keine Freunde, vielleicht noch nie welche gehabt? Es wäre nicht ungewöhnlich, dass sie in der Schule gemobbt wird, weil sie sich vielleicht seltsam verhält. Und jetzt in ihrer Einsamkeit spielt sie vielleicht solche Situationen nach.

Deine Infos sind zu dürftig, um da irgendetwas Konkretes sagen zu können. Ich kann nur wiederholen, dass deine Schwester in eine Therapie gehört. Ihr solltet das in der Familie gemeinsam besprechen. Gemeinsam besprechen heißt nicht: Petzen! Es bedeutet, dass du das Problem, welches du bei deiner Schwester siehst, ganz direkt z.B. nach dem Abendessen, auf den Tisch bringst, wenn ihr - deine Schwester, du und deine Mutter - beisammen sitzt. Natürlich muss deine Schwester zur Therapie wollen. Wenn sie nicht will, funktioniert das nicht. Ihr müsst halt so mit ihr reden, dass ihr die größte Chance habt, nicht auf Granit zu beißen.

Deine Mutter kennt ihre Tochter (hoffentlich), du kennst deine Schwester (hoffentlich), ich aber kenne sie nicht.

oxOliviaxo 
Fragesteller
 02.11.2022, 19:05

Bei ihr wurden schwere Depressionen bereits diagnostiziert und sie kommt bald in eine Klinik. Sie wurde auf der Realschule früher stark gemobbt. Sie hat erst vor zwei Jahren zum Gymnasium gewechselt. Dort geht es ihr eigentlich gut, sie versteht sich auch mit den Mitschülern aber sie hat keine richtigen Freunde… nur Leute mit denen sie sich versteht.

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spanferkel14  02.11.2022, 19:07
@oxOliviaxo

Aber wenn das alles schon klar ist, warum stellst du dann hier diese Frage? Was sollen wir da noch tun?

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oxOliviaxo 
Fragesteller
 02.11.2022, 19:42
@spanferkel14

Naja … Meine frage ging ja um das Spielen. Damit haben ja die Depressionen nix zutun. Seid sie 2 ist spielt sie meist Vergel@ltigung, aber auch Mord,… mit ihren Puppen. Wir dachten damals sei das halt kindliche Fantasie aber mittlerweile ist sie 18 und sie macht es immer noch…..

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spanferkel14  02.11.2022, 20:39
@oxOliviaxo

Woher willst du wissen, was wie zusammenhängt? - Ich habe am Anfang meiner Antwort schon geschrieben, dass das Spielen mit Puppen "alles andere als normal ist", auch wenn einige hier sagen, dass sie auch schon über 20 seien, noch mit Puppen spielen würden und das völlig normal fänden. Wenn jemand alte oder seltene Puppen sammelt, ja, ok - einer sammelt Matchbox-Autos, der andere Bierdeckel und noch einer vielleicht Puppen und Teddybären. Aber als Erwachsene/r immer noch mit Puppen spielen, da stimmt m.M.n. irgendetwas nicht. Dafür ist aber ein Psychotherapeut zuständig. Wir hier sind Laien und können nur vermuten. Wir kennen deine Schwester nicht. Wir wissen nicht, welche Erfahrungen sie gemacht hat. Was soll/kann ich dazu sagen, außer dass sie sehr wahrscheinlich eine Therapie braucht? Aber ich kann deine Schwester nicht therapieren. Ich kann nicht einmal sagen, welche Art von Therapie für sie sinnvoll ist. Sie hat ja nicht nur das Puppen-Problem an der Backe.

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Hacker48  02.11.2022, 21:22
@spanferkel14
Wenn jemand alte oder seltene Puppen sammelt, ja, ok - einer sammelt Matchbox-Autos, der andere Bierdeckel und noch einer vielleicht Puppen und Teddybären. Aber als Erwachsene/r immer noch mit Puppen spielen, da stimmt m.M.n. irgendetwas nicht.

Ist schon komisch, dass man als Erwachsener Spielsachen - selbst Karten, wie Pokemon, Yu-Gi-Yo etc. - nur noch sammeln, aber nicht mehr mit ihnen spielen darf. Und Comics sollten am besten auch nur noch gesammelt werden. Wenn man sie öffnet, könnten sie ja ihren Wert verlieren und welchen Wert könnten sie schon haben, nebem dem finanziellen Wert.

Traurig. M.M.n. Und setzt Präsedenzfälle, so dass die Grenze immer mehr verschoben wird. Manche sagen dann, dass man als Erwachsener keine PC-Spiele mehr spielen darf und Anime sind sowieso nur für Kinder...

Ist das deine Vorstellung einer offenen Gesellschaft?

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spanferkel14  02.11.2022, 21:26
@Hacker48

Von mir aus kannst du mit deinen Freunden Topfschlagen und Blinde Kuh spielen. Es sei mir aber vergönnt, dieses seltsam zu finden und auch zu belächeln.

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Hacker48  02.11.2022, 21:44
@spanferkel14

Wenn du es nötig hast.

Meiner Erfahrung nach, ist es nicht besonders gut um den eigenen Selbstwert bestellt, wenn man das Bedürfnis verspürt, andere aufgrund ihrer Freizeitgestaltung herabzusetzen.

Just sayin'...

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spanferkel14  03.11.2022, 02:45
@Hacker48
Just sayin'...

Wenn du nur meinst und das auch noch auf Englisch, dann soll mir das auf gut Deutsch wurscht sein. Die Vorstellung, dich inmitten deiner Freunde mit verbundenen Augen "Topf schlagen" zu sehen, ist jedenfalls recht possierlich.

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Hacker48  02.11.2022, 19:51
Es wäre nicht ungewöhnlich, dass sie in der Schule gemobbt wird, weil sie sich vielleicht seltsam verhält.

Oder vice versa...

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oxOliviaxo 
Fragesteller
 02.11.2022, 19:56
@Hacker48

In der Realschule damals ja… Jetzt im Gymnasium wird sie nicht gemobbt.

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Amadeus2000  02.11.2022, 20:22
@Hacker48

Ich wusste schon, was vice versa bedeutet, da war es noch gar nicht üblich, das in Deutschland zu sagen. Könnte auch sein, dass ich es eingeführt habe, hab es nämlich einfach benutzt, einfach so, obwohl man es im Deutschen eigentlich nicht benutzt. Im Internet, vielleicht hast du es sogar von mir aufgeschnappt, wer weiß.

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Amadeus2000  02.11.2022, 20:33
@Hacker48

Das eine kann das andere verursachen und das andere das eine. Ein Teufelskreis. Beides bedingt sich gegenseitig. Weil jemand gemobbt wird, verhält er sich komisch, weil er sich komisch verhält, wird er gemobbt. Diese Konstellation ist sogar weit verbreitet. Natürlich hat es mit irgendwas angefangen, keine Frage.

In dem vorliegenden Fall ist es ja anscheinend nicht so, jedenfalls hat der FS ein Mobbing verneint.

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spanferkel14  02.11.2022, 20:50
@Hacker48
Oder vice versa...

Ja, oder vice versa. Aber gemobbt wird meistens der, der sich in irgendeiner Weise schwach und angreifbar/verletzlich zeigt. Oder der, der sich anders verhält als die meisten anderen. Das sind manchmal ganze Kleinigkeiten, die jemanden zum "Opfer" machen. Und wenn es beim ersten Mal funktioniert, dass man diesen Menschen verunsichert, ihn verhöhnt, ihm Angst macht oder - was auch ganz schlimm, vielleicht am schlimmsten, ist - ihn ignoriert, meidet, schneidet, wie einen Aussätzigen behandelt, dann geht das immer weiter. Da muss man ja seltsam werden und sich, um das überhaupt durchstehen zu können, einen Panzer zulegen.

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spanferkel14  02.11.2022, 21:22
@Amadeus2000

Hallo, Amadeus, ich muss dich enttäuschen. Du hast mit Sicherheit nicht "vice versa" in die dt. Sprache eingeführt😢. Diesen Ausdruck gab es weit vor deiner Zeit im Deutschen, und zwar schon vor Jahrhunderten. Klar, das ist keine Umgangssprache, sondern ein Ausdruck, den man im gehobenen Deutsch benutzt, aber nichts Besonderes, vor allem nicht für Leute, die mal etwas Latein gelernt haben.

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Hacker48  02.11.2022, 21:24
@spanferkel14

Zugegeben, mein Punkt war ein anderer, aber ich konnte es zunächst nicht in Worte fassen. Mein obiger Kommentar fasst besser zusammen, warum ich kommentiert habe.

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Amadeus2000  02.11.2022, 22:04
@spanferkel14

Äh ja, wieder was gelernt, danke. Aber ich meinte auch üblich i. S. v. Teil der Alltagssprache. Also im Vergleich: In den USA weiß jeder, was "vice versa" bedeutet, also der Ausdruck ist dort so verbreitet wie in Deutschland das Wort "Hosenträger". Trotzdem danke für deinen kleinen sprachwissenschaftlichen Exkurs, ich sehe, du kennst dich da gut aus :)

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spanferkel14  03.11.2022, 02:33
@Amadeus2000

Da hast du recht. Alltagssprache ist es im Deutschen nicht. Hauptsache, du machst nicht den Fehler, "vice versa" im Deutschen englisch auszusprechen.

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Amadeus2000  03.11.2022, 08:02
@spanferkel14

Gut, dann hab' ich ja alles richtig gemacht; ich habe es beim Sprechen im Deutschen immer Fize Wersa ausgesprochen, es sollte ja kein Anglizismus sein. Reicht ja, wenn es vom Lateinischen ins Deutsche gezogen wird, man muss es nicht über tausend Ecken entlehnen ;)

P.S.: Es ist bemerkenswert, wie gut wir beide uns verstehen, wenn es nicht um das Thema der kindlichen Sexualität geht!

Schönen Tag dir, Spanferkel :o)

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Ist es gewöhnlich? Nein. Ist es natürlich? Kommt drauf an. In diesem Fall ist es ziemlich klar. Ich habe mir auch ein paar deiner Antworten auf Antworten und Kommentare durchgelesen. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit spielt sie nach, was sie selbst erlebt hat. Meistens würde das ein Mensch anders verarbeiten. Wenn sie gemobbt wird, ist es möglich, dass sie dadurch einen Entwicklungsstillstand oder ähnliches hat. Oder sie regrediert, d. h. bewältigt ihre schwierige Situation dadurch, dass sie in ein zurückliegendes Entwicklungsstadium flüchtet. Es könnte auch Teil ihrer Persönlichkeit sein, aus Überzeugung. Vielleicht wird sie auch deshalb gemobbt.

Du sagtest auch, dass sie Vergewaltigungen nachspielt. Ich hoffe nicht, dass sie sexuelle Gewalt erlebt hat, muss aber sagen, dass das sehr wahrscheinlich ist. Vielleicht hat sie sie nur beobachtet, aber eher hat sie etwas derartiges selber erlebt. Ich hoffe deine Eltern und ihre Therapeuten sind hierauf aufmerksam. Man darf hier aber keinen Druck machen, es ist für Opfer schwer über so ein Ereignis zu sprechen. Handle also nicht unüberlegt und sei einfühlsam, was das angeht. Wenn sie zu einem Zeitpunkt oder überhaupt nicht darüber sprechen möchte, oder mit dir nicht darüber sprechen möchte, dann musst du das akzeptieren.

Nicht alles, was sie spielt, müssen genau so erlebte Inhalte sein. Sehr wahrscheinlich hat sie keinen Mord miterlebt, oder? Symbolspiel ist ähnlich wie das Träumen. Es werden zwar erlebte Inhalte verarbeitet. Dabei sind sie aber mitunter entstellt. Es werden dabei auch eigene Wünsche und Triebe verarbeitet. Wie das genau bei einer 18-jährigen zu deuten ist, kann ich dir nicht sagen, weil es selten ist. Ich habe 14-jährige mit Puppen spielen gesehen, aber in keinem Alter darüber, außer, wenn sie mit Kindern spielten, um diese zu beschäftigen.

Wie hier was genau miteinander zusammenhängt, kann ich dir nicht sagen, weil ich dafür zu wenig darüber weiß. Ich versuche nur, dir zu helfen, deine Schwester besser zu verstehen. Es ist lieb, dass du dich um deine Schwester kümmerst. Häng dich nicht zu tief rein, sonst fühlst du dich vielleicht in einem Maße verantwortlich, das dich überfordert. Das ist in erster Linie die Aufgabe und Verantwortung eurer Eltern und der Therapeuten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Meine ältere Schwester ist auch 18 seit kurzem und sie spielt manchmal mit meiner jüngeren Schwester und auch mit mir noch mit Puppen. Ich finde, das kann man in dem Alter schon noch, grundsätzlich.

Aber wenn sie Mobbing spielt, dann hat das sicher einen Hintergrund...